SportartLeichtathletik
DisziplinStabhochsprung
GeschlechtMänner
Teilnehmer31 Athleten aus 16 Ländern
WettkampfortEstádio Olímpico João Havelange
Wettkampfphase13. August 2016 (Qualifikation)
15. August 2016 (Finale)
Siegerhöhe6,03 m
Medaillengewinner
Brasilien Thiago Braz da Silva (BRA)
Frankreich Renaud Lavillenie (FRA)
Vereinigte Staaten Sam Kendricks (USA)
2012 2020

Der Stabhochsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 13. und 15. August 2016 im Estádio Olímpico João Havelange ausgetragen. 31 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Brasilianer Thiago Braz da Silva, der vor dem Franzosen Renaud Lavillenie gewann. Bronze ging an den US-Amerikaner Sam Kendricks.

Für Deutschland gingen Karsten Dilla, Raphael Holzdeppe und Tobias Scherbarth an den Start. Alle drei scheiterten in der Qualifikation.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

Olympiasieger Renaud Lavillenie ( Frankreich) 5,97 m London 2012
Weltmeister Shawnacy Barber ( Kanada) 5,90 m Peking 2015
Europameister Robert Sobera ( Polen) 5,60 m Amsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meister Natan Armando Rivera ( El Salvador) 4,70 m San José 2015
Südamerika-Meister Germán Chiaraviglio ( Argentinien) 5,70 m Lima 2015
Asienmeister Zhang Wei ( Volksrepublik China) 5,60 m Wuhan 2015
Afrikameister Hichem Khalil Cherabi ( Algerien) 5,30 m Durban 2016
Ozeanienmeister Triston Vincent ( Australien) 4,10 m Cairns 2015

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord Serhij Bubka ( Ukraine) 6,14 m Sestriere, Italien 31. Juli 1994
Hallenweltrekord Renaud Lavillenie ( Frankreich) 6,15 m Donezk, Ukraine 15. Februar 2014
Olympischer Rekord 5,97 m Finale OS London, Großbritannien 10. August 2012

Rekordverbesserungen

Der bestehende olympische Rekord wurde im Finale am 15. August zweimal verbessert:

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
oübersprungen
xungültig

Anmerkung:
Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.

Qualifikation

Die Athleten traten zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Die Höhe für die direkte Finalqualifikation betrug 5,75 m. Als sich abzeichnete, dass 5,70 m für die Finalteilnahme ausreichen würden, ging keiner der Springer die eigentlich geforderte Qualifikationshöhe überhaupt an. So setzte sich das Finalfeld aus den mindestens besten zwölf Springern beider Gruppen zusammen (hellgrün unterlegt). Schließlich waren ohne jeden vorherigen Fehlversuch übersprungene 5,60 m ausreichend, um im Finale dabei zu sein.

Gruppe A

13. August 2016, 20.20 Uhr

PlatzNameNation5,30 m5,45 m5,60 m5,70 mHöhe
1Sam Kendricks USAoooo5,70 m
2Renaud Lavillenie Frankreichxo5,70 m
Xue Changrui Volksrepublik Chinaooxo
4Piotr Lisek Polenoxoxo5,70 m
5Germán Chiaraviglio Argentinienooxxoxo5,70 m
Jan Kudlička Tschechienooxxoxo
7Pauls Pujāts Lettlandoooxxx5,60 m
Daichi Sawano Japanooxxx
9Robert Sobera Polenox–oxxx5,60 m
10Kurtis Marschall Australienooxxoxxx5,60 m
11Hiroki Ogita Japanxooxxx5,45 m
12Luke Cutts Großbritannienoxoxxx5,45 m
Augusto Dutra Brasilienoxoxxx
14Tobias Scherbarth Deutschlandxoxoxxx5,45 m
15Raphael Holzdeppe Deutschlandxxoxxx5,45 m
NMMelker Svärd Jacobsson SchwedenxxxogV

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Stabhochspringer:

Gruppe B

13. August 2016, 20.20 Uhr

PlatzNameNation5,30 m5,45 m5,60 m5,70 mHöhe
1Konstandinos Filippidis Griechenlandooxoo5,70 m
2Thiago Braz da Silva Brasilienxx–oo5,70 m
3Shawnacy Barber Kanadaxxooxo5,70 m
4Michal Balner Tschechienoooxxx5,60 m
5Yao Jie Volksrepublik Chinaxoxoxxx5,45 m
6Mareks Ārents Lettlandooxxx5,45 m
Huang Bokai Volksrepublik Chinaooxxx
Stanley Joseph Frankreichooxxx
Kévin Menaldo Frankreichox
Paweł Wojciechowski Polenoox
11Robert Renner Slowenienoxoxxx5,45 m
12Ivan Horvat Kroatienoxxx5,30 m
13Logan Cunningham USAxxoxxx5,30 m
Karsten Dilla Deutschlandxxoxxx
Cale Simmons USAxxoxxx
DNS Seito Yamamoto Japan

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Stabhochspringer:

Finale

15. August 2016, 21.40 Uhr

PlatzNameNation5,50 m5,65 m5,75 m5,85 m5,93 m5,98 m6,03 m6,08 mEndresultatAnmerkung
1Thiago Braz da Silva Brasilienoxooxoxo OR6,03 mOR
2Renaud Lavillenie Frankreichoooo ORxx–x5,98 m
3Sam Kendricks USAoxox–oxxx5,85 m
4Jan Kudlička Tschechienooox–xx5,75 m
Piotr Lisek Polenooox–xx
6Xue Changrui Volksrepublik Chinaxxoxxoxx–x5,65 m
7Michal Balner Tschechienoxxx5,50 m
Konstandinos Filippidis Griechenlandoxxx
Daichi Sawano Japanoxxx
10Shawnacy Barber Kanadaxoxxx
11Germán Chiaraviglio Argentinienxxoxxx5,50 m
NMPauls Pujāts LettlandxxxogV

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, keiner von ihnen war die geforderte Qualifikationshöhe angegangen, nachdem sich abgezeichnet hatte, dass eine geringere Höhe für die Finalteilnahme ausreichen würde. Um die Medaillen kämpften zwei Tschechen sowie jeweils ein Athlet aus Argentinien, Brasilien, China, Frankreich, Griechenland, Japan, Kanada, Lettland, Polen und den USA.

Als Favorit galt in erster Linie der französische Olympiasieger von 2012 und Hallenweltrekordler Renaud Lavillenie. Seine schärfsten Konkurrenten waren der kanadische Weltmeister Shawnacy Barber, die Polen Paweł Wojciechowski (Vizeeuropameister von 2014 / WM-Dritter von 2015) und Piotr Lisek (ebenfalls WM-Dritter von 2015) sowie der US-Amerikaner Sam Kendricks. Der deutsche Weltmeister von 2013 und Vizeweltmeister von 2015 Raphael Holzdeppe war völlig außer Form bereits in der Qualifikation ausgeschieden. Auch Wojciechowski hatte das Finale überraschend nicht erreicht.

Im Finale schied der Lette Pauls Pujāts als Erster aus, da er die Anfangshöhe von 5,50 m nicht schaffte. Fünf Athleten scheiterten an der nächsten Höhe von 5,65 m: Barber, der griechische Hallenweltmeister von 2014 Konstantinos Filippidis, der argentinische Südamerika-Meister Germán Chiaraviglio, der Tscheche Michal Balner und der Japaner Daichi Sawano.

Bei 5,75 m stieg Lavillenie in den Wettbewerb ein und übersprang die Höhe im ersten Versuch. Das gelang auch Lisek und dem Tschechen Jan Kudlička. Kendricks hatte einen Fehlsprung und nahm die zwei verbliebenen Versuche mit in die nächste Höhe. Genauso verfuhr der Chinese Xue Changrui, dem allerdings nur noch ein Sprung verblieb. Der Brasilianer Thiago Braz da Silva meisterte die Höhe im zweiten Versuch.

Changrui schied bei der folgenden Höhe von 5,85 m aus, während Kudlička und Lisek nach einem Fehlversuch ihre verbleibenden Sprünge aufsparten. Kendricks, da Silva und Lavillenie waren hier jeweils mit ihrem ersten Sprung erfolgreich.

Lavillenie überquerte auch die nun folgenden 5,93 m im ersten Versuch und lag damit in Führung. Da Silva brauchte zwei Sprünge. Da Kudlička und Lisek bei ihren zwei übrig gebliebenen Versuchen scheiterten und auch Kendricks hier dreimal riss, hatte da Silva die Silbermedaille bereits sicher. Jan Kudlička und Piotr Lisek belegten damit gemeinsam den geteilten vierten Platz. Sam Kendricks rangierte mit übersprungenen 5,85 m auf Platz drei und war Gewinner der Bronzemedaille.

Das Duell um Gold wurde von Lavillenie mit einem erfolgreichen ersten Versuch über 5,98 m eröffnet, damit hatte er seinen eigenen olympischen Rekord von 2012 um einen Zentimeter überboten. Da Silva ließ diese Höhe aus. Anschließend wurden 6,03 m aufgelegt. Lavillenie, der zuerst sprang, riss zweimal, da Silva war mit seinem zweiten Versuch erfolgreich. Renaud Lavillenie sparte daraufhin seinen letzten verbleibenden Versuch für 6,08 m auf. Er scheiterte und hatte Silber gewonnen. Da Silva verzichtete auf seine Versuche, er war Olympiasieger und hatte als erster Stabhochspringer bei einem olympischen Wettbewerb die 6-Meter-Marke übertroffen.

Thiago Braz da Silva war der erste brasilianische Olympiasieger im Stabhochsprung. Zugleich gewann er die erste Goldmedaille für sein Land in der Leichtathletik seit 32 Jahren.

Video

Einzelnachweise

  1. Der Wettbewerb wurde von Peter Hollenbeck, einem australischen Gaststarter, mit 4,50 m gewonnen.
  2. Athletics - Progression of outdoor world records, Pole vault – Men, sport-record.de, abgerufen am 2. Mai 2022
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