Hombourg-Haut
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle
Kanton Freyming-Merlebach
Gemeindeverband Freyming-Merlebach
Koordinaten 49° 8′ N,  47′ O
Höhe 209–354 m
Fläche 12,25 km²
Einwohner 6.275 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 512 Einw./km²
Postleitzahl 57470
INSEE-Code 57332
Website http://www.hombourg-haut.fr/

Mittelalterlicher Kern von Oberhomburg

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Hombourg-Haut [ɔ̃buʁ o] (deutsch Oberhomburg, lothringisch Humerich) ist eine französische Gemeinde mit 6275 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2016 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle.

Geographie

Die Stadt liegt in Lothringen am Rande des grenzübergreifenden Warndt zwischen Saint-Avold (deutsch Sankt Avold) und Freyming-Merlebach (Freimengen-Merlenbach), nahe der Grenze zum Saarland. Die Gemeinde ist von Wäldern umgeben (Forêt de Zang, Forêt de Steinberg). Der alte Ortskern liegt auf einem Felsvorsprung über dem Tal der Rossel.

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Hombourg-Bas (Niederhomburg) und Hellering (Helleringen).

Nachbargemeinden von Hombourg-Haut sind Freyming-Merlebach im Nordosten, Betting (Bettingen) im Osten, Guenviller (Genweiler) im Südosten, Macheren (Machern) im Süden sowie Saint-Avold im Westen und Nordwesten.

Geschichte

Die Region gehörte früher zum Bistum Metz, einem Fürstbistum des Heiligen Römischen Reichs. Die Ortschaft geht auf eine im 10. Jahrhundert zum Schutz der Abtei St. Avold erbaute Burg zurück („Altburg“ bei Niederhomburg). 1254 gründete Bischof Jakob von Metz auf der gegenüberliegenden Talseite eine neue Burg nebst Stiftskirche, die Keimzelle des heutigen Ortes Hombourg-Haut. Die Burgsiedlung wurde zeitnah befestigt und erhielt 1283 Stadtrecht. 1581 fiel Hombourg-Haut ans Herzogtum Lothringen und damit 1766 an Frankreich. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg durch französische Truppen geschleift.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Forbach im Bezirk Lothringen zugeordnet. Auf der Gemarkung des Dorfs gab es Eisenwerke, Anlagen der Schwerindustrie, Fabriken und Steinbrüche. Die Landwirte des Dorfs betrieben Getreide-, Obst- und Gemüsebau. Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072019
Einwohner10.11110.57110.40110.0559580948680486283

Sehenswürdigkeiten

Kultur

Musik

  • In Hombourg-Haut finden seit 1989 jährlich die Rencontres Musicales des Festival International Théodore Gouvy statt. Fünf der sechs Konzerte werden in der Kollegiats-Kirche St-Étienne aufgeführt, das Neujahrskonzert in der Stadthalle.
  • „Chœur d'hommes de Hombourg-Haut“ (gegründet in 1865) ist der älteste Männerchor in der ehemaligen Region Lothringen (aufgelöst 2015).

Veranstaltungen

Partnerschaft

Verkehrsanbindung

Hombourg-Haut liegt an der Nationalstraße 3 von Paris über Metz nach Saarbrücken. Auch die Autobahn und die Bahnstrecke parallel zur RN3 verlaufen durch Hombourg-Haut.

Persönlichkeiten

  • Simon Batz, genannt Simon von Homburg (1420–1464), Ratssyndikus in Lübeck
  • Anton Gapp (1766–1833), französischer katholischer Priester und Gründer eines Schwesternordens, Pfarrer in Hombourg von 1821 bis 1833
  • Théodore Gouvy (1819–1898), Komponist
  • Fritz Münch (1906–1995), deutscher Völkerrechtler

Trivia

Manche Einwohner nennen sich auf Französisch Hombourgeois. Ihre Spitznamen sind „Die Humeriche Eicherte“ und „Bachwasser“.

Literatur

  • Friedrich Toepfer: Beilagen II. Hombourg und Saint-Avold In: ders. (Bearb.): Urkundenbuch für die Geschichte des graeflichen und freiherrlichen Hauses der Voegte von Hunolstein, Bd. III. Fr. Campe, Nürnberg 1872, S. 220–224 (books.google.de)
Commons: Hombourg-Haut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 399–400 (books.google.de).
  2. Geschichte der Stadt
  3. Passé-Présent, La Moselle dévoilée, n°4, Novembre-Décembre 2011.
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