Das 56. 12-Stunden-Rennen von Sebring, auch 56th Annual Mobil 1 Twelve Hours of Sebring presented by Fresh From Florida, Sebring International Raceway, fand am 15. März 2008 auf dem Sebring International Raceway statt und war der erste Wertungslauf der ALMS-Saison 2008.

Das Rennen

Ein LMP2-Rennwagen gewinnt gegen die starke Konkurrenz der LMP1-Werks-Audi R10 TDI und des Peugeot 908 HDi FAP. Was beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans der 2000er-Jahre völlig unmöglich schien, wurde in Sebring 2008 Realität.

Audi hatte zwei R10 TDI über die nordamerikanische Tochter Audi Sport North America gemeldet. Der Einsatz wurde wie in den vergangenen Jahren von Technikern und Mechanikern von Joest Racing abgewickelt. Im Fahrzeug mit der Startnummer 1 gingen Rinaldo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish an den Start. Den zweiten Audi (Startnummer 2) pilotierten Marco Werner, Lucas Luhr und Mike Rockenfeller. Peugeot brachte nur einen 908 HDi FAP nach Sebring, der Nicolas Minassian, Stéphane Sarrazin und Pedro Lamy anvertraut wurde.

Stark besetzt war die LMP2-Klasse. Roger Penske hatte wie das Dyson Racing Team zwei Porsche RS Spyder gemeldet. Ein fünfter RS Spyder kam von Horag Racing aus der Schweiz. Große Gegner der Porsche-Teams waren die Acura ARX-01b. Beginnend mit dem Jahr 2007 hatte Acura sein nordamerikanisches Motorsportengagement um die American Le Mans Series erweitert. Die auf dem Chassis des Courage-ORECA LC70 basierenden Rennwagen wurden für die Saison 2008 adaptiert.

Beim Rennstart ging Nicolas Minassian, vorbei am Trainingsschnellsten Rinaldo Capello, in Führung, die er die ersten 44 Runden innehatte. Es war die einzige Rennphase, in der der Peugeot in Führung lag. In weiterer Folge gab es am 908 HDi FAP immer wieder Probleme mit der Hydraulik, die dafür sorgten, dass der Wagen nicht mehr um die Spitze mitkämpfen konnte. Im Ziel hatte das Fahrzeug 33 Runden auf den Siegerwagen verloren. Bei Audi gab es schon nach wenigen Runden erste Probleme, als Capello nach einer Kollision mit einem Flying-Lizard-GT2-Porsche eine Stop-and-Go-Strafe erhielt. Schon bald stellte sich heraus, dass sich die schnellsten LMP2-Boliden nicht abschütteln ließen, und nach den beginnenden Hydraulik-Problemen bei Peugeot lagen für jeweils zwei Runden der Acura ARX-01b von Marco Andretti und der Porsche RS Spyder von Timo Bernhard in Führung. Zur Halbzeit des Rennens lagen dennoch beide Audis in Führung, als dort die Probleme überhand nahmen. Mike Rockefeller, Marco Werner und Lucas Uhr verloren in Summe 18 Runden an der Box, weil der rechte Turbolader und die vorderen Bremsscheiben gewechselt werden mussten. Im Ziel reichte es nur für den sechsten Gesamtrang, fünf Plätze vor dem Peugeot. Auch beim zweiten Audi mussten die vorderen Bremsscheiben gewechselt werden, dazu kamen Probleme mit der Spurstange, die das Handling negativ beeinflussten.

Um den Gesamtsieg entbrannte ein heftiger Dreikampf der beiden Dyson-RS Spyder mit dem Penske-Racing-Spyder mit der Nummer 7. Immer in derselben Runde mit dem jeweiligen Führungsfahrzeug, aber nie ganz vorne, lag das gesamte Rennen der Acura von Luis Díaz und Adrián Fernández. Den letzten Führungswechsel gab es in der 320 Rennrunde, als Romain Dumas an Andy Lally vorbeiging und 31 Runden später das Rennen mit dem minimalen Vorsprung von zwei Sekunden gewann. Der drittplatzierte Acura von Díaz und Fernández wurde nach der Siegerehrung wegen einer nicht regelkonformen Bremsanlage disqualifiziert und aus der Wertung genommen. Damit rückte mit dem Audi mit der Nummer 1 doch noch ein LMP1-Wagen unter die ersten Drei.

Für Porsche war der Triumph der erste Gesamtsieg in Sebring seit dem Erfolg von Hans-Joachim Stuck und Klaus Ludwig im 962 1988.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 LMP2 7 Penske Racing Timo Bernhard
Romain Dumas
Emmanuel Collard
Porsche RS Spyder 351
2 LMP2 20 Dyson Racing Team Butch Leitzinger
Marino Franchitti
Andy Lally
Porsche RS Spyder 351
3 LMP1 1 Audi Sport North America Rinaldo Capello
Tom Kristensen
Allan McNish
Audi R10 TDI 351
4 LMP2 16 Dyson Racing Team Chris Dyson
Guy Smith
Porsche RS Spyder 350
5 LMP2 9 Patron Highcroft Racing David Brabham
Scott Sharp
Stefan Johansson
Acura ARX-01b 349
6 LMP1 2 Audi Sport North America Marco Werner
Lucas Luhr
Mike Rockenfeller
Audi R10 TDI 333
7 LMP2 27 Horag Racing Jan Lammers
Fredy Lienhard
Didier Theys
Porsche RS Spyder 333
8 GT1 3 Chevrolet Corvette Racing Jan Magnussen
Johnny O’Connell
Ron Fellows
Chevrolet Corvette C6.R 328
9 LMP1 37 Intersport Racing Jon Field
Clint Field
Richard Berry
Lola B06/10 327
10 GT1 4 Chevrolet Corvette Racing Oliver Gavin
Olivier Beretta
Massimiliano Papis
Chevrolet Corvette C6.R 320
11 LMP1 07 Equipe Peugeot Total Nicolas Minassian
Stéphane Sarrazin
Pedro Lamy
Peugeot 908 HDi FAP 318
12 GT2 45 Flying Lizard Motorsports Wolf Henzler
Jörg Bergmeister
Marc Lieb
Porsche 997 GT3 RSR 314
13 GT2 44 Flying Lizard Motorsports 44 Darren Law
Alex Davison
Seth Neiman
Porsche 997 GT3 RSR 311
14 GT2 61 Risi Competizione Niclas Jönsson
Tracy Krohn
Eric van de Poele
Ferrari F430 GTC 308
15 GT2 73 Tafel Racing Allan Simonsen
Pierre Ehret
Jim Tafel
Ferrari F430 GTC 305
16 GT1 008 Bell Motorsports Antonio García
Terry Borcheller
Chapman Ducote
Aston Martin DBR9 299
17 GT2 11 Primetime Race Group Joel Feinberg
Chris Hall
Dodge Viper Competition Coupe 295
18 GT2 5 VICI Racing Craig Stanton
Nathan Swartzbaugh
Uwe Alzen
Porsche 997 GT3 RSR 286
19 GT2 71 Tafel Racing Dirk Müller
Rob Bell
Dominik Farnbacher
Ferrari F430 GTC 280
20 GT2 46 Flying Lizard Motorsports Johannes van Overbeek
Richard Lietz
Patrick Pilet
Porsche 997 GT3 RSR 280
Disqualifiziert
21 LMP1 15 Lowe’s Fernandez Racing Luis Díaz
Adrián Fernández
Acura ARX-01b 351
Ausgefallen
22 LMP2 26 Andretti Green Racing Marco Andretti
Christian Fittipaldi
Bryan Herta
Acura ARX-01b 287
23 LMP1 12 Autocon Motorsports Chris McMurry
Tony Burgess
Bryan Willman
Creation CA06/H 250
24 GT2 21 Panoz Team PTG Tommy Milner
Joey Hand
Tom Sutherland
Panoz Esperante GT-LM 200
25 GT2 40 Robertson Racing David Murry
Andrea Robertson
David Robertson
Ford GT-R 186
26 GT2 77 Autoracing Club Bratislava Miroslav Konôpka
Mauro Casadei
Miroslav Hornak
Porsche 996 GT3-RS 173
27 GT2 62 Risi Competizione Jaime Melo
Mika Salo
Gianmaria Bruni
Ferrari F430 GTC 137
28 GT2 87 Farnbacher Loles Dirk Werner
Marc Basseng
Bryce Miller
Porsche 997 GT3 RSR 136
29 GT2 28 LG Motorsports Marc Goossens
Doug Peterson
Lou Gigliotti
Chevrolet Corvette C6.R 99
30 LMP2 32 Barazi Epsilon Michael Vergers
Jean-Christophe Ravier
Juan Barazi
Zytek 07S 88
31 GT2 007 Drayson-Barwell Paul Drayson
Jonny Cocker
Tim Sugden
Aston Martin DBR9 70
32 LMP2 6 Penske Racing Sascha Maassen
Patrick Long
Ryan Briscoe
Porsche RS Spyder 29
Nicht gestartet
33 LMP2 8T B-K Motorsport Ben Devlin
Gerardo Bonilla
Raphael Matos
Lola B07/46 1
34 GT2 48 Corsa Motorsports Gunnar Jeannette
Johnny Mowlem
Ralf Kelleners
Ferrari F430 GTC 2
35 LMP1 1T Audi Sport North America Rinaldo Capello
Tom Kristensen
Allan McNish
Audi R10 TDI 3
36 LMP2 8 B-K Motorsports Ben Devlin
Gerardo Bonilla
Raphael Matos
Lola B07/46 4
37 GT2 18 Corsa Motorsports Gunnar Jeannette
Ralf Kelleners
Ferrari F430 GTC 5
38 LMP1 10 ECO Racing Ben Collins
Harri Toivonen
Simon Wright
Radical SR10 6

1 vor dem Start disqualifiziert 2 nicht gestartet 3 Trainingswagen 4 Unfall im Qualifikationstraining 5 Ersatzwagen 6 technische Abnahme nicht bestanden

Nur in der Meldeliste

Zu diesem Rennen sind keine weiteren Meldungen bekannt.

Klassensieger

Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
LMP1 Rinaldo Capello Tom Kristensen Allan McNish Audi R10 TDI Rang 3
LMP2 Timo Bernhard Romain Dumas Emmanuel Collard Porsche RS Spyder Gesamtsieg
GT1 Jan Magnussen Johnny O’Connell Ron Fellows Chevrolet Corvette C6.R Rang 8
GT2 Wolf Henzler Jörg Bergmeister Marc Lieb Porsche 997 GT3 RSR Rang 12

Renndaten

  • Gemeldet: 38
  • Gestartet: 32
  • Gewertet: 21
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: unbekannt
  • Streckenlänge: 5,955 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 12:01:39,587 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 351
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 2090,055 km
  • Siegerschnitt: 173,771 km/h
  • Pole Position: Rinaldo Capello - Audi R10 TDI (#1) - 1:43,195 - 207,728 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Pedro Lamy - Peugeot 908 HDi-FAP (#07) - 1:44,536 - 205,063 km/h
  • Rennserie: 1. Lauf zur ALMS-Saison 2008

Einzelnachweise

  1. Audi-Stimmen zum Rennverlauf
Vorgängerrennen
4-Stunden-Rennen von Laguna Seca 2007
American Le Mans Series Nachfolgerennen
1,55-Stunden-Rennen von St. Petersburg 2008
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