Fernsehsendung
Originaltitel Spotlight
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Genre Musiksendung
Länge zirka 50 Minuten
Ausstrahlungs-
turnus
wöchentlich (sonntags)
Titelmusik Dizzy Man’s BandDizzy On The Rocks (ab 1975)
Premiere 19681978 auf FS 2
Moderation Peter Rapp

Spotlight war eine vom österreichischen Fernsehen ORF produzierte und gestaltete Jugend-Musik-Sendung. Spotlight (der Name der Sendung kommt von den Profilscheinwerfer auf englisch: Spotlight, für „spot“ in deutsch = Stelle oder Punkt und „light“ = Licht) existierte im österreichischen Fernsehen von 1968 bis 1978 mit dem ständig gleich bleibenden und sehr beliebten Moderator Peter Rapp genau 10 Jahre.

Geschichte

Spotlight war fast jeden Sonntag im FS 2 (später ORF 2) ab 17 Uhr (1. Sendung am 17. März 1968 von 17:10–18:00 Uhr) für etwa 50 Minuten auf Sendung. Musiker, Musikgruppen (Bands), Künstler, Sänger wurden in die Sendung eingeladen. Aufzeichnungsorte der Sendung waren das Columbia-Studio, (war im oberen Bereich, seit 1912-1980-Jahren, das Imperialkino und hatte ab 1942 einen großen unteren Luftschutzkeller. Der nach dem 2. Weltkrieg zuerst als Offizierskasino von den US-Soldaten und dann auch von den Alliierten Truppen als Tanzlokal benutzt wurde. Danach eben auch ein Aufnahmestudio für das Fernsehen. Die nachfolgenden Namen waren Olympia Studio, und dann der legendäre Technokultur-Nachtclub „P1“. Heute (2022) befindet sich in dem Bereich eine Tiefgarage.), im 1. Wiener Gemeinde-Bezirk, in der Rotgasse 9. Da wurden sehr viele Sendungen produziert. Sowie später auch im ORF-Zentrum Küniglberg. Zuerst war Spotlight eine aufgezeichnete Sendung die später auch live mit Publikum gesendet wurde. Ab den 20. September 1970 war dann die Sendung in Farbe. Es waren die Musikrichtungen Pop, Beat, Folk, Disco, Rock, Reggae, Jazz sowie andere Stil-Richtungen vertreten. Vergleichbar war sie mit der Sendung Top of the Pops von BBC, Vereinigtes Königreich, und mit dem Beat Club und Musikladen, beide produziert von Radio Bremen. Ab 1975 kam die Signation der Sendung Dizzy On The Rocks von der niederländischen Dizzy Man’s Band, die auch live in der Sendung war.

Zu Gast waren europäische und internationale Gruppen und Künstler wie Jimmy Cliff mit Vietnam am 20. September 1970; Katja Ebstein (1970; 1976); Adamo (1970); Tony Christie mit Amarillo und Don't Go Down To Reno (1972); Juliane Werding mit Am Tag als Conny Kramer starb (1972); Mary Roos mit Viva (1972); Mouth & MacNeal mit How Do You Do (1972); ABBA mit Ring Ring (1973) und kurz darauf wieder mit People Need Love (1973) und (1974) mit Honey, Honey und diesmal auch mit Agnetha Fältskog; Middle of the Road mit einem Medley ihrer bekanntesten Songs (1973); Slade mit Gudbuy T’ Jane (1973); Gary Glitter mit Come On und Hello, Hello, I'm Back Again am 28. Oktober 1973 auch bei den Termin war Daliah Lavi mit Let The Love Grow und Meine Art Liebe zu zeigen; I Nuovi Angeli mit Uakadi Uakadu (1973); Chris Montez mit Ay No Digas und No One Knew auch bei dem Termin dabei war Lobo mit I'd love You To Want Me und There Ain't No Way am 31. Dezember 1973; Dr. Hook & the Medicine Show mit The Cover Of The Rolling Stone (1974); Udo Lindenberg mit Alles klar auf der Andrea Doria (1974); Mike Krüger mit Mein Gott, Walther (1975); Frank Zander mit Der Ur-Ur-Ur-Enkel von Frankenstein und Ich trink' auf dein Wohl, Marie (1975); am 20. April 1975 war Cliff Richard mit It's Only Me, No Matter What und Power To All Our Friends eingeladen, damals auch in der Sendung Les Humphries Singers mit Soolaimon; Dizzy Man's Band mit The Opera (1975); Nazareth mit Bad Bad Boy (1975); Mort Shuman mit einem Medley (1975); Billy Swan mit I Can Help (15. Juni 1975); Vince Weber mit I’m The Boogie Man (1976); am 15. August 1976 Harpo mit Moviestar; am 29. August 1976 eine Sendung nur mit Vicky Leandros darunter Apres toi, Ich hab' die Liebe geseh'n, Theo, wir fahr'n nach Lodz sowie andere; Brotherhood of Man mit Save Your Kisses For Me und anderen Songs am 21. November 1976; Roger Whittaker mit Dirty Old Town und Mexican Whistle (1977); Boney M. mit Sunny (1977); am 11. September 1977 Smokie mit It's Your Life, Lay Back In The Arms Of Someone, und Living Next Door To Alice. Es gab auch Sondersendungen für und nur mit: Bill Haley am 2. Jänner 1977 mit Johnny B. Good, Rock Around The Clock, See You Later Alligator, Shake Rattle And Roll und andere; sowie zwei Sendungen mit Fats Domino in den Jahren (? und 1977) und den Songs Blue Monday, Blueberry Hill, I Want To Walk You Home, I'm Walking, When The Saints Go Marching In und viele andere.

In einer weiteren speziellen Sendung am 23. Februar 1975 wo nur der Liedermacher Reinhard Mey eingeladen war. Sang er unter anderen Diplomatenjagd, Es gibt keine Maikäfer mehr, Mann aus Alemannia sowie andere und am Ende der Sendungen mit Peter Rapp gemeinsam das Lied Gute Nacht, Freunde. Oder Rapp sang mit „Christina Simon“ (später bekannt als Ina Wolf) – Island In The Sun wobei sie zuvor I Love The Night gesungen hatte in der Sendung von 27. Juli 1975. Mit den Gästen gab es oft humorvolle Interviews. Die dadurch entstanden, da sich Peter Rapp weigerte die Sätze die ihm Redakteure geschrieben hatten in der Sendung zu verwenden. Seine Moderation war spontan, wirkte sympathisch, und kam bei dem Fernsehzuschauern und Live-Publikum natürlich und echt rüber. Bei der ersten Folge, die noch in schwarz/weiß gesendet wurde, reiste Peter Rapp nach London, in die Wiege des Pops. Im Speakers’ Corner (Hyde Park) forderte Rapp auf einer Kiste stehend das Recht für eine eigenständige, freie, österreichische Popmusik ein.

Es wurden damals auch schon Musikvideos in der Sendung gezeigt, wie zum Beispiel von CCRSweet Hitchiker (1972), Johnny NashI Can See Clearly Now (1972); Alice CooperElected (1972); Suzi QuatroCan The Can (1973); The Rolling StonesAngie (1973) und Silver Train (1974); Ike & Tina TurnerProud Mary (18. Mai 1975); am 15. Juni 1975 Paul McCartneyJunior's Farm sowie von Ringo StarrOnly You und CarpentersPlease Mr. Postman; sowie viele andere.

Auswirkungen

Künstler, die durch die Sendung Bekanntheit erlangten oder noch bekannter wurden, waren unter anderem (der damals auch allmählich entstehenden Austropop-Kultur): Wilfried mit Mary Oh Mary und Rock-Medley (1972) weiters mit Ziwui, Ziwui (1973) und Feeling Alright (1974) und Lauf' Hase, lauf; Arik Brauer mit Der Spiritus und Reise nach Afrika (1972); Marianne Mendt (1970; 1972) Gute Lieder sind wie Pistolen und Träume sind genug geträumt; Schmetterlinge (damals noch mit Willi Resetarits) mit Tschotscholossa (1972) dann Eiergänger-Polka und Selbstmörderwalzer (1975); Heinrich Walcher mit Gummizwerg (1972); Wolfgang Ambros in der Silvestersendung von 31. Dezember 1971 mit Da Hofa, 1973 mit Der Erdgeist und Der Teufel , sowie 1975 mit Zwickt’s Mi (war kurz danach Nummer 1 in Österreich). Später brachten Ambros/Tauchen/Prokopetz einen Ausschnitt des Hör- und Singspieles von Der Watzmann ruft (1975); Worried Men Skiffle Group waren bereits 1968 in der Sendung, dann mit Gloryland (1972), I bin a Weh (1975), Heast du bist bled (1976) und I wü, aber i trau' mi ned (1978); Georg Danzer mit Lass dich tätowieren (1974) und Jö schau (1975); Udo Jürgens in einer Silvestersendung am 31. Dezember 1975 (18:45–19:30 Uhr) mit Ein ehrenwertes Haus, Griechischer Wein, Jenny, Was ich dir sagen will und anderen; Peter Cornelius mit Die Wolk'n (1973) Hampelmann (1974) Flipper und Blues (1975); Waterloo & Robinson mit Hollywood und Everybody (1974).

Auf den Sendeplatz, Jahre später, folgte die Sendung Die Großen Zehn von 1983 bis 1993 mit Udo Huber.

Einzelnachweise

  1. Erste Spotlight-Sendung: Peter Rapp in London (1968), Youtube.
  2. www.vienna.at Interview mit Peter Rapp zum 70er: Seine große Liebe ist das Fernsehen von 14. Februar 2014, abgerufen am 9. April 2022
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