Hamburg Jungfernstieg
Abgang zum U- und S-Bahnhof am
Jungfernstieg in der Nähe der Alsterarkaden
Daten
Bauform Tunnelbahnhof
Bahnsteiggleise
  • 2 (Ebene −2) (U1)
  • 2 (Ebene −3) (S-Bahn)
  • 4 (Ebene −4) (U2 & U4)
Abkürzung
IBNR 8003137
Vorlage:Infobox Bahnhof/Wartung/IBNR fehlt in Wikidata
Preisklasse 4
Eröffnung
  • 25. März 1931 (U1-Bahnsteig)
  • 3. Juni 1973 (U2/U4-Bahnsteig)
  • 1. Juni 1975 (S-Bahnsteig)
bahnhof.de Jungfernstieg-1022878
Lage
Ort/Ortsteil Neustadt
Land Hamburg
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 33′ 9″ N,  59′ 36″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe im Raum Hamburg
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Der Bahnhof Jungfernstieg ist ein bedeutender Knoten des öffentlichen Personennahverkehrs in Hamburg und zählt zur 2018 von DB Netz eingeführten Kategorie der Metropolbahnhöfe. Er erstreckt sich über drei miteinander verbundene Ebenen unter der gleichnamigen Straße und einem Teil der Binnenalster. Der erste Bahnsteig wurde mit der „KellJung“-Linie, heute Teil der U1, am 25. März 1931 eröffnet. Zu dieser Zeit bestand bis 1958 keine Verbindung innerhalb der Bahnhofsanlagen zur Ringlinie, der heutigen Linie U3. Das Kürzel der Station bei der U-Bahn Betreiber-Gesellschaft Hamburger Hochbahn lautet „JG“. Täglich wird der S-Bahnhof von etwa 73.000 Reisenden genutzt. Der U-Bahnhof hat täglich 111.351 Ein- und Aussteiger (Mo–Fr, 2019).

Bau

Die Arbeiten im Auftrag der 1911 gegründeten Hamburger Hochbahn begannen im März 1930, Architekten waren Distel & Grubitz. Durch Sandaufschüttungen in der Binnenalster und die Einbringung von Spundwänden wurde am Jungfernstieg eine offene Baugrube angelegt. Bis zur Fertigstellung wurden in einer Million Arbeitsstunden mehr als 1.300 Tonnen Eisen verbaut, außerdem 3.500 Tonnen Zement, über 14.000 Kubikmeter Kies, 300.000 Mauersteine und rund 1.300 Kubikmeter Holz. Die Station Jungfernstieg war der erste unter Wasser gelegene Bahnhof Deutschlands. Er verfügte als eines der ersten öffentlichen Bauwerke des Landes über eine Rolltreppe. Zur Einweihung am 25. März 1931 konnte auf Höhe der Straße Neuer Wall zunächst nur ein provisorischer Bahnsteig eröffnet werden. Grund waren unerwartete Bauverzögerungen durch Findlinge, Holzpfähle und schlammigen Baugrund. Die Fertigstellung im April 1934 ermöglichte ab dann die durchgehende Nutzung der neuen Strecke zwischen den Bahnhöfen Kellinghusenstraße und Jungfernstieg.

Lage und Ausdehnung

Der gesamte unterirdische Bahnhofskomplex umfasst auf drei Ebenen vier Bahnsteige, davon den ersten für die U1, zwei für die U2 und die U4 sowie dazwischen einen Bahnsteig, der gemeinsam von den Linien S1, S2 sowie S3 der City-S-Bahn bedient wird. Zudem existiert seit 1958 eine unterirdische Verbindung zur U-Bahn-Haltestelle Rathaus und der dort verkehrenden U3, so dass bis 1973 diese beiden U-Bahn-Haltestellen gemeinsam als eine Umsteigestation galten.

Auf Straßenniveau – der Ebene 0 – verkehren Busse des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), auf Ebene −1 befindet sich der zentrale Anleger der Alsterschiffe mit direkten Übergangsmöglichkeiten zum Haltestellenbereich. In der Zwischenebene −1 finden sich vier räumlich voneinander entfernte Schalterhallen mit den Zu- und Abgängen zur Straßenoberfläche sowie den Tunnelverbindungen; hier gibt es auch Fahrkartenautomaten, verschiedene Läden und Imbiss-Geschäfte; erreichbar u. a. vom Jungfernstieg, der Bergstraße, dem Ballindamm sowie dem Alstertor und von der Nordseite des Rathausmarktes. Der mit Vitrinen ausgestattete unterirdische Verbindungsgang zwischen der U3-Haltestelle Rathaus und dem südlichen Ende des U1-Bahnsteiges – „Passage der Städtepartnerschaften“ genannt – führt größtenteils unter der Bergstraße entlang.

Der Bahnsteig der Linie U1 in Verkehrsebene −2 verläuft direkt unter dem Jungfernstieg sowie der Reesendammbrücke und unterquert die Kleine Alster im rechten Winkel. Der barrierefreie Ausbau und die Modernisierung wurde 2021 abgeschlossen. Die benachbarten Haltestellen sind rund 0,8 Streckenkilometer (Stephansplatz nördlich) und 0,7 km (Meßberg im Südosten) entfernt.

In der Ebene −3 liegt der am 1. Juni 1975 eröffnete, in offener Bauweise entstandene Bahnsteig der City-S-Bahn (zunächst für die interimsmäßige Linie S10). Der südwestliche Bahnsteigteil mit Zugängen über ein Zwischengeschoss zur Schalterhalle am Rathausmarkt liegt unter der Kleinen Alster, der nordöstliche unter der Binnenalster. Eine feste Treppe im Mittelbereich verbindet direkt mit dem darüber liegenden Bahnsteig der U1, die nordöstlichen Abgänge führen zu den U2-Bahnsteigen bzw. zur Schalterhalle am Alstertor. Vom Bahnsteig sind es jeweils 0,7 km südöstlich bis zur Stadthausbrücke und 1,4 Trassenkilometer nordwestlich im Bogen bis zum Hauptbahnhof.

Die Bahnsteige der U2 und der U4 liegen in 16 m Tiefe unter der Binnenalster auf Ebene −4. Die beiden parallelen Richtungsbahnsteige erstrecken sich unterhalb des Anlegers der Alsterschiffe in West-Ost-Richtung bis unter die Einmündung Alstertor in den Ballindamm. Die beiden inneren Gleise (Gleise 4 und 5) werden seit 1973 von der U2 genutzt, an den Außenseiten liegen die Gleiströge für die Linie U4 (Gleise 3 und 6), die am 29. November 2012 eröffnet wurde. Bis zur östlich anschließenden Haltestelle Hauptbahnhof Nord liegen 0,8 km Strecke; in Gegenrichtung erreicht man nach 0,6 km auf der U2-Trasse die U-Bahn-Station Gänsemarkt (Oper).

Nördlich der heutigen U2/U4-Haltestelle soll die Haltestelle der geplanten Linie U5 unter der Binnenalster gebaut werden und zwar in 26 Metern Tiefe. Das ist in etwa vergleichbar mit der U2-Haltestelle Messehallen.

Seit dem 15. April 2021 sind alle Bahnsteige der U-Bahn durch Aufzüge barrierefrei zugänglich.

Schnell- und U-Bahnlinien

Linie Verlauf
Norderstedt Mitte Richtweg Garstedt Ochsenzoll Kiwittsmoor Langenhorn Nord Langenhorn Markt Fuhlsbüttel Nord Fuhlsbüttel Klein Borstel Ohlsdorf Sengelmannstraße (City Nord) Alsterdorf Lattenkamp (Sporthalle) Hudtwalckerstraße Kellinghusenstraße Klosterstern Hallerstraße Stephansplatz (Oper/CCH) Jungfernstieg Meßberg Steinstraße Hauptbahnhof Süd Lohmühlenstraße Lübecker Straße Wartenau Ritterstraße Wandsbeker Chaussee Wandsbek Markt Straßburger Straße Alter Teichweg Wandsbek-Gartenstadt Trabrennbahn Farmsen Oldenfelde Berne Meiendorfer Weg Volksdorf | Buckhorn Hoisbüttel Ohlstedt | Buchenkamp Ahrensburg West Ahrensburg Ost Schmalenbeck Kiekut Großhansdorf
Niendorf Nord Schippelsweg Joachim-Mähl-Straße Niendorf Markt Hagendeel Hagenbecks Tierpark Lutterothstraße Osterstraße Emilienstraße Christuskirche Schlump Messehallen Gänsemarkt (Oper) Jungfernstieg Hauptbahnhof Nord Berliner Tor Burgstraße Hammer Kirche Rauhes Haus Horner Rennbahn Legienstraße Billstedt Merkenstraße Steinfurther Allee Mümmelmannsberg
Elbbrücken HafenCity Universität Überseequartier Jungfernstieg Hauptbahnhof Nord Berliner Tor Burgstraße Hammer Kirche Rauhes Haus Horner Rennbahn | Legienstraße Billstedt |  im Bau: – StoltenstraßeHorner Geest
Wedel – Rissen – Sülldorf – Iserbrook Blankenese – Hochkamp Klein Flottbek Othmarschen Bahrenfeld – Ottensen Altona Königstraße Reeperbahn Landungsbrücken Stadthausbrücke Jungfernstieg Hauptbahnhof Berliner Tor Landwehr Hasselbrook Wandsbeker Chaussee – Friedrichsberg Barmbek Alte Wöhr (Stadtpark) Rübenkamp Ohlsdorf | Hamburg Airport (Flughafen) | Kornweg (Klein Borstel) Hoheneichen – Wellingsbüttel Poppenbüttel
Altona Königstraße Reeperbahn Landungsbrücken Stadthausbrücke Jungfernstieg Hauptbahnhof Berliner Tor – Rothenburgsort – Tiefstack – Billwerder-Moorfleet – Mittlerer Landweg – Allermöhe – Nettelnburg Bergedorf
Pinneberg – Thesdorf – Halstenbek – Krupunder Elbgaustraße Eidelstedt Stellingen (Arenen) Langenfelde Diebsteich Altona Königstraße Reeperbahn Landungsbrücken Stadthausbrücke Jungfernstieg Hauptbahnhof Hammerbrook (City Süd) Elbbrücken – Veddel (BallinStadt) Wilhelmsburg Harburg Harburg Rathaus Heimfeld (TU Hamburg) Neuwiedenthal Neugraben – Fischbek Neu Wulmstorf Buxtehude – Neukloster – Horneburg – Dollern – Agathenburg Stade

Weiterführende Informationen

Siehe auch

Literatur

  • Bartels, Olaf: Neugestaltung der U1 am Jungfernstieg: Orchestrierte Ästhetik in den unendlichen Welten des Untergrunds, in Architektur in Hamburg: Jahrbuch 2021/22, S. 20–25, Junius Verlag, Hamburg 2021, ISBN 978-3-96060-535-5
  • Schwandl, Robert: Hamburg U-Bahn & S-Bahn Album. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-936573-05-0
  • Benecke, Stephan und andere: Die Geschichte der Hamburger Hochbahn. Arbeitsgemeinschaft Blickpunkt Straßenbahn e. V., Berlin 1999, ISBN 3-926524-16-2
Commons: Bahnhof Jungfernstieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Haltestellennamen - Hamburger Hochbahn, fredriks.de, abgerufen am 1. Juni 2021
  2. Reisende/Besucher am Tag 2019 in Tsd., bundestag.de, 29. Juni 2020, abgerufen am 1. Juni 2021
  3. HVV-Fahrgastzahlen im Transparenzportal Hamburg, veröffentlicht am 15. Oktober 2020, abgerufen am 9. April 2022
  4. Bahnhof Jungfernstieg feiert 85. Geburtstag, abendblatt.de, 25. März 2016, abgerufen am 25. März 2016
  5. Ab in die Mitte: U5 hält auch am Jungfernstieg, schneller-durch-hamburg.de, abgerufen am 16. Dezember 2020
  6. Jungfernstieg: U1-Haltestelle ist jetzt barrierefrei, ndr.de, 15. April 2021, abgerufen am 3. Juni 2021
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