Der Kreis Grünberg war ein Landkreis in der Provinz Oberhessen des Großherzogtums Hessen. Das ehemalige Kreisgebiet gehört heute teils zum Landkreis Gießen und teils zum Vogelsbergkreis in Hessen.

Geschichte

Entwicklung

Der Kreis Grünberg wurde 1832 aus dem Landratsbezirk Grünberg und einem Teil des Landratsbezirks Gießen gebildet. Am 1. Juli 1837 wechselten 25 Gemeinden aus dem Kreis Grünberg in den Kreis Gießen. Gleichzeitig erhielt der Kreis Grünberg 18 Gemeinden aus dem Landratsbezirk Hungen und 10 Gemeinden aus dem Kreis Nidda.

Zwischen 1848 und 1852 war das Großherzogtum Hessen in Regierungsbezirke eingeteilt. Während dieser Zeit gehörte das Kreisgebiet zum Regierungsbezirk Gießen. Am 12. Mai 1852 wurden wieder Kreise geschaffen; dabei wurde aus dem Landgerichtsbezirk Grünberg ein neu abgegrenzter Kreis Grünberg gebildet.

Am 1. Juli 1874 wurde der Kreis Grünberg im Rahmen einer hessischen Kreisreform aufgelöst. Seine Gemeinden wurden in die oberhessischen Kreise Alsfeld, Gießen und Schotten eingegliedert.

1852 hatte der Kreis Grünberg 19.844 Einwohner in 38 Gemeinden.

Kreisräte

Von 1848 bis 1852 gab es im Großherzogtum Hessen keine Kreise. Deren Aufgaben wurden von Regierungsbezirken wahrgenommen.

Gemeinden

Die Gemeinden des Kreises Grünberg mit ihrer Einwohnerzahl (Stand 1852) und späteren Kreiszugehörigkeit:

GemeindeEinwohner
1852
Kreis
1874
Allertshausen267Gießen
Atzenhain524Alsfeld
Beltershain350Gießen
Bernsfeld446Alsfeld
Climbach293Gießen
Ermenrod380Alsfeld
Flensungen464Alsfeld
Geilshausen529Gießen
Göbelnrod284Gießen
Groß-Eichen875Schotten
Grünberg, Stadt2456Gießen
Harbach431Gießen
Ilsdorf175Alsfeld
Kesselbach473Gießen
Kirschgarten53Alsfeld
Klein-Eichen167Schotten
Lauter435Gießen
Lehnheim453Alsfeld
Lindenstruth330Gießen
Londorf1033Gießen
Lumda479Gießen
Merlau474Alsfeld
Nieder-Ohmen1401Alsfeld
Ober-Ohmen1013Alsfeld
Odenhausen322Gießen
Queckborn709Gießen
Reinhardshain384Gießen
Rüddingshausen852Gießen
Ruppertenrod780Alsfeld
Saasen540Gießen
Stangenrod445Gießen
Stockhausen212Gießen
Unter-Seibertenrod316Schotten
Weickartshain419Gießen
Weitershain487Gießen
Wettsaasen264Alsfeld
Winnerod86Gießen
Zeilbach216Alsfeld

Einzelnachweise

  1. Großherzoglich-Hessisches Regierungsblatt. 1832, S. 562 (digital.staatsbibliothek-berlin.de).
  2. Ulrich Reuling: Verwaltungs-Einteilung 1821-1955. (PDF) In: Geschichtlicher Atlas von Hessen. Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), S. 173, abgerufen am 19. März 2016.
  3. Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 30, 1852 (reader.digitale-sammlungen.de)
  4. 1 2 3 Philipp A. F. Walther: Das Großherzogthum Hessen nach Geschichte, Land, Volk, Staat und Oertlichkeit. 1854, S. 432 (books.google.de).
  5. Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. Nr. 28. Darmstadt 12. Juni 1874, S. 247 (digital.staatsbibliothek-berlin.de).
  6. Wilhelm Georg Ludwig Ouvrier. In: Hessisches Staatsarchiv Darmstadt: Bestand S 1. In: Arcinsys.
  7. Zangen, Karl Wilhelm Gustav von (1815-1874). In: Hessisches Staatsarchiv Darmstadt: Bestand S 1. In: Arcinsys.
  8. HStAD Bestand S 1 Nr. NACHWEIS 1: Gräff, Friedrich Joseph In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
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