Dzierżkowice
Dirschkowitz
Dzierżkowice
Dirschkowitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Głubczyce
Gmina: Branice
Geographische Lage: 49° 59′ N, 17° 51′ O
Höhe: 265 m n.p.m.
Einwohner: 145 (15. Juli 2014)
Postleitzahl: 48-140
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OGL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice



Dzierżkowice (deutsch Dirschkowitz, 1936–1945 Dirschkenhof, tschechisch Držkovice) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Branice im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Dzierżkowice liegt zwölf Kilometer südöstlich des Gemeindesitzes Branice, 28 Kilometer südlich der Kreisstadt Głubczyce (Leobschütz) sowie 91 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln) unmittelbar an der Grenze zu Tschechien. Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Der Ort liegt am linken Ufer der Opava, einem linken Zufluss der Oder. Zusammen mit dem Ort Držkovická, heute ein Stadtteil von Opava und von dem es durch die polnisch-tschechische Grenze getrennt ist, bildete es einst einen gemeinsamen Ort.

Nachbarorte

Nachbarorte von Dzierżkowice sind im Nordosten Uciechowice (Auchwitz), im Südosten Wiechowice (Wehowitz) sowie auf tschechischer Seite im Süden Držkovická (Dirschkowitz) und im Nordwesten Neplachovice (Neplachowitz).

Geschichte

Der Ort wurde 1270 erstmals als Driscoviz erwähnt. 1276 erfolgte erneut eine Erwähnung als Driscoviz, 1477 als Dirscowicz, 1413 als Drzkowicz sowie 1455 als Dirschkowitz. Der Ortsname leitet sich vom Personennamen Drżek ab, das Dorf des Drżeks.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Dirschkowitz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Im Vorfrieden von Breslau (1742) wurde vereinbart, dass Österreich Nieder- und Oberschlesien bis zur Oppa und der Goldoppa abtreten musste. Der südliche Teil von Dirschkowitz, welcher am rechten Ufer der Oppa liegt, verblieb bei Österreichisch-Schlesien.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Dirschkowitz ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine Brennerei, eine Schmiede und 40 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Dirschkowitz 207 Menschen, allesamt katholisch. 1874 wurde der Amtsbezirk Boblowitz gegründet, welcher die Landgemeinden Boblowitz, Dirschkowitz, Waissak und Wehowitz und die Gutsbezirke Boblowitz und Waissak umfasste.

Im Ersten Weltkrieg fielen 23 Soldaten aus dem Dorf. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Dirschkowitz 301 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 0 für Polen. Dirschkowitz verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich. 1933 zählte der Ort 385 Einwohner. Am 12. Juni 1936 wurde der in Dirschkenhof umbenannt. 1939 zählte Dirschkenhof 357 Einwohner. 1940 wurde der Ort überflutet. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz. Im März 1945 flüchtete die Bevölkerung vor der heranrückenden Roten Armee. Im Zweiten Weltkrieg fielen 26 Soldaten aus Dirschkenhof.

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Dzierżkowice umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Im Sommer 1946 wurde die deutsche Bevölkerung des Ortes vertrieben. 1950 wurde Dzierżkowice der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.

Sehenswürdigkeiten

  • Steinerne Wegekapelle
  • Steinernes Wegekreuz

Literatur

  • Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4

Einzelnachweise

  1. Schulzenämter Gmina Branice (poln.)
  2. Stanisław Drzażdżyński: Die Slavischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz. Leobschütz, 1896. S. 9 Digitale Version des Werkes
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 94.
  4. Territorial Amtsbezirk Boblowitz/Hedwigsgrund
  5. home.arcor.de (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
  6. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
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