Kenper Wright Miller (* 23. Juli 1946 in Washington, D.C.) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Automobilrennfahrer, der Bruder von Paul Miller und der Onkel von Bryce Miller.

Karriere im Motorsport

Kenper Miller war von den frühen 1970er-Jahren beginnend 25 Jahre lang als Sportwagenpilot aktiv. Einige Jahre unterhielt er auch ein eigenes Rennteam. Sein bevorzugtes Betätigungsfeld waren die Rennen der US-amerikanischen IMSA-GT- und GTP-Serie. In den 1980er-Jahren konnte er sich dreimal unter den besten Zehn der Gesamtwertung platzieren. 1982 beendete er die Serie als Zehnter, 1983 als Siebter und 1984 als Gesamtneunter.

In den 1980er-Jahren war er viermal beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start, dreimal fiel er vorzeitig aus; 1986 wurde er Gesamtdritter. Seinen letzten Renneinsatz hatte er 1997 beim 6-Stunden-Rennen von Watkins Gen, das er als 30. der Gesamtwertung beendete.

Red Lobster Racing

1980 legten Miller und Dave Cowart ihre Rennaktivitäten in einer gemeinsamen Rennmannschaft zusammen. Sie erwarben einen Pro-Car-BMW M1 und ließen diesen so umbauen, dass der Wagen dem GTO-Reglement der IMSA entsprach. Als Sponsor konnte die 1968 gegründete Sea-Food-Kette Red Lobster gewonnen werden. Der Einstieg von Red Lobster war ungewöhnlich, da Sponsoring im US-amerikanischen Motorsport traditionellerweise aus der Automobilindustrie, deren Zulieferern, von Brauereien und aus der Tabakindustrie kam. Obwohl das Team in den drei Jahren der Partnerschaft keinen Gesamtsieg erringen konnte, wurde die Sponsortätigkeit vom Red-Lobster-Vorstand als Erfolg gewertet.

1981 dominierte das Team mit dem BMW allerdings die GTO-Klasse und blieb bei 16 Renneinsätzen zwölfmal siegreich. Ende des Jahres wurden die beiden Piloten und ihr Wagen vom damaligen Vorstandsvorsitzenden der BMW AG, Eberhard von Kuenheim, nach München eingeladen und bei einer Veranstaltung geehrt. Es war der erste Erfolg eines BMW im nordamerikanischen Motorsport. Auf den M1 folgten in den folgenden Jahren die beiden March-IMSA-Prototoypen 82G und 83G.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1981 Joest Racing Porsche 935J Günter Steckkönig Mauricio de Narváez Ausfall Feuer
1982 Bob Akin Motor Racing Porsche 935L Bob Akin Dave Cowart Ausfall kein Benzin
1985 New-Man Joest Racing Porsche 956 Paul Belmondo Mauricio de Narváez Ausfall Unfall
1986 Joest Racing Porsche 956 John Morton George Follmer Rang 3

Sebring-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1978 KWM Racing BMW 3.5 CSL Walt Bohren Ausfall Unfall
1979 Morrison's Porsche Carrera Dave Cowart David McClain Rang 14
1980 Red Lobster Racing BMW M1 Dave Cowart Derek Bell Rang 25
1981 Red Lobster Racing BMW M1 Dave Cowart Rang 23
1982 Red Lobster Racing March 82G Dave Cowart Ausfall Motorschaden
1983 Red Lobster Racing March 82G Dave Cowart Mauricio de Narváez Ausfall Unfall
1984 Red Lobster Racing March 82G Dave Cowart Ausfall Aufhängung
1985 de Narváez Enterprises Porsche 935J Dave Cowart Mauricio de Narváez Ausfall Motorschaden
1986 MSB Racing Argo JM19 Dave Cowart Jim Fowells Ausfall Motorschaden
1987 Brooks Racing Chevrolet Camaro Robert Lappalainen Ausfall Differential
1990 Whitehall Motorsports Spice SE87L Ken Knott Marty Hinze Ausfall Motorschaden
1993 John Annis Chevrolet Camaro John Annis Louis Beall Rang 31
1995 Arthur Pilla Porsche 911 ME Turbo Arthur Pilla Charles Mendez Dave White Rang 21

Literatur

  • Ken Breslauer: Sebring. The official History of America's Great Sports Car Race. David Bull, Cambridge MA 1995, ISBN 0-9649722-0-4.
  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
Commons: Kenper Miller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. IMSA-GTP-Serie 1982
  2. IMSA-GTP-Serie 1983
  3. IMSA-GTP-Serie 1984
  4. 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen 1997
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