Dzbańce
?
Dzbańce
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Głubczyce
Gmina: Branice
Geographische Lage: 50° 6′ N, 17° 51′ O
Höhe: 280 m n.p.m.
Einwohner: 50 (15. Juli 2014)
Postleitzahl: 48-140
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OGL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice



Dzbańce (auch Zbanic, deutsch Krug, tschechisch Džbánce) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Branice im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Geographie

Geographische Lage

Das Angerdorf Dzbańce liegt neun Kilometer nordöstlich vom Gemeindesitz Branice, 14 Kilometer südlich von der Kreisstadt Głubczyce (Leobschütz) und 77 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Das Dorf liegt an der Kałuża (Kaluscha), ein rechter Zufluss der Troja.

Nachbarorte

Nachbarorte von Dzbańce sind im Nordwesten Jędrychowice (Hennerwitz) und im Süden Dzbańce-Osiedle.

Geschichte

Der Ort wurde 1361 erstmals als Dzbancz und Czybancz erwähnt. 1377 wurde der Ort als Czbancz, 1420 als Cybancz sowie 1467 als Dzbanckij erwähnt. Der Ortsname ist eine Übersetzung des slavischen Begriffs dzban (dt. Krug). Der Ortsname stammt voraussichtlich von einem ehemaligen Wirtshaus, welches einen kleinen Krug als Abzeichen führte.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Krug mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Krug ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1819 wurde im Ort eine katholische Schule eingerichtet. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Schule, eine Wassermühle und 66 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Krug 357 Menschen, allesamt katholisch. 1861 zählte Krug 16 Bauer-, 21 Gärtner-, sowie 23 Häuslerstellen. Die katholische Schule zählte im gleichen Jahr 90 Schüler. 1874 wurde der Amtsbezirk Poßnitz gegründet, welcher die Landgemeinden Hennerwitz, Krug, Löwitz und Poßnitz und die Gutsbezirke Hennerwitz, Krug und Poßnitz umfasste. 1899 erhielt der Ort ein neues Schulgebäude.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Krug 326 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 1 für Polen. Krug verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich. 1933 zählte der Ort 523, 1939 wiederum 375 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz. Im März flüchtete die Dorfbevölkerung vor der heranrückenden Roten Armee ins Sudetenland.

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Dzbańce umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Im Mai 1945 kehrte ein Teil der zuvor geflüchteten Bevölkerung nach Krug zurück. Im Juli 1946 zerstörte ein Feuer mehrere Wohn- und Wirtschaftsgebäude im Ort. Ende Juli 1946 wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben. 1950 wurde Dzbańce er Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.

Wappen

Alte Siegel und Stempel des Ortes zeigen dem Ortsnamen entsprechend einen Krug zwischen zwei Blumen. Somit handelt es sich um ein Redendes Wappen. Spätere Stempel zeigen nur den Krug.

Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle mit Glockenturm
  • Denkmal für gefallenen sowjetische Soldaten
  • Steinernes Wegekreuz
Commons: Dzbańce – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Schulzenämter Gmina Branice (poln.)
  2. Stanisław Drzażdżyński: Die Slavischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz. Leobschütz, 1896. S. 7 Digitale Version des Werkes
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 327.
  4. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 863
  5. Territorial Amtsbezirk Poßnitz
  6. Geschichte des Ortes, branice.pl (poln.)
  7. home.arcor.de (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
  8. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.