Michał Kwiatkowski beim Grand Prix de Fourmies 2015 | |
Zur Person | |
---|---|
Spitzname | Kwiato |
Geburtsdatum | 2. Juni 1990 (33 Jahre) |
Nation | Polen |
Disziplin | Straße |
Zum Team | |
Aktuelles Team | Ineos Grenadiers |
Funktion | Fahrer |
Verein(e) / Renngemeinschaft(en) | |
2007–2008 2008–2009 2009–2010 |
TKK Pacific MG Kvis Norda Pacific Aeronautica Militare Amica Chips |
Internationale Team(s) | |
2010–2011 2011–2012 2012–2015 2016– |
Caja Rural Radioshack Etixx-Quick Step Team Sky / Team Ineos |
Wichtigste Erfolge | |
Straßenweltmeister 2014 | |
Letzte Aktualisierung: 17. September 2020 |
Michał Kwiatkowski [ˈmixaw kfjatˈkɔfski] (* 2. Juni 1990 in Chełmża) ist ein polnischer Radrennfahrer, der 2014 Weltmeister im Straßenrennen wurde.
Werdegang
Kwiatkowski erzielte seinen ersten internationalen Sieg 2007 in der Juniorenklasse beim Internationalen Radsportpokal in Grudziądz, bei dem er auch die Gesamtwertung für sich entscheiden konnte. Im selben Jahr gewann er zudem bei der Internationalen Friedensfahrt eine Etappe und die Gesamtwertung sowie ein Teilstück des Giro della Lunigiana. Durch diese Siege konnte er die Gesamtwertung des Rad-Weltcups der Junioren für sich entscheiden.
Bei der Europameisterschaft im Straßenradsport in Sofia gewann Kwiatkowski die Silbermedaille im Einzelzeitfahren und Gold im Straßenrennen. Im nächsten Jahr war er bei der Trofeo Città di Ivrea erfolgreich. Bei der Internationalen Friedensfahrt gewann er drei Etappen und die Gesamtwertung. Beim Trofeo Karlsberg war er auf zwei Teilstücken erfolgreich und konnte so auch die Gesamtwertung für sich entscheiden. Des Weiteren wurde Kwiatkowski 2008 im Einzelzeitfahren Europameister und Weltmeister. Bei der Europameisterschaft im Bahnradsport in Pruszków gewann er die Bronzemedaille im Punktefahren.
Nachdem Kwiatkowski 2009 bei der Slowakei-Rundfahrt einen Etappensieg holen konnte, wechselte er schließlich zum Professional Continental Team Caja Rural. Nach einer Saison ohne Rennsiege, wechselte Kwiatkowski 2011 zum Radioshack. Dort holte er jeweils bei den Drei Tagen von Westflandern, den Drei Tagen von De Panne sowie der Tour du Poitou-Charentes den dritten Platz.
2012 unterschrieb Kwiatkowski einen Vertrag im belgischen UCI ProTeam Omega Pharma Quick Step, bei dem er seine bis dahin größten Erfolge als professioneller Radrennfahrer einfahren konnte. Noch im selben Jahr nahm er für dieses am Giro d’Italia 2012 teil. In der Saison darauf wurde er außerdem polnischer Straßenmeister der Elite sowie Weltmeister im Mannschaftszeitfahren. Die Tour de France 2013, während der er zehn Tage lang das Weiße Trikot als bester Nachwuchsfahrer trug, schloss er auf Rang elf ab. 2014 gewann er des Weiteren die Algarve-Rundfahrt und das Eintagesrennen Strade Bianche. Wenig später beendete er die zu den Klassikern gehörenden Eintagesrennen Wallonischen Pfeil und Lüttich–Bastogne–Lüttich jeweils auf dem dritten Platz.
Zum Abschluss der Saison 2014 erzielte Kwiatkowski seinen bis dahin größten Erfolg und wurde in Ponferrada Weltmeister im Straßenrennen, nachdem er sich sieben Kilometer vor dem Ziel in einer Abfahrt aus dem Feld absetzen und anschließend am letzten Anstieg eine Spitzengruppe überholen konnte.
Nach jeweils zweiten Plätzen in der Gesamtwertung bei der Algarve-Rundfahrt und Paris–Nizza gelang es ihm im April 2015 beim Amstel Gold Race sein erstes Eintagesrennen der UCI WorldTour im Sprint einer knapp 20-köpfigen Spitzengruppe zu gewinnen. Seinen zweiten Sieg bei einem World Tour-Eintagesrennen gelang ihm 2016 bei E3 Harelbeke im Zweiersprint vor Peter Sagan.
In der Saison 2017 gewann Kwiatkowski drei Eintagesrennen der WorldTour: Bei den Strade Bianche setzte er sich am Zielhang aus einer 7-köpfigen Spitzengruppe ab. Mailand–Sanremo gewann er im Dreiersprint vor Peter Sagan und Julian Alaphilippe. Die Clásica San Sebastián entschied er im Fünfersprint für sich. Mit Tirreno–Adriatico 2018 gewann Kwiatkowski sein erstes Etappenrennen der WorldTour.
Auf der 18. Etappe der Tour de France 2020 erreichte Kwiatkowski mit seinem Ineos-Team-Kollegen Richard Carapaz nach langer Flucht gemeinsam das Ziel in La Roche-sur-Foron. Sie verzichteten auf eine kämpferische Entscheidung und überquerten gemeinsam die Ziellinie, wobei Kwiatkowskis Reifen wenige Zentimeter vorne lag. Carapaz übernahm gleichzeitig das gepunktete Trikot des in der Bergwertung Führenden. 2022 triumphierte Kwiatkoski zum zweiten Mal beim Amstel Gold Race, bei dem er sich im Zielfoto gegenüber Benoît Cosnefroy durchsetzte. Beim Critérium du Dauphiné zog er sich eine Verletzung der Ischiocruralen Muskulatur zu und konnte erstmals seit 2012 nicht an der Tour de France teilnehmen.
Weitere Engagements
Kwiatkowski gründete 2013 gemeinsam mit der örtlichen Sporthochschule in Toruń eine Radsportakademie. Darüber hinaus betreibt er mit seinem Bruder Radosław Kwiatkowski das Radsportunternehmen Veloart mit Niederlassungen in Warschau und Krakau.
Erfolge
- 2007
- Europameister – Straßenrennen (Junioren)
- 2008
- Europameister – Einzelzeitfahren (Junioren)
- Weltmeister – Einzelzeitfahren (Junioren)
- 2009
- Polnischer Meister – Straßenrennen (U23)
- 2012
- 2013
- Mannschaftszeitfahren und Nachwuchswertung Tirreno–Adriatico
- Polnischer Meister – Straßenrennen
- Weltmeister – Mannschaftszeitfahren
- 2014
- Trofeo Serra de Tramuntana
- Gesamtwertung und zwei Etappen Volta ao Algarve
- Strade Bianche
- Mannschaftszeitfahren Tirreno–Adriatico
- Punktewertung Vuelta al País Vasco
- Prolog Tour de Romandie
- Polnischer Meister – Einzelzeitfahren
- eine Etappe und Punktewertung Tour of Britain
- Weltmeisterschaft – Mannschaftszeitfahren
- Weltmeister – Straßenrennen
- 2015
- Prolog und Nachwuchswertung Paris–Nice
- Amstel Gold Race
- Weltmeisterschaft – Mannschaftszeitfahren
- 2016
- E3 Harelbeke
- Mannschaftszeitfahren Vuelta a España
- 2017
- Strade Bianche
- Mailand–Sanremo
- Polnischer Meister – Einzelzeitfahren
- Clásica San Sebastián
- Weltmeisterschaft – Mannschaftszeitfahren
- 2018
- Gesamtwertung, zwei Etappen und Punktewertung Volta ao Algarve
- Gesamtwertung Tirreno–Adriatico
- Prolog und Mannschaftszeitfahren Critérium du Dauphiné
- Polnischer Meister – Straßenrennen
- Gesamtwertung, zwei Etappen und Punktewertung Polen-Rundfahrt
- 2019
- Punktewertung Paris–Nice
- 2020
- eine Etappe Tour de France
- 2021
- Mannschaftszeitfahren Tour of Britain
- 2022
- 2023
- Polnischer Meister – Einzelzeitfahren
- eine Etappe Tour de France
Wichtige Platzierungen
Grand Tour | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Giro d’ItaliaGiro | – | 136 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
Tour de FranceTour | – | – | 11 | 28 | DNF | – | 57 | 49 | 83 | 30 | 68 | – | 49 |
Vuelta a EspañaVuelta | – | – | – | – | – | DNF | – | 43 | – | – | – | – |
Weltmeisterschaft | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
StraßenrennenStraße | 31 | – | DNF | 1 | 8 | – | 11 | DNF | – | 4 | 36 | – |
EinzelzeitfahrenEZF | 48 | – | 24 | – | – | – | – | 4 | – | – | 24 | – |
MannschaftszeitfahrenMZF | – | – | 1 | 3 | 2 | 4 | 3 | 4 | – | – | – | – |
Monument | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mailand–Sanremo | – | – | – | – | 67 | 40 | 1 | 11 | 3 | 15 | 17 | 16 | 139 |
Flandern-Rundfahrt | – | – | 40 | – | – | 27 | – | 28 | – | 54 | – | – | – |
Paris–Roubaix | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | 70 | 77 | – |
Lüttich–Bastogne–Lüttich | – | – | 92 | 3 | 21 | 36 | 3 | 29 | 12 | 10 | 11 | 100 | DNF |
Lombardei-Rundfahrt | – | – | – | 73 | 54 | – | – | – | – | – | – | – |
Auszeichnungen
- International Flandrien of the Year (2014)
- Goldenes Verdienstkreuz der Republik Polen (2014)
- Radsportler des Jahres von Polen 2014
Einzelnachweise
- ↑ radsport-news.com vom 28. September 2014: Kwiatkowski ließ sich in Ponferrada auf keine Spielchen ein
- ↑ Kwiatkowski bricht in Valkenburg den Klassiker-Bann. radsport-news.com, 19. April 2015, abgerufen am 26. März 2016.
- ↑ Kwiatkowski jubelt, Sagan ergibt sich seinem Schicksal. radsport-news.com, 25. März 2016, abgerufen am 26. März 2016.
- ↑ Kwiatkowski überrascht sich selbst mit zweitem Sieg. In: radsport-news.com. 4. März 2017, abgerufen am 17. Oktober 2017.
- ↑ „Kwiatkowski mit Sterbendem Schwan“ zum Mailand-Sanremo-Sieg. In: radsport-news.com. 18. März 2017, abgerufen am 17. Oktober 2017.
- ↑ Kwiatkowski vollendet in San Sebastian perfekte Sky-Vorarbeit. In: radsport-news.com. 17. Juli 2017, abgerufen am 17. Oktober 2017.
- ↑ Kwiatkowski gründet in seiner Heimatstadt eine Radsport-Akademie. radsport-news.com, 14. Oktober 2013, abgerufen am 23. März 2016.
- ↑ Veloart Team. Abgerufen am 1. März 2023.
- ↑ Kwiatkowski Wins International Flandrien Award! (Memento vom 16. Oktober 2014 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Wolfgang Brylla: Verdienstkreuz in Gold für Weltmeister Kwiatkowski. radsport-news.com, 23. Oktober 2014, abgerufen am 24. Oktober 2014.
- ↑ Kwiatkowski und Pawłowska sind Polens Radsportler des Jahres. radsport-news.com, 26. Januar 2015, abgerufen am 26. Januar 2015.
Weblinks
- Michał Kwiatkowski in der Datenbank von ProCyclingStats.com
- Michał Kwiatkowski in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Michał Kwiatkowski in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Michał Kwiatkowski in der Datenbank von CyclingQuotient.com (englisch)