Ulrik le Fevre | ||
am 25. Oktober 2017 zufällig im Café Conrads | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 25. Juni 1946 | |
Geburtsort | Vejle, Dänemark | |
Position | Linksaußen Linkes Mittelfeld | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1964–1969 | Vejle BK | |
1969–1972 | Borussia M'Gladbach | 90 (21) |
1972–1977 | FC Brügge | 143 (34) |
1977–1978 | Vejle BK | 18 | (7)
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1970–1977 | Dänemark | 37 (7) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Ulrik le Fevre (* 25. Juni 1946 in Vejle) ist ein ehemaliger dänischer Fußballspieler. Der Offensivspieler feierte Meisterschaften in Dänemark, Deutschland und Belgien.
Laufbahn
Der linke Flügelstürmer, der aber in dem rechten Fuß das stärkere Schussbein hatte, war im Sommer 1969 von dem dänischen Erstligisten Vejle BK an den Bökelberg zu Trainer Hennes Weisweiler gekommen. Daneben kamen noch für die Defensive Ludwig Müller vom 1. FC Nürnberg und Klaus-Dieter Sieloff vom VfB Stuttgart. Weisweiler hatte den Stürmer schon länger im Auge, doch erst jetzt hatte der Mann aus Vejle sein Staatsexamen als Mittelschullehrer erfolgreich abgelegt. In seiner Debütsaison in der Bundesliga, 1969/70, gewann le Fevre mit Mönchengladbach die erste deutsche Meisterschaft der Borussia. Dazu hatte er in 29 Ligaspielen acht Tore erzielt. Am 25. Februar 1970 war der Däne auch beim Spiel in Tel Aviv (0:6) gegen die Nationalelf von Israel dabei. Nach Abschluss der Bundesliga, am 24. Mai 1970, trat er mit dem neuen deutschen Meister bei seinem Heimatclub Vejle BK (2:2) an.
Er spielte von 1969 bis 1972 für Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga. Mit der Borussia wurde der Stürmer 1970 und 1971 Deutscher Meister. Le Fevre wird als sehr schneller Außenstürmer, mit Geschick in der Ballan- und -mitnahme, aus der Tiefe des Raumes mit schnörkellosen Sololäufen und Ruhe im Abschluss kommend, beschrieben. Er kam in den drei Saisons in Gladbach auf 90 Spiele und erzielte dabei 21 Tore. In den Meisterjahren 1970 und 1971 spielte er im Angriff an der Seite von Herbert Wimmer, Horst Köppel, Herbert Laumen und Jupp Heynckes. Der Linksaußen erzielte am 20. Oktober 1971 beim legendären Büchsenwurfspiel gegen Inter Mailand zwei Tore beim 7:1-Erfolg der Gladbacher. Der Flügelstürmer kam auch in den zwei anderen Spielen am 3. November 1971 in Mailand (2:4) und am 1. Dezember 1971 in Berlin (0:0) auf Linksaußen zum Einsatz. Er war der erste Däne, der in Gladbach für Furore sorgte. Nach der Runde 1971/72, der Angreifer hatte in 30 Ligaspielen zehn Tore erzielt und die Borussia hatte den 3. Rang belegt, verabschiedete sich le Fevre mit dem letzten Rundenspiel am 28. Juni 1972 gegen Werder Bremen (2:2) aus Gladbach und der Bundesliga. Ab der Saison 1972/73 kam dann mit dem Mittelstürmer Henning Jensen und Allan Simonsen die nächsten Dänen zu Mönchengladbach. Ulrik le Fevre spielte ab dieser Saison für den FC Brügge.
In Brügge spielte le Fevre von 1972 bis 1977. In der Meisterschaft absolvierte der studierte Lehrer 143 Ligaspiele und erzielte dabei 34 Tore. Er gewann mit den Blau-Schwarzen 1973, 1976 und 1977 die belgische Meisterschaft und 1977 auch den Pokal. Im Europapokal der Landesmeister 1973/74 setzten sich Brügge mit le Fevre und Rolf Rüssmann in der ersten Runde mit 8:0 und 2:0 gegen Floriana FC durch um dann nach einem 2:1-Heimerfolg am 24. Oktober durch eine 4:6-Niederlage am 7. November 1973 beim FC Basel – drei Tore durch Ottmar Hitzfeld – sich aus dem Wettbewerb zu verabschieden. Im Wettbewerb 1976/77 setzt sich Brügge gegen Steaua Bukarest (2:1, 1:1) und Real Madrid (0:0, 2:0) durch und scheitert erst im Viertelfinale an le Fevres vorherigem Club Borussia Mönchengladbach nach einem 2:2 in Düsseldorf, durch eine 0:1-Heimniederlage am 16. März 1977 nach einem Kopfballtor von Wilfried Hannes in der 84. Minute, welcher in der 78. Minute eingewechselt worden war. Zur Runde 1977/78 kehrte er zu Vejle BK zurück und gewann mit den Rot-Weißen die dänische Meisterschaft.
In der dänischen Nationalmannschaft war er von 1965 bis 1976 in 37 Länderspielen aktiv und hat sieben Tore erzielt. Herausragend waren seine Teilnahmen an den Qualifikationsspielen zu den Fußball-Weltmeisterschaften 1966, 1970, 1974 und 1978, aber jeweils ohne Erfolg für Dänemark. Das erste WM-Qualispiel bestritt le Fevre am 1. Februar 1965 in Wrexham gegen Wales. Bei der 2:4-Niederlage spielte er an der Seite seiner Vereinskollegen Johnny Hansen, Kaj Poulsen, Ole Fritsen und Poul Bilde Jensen von Vejle BK. Bei seiner letzten Teilnahme an einem Qualifikationsspiel, am 17. November 1976, bei einer 0:1-Niederlage gegen Portugal, wurde er in der 55. Minute für Ove Flindt Bjerg (Karlsruher SC) eingewechselt. Bei diesem Spiel waren auch noch die Bundesligaakteure Per Røntved (Werder Bremen), Ole Bjørnmose (Hamburger SV), Heino Hansen (Preußen Münster), Allan Simonsen (Borussia Mönchengladbach) und Jørgen Kristensen (Hertha BSC) für Dänemark im Einsatz.
Im Jahr 1971 schoss er das erste deutsche Tor des Jahres, gewählt von den Zuschauern der Sportschau.
Heute ist le Fevre Spielervermittler. Er betreute beispielsweise Thomas Helveg und Kasper Bøgelund.
Am 26. September 2022 wurde er in die Hall of Fame des dänischen Fußballs aufgenommen.
Erfolge
- Deutsche Meisterschaft: 1970, 1971 (Borussia Mönchengladbach)
- Belgische Meisterschaft: 1973, 1976, 1977 (FC Brügge)
- Belgischer Pokal: 1977 (FC Brügge)
- Dänische Meisterschaft: 1978 (Vejle BK)
Literatur
- Christian Karn, Reinhard Rehberg: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 9: Spielerlexikon 1963–1994. Bundesliga, Regionalliga, 2. Liga. Agon-Sportverlag, Kassel 2012, ISBN 978-3-89784-214-4, S. 300.
- Markus Aretz, Stepahn Giebeler, Elmar Kreuels: Borussia Mönchengladbach. Die Chronik. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2010, ISBN 978-3-89533-748-2.
- Holger Jenrich: Das Borussia Mönchengladbach Lexikon. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-585-3, S. 116.
- Wieland Becker: Der lange Weg zur Endrunde, Band 1. Pro Business, Berlin 2010, ISBN 978-3-86805-613-6, S. 101–106.
Weblinks
- Ulrik le Fevre in der Datenbank von weltfussball.de
- Ulrik le Fevre in der Datenbank von transfermarkt.de
- Ulrik le Fevre in der Datenbank des dänischen Fußballverbands (dänisch)
Einzelnachweise
- ↑ Nye medlemmer i Fodboldens Hall of Fame. In: dbu.dk. 26. September 2022, abgerufen am 5. Oktober 2022 (dänisch).