Diverses:Pippi Langstrumpfs Entführung in die echte Welt

Kapitel 1: Wer bist du wirklich?

Es war ein schöner Tag in Pippi Langstrumpfs Heimat, wie jeden Tag spielte sie mit ihrem Affen und ihren Pferd, bis sich plötzlich das Unmögliche abspielte. Das Letze, woran Pippi sich erinnern konnte, war ein lauter Knall, dann wurde alles schwarz...

Da ist sie, die farbenfrohe Pisse Pippi

Als sie die Augen wieder öffnete, lag sie in einer schmutzigen Seitengasse und hatte keine Ahnung, wo sie ist. Rechts von sich sah sie das geschäftige Treiben der Leute auf der Straße, links nur Abfall, abgestandenes Regenwasser und versprayte Wände. „Igitt, schnell weg hier“, dachte sich Pippi und rannte schnell zur Straße. Zielstrebig lief sie auf einen Mensch zu, der gerade an die Wand gelehnt war und nicht wie die anderen wild über die Strasse lief. „Äääm, 'tschuldigung?“, fragte sie schüchtern und tippte dem Geschäftsmann auf die Schulter. Als Antwort bekam sie nur ein „Huch, wie siehst du denn aus, und wer bist du überhaupt? Ich habe dich hier noch nie gesehen“ zurück. Als ob es selbstverständlich wäre, antwortete Pippi „Na ich bin Pippi Langstrumpf aus dem Taka-Tuka-Land“. Mit dem, was jetzt geschah, hätte Pippi nicht gerechnet, denn plötzlich fing der Geschäftsmann an zu lachen. „Hahaha, was für ein taku-Land sagst du? Und wie bist du überhaupt angezogen, Pippi“. Bevor sie überhaupt fragen konnte, wieso er ihren Namen so komisch betonte, lief dieser schon davon und lachte „Pippi Langstrumpf, was ein selten dämlicher Name, in dem Fall bin ich Kaka Kurzshirt“. Pippi wollte protestieren, doch der vornehm gekleidete Mann verschwand schon um die Ecke und meinte, „Keine Angst, deine Pfleger holen dich sicher wieder ab und ziehen dir anständige Kleider an... Pippi, oh man, was ein Name“. Pippi verstand nicht, was dieser Kurzshirt hatte, sein Name war ja auch nicht besser, aber davon ließ sie sich nicht beirren und suchte sich den nächsten Passanten. Leider schien keiner von denen Zeit für ein kleines, rothaariges Mädchen zu haben und so setze sie sich erst mal vor eines der Take away's, die überall rumstanden. Geld hatte sie zwar keines, aber evtl. würde ihr ja da jemand helfen. Es dauerte nicht lange, da kam tatsächlich eine junge Dame und fragte, was sie denn da mache. Pippi meinte traurig „meine Mutter ist gestorben und mein Vater, der Pirat, ist ins Taka-Tuka-Land abgehauen und ist jetzt dort König“. Die junge Dame meinte mitfühlend „soso, ins Taka-Tuka-Land, wo ist denn das, soll ich dich da hinfahren?“. Pippi war erfreut, endlich wer, der sie ernst nahm und fragte sogleich nach „Wissen Sie wo das ist? Ich will unbedingt dahin zurück, haben sie denn auch ein Piratenschiff?“. „Das finden wir sicher für dich heraus, hat deine Mutter denn gesagt, wo dieses Waka-Tuka-Land liegt?“, meinte die junge Dame freundlich und Pippi erwiderte „Taka-Tuka, nicht Waka-Tuka und es liegt irgendwo am Meer, ich weiß leider nicht genau wo, ich bin hier plötzlich aufgewacht“. „Weißt du denn wenigstens ungefähr, wo dieses Tuka-Land liegt, liegt das hier an der schwedischen Küste?“, fragte die Dame freundlich und Pippi erklärte bestimmt: „Ich weiß nicht, ich war nie in der Schule, ich kann leider auch nicht lesen, aber wer muss schon lesen, wenn er jung ist und Freunde hat!“. „Okay, ich fasse zusammen“, meinte das junge Fräulein, „du hast keine Mutter mehr und dein Vater, ein böser Pirat und auch noch König, ist abgehauen ins Waka-Tuka-Land, Mädchen, du hast eine blühende Fantasie“. „Ich weiß, das sagen meine Freunde auch“, meinte Pippi fröhlich und fuhr fort „Aber die sind auch im Taka-Tuka-Land, ich bin ganz alleine jetzt“. Die junge Frau bemühte sich, kein ernstes Gesicht zu machen und nahm Pippi am Arm, „Komm, ich kenne da jemanden, der kennt sich mit solchen Problemen aus, vielleicht kann er dir helfen.“.

20 Minuten später waren sie auch schon am Ziel angekommen und Pippi probierte, zu lesen: „K - I - N - D - E - R - P - S - Y - C - H - I - A - T - E - R, was ist das, ist das sein Name?“, fragte Pippi und die junge Frau antwortete, „Nein, nein, der nette Herr Doktor wird dir seinen Namen gleich sagen, warte hier auf ihn“. „Doktor? Aber ich bin doch gar nicht krank“, trotze Pippi und bekam die Antwort gleich vom Doktor selber. „Nein, das nicht, aber ich werde mit dir jetzt einige Fragen beantworten, um herauszufinden, wo dein Vater hingegangen sein könnte“, sagte dieser und fügte leise hinzu „Waka-Tuka-Land heißt ihr imaginärer Rückzugsort?“, und die Dame korrigierte „Nein, Taka-Tuka-Land mit T, sie sagt, dort sei ihr Vater und ihre Freunde. Armes kleines Ding, schon so lange alleine gelassen, logisch, dass es sich eine imaginäre Welt aufbaut, um sich zurückzuziehen“. „Ach, das kriegen wir schon hin, sie können sie in zwei Stunden wieder abholen. vielleicht kriegen wir ja auch ihren richtigen Namen raus, dann kann ich das an die richtigen Stellen weiterleiten“, beruhigte er sie und nahm dann Pippi am Arm ins Zimmer.

„So, dann erzähl mit mal von deinem Papa, was weißt du noch von ihm?“, fragte der Psychiater und Pippi antwortete „Er ist groß und stark, und er ist König vom Taka-Tuka-Land, und er ist auch ein Pirat.“. Während sie erzählte nickte er immer wieder und machte zwischendurch „mhm“, bevor er etwas auf seinen Block kritzelte. Pippi zählte weiterhin alles auf, was sie über ihren Vater wusste und was sie mit ihm erlebt hatte, bevor er wieder ins Taka-Tuka-Land fuhr und nicht mehr zurückkam. „Ach ja genau, das Taka-Tuka-Land, wo liegt denn das ungefähr, kannst du mir das auf der Karte zeigen?“ fragte er und Pippi zuckte mit den Schultern, „Nö, ich kann gar keine Karten lesen, ehrlich gesagt kann ich gar nicht lesen, ich muss nämlich nicht in die Schule“, meinte sie und fragte dann „Ist das denn schlimm?“. „Nun ja, wenn du nicht lesen kannst, wird das schwierig für dich werden, wenn du mal groß wirst und eine Arbeit suchen musst.“, erklärte der Psychiater, wurde aber von Pippi unterbrochen „Nein, ich bin besonders, ich bleibe für immer ein Kind, Magie und so“ meinte sie und zuckte mit den Schultern. „Du willst dich also dein Leben lang von deinen Eltern durchfüttern lassen? Und dein Vater, bleibt der auch immer so alt, wie er jetzt ist?“, grübelte er nach. „Nööö, der wurde nicht verzaubert, der wird immer älter, er hat jetzt schon graue Haare“, antwortete sie amüsiert. „Okay, dann hoffe ich für dich, dass du auch ohne deinen Papi klar kommst“, meinte der Psychiater und fügte hinzu „Weißt du denn, wie das Taka-Tuka-Land aussieht?“. Pippi wusste es nicht genau, probierte aber ihr bestes, alles zu beschreiben, während der Psychiater am PC nach verschiedenen Inseln suchte. „Und dieses Land hast du dir nicht ausgedacht?“, hakte er nach und Pippi meinte beleidigt „Neeeeein, das Land existiert und mein Papi ist König von dem.“ Das schien dem Doktor zu genügen, denn jetzt fragte er nicht weiter nach, stattdessen schrieb er auf seinen Block ein „Vater sagte ihr, ein König von einem imaginären Land zu sein, vermutlich wollte er nicht, dass sie herausfindet, dass er ein Versager ist.“. Pippi, neugierig wie immer, fragte nach „was schreibst du da, Doktor?“ und dieser erklärte „Ach, ich führe nur ein Gesprächsprotokol für nächstes Mal, die nette Dame kommt dich in einigen Minuten abholen und bringt dich an einen Ort, wo du übernachten kannst.“ Pippi reichte diese Antwort, sie sagte „Ok, bis später“ und wartete dann im Wartesaal, bis die Dame sie abholen würde. 15 Minuten später stand die Frau auch schon wieder im Wartesaal und meinte „Bin extra früher nach der Arbeit nach Hause gegangen“. Bevor sie gingen, bestellte sie der Psychologe nochmals in den Raum. Pippi lauschte gespannt an der Tür und hörte, wie die beiden Erwachsenen sich unterhielten. „Die Polizei meldet keine Vermissten-Anzeigen über ein kleines, rothaariges Kind, wir sollen nochmals 24h warten. Auch in sozialen Medien kannte sie niemand, das ist alles sehr komisch“, erstattete die Frau Bericht und der Psychologe meinte dazu „Wir haben ja nicht mal ihren richtigen Namen, sie nennt sich immer nur Pippi Langstrumpf, vielleicht kennt sie ihren richtigen Nachnamen gar nicht und hat sich den Namen selbst gegeben.“. „Kann gut sein“, meldete sich die Dame wieder zu Wort, „Sie kann ja nicht mal lesen, vermutlich ist der Vater schon lange weg und hat sie zurückgelassen, wir müssen dringend eine Schule für sie finden.“. „Ja, das habe ich auch schon probiert, ich habe herumtelefoniert, aber keine Schule wollte sie aufnehmen, solange nicht ihr richtiger Name bekannt wird oder sich ein gesetzlicher Vertreter meldet.“. „Ok, ich schaue mal weiter, wir sehen uns morgen um die selbe Zeit wieder, schönen Tag wünsche ich noch“, verabschiedete sich der Psychiater und machte eine kleine Verbeugung, während er seinen kleinen Hut hochhob. Pippi erschrak, als die Tür aufging so sie gerade ihr Ohr randrückte. „Ach, du hast gelauscht?“, fragte die junge Frau in nettem Ton und Pippi gab zu „Sorry, ich konnte nicht anders, kommt nicht wieder vor“, worauf sie fröhlich zum Eingang sprang und die Tür öffnete. „Nach Ihnen!“, sagte sie, während sie die Tür offen hielt und schloss sie dann wieder hinter sich.

Kapitel 2: Suche nach dem Vater

Fast so schön wie die Villa kunterbunt, nur nicht so nervig schön bunt

Das Haus der Frau war sehr schön eingerichtet, ihr Ehemann war auch nett, erst hatte er sie zwar aus dem Haus geworfen, aber nach einen Gespräch mit seiner Frau wurde er freundlicher. Von draußen konnte sie hören, wie die beiden gestritten haben, „Jetzt komm schon, du kannst ja selbst nicht mal selber richtig Kinder zeugen, ich schlafe ja jedes Mal fast ein, dann kannst du doch wenigstens als Ausgleich für ein paar Tage ein obdachloses Kind aufnehmen, bis wir ihre richtige Identität herausgefunden haben!“, schrie sie ihn an und ihr Mann schrie nicht zurück, sondern machte die Tür auf und bat sie herein. „Nichts für ungut, ich hab's nicht gemeint, wie heißt du überhaupt?“, fragte er in einem etwas freundlicherem Ton und Pippi antwortete „Pippi“. Verwundert sagte der stilvoll gekleidete Mann, „Ach so, ja, die Toilette ist dort hinten“ und Pippi antwortete „Nein, ich heiße Pippi, Pippi Langstrumpf“. Der Mann konnte sich das Lachen kaum verkneifen und erwiderte „Ok, hallo Pippi Langstumpf, ich bin Mathias, freut mich, dich kennenzulernen, meine Frau wird dir sicher gleich ein Bett beziehen“. Pippi wunderte sich, was alle gegen ihren Namen hatten, der war doch supertoll, niemand anderes hatte Pippi als Namen, geschweige denn Langstrumpf.

Nachdem sie ihr Zimmer bezogen hatte, ein schlichtes Zimmer mit roter Tapete, einem hölzernen Stuhl, einer hohen Stehlampe und einem kleinen Schrank, ging sie nach unten zum Abendessen, wo sie die Dame schon begrüsste. „Ach ja, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt“, sagte diese, „Mein Name ist Fatima, du kannst dich hier hinsetzen“ und schon zeigte sie auf einen freien Stuhl am kleinen Esstisch. Das Essen war gut, Pipi konnte sich nicht mehr daran erinnern, zuletzt etwas Gekochtes gegessen zu haben, zuhause ohne Eltern gab es nie etwas richtiges zu essen und so schlang sie das Essen gierig in sich rein. „Du hast aber Hunger“ meinte Fatima amüsiert und schöpfte ihr nochmals einen Teller Spaghetti. „Dankeschön, ist sehr lecker“ bedankte sich Pippi und innert kürzerster Zeit verschwand auch der zweite Teller in ihrem Bauch. Nach dem Essen sprachen sie noch etwas über ihr bisheriges Leben, Mathias war Verkäufer in einem kleinen Laden und Fatima arbeitete in einem Spital. Pippi erzählte von all ihren Abenteuern, die sie erlebt hatte und von ihrem Pferd und dem Affen und wie sehr sie diese doch vermisse. „Du hast ein Pferd?“ fragte Mathias erstaunt und Pippi antwortete „Ja, es heißt kleiner Onkel und ist ganz lieb, er hat ein wunderschönes weisses Fell mit schwarzen Punkten“. So sprachen sie noch eine halbe Stunde lang weiter bis Fatima auf die Uhr schaute und meinte „Ui, schon 20 Uhr, du solltest langsam ins Bett“. Pippi stellte erschrocken fest „Was, schon so spät? Ok, ich gehe gleich hoch, haben sie denn einen Pyjama für mich?“ und stand schnurstracks vom Tisch auf. „Hmm“, meinte Fatima, „Ich kann dir eines meiner Shirts geben, das sollte groß genug für dich sein“ und verschwand in ihrem Schlafzimmer. Wenige Augenblicke später kam sie mit einem roten T-Shirt in der Hand zurück. „Da, hat genau die selbe Farbe wie dein wunderschönes Haar“ säuselte sie und Pippi sagte fröhlich „Was, sie finden das schön? Super, Danke!“. Das leise „phhh, wunderschön, naja“ von Mathias hörte sie zum Glück nicht, denn dann rannte sie schon die Treppe empor um sich bereit fürs Bett zu machen. 15 Minuten später hatte sie sich die Zähne mit einer ausgeliehenen Zahnbürste geputzt und lag im Bett. Das letze, was sie vor dem Einschlafen noch hörte war ein leises „So Schatz, heute schläfst du aber nicht ein, ich nehm dich so richtig ran“, verstand aber nicht, was gemeint war und entglitt auch schon bald ins Reich der Träume.

Am nächsten Morgen stand sie schon um 7 Uhr auf, Fatima war schon zur Arbeit gegangen und Mathias begrüsste sie, während er ein Marmeladenbrot ass „Ach, hallo Fräulein Kurzstrumpf, Fatima ist schon los zur Arbeit, sie holt dich dann um halb 12 ab und bringt dich nochmals zum lieben Herr Doktor“. „Langstrumpf“ korrigierte sie ihn und dieser meinte „ach ja, lang, nicht kurz, nicht mittellang, sondern lang. So, ich gehe jetzt aber auch langsam, ich komm noch zu spät zur Arbeit, demoliere nicht das ganze Haus, draußen ist ein Baum, vielleicht kannst du ja mit dem spielen, wir haben auch einen Fernseher, aber hänge nicht den ganzen Tag am TV, das ist schlecht für die Augen“. Pippi strich sich jetzt auch ein Brot während Mathias seine Jacke anzog und seine Tasche nahm. Als er die Tür hinter sich schloss, rief er noch „Bis später“ und verschwand dann mit seinem Auto. Pippi stellte das Radio an und suchte ihren Lieblingssender, doch scheinbar schien es diesen in dieser Gegend nicht zu geben, so hörte sie halt, was der Radio grad hergab. Dieser trällerte fröhlich die aktuellsten Charts herunter und zwischendurch sprach eine junge Frau mit Zuhörern. Jetzt bekam Pippi eine Idee, sie rief die Nummer an, die die ganze Zeit durchlief und nach 20 Minuten und der insgesamt siebten Wiederholung der Nummer hatte sie alle Zahlen abgetippt. „Zum Glück haben mir meine Freunde ein paar Zahlen beigebracht“ frohlockte sie und wartete, bis die nette Radio-Dame den Hörer abnahm. Leider meldete sich niemand und sie legte enttäuscht wieder auf. 5 Minuten später probierte sie es erneut, als die Frau wieder die Nummer durchgab, diesmal brauchte sie auch nur 3 Wiederholungen mit nur einem Lied dazwischen, bis sie die Nummer eingetippt hatte. „Ha, wer braucht schon Schule“ sagte sie und wartete, ob diesmal jemand abnahm. Und tatsächlich, dieses Mal hatte sie mehr Glück und die Radio-Frau sagte „Hallo?“. Das Hallo hörte sie gleich doppelt, einmal im Radio und einmal am Telefonhörer und Pippi sagte in den Hörer „Hallo, da ist Pippi Langstrumpf, bin ich jetzt im Radio?“. 1 Sekunde später hörte sie sich selbst im Radio und erschrak. „Du solltest den Radio mal ausschalten“ empfahl die Frau und Pippi stellte das Radio ab. „Schön, hallo Pippi, wir freuen uns, dich hier bei Radio 5 am Hörer zu haben, ich bin Sandra“ . Pippi kam gleich zur Sache „Hallo Sandra, weißt du, wo der TakaTuka-See liegt?“. „Der TakaTuka-See?“ fragte sie und meinte „Warte, ich befrage mal meine kleine Wundermaschine... Hmm, es gibt gar keinen TakaTuka-See, wie sieht der denn aus?“. Pippi antwortete „Er liegt bei meinem Zuhause, dem TakaTuka-Land“, aber Sandra fragte nur verwundert „TakaTuka-Land... nie gehört, bist du sicher, dass du das nicht gerade erfunden hast? Für Streiche bist du hier falsch, kleines Mädchen, das ganze Land hört dich gerade.“. Etwas netter fuhr sie fort „Hast du denn einen Liedwunsch?“ und Pippi dachte nach, „Hmm, nein, mir fällt gerade nichts ein, Papi, falls du das hörst, bitte ruf meine neue Freundin Fatima an, tschüss Sandra“ und legte wieder auf.

Wenn ihr Sandra schon nicht helfen konnte, entschloss sie sich, nochmals in die Stadt zu gehen, denn auf Fernsehen hatte sie keine Lust, das gab's zuhause ja auch nicht. So lief sie den Weg zurück, den sie gestern Abend entlanggelaufen waren und suchte nochmals den Platz, wo sie gestern Morgen aufgewacht war. Während sie suchte, hörte sie plötzlich eine vertraute Stimme hinter sich, „Bist du immer noch hier? Sag mal, hast du kein Zuhause oder musst zur Schule?“. Pippi erkannte den Geschäftsmann sofort wieder „Oh, hallo Kaka Kurzshirt“ begrüsste sie ihn, „Doch, ich wohne jetzt bei meiner neuen Freundin Fatima, aber zur Schule muss ich nicht, ich suche lieber meinen Vater“. Der Geschäftsmann erwiderte „Ach so ist das, na, ohne Schule wirst du es wohl nie zu etwas schaffen, z.B. wie ich, ich arbeite bei der Börse und verdiene eine Menge, solltest du auch probieren.“. „Ach nee“, meinte Pippi, „Das ist mir zu langweilig, außerdem bleibe ich für immer ein Kind, ich muss gar kein Geld verdienen.“. „Und von wem kriegst du dann das Geld? Von deinem lieben Papi, den du gerade hier in einer dreckigen Nebengasse suchst?“ fragte er und schaute dann geschäftig auf seine Uhr. „Oh, ich komm zu spät, Punkt 8 Uhr muss ich im Büro sein, viel Erfolg bei deiner Suche“ war das letzte, was sie von ihm zu hören bekam, dann war er auch schon wieder weg. Pippi rief noch „Tschüss, Kaka“ hinterher, bekam aber keine Antwort mehr, also beschloss sie, weiterzusuchen.

Kapitel 3: Glückliches Wiedersehen

Ich bin so stark, ich kann Pferde heben!

Nachdem sie 3 Stunden lang die Leute gefragt hatte, ob sie einen gewissen Efraim aus dem TakaTuka-Land kennen und jedes Mal komische Blicke geerntet hatte, gab sie auf und lief wieder zum Haus von Fatima. Leider hatte sie vergessen, dass sie ja gar keinen Schlüssel hatte und wartete stattdessen vor der Tür, während sie sich bereits wieder Pläne machte, wie sie zurück nach Hause kommen könnte. Einige Minuten später tauchte Fatima auf und fragte besorgt „Pipi, wie lange wartest du denn schon hier vor der Tür? Ich habe völlig vergessen, dass du ja gar nicht mehr rein kommst“ und Pippi beruhigte sie, „erst etwa 5 Minuten, ich war in der Stadt und habe Efraim gesucht“. „Efraim?“ fragte Fatima, „ist das eines deiner Tiere?“ und Pippi lachte „Nein, das ist mein Vater, der Negerkönig Efraim Langstrumpf“. „Wer hat dir denn solchen schmutzigen Worte beigebracht?!?“ fragte Fatima geschockt und Pippi fragte ganz verwundert, „Warum, was ist denn so schlimm daran?“. „Na das N-Wort, das sagt man nicht!“ erklärte Fatima und streckte dann ihre Hand aus. „Komm, wir gehen, wir haben einen Termin“ sagte sie und lief dann mit Pippi, Hand in Hand, los.

Pünktlich um 5 vor 12 Uhr warteten sie bereits im Wartesaal, bis der Psychiater 5 Minuten später die Tür zu seinem Büro öffnete. Die letzten Bissen seines Sandwiches verschlingend bat er sie herein. Pippi setze sich sogleich wieder auf den Stuhl, wo sie sich auch letztes Mal hingesetzt hatte. Neugierig fragte er Pippi „Und? Schon mehr herausgefunden über deinen Vater?“. Pippi antwortete „Nein, aber ich habe im Radio gefragt, vielleicht kennt ihn ja jemand“ und fragte nach „Und du, hast du etwas herausgefunden?“. Resigniert antwortete der Psychiater „Nein, niemand hier kennt ein TakaTuka-Land, die Polizei kennt auch keinen Efraim oder eine Pippi Langstrumpf, auch eine Vermisstenanzeige für eine Pippi Langstrumpf ist bisher nicht eingegangen, ich weiss echt nicht mehr weiter. Beschreibe mir doch sonst nochmals, wie er aussieht, dann können wir ein Phantombild erstellen und auf Facebook posten, ist das gut?“. Verwundert fragte Pippi, „Feisbuk, was für ein Feisbuk, hat jemand ein feis gebaken?“. Lachend antwortete der Psychiater „Nein, das ist ein soziales Netzwerk, das ist eine Internetseite, wo die Menschen sich einloggen und Dinge schreiben können“. „Internet? Sowas gibt's nicht bei uns im TakaTuka-Land“ antwortete Pippi belustigt und begann, ihren Vater zu beschreiben. Relativ schnell hatten sie ihr Phantombild zusammen und posteten es auf Facebook, natürlich ohne zu vergessen, tausende Hashtags zu verwenden und mehrmals zu schreiben, Leser sollen es doch bitte teilen. Zwischendurch probierte der Psychiater natürlich immer wieder, seinen Job zu machen und mit kleinen psychologischen Tricks doch noch etwas über ihre echte Herkunft herauszufinden, hatte aber reichlich wenig Erfolg dabei und brachte Pippi 2 Stunden später wieder vor die Tür, wo Fatima schon wartete, um sie abzuholen. „Du Fatima, weißt du eigentlich, dass ich enorm stark bin?“ fragte Pippi ein wenig stolz während sie heim liefen und Fatima antwortete beschwichtigend „Ach mein kleines, ich weiß doch, wie stark du bist, so ganz ohne Vater trotzdem so tapfer zu sein“. „Nein“, meinte Pippi, „Ich meine Muskelkraft, ich kann ein ganzes Pferd hochhalten, los, gehen wir zu einer Pferdeweide, ich will dir das zeigen, bitte bitte bitte“ und begann bettelnd im Kreis um Fatima herumzuspringen. Fatima ließ sich überreden und so fuhren sie mit dem Auto in einen nahen Tierpark. Kaum waren sie da, schlüpfte Pippi schon ungeniert unter dem Zaun durch und rannte auf ein Pferd zu, obwohl Fatima sie mit lauten Schreien davon abzuhalten versuchte. „So, jetzt schau mal, was ich kann!“ rief Pippi, stellte sich unter das Pferd und begann, ihre Hände hochzustemmen. Doch Pippi drückte und drückte, aber nichts passierte, außer dass das Pferd, was sich durch das kleine Mädchen sichtlich gestört fühlte, einmal kräftig austrat und Pippi unsanft die Erde küsste. Das nächste, woran sie sich erinnern konnte, war, wie sie im Krankenhaus aufwachte, ihr ganzer Körper tat ihr fürchterlich weh und ihr linker Arm sowie das rechte Bein lagen in Gips. Das erste, was sie sah, war das glückliche Gesicht von Fatima. „Seht mal, sie ist aufgewacht“ rief diese und sofort näherten sich mehrere Gesichter dem Bett. „Efraim!“ rief sie, als sie ihren Vater erkannte und dieser fragte belustigt „Efraim? Lebst du wieder in einer neuen Fantasiewelten? Ich bin's, Papi, nicht Efraim“. „Lüg doch nicht, du bist der Negerkönig aus dem TakaTuka-Land und ich bin Pippi Langstrumpf“ trotze sie und ihr Vater meinte belustigt „der Negerkönig aus dem TakaTuka-Land, soso, wie bist du denn wieder auf so was gekommen?“. Von hinten meldete sich eine fremde Stimme, die offenbar einer Krankenschwester gehörte, „so, sie sollten Karlotta jetzt eine Weile in Ruhe lassen, ich erneuere nochmals den Verband und lasse sie dann schlafen, sie können sie morgen wieder besuchen“. Pippi maulte noch „Ich heisse nicht Karlotta, ich bin Pippi Langstrumpf aus der Villa Kunterbunt, ich hol gleich mein Pferd, dann glaubt ihr mir vielleicht endlich“. „Das Pferd, das dich K.O. geschlagen hat, meinst du?“ fragte ihr Vater ernst und Pippi antwortete kleinlaut „Nein, mein Pferd kleiner Onkel, ich kann es mit meinen eigenen Händen rumtragen“. Jetzt meldete sich Mathias zu Wort, der das ganze bisher wortlos beobachtet hatte. „Sie meint vermutlich das ihr Plüschtier, warte, ich habe es in der Tasche“ sagte er, während er das Stofftier aus der Tasche zog und Pippi überreichte. „Dürfen denn Tiere im Spital rumlaufen? Wer macht dann die Kaki weg?“ fragte Pippi erstaunt und die Krankenschwester antwortete „Das mach ich schon, so, aber du solltest jetzt schlafen und dich erholen, deine Eltern besuchen dich morgen wieder, okay?“. „Okay“ maulte Pippi und schaute der Gruppe zu, wie sie das Zimmer verließen. Hinter der Tür konnte sie noch hören, wie ihr Vater sagte „Zum Glück haben sie meine kleine Karlotta hier im Spital identifizieren können, ich hab sie schon überall gesucht. Als ihre Pfleger gesagt haben, sie sei nicht mehr da, als ich sie nach meiner Geschäftsreise abholen wollte, brach die Welt für mich zusammen“. „Zum Glück war sie schon oft hier, die kannten ihre Fantasiegeschichten ja nur zu gut“ meinte Mathias und ihr Vater antwortete „Ja, seit dem Autounfall, bei auch ihre Mutter gestorben ist, lebt sie nur noch in ihren TakaTuka und KikiTiki-Lands“. Danach schluf sie tatsächlich ein und träumte von ihrer neuen Welt, diesmal hieß sie "Berta Langhose".

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