Automobil-Weltmeisterschaft 1965
Weltmeister
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jim Clark
Konstrukteur: Vereinigtes Konigreich Lotus-Climax
Saisondaten
Anzahl Rennen: 10
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Die Automobil-Weltmeisterschaft 1965 war die 16. Saison der Automobil-Weltmeisterschaft, die heutzutage als Formel-1-Weltmeisterschaft bezeichnet wird. In ihrem Rahmen wurden über zehn Rennen in der Zeit vom 1. Januar 1965 bis zum 24. Oktober 1965 die Fahrerweltmeisterschaft und der Internationale Pokal der Formel-1-Konstrukteure ausgetragen.

Der FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa wurde 1965 an den Großen Preis von Belgien vergeben.

Jim Clark gewann zum zweiten Mal die Fahrerweltmeisterschaft. Lotus wurde zum zweiten Mal Konstrukteursweltmeister.

Die Saison wurde im Wesentlichen von Jim Clark und seinem Lotus dominiert. Er konnte es sich im Gegensatz zum Vorjahr leisten, nur in neun von zehn Rennen anzutreten. Auch diesmal fiel er in drei Rennen aus. Aber immer, wenn er das Ziel erreichte, war er der Erstplatzierte und erzielte so 54 Punkte – mehr war nach damaligem Reglement nicht möglich.

Änderungen 1965

Das Jahr war der Abschluss der 1,5-Liter-Formel-1, die viele Konstrukteure als minderwertig betrachtet hatten. Doch Graham Hill urteilte im Rückblick, dass die kleinen und sehr leichten Monopostos unglaublich schnell und nur mit höchster Konzentration zu beherrschen waren. Bei dem letzten Rennen dieses Reglements feierten der Hersteller Honda und Richie Ginther ihren ersten Sieg.

Mit Jackie Stewart und Denis Hulme nahmen zwei spätere Weltmeister zum ersten Mal an der Weltmeisterschaft teil. Stewart gewann sein erstes Rennen bei seinem achten Start. Zum Jahresende verabschiedete sich Bruce McLaren nach sieben gemeinsamen Jahren von Cooper, um sein eigenes Team, die Grundlage des heutigen McLaren-Teams, zu gründen.

Rennberichte

Großer Preis von Südafrika

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1  Jim Clark  Lotus-Climax 2:06:46,0
2  John Surtees  Ferrari + 29,0
3  Graham Hill  B.R.M. + 31,8
PP  Jim Clark  Lotus-Climax 1:27,2
SR  Jim Clark  Lotus-Climax 1:27,6

Der Große Preis von Südafrika auf dem Prince George Circuit fand am 1. Januar 1965 statt und ging über eine Distanz von 85 Runden à 3,920 km, was einer Gesamtdistanz von 333,175 km entspricht.

Jim Clark gewann das Rennen vor John Surtees und Graham Hill.

Großer Preis von Monaco

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1  Graham Hill  B.R.M. 2:37:39,6
2  Lorenzo Bandini  Ferrari + 1:04,0
3  Jackie Stewart  B.R.M. + 1:41,9
PP  Graham Hill  B.R.M. 1:32,5
SR  Graham Hill  B.R.M. 1:31,7

Der Große Preis von Monaco auf dem Circuit de Monaco fand am 30. Mai 1965 statt und ging über eine Distanz von 100 Runden à 3,145 km, was einer Gesamtdistanz von 314,500 km entspricht.

Graham Hill gewann das Rennen vor Lorenzo Bandini und Jackie Stewart.

Großer Preis von Belgien/Europa

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1  Jim Clark  Lotus-Climax 2:23:34,8
2  Jackie Stewart  B.R.M. + 44,8
3  Bruce McLaren  Cooper-Climax + 1 Runde
PP  Graham Hill  B.R.M. 3:45,4
SR  Jim Clark  Lotus-Climax 4:12,9

Der Große Preis von Belgien auf dem Circuit de Spa-Francorchamps fand am 13. Juni 1965 statt und ging über eine Distanz von 32 Runden à 14,12 km, was einer Gesamtdistanz von 451,18 km entspricht. Der Grand Prix trug in diesem Jahr den Ehrentitel Großer Preis von Europa.

Jim Clark gewann das Rennen vor Jackie Stewart und Bruce McLaren.

Großer Preis von Frankreich

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1  Jim Clark  Lotus-Climax 2:14:38,4
2  Jackie Stewart  B.R.M. + 26,3
3  John Surtees  Ferrari + 2:33,5
PP  Jim Clark  Lotus-Climax 3:18,3
SR  Jim Clark  Lotus-Climax 3:18,9

Der Große Preis von Frankreich auf dem Circuit de Charade fand am 27. Juni 1965 statt und ging über eine Distanz von 40 Runden à 8,055 km, was einer Gesamtdistanz von 322,2 km entspricht.

Jim Clark gewann das Rennen vor Jackie Stewart und John Surtees.

Großer Preis von Großbritannien

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1  Jim Clark  Lotus-Climax 2:05:25,4
2  Graham Hill  B.R.M. + 3,2
3  John Surtees  Ferrari + 27,6
PP  Jim Clark  Lotus-Climax 1:30,8
SR  Graham Hill  B.R.M. 1:32,2

Der Große Preis von Großbritannien auf dem Silverstone Circuit fand am 10. Juli 1965 statt und ging über eine Distanz von 80 Runden à 4,711 km, was einer Gesamtdistanz von 376,880 km entspricht.

Jim Clark gewann das Rennen vor Graham Hill und John Surtees.

Großer Preis der Niederlande

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1  Jim Clark  Lotus-Climax 2:03:59,1
2  Jackie Stewart  B.R.M. + 8,0
3  Dan Gurney  Brabham-Climax + 13,0
PP  Graham Hill  B.R.M. 1:30,7
SR  Jim Clark  Lotus-Climax 1:30,6

Der Große Preis der Niederlande auf dem Circuit Park Zandvoort fand am 18. Juli 1965 statt und ging über eine Distanz von 80 Runden à 4,193 km, was einer Gesamtdistanz von 335,440 km entspricht.

Jim Clark gewann das Rennen vor Jackie Stewart und Dan Gurney.

Großer Preis von Deutschland

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1  Jim Clark  Lotus-Climax 2:07:52,4
2  Graham Hill  B.R.M. + 15,9
3  Dan Gurney  Brabham-Climax + 21,4
PP  Jim Clark  Lotus-Climax 8:22,7
SR  Jim Clark  Lotus-Climax 8:24,1

Der Große Preis von Deutschland auf dem Nürburgring fand am 1. August 1965 statt und ging über eine Distanz von 15 Runden à 22,810 km, was einer Gesamtdistanz von 342,150 km entspricht.

Jim Clark gewann das Rennen vor Graham Hill und Dan Gurney. Clark wurde mit der nach der Streichresultateregelung maximal möglichen Punktzahl vorzeitig Weltmeister. Mit seinem achten und letzten Grand Slam stellte Clark einen bis heute gültigen Rekord auf. Lotus gewann die Konstrukteursweltmeisterschaft. Von 19 gestarteten Fahrern erreichten nur acht das Ziel.

Großer Preis von Italien

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1  Jackie Stewart  B.R.M. 2:04:52,8
2  Graham Hill  B.R.M. + 3,3
3  Dan Gurney  Brabham-Climax + 16,5
PP  Jim Clark  Lotus-Climax 1:35,9
SR  Jim Clark  Lotus-Climax 1:36,4

Der Große Preis von Italien im Autodromo Nazionale Monza fand am 12. September 1965 statt und ging über eine Distanz von 68 Runden à 5,750 km, was einer Gesamtdistanz von 391,000 km entspricht.

Jackie Stewart gewann das Rennen vor Graham Hill und Dan Gurney. Dies war der erste Sieg von Stewart in der Automobil-Weltmeisterschaft.

Großer Preis der USA

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1  Graham Hill  B.R.M. 2:20:36,1
2  Dan Gurney  Brabham-Climax + 12,5
3  Jack Brabham  Brabham-Climax + 57,5
PP  Graham Hill  B.R.M. 1:11,25
SR  Graham Hill  B.R.M. 1:11,9

Der Große Preis der USA auf dem Watkins Glen Grand Prix Race Course fand am 3. Oktober 1965 statt und ging über eine Distanz von 110 Runden à 3,78 km, was einer Gesamtdistanz von 415,80 km entspricht.

Graham Hill gewann das Rennen vor Dan Gurney und Jack Brabham.

Großer Preis von Mexiko

PlatzFahrerKonstrukteurZeit
1  Richie Ginther  Honda 2:08:32,10
2  Dan Gurney  Brabham-Climax + 2,89
3  Mike Spence  Lotus-Climax + 1:00,15
PP  Jim Clark  Lotus-Climax 1:56,17
SR  Dan Gurney  Brabham-Climax 1:55,84

Der Große Preis von Mexiko auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez fand am 24. Oktober 1965 statt und ging über eine Distanz von 65 Runden à 5 km, was einer Gesamtdistanz von 325 km entspricht.

Richie Ginther gewann das Rennen vor Dan Gurney und Mike Spence. Es war Ginthers einziger Sieg in der Automobil-Weltmeisterschaft und der erste für Honda.

Weltmeisterschaftswertungen

Fahrerwertung

Für die Fahrerweltmeisterschaft 1965 galten folgende Regeln der Punkteverteilung:

Platz 19 Punkte
Platz 26 Punkte
Platz 34 Punkte
Platz 43 Punkte
Platz 52 Punkte
Platz 61 Punkt
  • Es gingen nur die besten sechs Resultate aus den zehn Rennen in die Wertung ein.
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
1.  Jim Clark  Lotus 1 1 1 1 1 1 10 DNF DNF 54
2.  Graham Hill  B.R.M. 3 1 (5) (5) 2 (4) 2 2 1 DNF 40 (47)
3.  Jackie Stewart  B.R.M. (6) 3 2 2 5 2 DNF 1 DNF DNF 34 (33)
4.  Dan Gurney  Brabham DNF 10 DNF 6 3 3 3 2 2 25
5.  John Surtees  Ferrari 2 4 DNF 3 3 7 DNF DNF 17
6.  Lorenzo Bandini  Ferrari 15 2 9 8 DNF 9 6 4 4 8 13
7.  Richie Ginther  Honda DNF 6 DNF DNF 6 14 7 1 11
8.  Mike Spence  Lotus 4 7 7 4 8 DNF 11 DNF 3 10
9.  Bruce McLaren  Cooper 5 5 3 DNF 10 DNF DNF 5 DNF DNF 10
10.  Denis Hulme  Brabham 8 4 DNF 5 DNF DNF 5
11.  Joseph Siffert  Brabham 7 6 8 6 9 DNC DNF DNF 11 4 5
12.  Jochen Rindt  Cooper DNF DNQ 11 DNF 14 DNF 4 8 6 DNF 4
13.  Pedro Rodriguez  Ferrari 5 7 2
14.  Richard Attwood  Lotus DNF 14 13 12 DNF 6 10 6 2
15.  Ronnie Bucknum  Honda DNF DNF DNF DNF 13 6 1
 Joakim Bonnier  Brabham DNF 7 DNF DNF 7 DNF 7 7 8 DNF
 Frank Gardner  Brabham 12 DNF DNF 8 11 DNF DNF
 Robert Anderson  Brabham DNC 9 DNS 9 DNF DNF DNS
 Masten Gregory  B.R.M. DNF 12 8 DNF
 Innes Ireland  Lotus 13 DNF DNF 10 9 DNF
 Paul Hawkins  Brabham 9
 Lotus 10 DNF
 Bob Bondurant  Ferrari 9
 Lotus DNF
 Peter de Klerk  Alfa Special 10
 Anthony Maggs  Lotus 11
 Chris Amon  Lotus DNF DNF
 Brabham 11
 Lucien Bianchi  BRM 12
 Nino Vaccarella  Ferrari 12
 Moises Solana  Lotus 12 DNF
 Sam Tingle  LDS 13
 Roberto Bussinello  BRM DNQ 13
 David Prophet  Brabham 14
 John Love  Cooper DNF
 Mike Hailwood  Lotus DNF
 John Rhodes  Cooper DNF
 Gerhard Mitter  Lotus DNF
 Giancarlo Baghetti  Brabham DNF
 Giacomo Russo  Lotus DNF
 Giorgio Bassi  B.R.M. DNF
 Willy Mairesse  B.R.M. DNS
 Ludovico Scarfiotti  Ferrari DNS
 Doug Serrurier  LDS DNQ
 Ernest Pieterse  Lotus DNQ
 Neville Lederle  Lotus DNQ
 Brausch Niemann  Lotus DNQ
 Trevor Blokdyk  Cooper DNQ
 Alan Rollinson  Cooper DNQ
 Ian Raby  Brabham DNQ
 Jackie Pretorius  LDS DNPQ
 Dave Charlton  Lotus DNPQ
 Clive Puzey  Lotus DNPQ

Konstrukteurswertung

  • Für jedes Rennen wurde die höchste Punktzahl aller Fahrer eines Konstrukteurs gezählt. Die besten sechs (von zehn) Einzelergebnisse wurden addiert, und daraus die Konstrukteurswertung gebildet
  • Streichresultate in Klammern
Pos. Konstrukteur Fahrer Punkte
1. Lotus-Climax  Jim Clark 9 9 9 9 9 9 54 (58)
 Mike Spence (4)
2.  B.R.M.  Graham Hill (4) 9 6 (6) 9 45 (61)
 Jackie Stewart 6 6 (6) 9
3.  Brabham-Climax  Dan Gurney (1) 4 4 4 6 6 27 (31)
 Denis Hulme 3
 Jack Brabham (3)
4.  Ferrari  John Surtees 6 4 4 26 (27)
 Lorenzo Bandini 6 (1) 3 3
5.  Cooper-Climax  Bruce McLaren 2 2 4 2 14
 Jochen Rindt 3 1
6.  Honda  Richie Ginther 1 1 9 11
7.  Brabham-B.R.M.  Joseph Siffert 1 1 3 5
8.  Lotus-B.R.M.  Richard Attwood 1 1 2

Nicht zur Weltmeisterschaft zählende Formel-1-Rennen

Neben den zehn Weltmeisterschaftsläufen fanden 1965 sieben Formel-1-Rennen statt, die keinen Weltmeisterschaftsstatus hatten.

Cape South Eastern Trophy

Platz Fahrer Team Zeit
1  Paul Hawkins  Brabham-Climax 1:16:04,4
2  John Love  Cooper-Climax 1:16:18,3
3  David Prophet  Brabham-Cosworth 1:16:42,7

Die II. Cape South Easter Trophy war ein Rennen, das am 9. Januar 1965 im Rahmen der Südafrikanischen Formel-1-Meisterschaft auf dem Killarney Motor Racing Circuit in Kapstadt abgehalten wurde. Das Rennen ging über 50 Runden zu je 3,267 km (Gesamtdistanz: 163,35 km). Es stand internationalen Formel-1-Piloten offen, tatsächlich nahmen aber nahezu ausschließlich Fahrer aus dem südlichen Afrika an dem Rennen teil, die vielfach Eigenbauten (sogenannte „Specials“) an den Start brachten. Die einzigen nicht-afrikanischen Rennfahrer waren Paul Hawkins, der für das Privatteam John Willment Automobiles startete und einen Brabham BT10 mit Climax-Motor einsetzte, sowie David Prophet, dessen privater Brabham BT10 von einem 1,5 Liter großen Cosworth-Motor angetrieben wurde. Der Südrhodesier John Love fuhr die Pole-Position heraus. Im Rennen siegte Paul Hawkins mit 14 Sekunden Vorsprung auf Love, gefolgt von Prophet. Der beste südafrikanische Eigenbau war der Alfa Special des Südafrikaners Peter de Klerk, der auf Platz vier ins Ziel lief und zwei Minuten Rückstand auf den Sieger hatte. Platz fünf ging an Sam Tingle aus Südrhodesien, der einen LDS mit Alfa-Romeo-Motor einsetzte.

Daily Mail Race of Champions

Platz Fahrer Team Zeit
1  Mike Spence  Lotus-Climax 2:11:42,0
2  Jackie Stewart  B.R.M. 2:12:41,6
3  Joakim Bonnier  Brabham-Climax +1 Runde
PP  Jim Clark  Lotus-Climax 1:34,9

Das Daily Mail Race of Champions fand am 13. März 1965 auf dem britischen Brands Hatch Circuit statt. Es war das erste von insgesamt 14 Rennen, die bis 1983 unter dieser Bezeichnung dieser Bezeichnung abgehalten wurden. Das Rennen ging über eine Distanz von 40 Runden zu je 4,265 km; die Gesamtdistanz betrug damit 341,206 km. Es wurde in zwei getrennten Läufen durchgeführt. Für die Gesamtwertung wurden die Zeiten der beiden Läufe addiert. Fünf Werksteams waren mit je zwei Fahrern vertreten; hinzu kamen 15 weitere Fahrer, die für neun Privatteams antraten. Den ersten Lauf gewann Jim Clark auf dem Werks-Lotus 33, den zweiten sein Teamkollege Mike Spence. In der Gesamtwertung siegte Spence vor Jackie Stewart im Werks-BRM.

Gran Premio di Siracusa

Platz Fahrer Team Zeit
1  Jim Clark  Lotus-Climax 1:43:47,0
2  John Surtees  Ferrari 1:44:29,1
3  Lorenzo Bandini  Ferrari 1:44:43,3

Der XIV. Gran Premio di Siracusa wurde am 4. April 1965 in der sizilianischen Stadt Syrakus auf dem Circuito di Siracusa abgehalten. Es ging über 56 Runden zu je 5,612 km (Gesamtdistanz: 314,379 km). An dem Rennen nahmen insgesamt 14 Fahrer teil. Von den Formel-1-Werksteams waren nur die Scuderia Ferrari sowie Lotus mit jeweils zwei Fahrern vertreten. Daneben meldeten sich die Privatteams Rob Walker Racing Team, Reg Parnell Racing und die Mailänder Scuderia Centro Sud. Im Training dominierte Jim Clark im Lotus 33-Climax, der vor John Surtees im Ferrari und Joakim Bonnier in Rob Walkers privatem Brabham BT11 die Pole-Position erzielte. Das Rennen gewann Clark mit einem Vorsprung von 44 Sekunden auf Surtees. Clarks Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 178 km/h. Er fuhr auch die schnellste Rennrunde (186,5 km/h). Bester Privatfahrer war Jo Bonnier, der vom Führungstrio einmal überrundet worden war.

Sunday Mirror Trophy

Platz Fahrer Team Zeit
1  Jim Clark  Lotus-Climax 55:33,8
2  Graham Hill  B.R.M. 57:58,0
3  Jack Brabham  Brabham-Climax 58:54,6

Die I. Sunday Mirror Trophy wurde am 19. April 1965 auf dem in West Sussex gelegenen Goodwood Circuit ausgetragen. Sie löste die von 1949 bis 1964 an gleicher Stelle veranstaltete Glover Trophy ab. Die Sunday Mirror Trophy war das letzte Formel-1-Rennen, das auf diesem inzwischen veralteten Kurs abgehalten wurde. Es ging über 42 Runden zu je 3,863 km (Gesamtdistanz: 162,234 km). Die Werksteams von Brabham, BRM Cooper und Lotus waren gemeldet; die Scuderia Ferrari trat nicht an. Daneben erschienen mehrere britische Privatteams wie Rob Walker Racing Team und Reg Parnell Racing. Nach dem Qualifikationstraining nahm Jackie Stewart im Werks-BRM die Pole-Position ein; die Startplätze zwei und drei gingen an Graham Hill (ebenfalls Werks-BRM) und Jim Clark (Lotus). Clark gewann das Rennen vor Hill und Jack Brabham. Bester Privatfahrer war Joakim Bonnier, der auf Platz fünf ins Ziel kam. Polesitter Jackie Stewart erreichte das Ziel nicht. Er war zuvor in der 38. Runde nach einem Nockenwellendefekt ausgefallen. Jochen Rindt, der einen Werks-Cooper fuhr, wurde disqualifiziert, nachdem er eine Schikane ausgelassen hatte.

BRDC International Trophy

Platz Fahrer Team Zeit
1  Jackie Stewart  B.R.M. 1:21:47,0
2  John Surtees  Ferrari 1:21:50,0
3  Mike Spence  Lotus-Climax 1:22:43,4

Die XVII. BRDC International Trophy fand am 15. Mai 1965 auf dem Silverstone Circuit statt. Es war das dritte britische Formel-1-Rennen des Jahres und stellte für die Teams die letzte Möglichkeit dar, ihre Autos noch einmal zu testen, bevor zwei Wochen später die europäischen Weltmeisterschaftsläufe begannen. Dementsprechend gingen die Werksteams von Brabham, BRM, Cooper, Lotus und Ferrari jeweils mit zwei Fahrern an den Start. Das Lotus-Werksteam verzichtete allerdings auf den Einsatz seines Nummer-Eins-Fahrers Jim Clark: Der Schotte bereitete sich auf die Indianapolis 500 vor, die zwei Wochen später in den USA abgehalten wurden. Neben den Werksteams meldeten sich auch die größeren Privatteams wie Rob Walker Racing Team, Reg Parnell Racing und die Scuderia Centro Sud. Im Training in Silverstone fuhr Graham Hill die schnellste Zeit vor Jackie Stewart (jeweils Werks-BRM) und den beiden Ferrari-Piloten John Surtees und Lorenzo Bandini. Der schnellste Privatfahrer war Joakim Bonnier in Rob Walkers Kunden-Brabham. Das Rennen ging über 52 Runden zu je 4,711 km; die Gesamtdistanz betrug 244,960 km. Stewart gewann das Rennen mit drei Sekunden Vorsprung vor Surtees; Dritter wurde Mike Spence im Werks-Lotus. Die schnellste Rennrunde fuhr John Surtees mit einer Zeit von 1:33.0 (entsprechend 182 km/h).

Gran Premio del Mediterraneo

Platz Fahrer Team Zeit
1  Jo Siffert  Brabham-B.R.M. 1:17:05,2
2  Jim Clark  Lotus-Climax 1:17:05,5
3  Frank Gardner  Brabham-B.R.M. + 1 Runde

Der Gran Premio del Mediterraneo wurde am 15. August 1965 auf dem Autodromo di Pergusa in der sizilianischen Stadt Enna abgehalten. Es war das vierte und letzte Mal, dass dieses Rennen nach dem Reglement der Formel 1 durchgeführt wurde. Ab 1966 war der Gran Premio del Mediterraneo 19 Jahre lang Bestandteil der Formel-2-Meisterschaft. Zu dem Rennen meldeten sich überwiegend private Rennställe. Das Team Lotus und Brabham waren die einzigen Werksteams. Die Scuderia Ferrari trat nicht an. In der ersten Startreihe standen die beiden Werks-Lotus von Jim Clark und Mike Spence sowie der private Brabham BT11 von Rob Walker Racing Team, den der Schweizer Jo Siffert fuhr. Siffert gewann das Rennen mit drei Zehntelsekunden Vorsprung vor Clark. Dritter wurde der Australier Frank Gardner, der hier im Brabham BT11 von John Willment Racing das beste Ergebnis seiner Formel-1-Karriere erzielte.

Rand Grand Prix

Platz Fahrer Team Zeit
1  Jack Brabham  Brabham-Climax 1.18:11,2
2  Peter de Klerk  Brabham-Climax 1:18:17,1
3  Paul Hawkins  Lotus-Climax 1:19:34,6
PP  Jack Brabham  Brabham-Climax 1:30,8
SR  Jack Brabham  Brabham-Climax 1:31,5

Der Rand Grand Prix auf dem Kyalami Grand Prix Circuit fand am 4. Dezember 1965 statt und ging über eine Distanz von 50 Runden à 4,087 km, was einer Gesamtdistanz von 204,350 km entspricht. Erstmals waren zur Veranstaltung die für das Jahr 1966 beschlossenen und in der südafrikanischen Formel-1-Meisterschaft bereits verwendeten 3-Liter-Motoren zugelassen.

Jack Brabham gewann das Rennen vor Peter de Klerk und Paul Hawkins.

Commons: Automobil-Weltmeisterschaft 1965 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiken der Non Championship Races der Saison 1965 auf der Internetseite www.silhouet.com (abgerufen am 31. Januar 2013).
  2. Ken Stewart, Norman Reich: Sun on the grid. Grand Prix and Endurance Racing in Southern Africa, 1967 (ISBN 1-870519-49-3), S. 86.
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