José Dolhem
Nation: Frankreich Frankreich
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis der USA 1974
Letzter Start: Großer Preis der USA 1974
Konstrukteure
1974 Team Surtees
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
1
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:

Louis José Lucien Dolhem (* 26. April 1944 in Paris; † 16. April 1988 in Saint-Just-Saint-Rambert) war ein französischer Automobilrennfahrer und Halbbruder von Didier Pironi.

Karriere

José Dolhem begann 1964 mit einem Lotus Super Seven nationale Rennen zu fahren. Die ersten Versuche blieben Fragmente, Vorrang hatte das Studium der technischen Ökonomie an der Sorbonne in Paris, das er 1969 erfolgreich abschloss.

Dolhem war ein Schulbeispiel eines Playboy-Rennfahrers der 1970er Jahre. Er schätzte die Idee des Rennsports mit all seinen Annehmlichkeiten. Sportliche Erfolge blieben rar. 1972 fuhr er für das Team Shell Meubles Arnold mit einem March 722 die gesamte Saison der Formel-2-Europameisterschaft, ohne zählbare Ergebnisse vorweisen zu können. Erst 1973 kam Schwung in die Karriere, die durch einen schweren Unfall gleich wieder gebremst wurde. Beim Warm-Up zum Formel-2-Lauf in Rouen verunglückte er schwer (nach einem dritten Platz im Training) und musste den Rest der Saison auslassen.

1974 bekam er dennoch einen Werksvertrag bei Team Surtees. Er sollte erneut in der Formel 2 und in der Formel 1 für das Team an den Start gehen. Ermöglicht wurde der Vertrag durch Sponsorgeld von Shell Frankreich, das der chronisch schlecht finanzierte Rennstall von John Surtees dringend benötigte. Wieder blieben die Erfolge aus. Dolhem konnte sich nur einmal für einen Großen Preis qualifizieren. Beim Großen Preis der USA in Watkins Glen ging Dolhem von 26. und letzten Startplatz aus ins Rennen. In der neunten Runde hatte sein österreichischer Teamkollege Helmut Koinigg einen schweren Unfall. Als bekannt wurde, dass Koinigg den Unfall nicht überlebt hatte, zog das Team die Konsequenzen und Dolhem musste in der 25. Runde das Rennen aufgeben.

Im Frühjahr 1975 zog er sich beim Skifahren eine schwere Nackenverletzung zu, die ihn zwang erneut eine gesamte Saison zu pausieren. Surtees löste den Vertrag und Dolhem kehrte erst 1976 in die Rennszene – wieder in der Formel 2 – zurück. Trotz Engagements bei Chevron und AGS blieben die großen Erfolge weiter aus und Dolhem beendete seine Karriere mit Saisonende 1979.

Im April 1988 starb er auf dem Weg zu einem Offshore-Bootrennen bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von St. Etienne.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1973 Automobiles Charles Pozzi Ferrari 365 GTB/4 Alain Serpaggi Rang 9
1974 Equipe Gitanes Matra-Simca MS670B Jean-Pierre Jaussaud Bob Wollek Ausfall Motorschaden
1976 Renault Sport Alpine A442 Jean-Pierre Jabouille Patrick Tambay Ausfall Zylinderschaden
1978 Equipe Renault Elf Sport Calberson Alpine A442B Jean-Pierre Jabouille Jean Ragnotti Guy Fréquelin Rang 4

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
1973 Ecurie Bonnier
Automobiles Pozzi
Lola T292
Ferrari 365 GTB/4
 DAY  VAL  DIJ  MON  SPA  TAR  NÜR  LEM  ZEL  WAT
DNF 9
1974 Matra Sports Matra MS670  MON  SPA  NÜR  IMO  LEM  ZEL  WAT  LEC  BRH  KYA
DNF
1978 Equipe Calberson Alpine A442  DAY  SEB  MUG  TAL  DIJ  SIL  NÜR  LEM  MIS  DAY  WAT  VAL  ROD
4

Literatur

  • Steve Small: Grand Prix Who's Who, 3rd Edition. Travel Publishing, London 2000, ISBN 1-902007-46-8
Commons: José Dolhem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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