Joseph Eduard Robert Christian „José“ Behra (* 11. September 1924 in Nizza; † 16. November 1997 in Mougins) war ein französischer Motorrad- und Autorennfahrer.

Karriere

José Behra kam drei Jahre nach seinem Bruder Jean Behra zur Welt und machte wie dieser eine Karriere im Motorsport. Im Brotberuf war der Franzose Besitzer einer Ford-Händlervertretung in Puteaux.

Nach einigen Jahren als Motorradrennfahrer begann Behra Ende der 1950er-Jahre Autorennen zu fahren. Seinen ersten internationalen Erfolg feierte er 1955 beim 1000-km-Rennen von Monza, ein Rennen das von der staatlichen italienischen Lotteriegesellschaft veranstaltet wurde. Während sein Bruder Jean das Rennen gemeinsam mit Luigi Musso auf einem Werks-Maserati 300S gewann, beendete José Behra das Rennen ebenfalls auf einem Maserati (in diesem Fall ein A6GCS) als Zwölfter.

1956 wurde er als Partner seines Bruders Fünfter bei der Tour de France für Automobile und gab ein Jahr später sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Beim 24-Stunden-Rennen in Westfrankreich fuhr er gemeinsam mit dem Franzosen Lèon Coulibeuf einen Maserati 200SI. Für das Duo kam nach einem Leck im Treibstofftank nach 137 gefahrenen Runden das vorzeitige aus. 1958 pilotierte er in Le Mans einen vom North American Racing Team gemeldeten Ferrari 500TR; diesmal war der Mexikaner Pedro Rodríguez sein Teamkollege. Nach einem Motorschaden kam er erneut nicht ins Ziel.

Seine größten Erfolg im Motorsport feierte er 1963 mit dem Sieg bei der Tour de France für Automobile im Werks-Ferrari 250 GTO mit Jean Guichet. Nach der Tour 1970 (mit Jean-Claude Andruet im Ligier JS1), die er nicht beenden konnte, trat er vom Rennsport zurück und widmete sich bis zu seinem Tod dem Vertrieb von Fahrzeugen.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1957 Léon Coulibeuf Maserati 200SI Léon Coulibeuf Ausfall Leck im Tank
1958 North American Racing Team Ferrari 500TR58 Pedro Rodríguez Ausfall Motorschaden
1962  Automobili O.S.C.A. Osca 1600GT Zagato George Arents Ausfall Getriebeschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1957 Léon Coulibeuf
José Behra
Maserati 200SI  BUA  SEB  MIM  NÜR  LEM  KRI  CAR
DNF DNF
1958 North American Racing Team Ferrari 250TR  BUA  SEB  TAR  NÜR  LEM  RTT
DNF
1962 Osca Osca 1600 GT  DAY  SEB  SEB  MAI  TAR  BER  NÜR  LEM  TAV  CCA  RTT  NÜR  BRI  BRI  PAR
DNF
1963 Jean Guichet Ferrari 250 GTO  DAY  SEB  SEB  TAR  SPA  MAI  NÜR  CON  ROS  LEM  MON  WIS  TAV  FRE  CCE  RTT  OVI  NÜR  MON  MON  TDF  BRI
1
1964 AGACI NSU Prinz  DAY  SEB  TAR  MON  SPA  CON  NÜR  ROS  LEM  REI  FRE  CCE  RTT  SIM  NÜR  MON  TDF  BRI  BRI  PAR
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Literatur

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. 2 Bände. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.

Einzelnachweise

  1. 1000-km-Rennen von Monza 1955
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