Das 26. 12-Stunden-Rennen von Sebring, auch The Twelve Hours of Sebring International Grand Prix of Endurance for the Camel GT Challenge, Sebring, fand am 18. März 1978 auf dem Sebring International Raceway statt und war der zweite Wertungslauf der IMSA-GT-Serie sowie der Sportwagen-Weltmeisterschaft für Fahrer dieses Jahres.

Vor dem Rennen

Die IMSA-GT-Serie 1978 begann am 5. Februar 1978 mit dem 24-Stunden-Rennen von Daytona. Das Rennen gewannen Rolf Stommelen, Toine Hezemans und Peter Gregg auf einem Porsche 935/77A vor den Marken- und Typenkollegen Dick Barbour, Manfred Schurti und Johnny Rutherford.

Das Rennen

Nach dem Ende von John Greenwood als Veranstalter und Promoter des Rennens mit dem Fallen der Zielflagge 1977 übernahm mit Charles Mendez wieder ein Rennfahrer- und Rennstallbesitzer dieses Amt. Im Gegensatz zu Greenwood, der wenig an Veränderungen und Verbesserungen der Rennveranstaltung zuwege brachte, machte Mendez in kurzer Zeit aus Sebring wieder ein professionelles Rennen. Dem aus Tampa stammenden Geschäftsmann gelang es, die Coca-Cola-Company als Sponsor zu gewinnen. Einen Teil der finanziellen Mittel investierte das Veranstaltungsteam um Mendez und Dave Cowart in die Rennstrecke. Die Rennbahn wurde repariert, neue Auslaufzonen wurden geschaffen und das gesamte Areal in einen zeitgemäßen Zustand versetzt. Mendez schaffte auch eine tragfähige Kooperation mit den lokalen Behörden. In den vergangenen Jahren war es immer wieder zu Ausschreitungen von Motorradgangs gekommen, die sich in den letzten Jahren verstärkt der Campingbereiche bemächtigt hatten. In diesem Jahr wurde behördlich bekannten Gruppen bereits vor der Stadt der Zugang verwehrt. Die gesamte Veranstaltung lief 1978 vollkommen friedlich ab und erinnerte an die Bring-Your-Family-Atmosphäre der 1960er-Jahre. Außerdem zählte das Rennen in diesem Jahr – wenn auch nur in der Fahrerwertung – zur Sportwagen-Weltmeisterschaft.

1978 waren zum ersten Mal in Sebring Porsche 935 am Start. Durch die Aktivitäten von Mendez galten wieder die FIA-Regularien, die sich auch auf einen Teil der Starter auswirkten. Für die WM-Saison 1977 überarbeitete Porsche die Karosserie des nun 935/77 genannten Rennwagens nach Lockerungen im FIA-Reglement nochmals, um den Strömungswiderstand zu verringern und das Fahrverhalten zu verbessern. Äußerlich unterschied sich der 935/77 vom Vorgänger durch umfangreiche Veränderungen im Front- und Heckbereich. Die Bugschürze verlief gegenüber dem Vorgänger nicht mehr senkrecht abfallend zum Boden, sondern war schräg gestaltet. Die beiden äußeren Seiten vor den Vorderrädern hatten einen Einzug, um die Luft besser umzuleiten. Das Hauptänderungsmerkmal waren die nicht mehr eben mit der vorderen Haube verlaufenden Kotflügel. Sie hatten von der Front bis zum Cockpit verlaufende Finnen, in die die Rückspiegel eingearbeitet wurden. Am Heck waren die Änderungen noch ausgeprägter.

Vom Start weg führte David Hobbs im von McLaren North America gemeldeten BMW 320i Turbo. Hobbs hatte im Qualifikationstraining in 2:35,734 Minuten die schnellste Trainingszeit erzielt, wurde aber schon in der zweiten Runde von Rolf Stommelen im Porsche 935/77 überholt. Es begann das erwartete Duell der Porsche-935-Teams, die sich einen teilweise harten Kampf um den Gesamtsieg lieferten. In der elften Runde verunfallte Peter Gregg, blieb bei einem Überschlag jedoch unverletzt. Die stärkste Leistung boten Hurley Haywood und Bob Hagestad, die nach einer Reparatur an der Bremsanlage eine furiose Aufholjagd starteten und sich nach 12 Stunden Brian Redman, Charles Mendez und Bob Garretson nur um 35 Sekunden geschlagen gaben. Damit trat der ungewöhnliche Umstand ein, dass der Promoter sein eigenes Rennen gewann.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 GTX 9 Dick Barbour Performance Brian Redman
Charles Mendez
Bob Garretson
Porsche 935 240
2 GTX 95 Bob Hagestad Bob Hagestad
Hurley Haywood
Porsche 935 240
3 GTX 13 Ore House - Vail Hal Shaw
Tom Spalding
Porsche 935 239
4 GTO 33 JLP Racing John Paul senior
Bonky Fernandez
Porsche Carrera RSR 233
5 GTX 32 Earle & Akin Racing Steve Earle
Bob Akin
Rick Knoop
Porsche Carrera RSR 225
6 GTU 77 Bill Scott Racing Francisco Romero
Ernesto Soto
Porsche 911 219
7 GTU 42 El Sol Racing Chiqui Soldevilla
Luis Gordillo
Porsche 911S 213
8 AC 96 Unicure Gene Felton
Vince Gimondo
Buick Skylark 209
9 GTU 62 Bill Koll Bill Koll
David Hamren
Dennis Sherman
Porsche 914/6 209
10 GTO 03 Cliff Gottlob Cliff Gottlob
Danny Terrill
Chevrolet Corvette 199
11 GTU 99 Bob Bondurant Steve Cook
Bill Cooper
Ron Southern
Datsun 260Z 198
12 GTO 57 Sebring Racing Terry Keller
Bob Gray
Nort Northam
Chevrolet Corvette 197
13 GTU 36 Case Racing Ron Case
Dave Panaccione
Jack Rynerson
Porsche 911 196
14 GTU 50 Fritz Hochreuter Fritz Hochreuter
Rudy Bartling
Rainer Brezinka
Porsche 911 189
15 GTO 48 Autodyne Luis Sereix
Lyn St. James
Phil Currin
Chevrolet Corvette 186
16 GTU 01 Roehrig Racing Inc. Dave White
Dana Roehrig
Gary Mesnick
Porsche 911 185
17 AC 92 Road Atlanta Dave Sloyer
Jim Fitzgerald
Plymouth Volare 184
18 GTU 01 Rennsport Porsche Works Michael Callas
Peter Papke
Jim Cook
Porsche Carrera 182
19 GTU 89 Barrick Motor Racing Rusty Bond
Ren Tilton
Porsche 911 181
20 GTX 05 Saltwater Band Stephen Bond
Philip Dann
Chevrolet Monza 181
21 GTU 85 John Hulen John Hulen
Ron Coupland
Nick Engels
Porsche 914/6 174
22 GTU 93 Whittington Bros. Don Whittington
Russ Boy
Porsche 934/5 172
23 GTU 70 Race Car Ent. Marion Speer
Windle Turley
Porsche 911S 168
24 GTU 71 Foreign Exchange Racing John Higgins
Tim Cooper
James King
Porsche 911 168
25 GTU 88 Hamilton House Racing Joseph Hamilton
Chuck Wade
Ron Collins
Porsche 911 167
26 GTU 52 Native Tan Charles Kleinschmidt
Lee Culpepper
William Koch
MGB GT 160
27 GTU 21 DiLella Racing Vince DiLella
Manuel Cueto
Porsche 914/4 152
28 GTO 91 Framm Promotions W. Frank Werner Frank
Roger Schramm
Porsche Carrera RSR 140
29 GTU 35 Team Beilcke Bruno Beilcke
Sepp Grinbold
Alf Gebhardt
BMW 2002 123
30 GTO 12 George Garcia George Garcia
Daniel Vilarchao
Chevrolet Corvette 122
31 GTU 61 Faza Squadra Al Cosentino
Jim Downing
Mazda RX-3 116
32 GTX 38 Meldeau Tire Co. Mike Meldeau
Bill McDill
Chevrolet Camaro 113
33 GTX 17 Kenneth LaGrow Kenneth LaGrow
Jimmy Tumbleston
Chevrolet Camaro 112
34 GTX 02 David Redszus David Redszus
Merv Rosen
BMW 2002 111
35 GTX 28 Desperado Racing Clif Kearns
Marty Hinze
Stephen Behr
Porsche 935 79
Ausgefallen
36 GTO 25 KWM Racing Kenper Miller
Walt Bohren
BMW 3.5 CSL 211
37 GTO 58 Diego Febles Racing Diego Febles
Alec Poole
Porsche Carrera RSR 197
38 GTO 07 Morrison’s Inc. Dave Cowart
Nick Craw
Joe Castellano
Porsche Carrera RSR 165
39 GTU 00 Red Roof Inns Steve Southard
Jim Trueman
Porsche 914 164
40 GTU 51 Wynn’s International John Hotchkis
Robert Kirby
Dennis Aase
Porsche 911 142
41 GTO 14 Robert LaMay Robert LaMay
Richard Valentine
Larry Parker
Ford Mustang 140
42 GTU 08 Terry Wolters Terry Wolters
Wayne Miller
Porsche 911S 129
43 GTX 2 McLaren North America David Hobbs
Milt Minter
Tom Klausler
BMW 320i Turbo 119
44 GTX 09 Belcher Racing Gary Belcher
Doc Bundy
Porsche 934/5 115
45 GTU 34 Drolsom Racing Inc. George Drolsom
Hugh Davenport
Porsche 911S 98
46 GTU 84 Worldparts Bob Speakman
John Maffucci
Datsun 260Z 98
47 AC 47 Tim Chitwood Tim Chitwood
Sam Fillingham
K. P. Jones
Chevrolet Nova 90
48 GTO 87 Pedro Vazquez Pedro Vazquez
Ron Oyler
Porsche 911 83
49 GTX 06 R. V. Shulnburg Scrap Metal Robert Shulnburg
Dave Heinz
Michael Keyser
Chevrolet Corvette 83
50 GTX 24 Executive Industries Tom Frank
Bob Bergstrom
Porsche Carrera RSR 77
51 GTO 46 Mauricio de Narváez Mauricio de Narváez
Albert Naon
Porsche Carrera RSR 76
52 GTU 27 Miami Auto Racing Ray Mummery
Jack Refenning
Tom Sheehy
Porsche 911S 70
53 AC 0 Chesrown Olds Gene Rutherford
Tom Wallace
Kathy Wallace
Oldsmobile Cutlass 66
54 GTX 3 Bill Freeman Racing Bill Freeman
Bob Harmon
Byron Leydecker
Porsche Carrera RSR 62
55 GTX 73 Howey Farms Clark Howey
Dale Koch
Chevrolet Camaro 50
56 GTO 4 B. R. Racing Team Mark Leuzinger
Mike Van der Werff
De Tomaso Pantera 48
57 GTX 6 Dick Barbour Performance Dick Barbour
Rolf Stommelen
Manfred Schurti
Porsche 935/77A 47
58 GTX 11 Javier Garcia Javier Garcia Chevrolet Corvette 46
59 GTX 41 Jones Ind. Racing Herb Jones
Steve Faul
Chevrolet Camaro 45
60 GTU 76 Quality Inn Frank Thomas
Lee Mueller
Paul May
Porsche 911 43
61 GTU 19 Hallet Motor Racing Circuit Anatoly Arutunoff
Brian Goellnicht
José Marina
Lancia Stratos 34
62 GTU 19 Bob Beasley Bob Beasley
Bruce Jennings
Porsche Carrera RSR 30
63 GTU 45 Vann's Auto Body Gary Steele
Jim Gaeta
Bob Zulkowski
Porsche 911 28
64 GTO 20 Bostyan Racing Richard Bostyan
Jerry Thompson
Donald Yenko
Chevrolet Corvette 26
65 GTO 30 Mandy Gonzalez Mandy Gonzalez
Hiram Cruz
Manuel Villa
BMW 3.0 CSL 25
66 AC 80 Herb Adams Herb Adams
Pat Bedard
Marv Thomson
Oldsmobile Cutlass 21
67 GTX 86 Team Pantera Hugh Kleinpeter
Jef Stevens
De Tomaso Pantera GT4K 17
68 GTO 04 Rick Thompkins Rick Thompkins
Randy Blessing
Chevrolet Corvette 15
69 GTX 59 Brumos Porsche Peter Gregg
Brad Frisselle
Porsche 935 11
70 GTO 23 Overbagh Motor Racing Hoyt Overbagh
Billy Hagan
Bud Wamsley
Chevrolet Monza 8
71 GTU 78 Abingdon Ashley Motors Rod Bremner
Don McKnight
Triumph TR7 7
72 GTU 49 Ted Schumacher Racing Ted Schumacher
Robert Hubbard
John Kelly
Triumph GT6 7
73 GTX 7 Heimrath Racing Ludwig Heimrath senior
Norm Ridgely
Porsche 935 6
74 GTX 40 Quintana Racing Manuel Quintana
Richard Stone
Ford Mustang 5
75 GTX 1 Dale Kreider Racing Dale Kreider
Jack Baldwin
Chevrolet Corvette 4
76 GTX 54 Raul Garcia Joaquin Lopez
Raul Garcia
Chevrolet Camaro 2
Nicht gestartet
77 GTU 16 Striped Tiger Racing Dan Slodowick
Cliff McCandles
Jay Miller
Porsche 914/6 1
78 GTU 61 Juan Montalvo Juan Montalvo
Tony Garcia
Ford Escort 2
Nicht qualifiziert
79 GTX 65 Ahmed Valhuerdi Ahmed Valhuerdi
Bruce Jernigan
Shelby GT350 3

1 Motorschaden im Training 2 nicht gestartet 3 nicht qualifiziert

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
80 AC 10 Clay Young Clay Young
Eddie Johnson
Bob Buchler
Pontiac Grand Am
81 GTX 15 Bavarian Motors Inc. Alf Gebhardt
Franz Romer
BMW 3.5 CSL
82 GTX 18 Motorcito Racing Tico Almeida
Rene Rodriguez
Pepe Romero
Chevrolet Corvette
83 GTU 26 Eleven-Tenths Racing Ernie Smith
Gene Budd
John Foshee
Alfa Romeo Giulietta Sprint Veloce
84 GTX 39 Neil Potter Neil Potter
William Boyer
Ford Mustang
85 GTX 43 Harris Engineering William Harris
Charles Gano
Ford Pinto
86 GTU 44 Sud Porsche Racing Kent Murry
George Van Arsdale
Porsche 911
87 GTU 55 Ron Duprey Ron Duprey
Bob Lapp
Datsun 240Z
88 GTX 60 Motex Automotive Hans Berner
Willy Goebbels
Porsche Carrera
89 GTX 63 Pelz Jewelers Charles Pelz
Wiley Doran
Chevrolet Camaro
90 GTX 66 Ralph Noseda Ralph Noseda
Richard Small
Chevrolet Camaro
91 GTO 68 Luis Mendez Luis Mendez
Jaime Rodriguez
Joaquin Lopez
Porsche Carrera RSR
92 GTX 69 T/A Racing School Thomas Abbott
Mike Murray
Byron Walker
Ford Pinto
93 GTU 74 George Hulse George Hulse
Dennis Kline
Porsche 911
94 GTU 75 Mike Ramirez Mike Ramirez
Robert Cao
Manuel Godinez
Porsche 911
95 GTX 90 Bob’s Speed Products Bob Lee
Guy Church
Rick Kump
AMC AMX
96 GTX 94 Whittington Bros. Bill Whittington
Don Whittington
Porsche 935/77A
97 GTX 97 Ansley Racing Tony Ansley
Ron Connelly
Chevrolet Corvette
98 GTX 98 The Racing Team Ralph Tolman
Rick Hurst
Saab 900 Turbo

Klassensieger

Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
GTX Brian Redman Charles Mendez Bob Garretson Porsche 935 Gesamtsieg
GTO John Paul Bonky Fernandez Porsche Carrera RSR Rang 4
GTU Francisco Romero Ernesto Soto Porsche 911 Rang 6
AC kein Teilnehmer im Ziel

Renndaten

  • Gemeldet: 98
  • Gestartet: 76
  • Gewertet: 35
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: warm und trocken
  • Streckenlänge: 8,369 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 12:00:08,986 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 240
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 2008,461 km
  • Siegerschnitt: 167,336 km/h
  • Pole Position: David Hobbs - BMW 320i (#2) - 2:35,734 - 193,451 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Rolf Stommelen - Porsche 935/77A (#6) - 2:37,348 - 191,675 km/h
  • Rennserie: 2. Lauf zur IMSA-GT-Serie 1978
  • Rennserie: 2. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1978

Literatur

  • Ken Breslauer: Sebring. The official History of America's Great Sports Car Race. David Bull, Cambridge MA 1995, ISBN 0-9649722-0-4.
  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Einzelnachweise

  1. Der verunfallte Porsche 935 von Peter Gregg
  2. Der unverletzte Gregg entsteigt dem Wrack
Vorgängerrennen
24-Stunden-Rennen von Daytona 1978
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
6-Stunden-Rennen von Mugello 1978
Vorgängerrennen
24-Stunden-Rennen von Daytona 1978
IMSA-GT-Meisterschaft Nachfolgerennen
6-Stunden-Rennen von Talladega 1978
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