Als National Forest werden die Staatsforste der Bundesregierung in den Vereinigten Staaten von Amerika bezeichnet. Zur Verwaltung wurde der US Forest Service gegründet.
National Forests werden kommerziell durch Holzeinschlag genutzt, haben aber zumeist auch landschaftlich attraktive Teile, die dem Menschen zur Erholung dienen. Die Forstverwaltung wirbt für ihre Tätigkeit mit dem Satz „Land of Many Uses“ (‚Vielfältig genutztes Land‘).
Das National-Forest-System geht auf ein 1891 verabschiedetes Gesetz zurück und resultierte aus einer Initiative von Geschäftsleuten und Grundbesitzern im Raum Los Angeles, die besorgt waren über den entstandenen Schaden im Einzugsgebiet der San Gabriel Mountains durch Rancher. Heute gibt es in den Vereinigten Staaten 155 National Forests, die insgesamt rund 769.000 km² Land umfassen und damit größer sind als Deutschland, Polen und Österreich zusammen. Der größte Teil von ihnen liegt im westlichen Teil der USA, wo insbesondere Colorado, Idaho, Montana und Kalifornien sehr hohe Anteile haben. Nur rund 13 Prozent der National Forests liegen östlich des Mississippi River. Größter National Forest ist mit rund 69.000 km² der Tongass in Alaska.
Nicht alle National Forests umfassen ursprüngliche Wälder. Jene östlich der Great Plains erforderten oftmals die Aufforstung von Land, das lange in Privatbesitz war und von der US-Regierung zur Neuerrichtung eines Nationalforsts erworben wurden. Auf Landkarten werden ihre Ausmaße bisweilen sehr ungenau dargestellt, indem lediglich die äußersten Grenzen des erworbenen Gebiets dargestellt werden. Das tatsächlich genutzte Land ist in vielen Fällen wesentlich kleiner. Die Forste westlich der Plains werden dagegen in der Regel mit ihren exakten Grenzen dargestellt.
National Forests erfreuen sich bei Naturfreunden großer Beliebtheit und sind Geheimtipp derer, die in der Hochsaison abseits überlaufener Nationalparks Erholung suchen und dabei auf eindrucksvolle Wald- und Gebirgslandschaften nicht verzichten wollen. Viele dieser geschützten Gebiete reichen an die Attraktivität von Nationalparks heran, gestatten allerdings neben der kostenlosen Nutzung meist auch das freie kampieren.
Liste der Nationalforste
In der folgenden Liste werden National Forests, die sich auf das Gebiet mehrerer Bundesstaaten erstrecken, bei jedem dieser Staaten aufgeführt, so dass Doppelnennungen vorkommen können. Nicht aufgeführt sind ehemalige Nationalforste, die im Zuge von Reorganisationen der Forstverwaltung aufgelöst, in andere Schutzkategorien umgewandelt, aufgeteilt oder mit anderen Gebieten zusammengeführt wurden.
Es gibt in den meisten US-Bundesstaaten mindestens einen National Forest, mit Ausnahme von Connecticut, Delaware, Hawaii, Iowa, Kansas, Massachusetts, Nebraska, North Dakota, New Jersey und Rhode Island. Ein weiterer Nationalforst liegt im US-amerikanischen Außengebiet Puerto Rico.
Karten der National Forests westlich der Great Plains zeigen generell die tatsächlichen Grenzen, während diejenigen östlich der Great Plains generell lediglich die Distrikte mit Gebietsankäufen zeigen, wovon nur ein geringer Anteil tatsächlich als Nationalforst ausgewiesen ist. Mit Stand 30. September 2007 wurden 780.090,96 km² Land vom United States Forest Service verwaltet. Die weit überwiegende Mehrheit ist entweder als National Forest (97,2 %) oder National Grassland (2,0 %) ausgewiesen. Es gibt eine kleine Anzahl weiterer Gebietskategorien, hauptsächlich Ankaufland und Flächen für Forschungseinrichtungen, außerdem ein National Preserve (die Valles Caldera in New Mexico).