Niekazanice
Osterwitz
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Niekazanice
Osterwitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Głubczyce
Gmina: Branice
Geographische Lage: 50° 3′ N, 17° 52′ O
Höhe: 310 m n.p.m.
Einwohner: 138 (15. Juli 2014)
Postleitzahl: 48-140
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OGL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 419 Nowa CerekwiaBranice
Nächster int. Flughafen: Katowice



Niekazanice (deutsch Osterwitz, 1936–1945 Osterdorf, tschechisch Nekázanice) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Branice im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Geographie

Geographische Lage

Das Angerdorf Niekazanice liegt fünf Kilometer östlich des Gemeindesitzes Branice, 20 Kilometer südlich der Kreisstadt Głubczyce (Leobschütz) sowie 83 Kilometer südlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 419.

Ortsteile

Zu Niekazanice gehört der Weiler Niekazanice-Kałduny (Kaldaun).

Nachbarorte

Nachbarorte von Niekazanice sind im Westen der Gemeindesitz Branice (Branitz), im Norden Wódka (Hochkretscham), im Osten Nasiedle (Nassiedle) sowie Südosten Gródczany (Hratschein).

Geschichte

Der Ort wurde 1361 erstmals als Nekazanicz erwähnt. 1377 wurde der gleiche Name nochmals erwähnt. 1422 erfolgte eine Erwähnung als Nekazanicze und 1467 als Nekazanicze. Der Ortsname leitet sich vom slavischen Namen Nekazan ab, das Dorf des Nekazan.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Osterwitz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1798 wurde im Ort eine Schule errichtet.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Osterwitz ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Schule, eine Brennerei, eine Brauerei und 107 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Osterwitz 548 Menschen, allesamt katholisch. 1861 zählte Osterwitz 17 Bauer-, 14 Gärtner-, sowie 67 Häuslerstellen. Am 29. Mai 1865 wurde Osterwitz nach einem starken Unwetter großflächig überflutet. Durch starken Hagel wurde ein Großteil der umliegenden Obstplantagen zerstört. 1874 wurde der Amtsbezirk Kaldaun gegründet, welcher die Landgemeinden Hochkretscham, Kaldaun und Osterwitz und den Gutsbezirk Kaldaun umfasste.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Osterwitz 419 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 2 für Polen. Osterwitz verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich. 1933 zählte der Ort 701 Einwohner. Am 12. Juni 1936 wurde der Ort in Osterdorf umbenannt. Am 1. April 1937 wurde Kaldaun nach Osterdorf eingemeindet. 1939 zählte Osterdorf 661 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz.

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Niekazanice umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Im Sommer 1946 wurde die deutsche Bevölkerung des Ortes vertrieben. 1950 wurde Niekazanice der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.

Sehenswürdigkeiten

  • Barocke Wegekapelle mit Zwiebelhaube und Laterne – 1730 errichtet
  • Steinernes Wegekreuz

Persönlichkeiten

  • Hermann Richtarsky (1857–1944), deutscher Landwirt und Politiker – verstarb in Osterdorf

Literatur

  • Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4
Commons: Niekazanice – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Schulzenämter Gmina Branice (poln.)
  2. Stanisław Drzażdżyński: Die Slavischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz. Leobschütz, 1896. S. 14 Digitale Version des Werkes
  3. 1 2 Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 847
  4. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 465.
  5. 1 2 Geschichte des Ortes, branice.pl (poln.)
  6. Territorial Amtsbezirk Kaldaun/Osterdorf
  7. home.arcor.de (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
  8. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
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