Die 74. Internationalen Filmfestspiele von Cannes wurden vom 6. bis zum 17. Juli 2021 veranstaltet. Das Festival hatte im Vorjahr aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht in seiner gewohnten Form stattfinden können. Es stand 2021 erneut unter der Leitung von Präsident Pierre Lescure, während Thierry Frémaux als Generaldelegierter für die künstlerische Leitung verantwortlich war.

Als Jurypräsident des Internationalen Wettbewerbs, in dem unter anderem die Goldene Palme für den besten Film des Festivals an Titane von Julia Ducournau vergeben wurde, fungierte der US-amerikanische Filmemacher Spike Lee. Als Moderatorin („maîtresse de cérémonie“) der Auftaktzeremonie und der abschließenden Preisgala wurde die französische Schauspielerin Doria Tillier ausgewählt.

Offiziell eröffnet wurde das Festival von dem koreanischen Filmemacher Bong Joon-ho, der 2019 für Parasite den Hauptpreis gewonnen hatte. Als Eröffnungsfilm wurde der Musicalfilm Annette von Leos Carax ausgewählt, als Abschlussfilm die französische Komödie OSS 117 – Liebesgrüße aus Afrika von Nicolas Bedos.

Bereits vor Festivalbeginn als Laureaten fest standen Jodie Foster und Marco Bellocchio, die mit dem Ehrenpreis des Festivals (Palme d’or d’honneur) ausgezeichnet wurden.

Hintergrund

Traditionell finden die Filmfestspiele von Cannes im Mai statt. Der ursprünglich geplante Termin, 11. bis 21. Mai 2021, konnte aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht gehalten werden. Frémaux hatte bereits zuvor Ersatztermine für die erste und zweite Juli-Hälfte sowie für die zweite August-Hälfte in Aussicht gestellt (in der ersten August-Hälfte finden traditionell die Sommerferien in Frankreich statt). Wäre die Veranstaltung erst ab Mitte August abgehalten worden, hätte es ein kurzes Zeitfenster zu den konkurrierenden Filmfestspielen von Venedig gegeben, deren 78. Auflage vom 1. bis 11. September 2021 programmiert ist.

Das offizielle Programm wurde am 6. Juni 2021 bekannt gegeben. Bis zwei Tage vor Festivalbeginn wurden mehr als ein Dutzend weitere Filme in Nebensektionen nachgemeldet.

Offizielle Auswahl

Internationaler Wettbewerb

2021 zum wiederholten Mal in den Wettbewerb um die Goldene Palme eingeladen
(* = ehemalige Gewinner der Goldenen Palme)
Regisseur/-in Einladungen
Moretti* 8
Audiard* 5
Dumont, Farhadi, Ozon 4
Carax, Haroun, Penn, Verhoeven, Weerasethakul* 3
Anderson, Corsini, Hamaguchi, Kurzel, Serebrennikow, Trier 2

Wettbewerbsjury

Als Nachfolger von Alejandro González Iñárritu, dem Jurypräsident des Jahres 2019, war Mitte Januar 2020 für die 73. Auflage Spike Lee bekannt gegeben worden. Er wäre damit der erste afroamerikanischer Künstler gewesen, der diese Aufgabe bei einem der großen Filmfestivals innegehabt hätte. Nach der Absage der 73. Auflage bestätigte Lee mehrere Male, dass er 2021 erneut als Jurypräsident nach Cannes reisen wird. Eine offizielle Bestätigung seitens der Festivalleitung erfolgte Mitte März 2021.

Der Filmregisseur, Drehbuchautor, Filmeditor und -produzent gilt als Begründer und Ikone des New Black Cinema sowie als Entdecker und Förderer anderer schwarzer Regisseure und Schauspieler, darunter die späteren Hollywood-Stars Halle Berry und Denzel Washington. Lee präsentierte sein Spielfilmdebüt Nola Darling beim Festival von Cannes 1986, wo er auch einen Preis gewann. Mit Do the Right Thing (Wettbewerb 1989), Jungle Fever (Teilnahme 1991), Summer of Sam (Teilnahme 1999) und dem Episodenfilm Ten Minutes Older – The Trumpet (Teilnahme 2002) erhielt er weitere Einladungen. Der große Erfolg stellte sich beim Festival 2018 mit der Einladung von BlacKkKlansman ein, der im Wettbewerb um die Goldene Palme konkurrierte und mit dem Großen Preis der Jury die zweitwichtigste Auszeichnung erhielt. 2020 hätte sein Kriegsdrama Da 5 Bloods in Cannes außer Konkurrenz gezeigt werden sollen, womit nach einem Streit 2017 auch wieder eine Netflix-Produktion in die Auswahl gelangt wäre.

Jurypräsident Spike Lee stehen bei der Vergabe der Festivalpreise acht Jurymitglieder zur Seite, die am 24. Juni 2021 benannt wurden. Zum vierten Mal in der Geschichte des Festivals nach 2009, 2014 und 2018 besteht die Jury mehrheitlich aus Frauen:

Spielfilme

Anfang Juni 2020 wurde als erster Wettbewerbsfilm das Historiendrama Benedetta von Paul Verhoeven von Frémaux bestätigt, das bereits 2020 um die Goldene Palme hatte konkurrieren sollen. Insgesamt wurden 24 Filmproduktionen in den Wettbewerb eingeladen, darunter drei Projekte von vorherigen Wettbewerbssiegern. Acht Filmemacher konkurrieren zum ersten Mal um den Hauptpreis. Mit Rollen in drei Wettbewerbsfilmen war die französische Schauspielerin Léa Seydoux vertreten, die ihre Teilnahme am Festival aufgrund eines positiven COVID-19-Tests aber absagen musste.

FilmRegieLandDarsteller (Auswahl)
Annette Leos Carax Frankreich, USA, Mexiko Adam Driver, Marion Cotillard
Bergman Island Mia Hansen-Løve Frankreich, Schweden, Belgien, Deutschland Mia Wasikowska, Vicky Krieps, Tim Roth, Anders Danielsen Lie
Benedetta Paul Verhoeven Frankreich, Niederlande Virginie Efira, Daphné Patakia, Charlotte Rampling, Lambert Wilson
Drive My Car (ドライブ・マイ・カー)
(Doraibu mai kā)
Ryūsuke Hamaguchi Japan Hidetoshi Nishijima, Masaki Okada, Reika Kirishima
Flag Day Sean Penn USA Sean Penn, Dylan Penn, Josh Brolin, Miles Teller
In den besten Händen
(La fracture / The Divide)
Catherine Corsini Frankreich Pio Marmaï, Valeria Bruni Tedeschi, Marina Foïs, Jean-Louis Coulloc'h
France Bruno Dumont Belgien, Frankreich, Luxemburg Léa Seydoux, Blanche Gardin, Benjamin Biolay, Juliane Köhler
The French Dispatch Wes Anderson Deutschland, USA, Frankreich Timothée Chalamet, Frances McDormand, Bill Murray, Christoph Waltz, Tilda Swinton
Die Geschichte meiner Frau
(A feleségem története / L’histoire de ma femme / The Story of My Wife)
Ildikó Enyedi Deutschland, Frankreich, Italien, Ungarn Gijs Naber, Léa Seydoux, Louis Garrel
Ha’derech (הדרך)
(Le genou d’Ahed / Ahed’s knee)
Nadav Lapid Frankreich, Israel Nur Fibak, Avshalom Pollak
Haut et fort
(Casablanca Beats)
Nabil Ayouch Marokko, Frankreich Anas Basbousi, Ismail Adouab, Meryem Nekkach, Nouhaila Arif
Ghahreman (قهرمان)
(Un héros / A Hero)
Asghar Farhadi Iran, Frankreich Amir Jadidi, Mohsen Tanabandeh, Sarina Farhadi
Abteil Nr. 6
(Hytti nro 6 / Compartment No. 6)
Juho Kuosmanen Finnland, Russland, Estland, Deutschland Juri Borissow, Seidi Haarla
Les intranquilles
(The Restless)
Joachim Lafosse Belgien, Frankreich, Luxemburg Leïla Bekhti, Damien Bonnard, Gabriel Merz Chammah, Luc Schiltz
Lingui, les liens sacrés
(Lingui, the Sacred Bonds)
Mahamat-Saleh Haroun Frankreich, Deutschland Achouackh Abakar, Rihane Khalil Alio, Youssouf Djaoro
Memoria Apichatpong Weerasethakul Thailand, Kolumbien, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Deutschland, Mexiko, VR China, Schweiz Tilda Swinton, Jeanne Balibar, Elkin Díaz, Daniel Giménez Cacho
Nitram Justin Kurzel Australien Caleb Landry Jones, Judy Davis, Essie Davis, Anthony LaPaglia
Les Olympiades
(Paris 13th District)
Jacques Audiard Belgien, Frankreich, Luxemburg Lucie Zhang, Makita Samba, Noémie Merlant, Jehnny Beth
Petrovy v grippe (Петровы в гриппе)
(Petrov’s Flu / La fièvre de Petrov)
Kirill Serebrennikow Frankreich, Russland, Deutschland, Schweiz Semyon Serzin, Chulpan Khamatova
Red Rocket Sean Baker USA Simon Rex, Bree Elrod, Suzanna Son
Titane Julia Ducournau Frankreich, Belgien Vincent Lindon, Agathe Rousselle, Dominique Frot, Myriem Akheddiou
Tout s’est bien passé
(Everything Went Fine)
François Ozon Frankreich Sophie Marceau, André Dussollier, Géraldine Pailhas, Charlotte Rampling
Tre piani Nanni Moretti Italien Riccardo Scamarcio, Margherita Buy, Alba Rohrwacher, Nanni Moretti
Verdens verste menneske
(Julie (en 12 chapitres))
Joachim Trier Frankreich, Norwegen, Dänemark, Schweden Renate Reinsve, Anders Danielsen Lie, Herbert Nordrum

Außer Konkurrenz

Cannes Premières

Diese Reihe wurde erstmals bei der Auflage 2021 für Filme eingeführt, für die kein Platz im Wettbewerb war.

Mitternachtsaufführungen (Séances de minuit)

Sonderaufführungen (Séances spéciales)

  • Animal – Regie: Cyril Dion (Frankreich) – Dokumentarfilm
  • Babi Yar. Context – Regie: Sergei Loznitsa (Ukraine, Niederlande) – Dokumentarfilm
  • Bigger Than Us – Regie: Flore Vasseur – Dokumentarfilm
  • Machbarot shchorot (Black Notebooks) – Regie: Shlomi Elkabetz (Israel) – Dokumentarfilm
  • La croisade (The Crusade) – Regie: Louis Garrel – mit Louis Garrel, Laetitia Casta, Joseph Engel
  • H6 – Regie: Yé Yé (Frankreich, VR China) – Dokumentarfilm
  • Les héroïques (The Heroics) – Regie: Maxime Roy (Frankreich) – mit François Creton, Richard Bohringer, Ariane Ascaride, Clotilde Courau, Patrick D’Assumçao
  • I am so Sorry – Regie: Zhao Liang (Frankreich) – Dokumentarfilm
  • Invisible Demons – Regie: Rahul Jain (Indien, Finnland, Deutschland) – Dokumentarfilm
  • Marcher sur l’eau (Above Water) – Regie: Aïssa Maïga – Dokumentarfilm
  • O Marinheiro das Montanhas (Mariner of the Mountains / Le marin des montagnes) – Regie: Karim Aïnouz (Brasilien) – Dokumentarfilm
  • Mi iubita, mon amour – Regie: Noémie Merlant (Frankreich) – mit Gimi-Nicolae Covaci, Noémie Merlant
  • New Worlds: The Cradle of Civilization – Regie: Andrew Muscato (Griechenland, USA) – mit Bill Murray, Jan Vogler, Mira Wang und Vanessa Perez
  • La panthère des neiges (The Velvet Queen) – Regie: Marie Amiguet (Frankreich) – Dokumentarfilm
  • Re dai wang shi (Are you lonesome tonight?) – Regie: Wen Shipei (VR China) – mit Sylvia Chang, Eddie Peng
  • The Star – Regie: Nadav Lapid (Israel, USA) – mit Tom Mercier, Naama Preis, Noah Lapid Preis, Noa Har Zion
  • The Story of a Film – Regie: Mark Cousins (Vereinigtes Königreich) – Dokumentarfilm
  • The Year Of The Everlasting Storm – Regie: Jafar Panahi, Anthony Chen, Malik Vitthal, Laura Poitras, Dominga Sotomayor, David Lowery, Apichatpong Weerasethakul (Chile, Iran, Singapur, USA, Thailand) – Dokumentarfilm

Un Certain Regard

In der Reihe Un Certain Regard (deutsch „Ein gewisser Blick“) werden vornehmlich Werke von weniger bekannten Filmemachern gezeigt, die mit einem 30.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet werden.

Als Jurypräsidentin der Sektion wurde Andrea Arnold ausgewählt. Die britische Filmemacherin konkurrierte mit ihren Spielfilmen dreimal um die Goldene Palme und gewann jeweils dreimal den Preis der Jury.

Neben Arnold wurden folgende Jurymitglieder ausgewählt:

  • Daniel Burman, argentinischer Filmemacher
  • Michael Covino, US-amerikanischer Filmemacher und Schauspieler (Teilnehmer an der Sektion Un Certain Regard 2019)
  • Mounia Meddour, algerische Filmemacherin (Teilnehmerin an der Sektion Un Certain Regard 2019)
  • Elsa Zylberstein, französische Schauspielerin

Als Eröffnungsfilm wurde Onoda – 10.000 Nächte im Dschungel ausgewählt.

FilmRegieLandDarsteller (Auswahl)
After Yang Kogonada USA Colin Farrell, Jodie Turner-Smith, Haley Lu Richardson
Bağlılık Hasan
(Commitment Hasan)
Semih Kaplanoğlu Türkei Ece Yüksel, Umut Kurt, Jale Arıkan
Blue Bayou Justin Chon USA Justin Chon, Alicia Vikander, Mark O’Brien
Bonne mère Hafsia Herzi Frankreich Halima Benhamed, Sabrina Benhamed, Justine Grégory
La civil Teodora Mihai Belgien, Mexiko, Rumänien
Delo (Дело)
(House Arrest)
Alexei German junior Russland
Feuernacht
(Noche de fuego)
Tatiana Huezo Mexico Mayra Batalla, Norma Pablo, Olivia Lagunas
Freda Gessica Généus Haiti, Benin, Frankreich Néhémie Bastien, Fabiola Remy, Djanaïna François
Gaey Wa'r
(Streetwise)
Jiazuo Na VR China
Große Freiheit Sebastian Meise Österreich, Deutschland Franz Rogowski, Georg Friedrich, Anton von Lucke
Lamb
(Dýrið)
Valdimar Jóhannsson Island, Schweden, Polen Noomi Rapace, Hilmir Snær Guðnason
Let There Be Morning (תן לזה להיות בוקר)
(Let It Be Morning / Et il y eu un matin)
Eran Kolirin Israel, Frankreich Alex Bachri, Juna Suleiman, Salim Daw
Mes frères et moi
(La Traviata, My Brothers and I)
Yohan Manca Frankreich Sofian Khammes, Dali Benssalah, Judith Chemla, Maël Rouin Berrandou
Un monde
(Playground)
Laura Wandel Belgien Maya Vanderbeque, Günter Duret, Karim Leklou
Moneyboys C. B. Yi Österreich, Belgien, Frankreich, Taiwan Kai Ko, Bai Yufan
Onoda – 10.000 Nächte im Dschungel
(Onoda – 10 000 nuits dans la jungle)
Arthur Harari Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien, Japan Yûya Endô, Kanji Tsuda, Yūya, Matsuura
Rehana Maryam Noor Abdullah Mohammad Saad Bangladesch Azmeri Haque Badhon, Afia Zahin, Kazi Sami Hasan
Razzhimaya kulaki (Разжимая кулаки)
(Unclenching the Fists / Les poings desserrés)
Kira Kovalenko Russland Milana Aguzarova, Alik Karaev, Soslan Khugaev
De uskyldige
(The Innocents)
Eskil Vogt Norwegen, USA, Dänemark, Schweden, Finnland Rakel Lenora Fløttum, Alva Brynsmo Ramstad, Sam Ashraf
Women Do Cry (Жените плачат) Vesela Kazakova, Mina Mileva Bulgarien, Frankreich Iossif Surchadzhiev, Maria Bakalova, Ralitsa Stoyanova

Kurzfilmwettbewerb

Der Jury des Kurzfilmwettbewerbs steht 2021 kein Mitglied vor, wie es in der Vergangenheit üblich war. Sie besteht paritätisch aus drei Frauen und drei Männern und wurde im Vergleich zu 2019 um zwei Mitglieder vergrößert:

  • Sameh Alaa, ägyptischer Filmemacher
  • Kaouther Ben Hania, tunesische Filmemacherin
  • Carlos Muguiro, spanischer Filmemacher und Lehrer
  • Tuva Novotny, schwedische Schauspielerin und Filmemacherin
  • Nicolas Pariser, französischer Filmemacher
  • Alice Winocour, französische Filmemacherin
FilmRegieLandLänge
(in min)
Céu de Agosto
(August Sky)
Jasmin Tenucci Brasilien, Island 15’
Det er i jorden
(In the Soil)
Casper Kjeldsen Dänemark 14’
Haut les coeurs
(The Right Words)
Adrian Moyse Dullin Frankreich 15’
Noite turva
(Throgh the Haze)
Diogo Salgado Portugal 14’
Orthodontics Mohammadreza Mayghani Iran 14’
Pa vend
(Displaced)
Samir Karahoda Kosovo 15’
Severen pol
(North Pole)
Marija Apchevska Nordmazedonien, Serbien 15’
Sideral Carlos Segundo Brasilien, Frankreich 15’
Tian xia wu ya
(All the Crows in the World)
Tang Yi Hongkong 14’
Xue yun
(Absence)
Wu Lang VR China 15’

Cinéfondation

Für die 1998 ins Leben gerufene Reihe Cinéfondation werden Kurzfilmarbeiten aus der ganzen Welt ausgewählt, darunter sowohl Animations- als auch Realfilme. Das Programm richtet sich an Filmstudenten. Als Jury fungiert die Kurzfilmjury.

FilmRegieLand (Hochschule)Länge
(in min)
Bestie wokół nas
(Beasts Among Us)
Natalia Durszewicz Polen (PWSFTviT) 6’
Bill and Joe go Duck Hunting Auden Lincoln-Vogel USA (University of Iowa) 21’
Billy Boy Sacha Amaral Argentinien (Universidad Nacional de las Artes) 25’
La caída del vencejo
(The Fall of the Swift)
Gonzalo Quincoces Spanien (ESCAC) 13’
Cantareira Rodrigo Ribeyro Brasilien (Academia Internacional de Cinema – AIC) 24’
Cicada Yoon Daewoen Südkorea (Korea National University of Arts) 17’
L’enfant salamandre
(The Salamander Child)
Théo Degen Belgien (INSAS) 26’
Fonica M-120 Olivér Rudolf Ungarn (Színház- és Filmművészeti Egyetem – SZFE) 24’
Frida Aleksandra Odić Deutschland (DFFB) 22’
Frie mænd
(Free Men)
Óskar Kristinn Vignisson Dänemark (Den Danske Filmskole) 28’
Habikur
(Night Visit)
Mya Kaplan Israel (The Steve Tisch School of Film & Television, Tel Aviv University) 25’
King Max Adèle Vincenti-Crasson Frankreich (La Fémis) 26’
Oyogeruneko
(The Cat from the Deep Sea)
Huang Menglu Polen (Musashino Art University) 50’
Other Half Lina Kalcheva Vereinigtes Königreich (NFTS) 13’
Prin oraş circulă scurte poveşti de dragoste
(Love Stories on the Move)
Carina-Gabriela Dașoveanu, Rumänien (UNATC „I. L. Caragiale“) 21’
Rudé boty
(Red Shoes)
Anna Podskalská Tschechien (FAMU) 14’
Saint Android Lukas von Berg Deutschland (Filmakademie Baden-Württemberg) 6’

Semaine internationale de la critique

Parallel zur Vergabe der Goldenen Palme widmet sich die seit 1962 bestehende Nebensektion Semaine de la critique (12. bis 20. Mai 2021) der Entdeckung neuer Talente. Ausgerichtet vom Syndicat français de la critique de cinéma konkurrieren ausschließlich Erstlingsfilme oder Zweitwerke junger Regisseure. Der Wettbewerb umfasste in der Vergangenheit stets sieben Spielfilme und sieben Kurzfilmarbeiten, die seit 1990 mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet werden. Begleitet wird die „internationale Kritikerwoche“ von Sonderaufführungen zahlreicher Kurzfilme.

Als Jurypräsident wurde der rumänische Filmemacher Cristian Mungiu (Gewinner der Goldenen Palme 2007) berufen. Als weitere Jurymitglieder wurden der Filmproduzent Didar Domehri, die Schauspielerin und Sängerin Camélia Jordana, Filmproduzent Michel Merkt und Karel Och, künstlerischer Leiter des Internationalen Filmfestivals Karlovy Vary, eingeladen.

Das offizielle Programm wurde Anfang Juni 2021 vorgestellt.

Langfilme
FilmRegieLandDarsteller (Auswahl)
Amparo Simón Mesa Soto Kolumbien, Schweden, Deutschland, Qatar Sandra Melissa Torres, Diego Alejandro Tobon, Luciana Gallego
Feathers Omar El Zohairy Frankreich, Ägypten, Niederlande, Griechenland
The Gravedigger’s Wife
(La femme du fossoyeur)
Khadar Ayderus Ahmed Finnland, Deutschland, Frankreich
Libertad Clara Roquet Spanien, Belgien Vicky Peña, Nora Navas, David Selvas
Olga Elie Grappe Schweiz, Ukraine, Frankreich
Piccolo corpo
(Small Body)
Laura Samani Italien, Frankreich, Slowenien Celeste Cescutti, Ondina Quadri
Rien à foutre
(Zero Fucks Given)
Julie Lecoustre,
Emmanuel Marre
Belgien, Frankreich Adèle Exarchopoulos, Alexandre Perrier, Mara Taquin
Kurzfilme
FilmRegieLandLänge

(in min)

Brutalia, Days of Labour
(Brutalia, jours de labeur)
Manolis Mavris Griechenland, Belgien 26’
Duo Li
(Lili Alone / Lili, toute seule)
Zou Jing VR China, Hongkong, Singapur 22’
Fank Ke
(An Invitation)
Hao Zhao,
Yeung Tung
VR China 13’
Inherent Nicolai G. H. Johansen Dänemark 16’
Interfon 15
(Intercom 15)
Andrei Epure Rumänien 22’
Ma Shelo Nishbar
(If It Ain't Broke)
Elinor Nechemya Israel 24’
Noir-soleil Marie Larrivé Frankreich 20’
Safe Ian Barling USA 16’
Soldat noir Jimmy Laporal-Trésor Frankreich 27’
Über Wasser
(On Solid Ground / Hors de l’eau)
Jela Hasler Schweiz 12’

Sonderaufführungen

  • Eröffnungsfilm:
  • Bruno Reidal (Bruno Reidal, Confession of a Murderer) – Regie: Vincent Le Port (Frankreich) – mit Dimitri Doré, Jean-Luc Vincent, Roman Villedieu
  • Petite nature (Softie) – Regie: Samuel Theis (Frankreich) – mit Aliocha Reinert, Antoine Reinartz, Izïa Higelin
  • Une jeune fille qui va bien (A Radiant Girl) – Regie: Sandrine Kiberlain (Frankreich) – mit Rebecca Marder, André Marcon, Anthony Bajon
  • Sonderaufführung zum 60. Geburtstag der Sektion:
  • Abschlussfilm:
  • Eine Geschichte von Liebe und Verlangen (Une histoire d’amour et de désir) – Regie: Leyla Bouzid (Frankreich, Tunesien) – mit Sami Outalbali, Zbeida Belhajamor

Quinzaine des réalisateurs

Die Nebenreihe Quinzaine des Réalisateurs (dt.: „Zwei Wochen der Regisseure“) wurde 1969 in Anlehnung an die ein Jahr zuvor stattgefundenen Maiunruhen ins Leben gerufen und wird von der Société des réalisateurs de films (SRF) organisiert. Gezeigt werden französische und ausländische Kurz-, Mittel- und Langfilme (sowohl Dokumentar- als auch Spielfilme), ohne dass ein Preis vergeben wird.

Das offizielle Programm wurde am 7. Juni 2021 bekannt gegeben. Eröffnungsfilm ist Ouistreham, Abschlussfilm Mon légionnaire.

Langfilme
FilmRegieLandDarsteller (Auswahl)
A chiara Jonas Carpignano Italien
A Night of Knowing Nothing Payal Kapadia Indien, Frankreich
Ali & Ava Clio Barnard Vereinigtes Königreich Adeel Akhtar, Claire Rushbrook, Ellora Torchia
Clara Sola Nathalie Álvarez Mesen Deutschland, Costa Rica, Schweden Nathalie Álvarez Mesén, Maria Camila Arias
De bas étage
(A Brighter Tomorrow)
Yassine Qnia Frankreich Soufiane Guerrab, Souheila Yacoub
Diários de Otsoga
(Journal de Tûoa / The Tsugua Diaries)
Miguel Gomes
Maureen Fazendeiro
Portugal, Frankreich Carloto Cotta, Crista Alfaiate, João Nunes Monteiro
El empleado y el patron
(L’employeur et l’employé / The Employer and the Employee)
Manuel Nieto Zas Uruguay, Argentinien, Brasilien, Frankreich Nahuel Pérez Biscayart, Cristian Borges, Justina Bustos
Entre les vagues
(The Braves)
Anaïs Volpé Frankreich Déborah Lukumuena, Souheila Yacoub, Sveva Alviti
Europa Haider Rashid Irak, USA, Italien Adam Ali, Svetlana Yancheva, Mohamed Zouaoui
Futura Pietro Marcello,
Francesco Munzi,
Alice Rohrwacher
Italien Dokumentarfilm
Întregalde Radu Muntean Rumänien Maria Popistașu, Alexandru Bogdan, Ilona Brezoianu
Jadde khaki
(Hit the Road)
Panah Panahi Iran
Die Magnetischen
(Les magnétiques)
Vincent Maël Cardona Frankreich, Deutschland Thimotée Robart, Joseph Olivennes, Marie Colomb
Luaneshat e kodrës
(La colline où rugissent les lionnes / The Hill where Lionesses Roar)
Luàna Bajrami Kosovo, Frankreich Flaka Latifi, Uratë Shabani, Era Balaj
Medusa Anita Rocha da Silveira Brasilien Lara Tremouroux, Mariana Oliveira
Mon légionnaire
(Our Men)
Rachel Lang Frankreich, Belgien Louis Garrel, Camille Cottin, Ina Marija Bartaité
Murina Antoneta Alamat Kusijanović Kroatien Gracija Filipovic, Danica Curcic, Leon Lucev
Neptune Frost Saul Williams,
Anisia Uzeyman
USA Eliane Umuhire
Ouistreham
(Between Two Worlds)
Emmanuel Carrère Brasilien, Niederlande, Frankreich Juliette Binoche, Hélène Lambert, Léa Carne
Re Granchio
(La légende du roi crabe / The Tale of King Crab)
Alessio Rigo de Righi,
Matteo Zoppis
Italien, Argentinien, Frankreich, Chile Gabriele Silli, Maria Alexandra Lungu, Bruno di Giovanni
Retour à Reims (Fragments)
(Returning to Reims (Fragments))
Jean-Gabriel Périot Frankreich Adèle Haenel
The Souvenir Part II Joanna Hogg Vereinigtes Königreich, USA Honor Swinton Byrne, Tilda Swinton, Tom Burke
Yong an zhen gu shi ji
(Ripples of Life)
Shujun Wei VR China Zishan Yang, Jiajia Wang
البحر أمامكم (Face à la mer / The Sea Ahead) Ely Dagher Libanon, Frankreich, Belgien, USA, Qatar Manal Issa
Kurzfilme
FilmRegieLandLänge
(in min)
Anxious Body Yoriko Mizushiri Japan, Frankreich 6′
El Espacio sideral
(The Sidereal Space)
Sebastián Schjaer 17′
Simone est partie
(Simone Is Gone)
Mathilde Chavanne Frankreich 21′
Sycorax Lois Patiño,
Matías Piñeiro
Portugal 20′
The Parents’ Room
(La Chambre des parents)
Diego Marcon Italien 11′
The Vandal Eddie Alcazar USA 15′
The Windshield Wiper Alberto Mielgo USA 14′
Train Again Peter Tscherkassky 20′
When Night Meets Dawn
(Quand la nuit rencontre l’aube)
Andreea Cristina Borțun Rumänien 20′

Sonderaufführungen

Carrosse d’or

Auszeichnungen

Die feierliche Preisverleihung für den offiziellen Wettbewerb, den Kurzfilmwettbewerb sowie die Vergabe der Caméra d’Or fand am letzten Festivaltag statt.

Wettbewerb – Bester Spielfilm

Wettbewerb – Bester Kurzfilm

  • Goldene Palme: Tian xia wu ya (All the Crows in the World) – Regie: Tang Yi
  • Lobende Erwähnung: Céu de Agosto (August Sky) – Regie: Jasmin Tenucci

Caméra d’Or

Mit der Caméra d’Or („Goldene Kamera“) wird jährlich der beste Debütfilm in der offiziellen Auswahl preisgekrönt. Als Jurypräsidentin wurde die Schauspielerin Mélanie Thierry ausgewählt. Als weitere Jurymitglieder der verschiedenen Presse-, Industrie- und Berufsverbänden wurden Audrey Abiven, Romain Cogitore, Laurent Dailland, Pierre-Simon Gutman sowie als Gastkünstler Eric Caravaca berufen. Die Auszeichnung ging an Murina der Regisseurin Antoneta Alamat Kusijanović aus der Sektion Quinzaine des réalisateurs.

Ehrenpreise

Bereits vor Festivalbeginn als Gewinner fest standen Jodie Foster und Marco Bellocchio, denen der Ehrenpreis des Festivals (Palme d’or d’honneur) zuerkannt wurde. Beide werden auch im Rahmen des Festivals Meisterklassen (Rendez-vous with…) abhalten, neben Matt Damon, Isabelle Huppert und Steve McQueen.

Die US-amerikanische Schauspielerin, Regisseurin und Filmproduzentin Foster erhielt bei der Eröffnungsgala am 6. Juli die Auszeichnung aus den Händen von Pedro Almodóvar. Foster hatte 1976 eine der Hauptrollen in dem preisgekrönten Film Taxi Driver bekleidet und war in den folgenden vier Jahrzehnten als Schauspielerin und Regisseurin mit sechs weiteren Filmen in Cannes präsent.

Der italienische Filmemacher Bellocchio wurde bei der abschließenden Preisverleihung am 17. Juli geehrt. Als Laudator fungierte Paolo Sorrentino. Bellocchio konkurrierte seit 1980 sieben Mal vergeblich im Wettbewerb um den Hauptpreis. Er stellte beim Festival außer Konkurrenz seinen neuen Dokumentarfilm Marx puó aspettare (Marx Can Wait) vor.

Preise der Sektion „Un Certain Regard“

Weitere Preise

Preise der Sektion „Cinéfondation“

  • 1. Preis: Salamander Child – Regie: Théo Degen
  • 2. Preis: Cicada – Regie: Yoon Daewoen
  • 3. Preis: ex aequo: Love Stories on the Move – Regie: Carina Gabrila-Dasoveanu und Cantareira – Regie: Rodrigo Ribeyro

Preise der Sektion „Semaine de la critique“

  • Nespresso Grand Prize: Feathers – Regie: Omar El Zohairy
  • Prix SACD: Elie Grappe und Raphaëlle Desplechin für das Drehbuch von Olga
  • Canal+ Short Film Award: Brutalia, Days of Labour – Regie: Manolis Mavris
  • Gan Foundation Support for Distribution Prize: Zero Fucks Given – Regie: Julie Lecoustre, Emmanuel Marre
  • Louis Roederer Foundation Rising Star Award: Sandra Melissa Torres in Amparo – Regie: Simón Mesa Soto
  • Leitz Cine Discovery Award: Lili Alone – Regie: Zou Jing

Quinzaine des réalisateurs

FIPRESCI-Preis

Preis der ökumenischen Jury

L'Oeil d’Or

  • Bester Dokumentarfilm: A Night of Knowing Nothing

Queer Palm

Queer Palm Short Award

Commons: 2021 Cannes Film Festival – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Festival de Cannes 2021 : l'actrice Doria Tillier sera la maîtresse de cérémonie. In: francetvinfo.fr, 16. Juni 2021 (abgerufen am 2. Juli 2021).
  2. Filmfestspiele Cannes: „Annette“ als Eröffnungsfilm. In: ORF.at. 18. April 2021, abgerufen am 18. April 2021.
  3. OSS 117, Alerte rouge en Afrique noire (From Africa With Love) for the Final Screening of the 74th Festival de Cannes!. In: festival-cannes.com, 25. Juni 2021 (abgerufen am 2. Juli 2021).
  4. Biennale Cinema 2021. labiennale.org; abgerufen am 13. Januar 2021.
  5. The films of the Official Selection 2021. In: festival-cannes.com, 3. Juni 2021 (abgerufen am 3. Juni 2021).
  6. 74th Festival de Cannes: additions to the Official Selection. In: festival-cannes.com, 10. Juni 2021 (abgerufen am 12. Juni 2021).
  7. The new film by Mamoru Hosoda will world premiere. In: festival-cannes.com, 4. Juli 2021 (abgerufen am 5. Juli 2021).
  8. Cinema for the climate. In: festival-cannes.com, 18. Juni 2021 (abgerufen am 5. Juli 2021).
  9. Spike Lee, President of the Jury at the 73rd Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 14. Januar 2020; abgerufen am 14. Januar 2021.
  10. Spike Lee wird Jurypräsident in Cannes. Spiegel Online, 14. Januar 2020; abgerufen am 14. Januar 2021.
  11. 1 2 Cannes: Spike Lee toujours partant pour être le président en 2021. allocine.fr, 12. Mai 2020; abgerufen am 13. Januar 2021.
  12. Clayton Davids: Spike Lee on Chadwick Boseman, Donald Trump and How Black and Brown People Rescued New York. variety.com, 7. Oktober 2020; abgerufen am 13. Januar 2021.
  13. 1 2 President of the Jury Spike Lee returns for the 74th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 16. März 2021 (abgerufen am 8. April 2021).
  14. Spike Lee. In. Internationales Biographisches Archiv 24/2016 vom 14. Juni 2016, ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 49/2019 (abgerufen via Munzinger Online).
  15. Jessica Hausner in Cannes-Jury. In: ORF.at. 24. Juni 2021, abgerufen am 24. Juni 2021.
  16. Jérôme Lachasse: Festival de Cannes: un film déjà sélectionné pour l’édition 2021. bfmtv.com, 4. Juni 2020; abgerufen am 13. Januar 2021.
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