Disziplin50-km-Gehen der Männer
Stadt Berlin
OrtRundkurs durch Berlin
Teilnehmer36 Athleten aus 19 Ländern
Wettkampfphase7. August 2018
Medaillengewinner
GoldMarjan Sakalnyzkyj ( UKR)
SilberMatej Tóth ( SVK)
BronzeDsmitryj Dsjubin ( BLR)

Das 50-km-Gehen der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 wurde am 7. August 2018 in Berlin, Deutschland ausgetragen. 36 Athleten nahmen teil.

Es siegte der Ukrainer Marjan Sakalnyzkyj vor dem Slowaken Matej Tóth. Auf den dritten Platz kam Dsmitryj Dsjubin aus Belarus.

Streckenführung

Die 36 teilnehmenden Geher hatten 25 Mal eine zwei Kilometer lange Runde zu bewältigen, die am Breitscheidplatz auf der Budapester Straße begann, weiter östlich zur Kurfürstenstraße bis zum Wendepunkt an der Keithstraße führte. Die Geher bogen dann wieder auf die Budapester Straße ein und gingen nordwärts den Zoologischen Garten entlang. Nach einem Wendepunkt kehrten die Teilnehmer zum Breitscheidplatz – dem Start- und Zielpunkt – zurück.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 3:32:33 h  Yohann Diniz EM Zürich, Schweiz 15. August 2014
Europarekord
Meisterschaftsrekord

Der bestehende EM-Rekord wurde hier in Berlin nicht erreicht. Mit seiner Siegerzeit von 3:46:32 min blieb der ukrainische Europameister Marjan Sakalnyzkyj um 13:59 min über dem Rekord, gleichzeitig Welt- und Europarekord.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

PBPersönliche Bestleistung
SBSaisonbestleistung
NU23RNationaler U23-Rekord
DNFWettkampf nicht beendet (did not finish)
DSQdisqualifiziert
BodVerwarnung für Verlust des Bodenkontakts
KnieVerwarnung für fehlende Kniestreckung

Ergebnis

7. August 2018, 8:35 Uhr MESZ

Platz Athlet Land Zeit (h) Verwarnungen
Marjan Sakalnyzkyj Ukraine 3:46:32 Bod
Matej Tóth  Slowakei 3:47:27
Dsmitryj Dsjubin  Belarus 3:47:59 PB
4 Håvard Haukenes  Norwegen 3:48:35 Bod
5 Carl Dohmann  Deutschland 3:50:27 SB
6 Rafał Augustyn  Polen 3:51:37
7 Rafał Sikora  Polen 3:52:56 Knie / Knie
8 Nathaniel Seiler  Deutschland 3:54:08 PB
9 José Ignacio Díaz  Spanien 3:55:28 SB
10 Marco De Luca  Italien 3:55:47
11 Andrea Agrusti  Italien 3:57:03
12 Adrian Błocki  Polen 3:57:11
13 Bence Venyercsán  Ungarn 3:58:25 NU23R
14 Arturas Mastianica  Litauen 3:58:29 PB
15 Dušan Majdán  Slowakei 3:59:21 SB
16 Iwan Banseruk Ukraine 4:00:57 Knie
17 Tadas Šuškevičius  Litauen 4:01:30
18 Walerij Litanjuk Ukraine 4:01:33
19 Brendan Boyce  Irland 4:02:14
20 Anatole Ibáñez  Schweden 4:03:53 SB Knie
21 Lukáš Gdula  Tschechien 4:05:44 Knie
22 Marc Tur  Spanien 4:09:18 Knie / Knie
23 Anders Hansson  Schweden 4:11:36 SB
24 Pedro Isidro  Portugal 4:11:44
25 Bruno Erent  Kroatien 4:24:20
26 Jarkko Kinnunen  Finnland 4:24:59
DNF Aku Partanen  Finnland Knie
Florin Alin Stirbu  Rumänien Knie / Knie
Michele Antonelli  Italien Knie
Jesús Ángel García  Spanien Knie
Arnis Rumbenieks  Lettland
Narcis Ştefan Mihăilă  Rumänien Knie / Bod
Máté Helebrandt  Ungarn Bod
Aleksi Ojala  Finnland Knie
João Vieira  Portugal Knie
DSQ Karl Junghannß  Deutschland Knie / Knie / Knie
Zwischenzeiten
Marke Zwischenzeit Führende(r) 10-km-Zeit
10 km 45:57 min De Luca in 8köpfiger Spitzengruppe / Kinnunen, Junghannß 8 s zurück / Sakalnyzkyj 19 s zurück 45:57 min
20 km 1:31:52 h Tóth / Haukenes, Augustyn, De Luca, Partanen, Helebrandt, Boyce, Junghannß 4 s z. / Kinnunen 22 s z. / Ojala 36 s zur. / Sakalnyzkyj, Sikora 47 s z. 45:55 min
30 km 2:17:17 h Tóth / Sakalnyzkyj 11 s zur. / Dsjubin 27 s zur. / Haukenes 34 s zur. / Augustyn, Partanen 36 s zur. 45:25 min
40 km 3:01:38 h Sakalnyzkyj / Dsjubin, Haukenes 32 s zur. / Tóth 46 s zur. / Dohmann 1:43 min zur. / Augustyn 2:28 min zur. 44:21 min
50 km 3:46:32 h Marjan Sakalnyzkyj 44:54 min

Der französische Weltrekordler Yohann Diniz, unter anderem auch amtierender Welt- und Europameister, war hier in Berlin nicht am Start. Bei den Europameisterschaften 2016 hatte wegen der Olympischen Spiele im selben Jahr kein Gehwettbewerb auf dem Programm gestanden. Zum Favoritenkreis gehörten vor allem der Slowake Matej Tóth, Weltmeister von 2015 und Vizeeuropameister von 2014, der polnische WM-Siebte von 2017 Rafał Augustyn, der Italiener Marco De Luca und der Spanier Jesús Ángel García – De Luca und García hatten bei den Europameisterschaften 2014 die Ränge sieben und acht belegt.

Der Wettbewerb war in der Anfangsphase mit Zehn-Kilometer-Abschnitten von knapp unter 46 Minuten nicht allzu schnell, aber diese Einstufung galt nur für die absoluten Topgeher. Deshalb dauerte es nicht lange, bis sich eine kleinere Führungsgruppe gebildet hatte, in der vor allem Tóth und De Luca das Tempo machten. Der Deutsche Karl Junghannß und der Finne Jarkko Kinnunen lagen bei Kilometer zehn acht Sekunden dahinter. Weitere elf Sekunden zurück folgte der Ukrainer Marjan Sakalnyzkyj. Bei gleichbleibendem Tempo setzten sich Tóth und De Luca auf dem nächsten Streckenabschnitt von ihren Konkurrenten ab. Doch der Abstand zu ihren Verfolgern blieb begrenzt auf wenige Sekunden. Bei Kilometer zwanzig war Tóth dann alleine vorn. Mit nur vier Sekunden Rückstand folgten der Norweger Håvard Haukenes, Augustyn, De Luca, der Finne Veli-Matti Partanen, der Ungar Máté Helebrandt, der Ire Brendan Boyce und Junghannß. Im weiteren Verlauf steigerte Tóth sein Tempo allmählich und die Verfolgergruppe hinter ihm fiel nach und nach auseinander. Aber Sakalnyzkyj rückte auf und verkürzte den Abstand auf den Spitzenreiter deutlich. Von weiter hinten kam auch der Weißrusse Dsmitryj Dsjubin weiter nach vorne. Bei Kilometer dreißig führte Tóth elf Sekunden vor Sakalnyzkyj und 27 Sekunden vor Dsjubin. Sieben weitere Sekunden zurück folgte Haukenes. Auch Augustyn und Partanen lagen 36 Sekunden hinter dem Spitzenreiter noch gut im Wettkampf.

Im weiteren Verlauf hatte Tóth eine Schwächephase. Sakalnyzkyj übernahm nun die Führung, dahinter bildete sich mit Dsjubin und Haukenes eine Zweiergruppe, die bei Kilometer vierzig 32 Sekunden Rückstand hatte. Tóth lag vierzehn Sekunden hinter diesen beiden. Fünfter war inzwischen der Deutsche Carl Dohmann, der 1:43 min Rückstand auf Sakalnyzkyj hatte. 45 Sekunden hinter ihm folgte Augustyn. Bald danach schüttelte Dsjubin seinen Begleiter Haukenes ab und war damit alleiniger Zweiter hinter dem souverän weiter führenden Sakalnyzkyj. Auf den letzten fünf Kilometern fing sich Tóth dann wieder und verkleinerte seinen Rückstand auf Haukenes und auch Dsjubin. Der Slowake zog zunächst an Haukenes vorbei und hatte zwei Kilometer vor dem Ziel auch wieder Anschluss an Dsjubin gefunden. Am Ende wurde Marjan Sakalnyzkyj ungefährdet Europameister. Matej Tóth gewann 55 Sekunden dahinter und 22 Sekunden vor Dsmitryj Dsjubin die Silbermedaille. Håvard Haukenes verteidigte seinen vierten Platz problemlos und war fast zwei Minuten vor dem Fünften Carl Dohmann im Ziel. Die beiden Polen Rafał Augustyn und Rafał Sikora belegten die Ränge sechs und sieben vor dem Deutschen Nathaniel Seiler.

Einzelnachweise

  1. Berlin 2018 European Athletics Championships, 50km race walk course, youtube.com, abgerufen am 27. März 2023
  2. Track and Field Statistics, Men, 50 km Road Walk, trackfield.brinkster.net, abgerufen am 27. März 2023
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