Schratzbach (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Friesach  (KG St. Salvator)
Koordinaten 46° 59′ 49″ N, 14° 22′ 9″ Of1
Höhe 880 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 32 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 19 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01644

Nussbaumerhof (Nr. 21) im Schratzbachtal
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
f0
f0
32

Schratzbach (im 19. Jahrhundert auch Schrazbach, slowen.Srascica) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Friesach im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 32 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023). Sie liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinde St. Salvator.

Lage

Die Streusiedlung liegt im äußersten Norden des Bezirks St. Veit an der Glan, in den Metnitzer Alpen nordöstlich des Dorfes St. Salvator, in dem Tal, dass der Schratzbach – ein linker Nebenfluss der Metnitz – bildet. Nahezu alle Höfe des Orts sind vom Schratzbachtal aus erreichbar; lediglich der Hof Moser (Haus Nr. 1) ist nur von dem Weg aus anzufahren, der von St. Johann nach Gunzenberg führt. Die Höfe erstrecken sich über eine Höhenlage von knapp über 700 m am Ausgang des Schratzbachtals bis zu 1164 m (Hof Alblinger, Nr. 7).

Im Ort werden folgende Hofnamen geführt: Moser (Haus Nr. 1), Weber (Nr. 4), Arlitscher (Nr. 5), Stranbauer (Nr. 6), Alblinger (Nr. 7), Krautbacher (Nr. 12), (Unterer) Lichtegger (Nr. 15), Strigler/Stregler (Nr. 16, 20), Nussbaumer (Nr. 21), Bachbauer (Nr. 22), Gruber (Nr. 25), Kernmeyer (Nr. 26), Schneglbauer (Nr. 27), Koller (Nr. 29), Gmanbauer/Peterhube (Nr. 30), Zedler (Nr. 31).

Geschichte

Die Gegend war schon in der Antike besiedelt: 1888 wurde beim Hof Unterer Lichtegger ein Cippus mit lateinischer Inschrift, vermutlich aus dem 3. Jahrhundert, gefunden.

Der Ortsname leitet sich aus dem Slowenischen ab und bedeutet soviel wie Elsterbach.

Auf dem Gebiet der Steuergemeinde St. Salvator liegend, gehörte Schratzbach in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Dürnstein. Bei Gründung der Ortsgemeinden in Verbindung mit den Verwaltungsreformen Mitte des 19. Jahrhunderts kam Schratzbach an die Gemeinde St. Salvator. Seit der Gemeindestrukturreform von 1973 gehört der Ort zur Gemeinde Friesach.

Bevölkerungsentwicklung

Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 30 Häuser, 179 Einwohner
  • 1880: 30 Häuser, 175 Einwohner
  • 1890: 27 Häuser, 157 Einwohner
  • 1900: 29 Häuser, 145 Einwohner
  • 1910: 20 Häuser, 102 Einwohner
  • 1923: 17 Häuser, 94 Einwohner
  • 1934: 99 Einwohner
  • 1961: 23 Häuser, 113 Einwohner (davon Almhaus Kaiserhalthütte 1 Gebäude, 0 Einwohner)
  • 2001: 19 Gebäude (davon 13 mit Hauptwohnsitz) mit 19 Wohnungen und 15 Haushalten; 47 Einwohner und 1 Nebenwohnsitzfall
  • 2011: 19 Gebäude, 29 Einwohner

In der Ortschaft gibt es 1 Arbeitsstätte (Stand 2011; 2001: 0) und 10 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001).

Persönlichkeiten

  • Michael Reitter, * in Schratzbach, stand 1647 der Zauberei angeklagt in Murau vor Gericht, war mehrmals auf Schloss Sauerbrunn für den ebenfalls wegen Zauberei angeklagten Graf Christoph Alban von Saurau tätig.

Einzelnachweise

  1. 1 2 K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 65.
  2. H. Rudolph: Vollständigstes geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Deutschland, sowie der unter Österreichs und Preussens Botmässigkeit stehenden nichtdeutschen Länder, Band 4, Zander 1870. S. 4084.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. Anton von Premerstein: Epigraphisches aus Kärnten. in: Archaeologisch-Epigraphische Mittheilungen aus Oesterreich-Ungarn, Jg. XIII, Wien 1890. S. 155.
  5. Carinthia I, 24. Juni 1826, S. 102.
  6. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 52.
  7. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 53.
  8. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 70.
  9. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 35.
  10. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 14.
  11. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 14.
  12. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 254.
  13. 1 2 3 Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 101.
  14. 1 2 Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
  15. Walter Brunner: Hexen und Zaubereiprozesse im Bezirk Murau, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Steiermark, Jg. 78 (1987), S. 205f.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.