Hartmannsdorf (Weiler)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Friesach  (KG Zeltschach, KG Friesach)
Koordinaten 46° 58′ 2″ N, 14° 24′ 24″ Of1
Höhe 650 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 11 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 5 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01804

Höflgut, Hartmannsdorf
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
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Hartmannsdorf ist eine Ortschaft in der Gemeinde Friesach im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 11 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023). Sie liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Zeltschach und der Katastralgemeinde Friesach.

Lage

Hartmannsdorf liegt im Norden des Bezirks Sankt Veit an der Glan, am Friesacher Feld, knapp 2 km nördlich des Stadtzentrums von Friesach bzw. nur wenige 100 m vom nördlichen Ortsrand von Friesach entfernt, jenseits der Friesacher Straße auf Höhe der Einmündung der Metnitzer Landesstraße L 62d.

In der Ortschaft werden folgende Hofnamen geführt: auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Zeltschach Gut Höfl (Haus Nr. 1, 3, 4) und Franzmaier (Nr. 2); 300 m östlich davon, auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Friesach, die Filialkirche St. Thomas in Hartmannsdorf und dahinter Pratter (Nr. 5).

Geschichte

Mitte des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts entdeckte römerzeitliche Grabinschriftplatten beweisen die antike Besiedlung des Ortschaftsbereichs.

Als Edelingen wurde das Gut Hartmannsdorf schon 1144 genannt. Ein 1181 genanntes Gut Branizlau könnte sich auf das Franzmaiergut beziehen. 1241 wird St. Thomas erwähnt.

Im Frühling 1797 wurden auf der Klostermooswiese bei Hartmannsdorf etwa 300 österreichische und französische Soldaten beerdigt; verstorbene Insassen des Militärspitals, das im Dominikanerkloster Friesach behelfsmäßig eingerichtet worden war und vorwiegend Verwundete aus der Schlacht bei Einöde, in der Klamm zwischen Dürnstein in der Steiermark und Neumarkt in der Steiermark, vom 2./3. April 1797 beherbergte.

Der Bereich um das Höflgut gehörte, auf dem Gebiet der Steuergemeinde Zeltschach liegend, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Dürnstein. Der Bereich um die Kirche St. Thomas, auf dem Gebiet der Steuergemeinde Friesach liegend, gehörte hingegen zum Steuerbezirk Friesach. Bei Gründung der Ortsgemeinden im Zuge der Reformen Mitte des 19. Jahrhunderts kam Hartmannsdorf an die Gemeinde Friesach. 1890 spaltete sich die Gemeinde Zeltschach von der Gemeinde Friesach ab, der Bereich um das Höflgut gehörte dadurch als Ortschaft Hartmannsdorf zur Gemeinde Zeltschach, während St. Thomas als Teil der Ortschaft Olsa bei Friesach verblieb. Mit Jahreswechsel 1972/73 kam Zeltschach samt Hartmannsdorf wieder an die Gemeinde Friesach. Seither wird St. Thomas als Teil der Ortschaft Hartmannsdorf geführt.

Bevölkerungsentwicklung

Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 2 Häuser, 23 Einwohner
  • 1880: 3 Häuser, 65 Einwohner
  • 1890: 3 Häuser, 67 Einwohner
  • 1900: 3 Häuser, 65 Einwohner
  • 1910: 4 Häuser, 82 Einwohner
  • 1923: 5 Häuser, 94 Einwohner (ohne St. Thomas, das mit 1 Haus und 6 Einwohnern als Ortsbestandteil von Olsa geführt wurde)
  • 1934: 78 Einwohner
  • 1961: 7 Häuser, 34 Einwohner
  • 2001: 6 Gebäude (davon 5 mit Hauptwohnsitz) mit 6 Wohnungen und 6 Haushalten; 11 Einwohner und 0 Nebenwohnsitzfälle
  • 2011: 5 Gebäude, 17 Einwohner

In der Ortschaft gibt es 2 Arbeitsstätten (Stand 2011; 2001: 1) und 1 land- und forstwirtschaftlichen Betrieb (Stand 2001).

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Carinthia I, Jg. 196, Klagenfurt 2006. S. 594.
  3. Monumenta historica Ducatus Carinthiae: Die Gurker Geschichtsquellen 864 – 1232. F. v. Kleinmayr, Klagenfurt 1896. S. 241.
  4. Franz Lorenz Hohenauer: Die Stadt Friesach. Ein Beitrag zur Profan- und Kirchen-Geschichte von Kärnten. Johann Leon, Klagenfurt 1847. S. 58.
  5. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 64.
  6. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 51.
  7. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 53.
  8. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 70.
  9. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 35.
  10. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 14.
  11. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 14.
  12. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 254.
  13. 1 2 3 Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 100.
  14. 1 2 Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
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