Gabriele Tarquini
Nation: Italien Italien
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von San Marino 1987
Letzter Start: Großer Preis von Europa 1995
Konstrukteure
1987 Osella • 1988 Coloni • 1989–1991 AGS • 1991–1992 Fondmetal • 1995 Tyrrell
Statistik
WM-Bilanz: WM-26. (1989)
Starts Siege Poles SR
38
WM-Punkte: 1
Podestplätze:
Führungsrunden:

Gabriele Tarquini (* 2. März 1962 in Giulianova) ist ein italienischer Automobilrennfahrer. Er nahm zwischen 1987 und 1995 an 38 Grand-Prix-Rennen zur Formel-1-Weltmeisterschaft teil, danach wurde Tarquini eine feste Größe im Tourenwagensport. 2009 errang er den Weltmeistertitel in der WTCC. 2018 wurde Gabriele Tarquini Weltmeister auf Hyundai i30 N in der WTCR.

Formel 1

1983 und 1984 fuhr Tarquini in einigen Kartsport-Serien (1984 wurde er Kart-Weltmeister der Formel C), 1985 bis 1987 in der Formel 3000. 1987 bestritt er sein erstes Formel-1-Rennen, als er beim Grand Prix von San Marino das zweite Auto des Osella-Teams pilotierte. 1988 war Tarquini Stammfahrer für Coloni und schaffte als bestes Ergebnis den achten Platz in Kanada. Für 1989 wurde er als Fahrer für das projektierte Formel-1-Team First Racing gemeldet. Tarquini testete das Auto im Februar 1989, allerdings zog das Team seine Formel-1-Meldung vor dem ersten Rennen des Jahres zurück. Tarquini gelang es daraufhin, einen Vertrag bei AGS zu erhalten, wobei er den kurz zuvor bei Testfahrten in Rio de Janeiro verunglückten Philippe Streiff ersetzte. Diese Periode begann für Tarquini erfolgreich mit einem WM-Punkt schon im dritten Rennen. In der Folge erwies sich das Team aber als zu schwach, so dass sich Tarquini schlussendlich nur für wenige Rennen qualifizieren konnte – meist erreichte er nicht einmal das Abschlusstraining. Ende 1991 wechselte er schließlich zum Team Fondmetal, für welches er auch die Formel-1-Weltmeisterschaft 1992 bestritt. Für sein neues Team konnte sich Tarquini für die Rennen qualifizieren, erreichte aber nie die Punkteränge. Nach dem Grand Prix von Italien beendete er vorläufig seine aktive Formel-1-Karriere und widmete sich dem Tourenwagensport. 1995 fuhr Tarquini noch einmal ein Rennen als Ersatz für den Tyrrell-Piloten Ukyō Katayama.

Gabriele Tarquini hält zwei unrühmliche Formel-1-Rekorde: Insgesamt 40 Mal konnte er sich im Training nicht für das Rennen qualifizieren, 25 Mal scheiterte er sogar in der Vorqualifikation für das eigentliche Qualifying. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass Tarquini zumeist für Teams fuhr, die nur begrenzt konkurrenzfähig waren.

Tourenwagen

Im Gegensatz zur Formel 1, in denen er nur zu den absoluten Außenseitern ohne wirkliche Erfolge zählte, entwickelte sich Gabriele Tarquini zur festen Größe im Tourenwagen-Sport. Bereits während seiner Formel-1-Karriere fuhr er 1989 und 1992 in der italienischen Supertourenwagen-Meisterschaft und belegte jeweils den fünften Gesamtrang. Über einen Zeitraum von 22 Jahren (1993 bis 2014) gelang ihm mit Ausnahme von 2002 in jeder Saison mindestens ein Sieg in einer nationalen oder internationalen Tourenwagen-Meisterschaft. Herausragend sind hierbei die Meistertitel in der BTCC 1994, in der Tourenwagen-Europameisterschaft 2003 und in der WTCC im Jahr 2009. In letztgenannter Serie ist Tarquini seit der Gründung im Jahr 2005 als Werksfahrer für Alfa Romeo, Seat und Honda unterwegs gewesen. 2016 wechselte er zum Lada-Werksteam.

Statistik

Statistik in der Formel 1

Gesamtübersicht

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.

Runden

Punkte WM-Pos.
1987 Osella Osella FA1F Alfa Romeo 890T 1.5 V8t 1
1988 Coloni Coloni FC188 / Coloni FC188B Ford Cosworth DFZ 3.5 V8 8 23.
1989 AGS AGS JH23B / AGS JH24 Ford Cosworth DFR 3.5 V8 6 1 27.
1990 AGS AGS JH24B / AGS JH25 Ford Cosworth DFR 3.5 V8 4 32.
1991 AGS AGS JH25B / AGS JH27 Ford Cosworth DFR 3.5 V8 3 30.
Fondmetal Fondmetal FA1ME / Fomet 1 Ford Cosworth DFR 3.5 V8 2
1992 Fondmetal Fondmetal GR01 / Fondmetal GR02 Ford HB 3.5 V8 13 32.
1995 Tyrrell Tyrrell 023 Yamaha 3.0 V10 1 33.
Gesamt 38 1

Tourenwagen-Erfolge

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1985 Brun Motorsport Porsche 956 Oscar Larrauri Massimo Sigala Ausfall Motorschaden
Commons: Gabriele Tarquini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gabriele Tarquini, ältester FIA-Champion
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.