Sportart | Leichtathletik | ||||||||
Disziplin | Siebenkampf | ||||||||
Geschlecht | Frauen | ||||||||
Teilnehmer | 31 Athletinnen aus 22 Ländern | ||||||||
Wettkampfort | Estádio Nilton Santos | ||||||||
Wettkampfphase | 12./13. August 2016 | ||||||||
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Der Siebenkampf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 12. und 13. August 2016 im Estádio Nilton Santos ausgetragen. 31 Athletinnen nahmen teil.
Olympiasiegerin wurde die Belgierin Nafissatou Thiam, die vor der Britin Jessica Ennis-Hill gewann. Bronze ging an die Kanadierin Brianne Theisen-Eaton.
Für Deutschland starteten Jennifer Oeser, Claudia Rath und Carolin Schäfer. Als Beste schnitt Schäfer auf Platz fünf ab, Oeser wurde Neunte, Rath Vierzehnte.
Die Österreicherin Ivona Dadic belegte Platz 21.
Athletinnen aus der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil.
Aktuelle Titelträgerinnen
Olympiasiegerin | Jessica Ennis ( Großbritannien) | 6955 Punkte | London 2012 |
Weltmeisterin | 6669 Punkte | Peking 2015 | |
Europameisterin | Anouk Vetter ( Niederlande) | 6626 Punkte | Amsterdam 2016 |
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meisterin | Wettbewerb nicht im Meisterschaftsprogramm | San José 2015 | |
Südamerika-Meisterin | Evelis Aguilar ( Kolumbien) | 5902 Punkte | Lima 2015 |
Asienmeisterin | Yekaterina Voronina ( Usbekistan) | 5689 Punkte | Wuhan 2015 |
Afrikameisterin | Uhunoma Osazuwa ( Nigeria) | 6153 Punkte | Durban 2016 |
Ozeanienmeisterin | Sarah Wood ( Australien) | 5052 Punkte | Cairns 2015 |
Rekorde
Bestehende Rekorde
Weltrekord | Jackie Joyner-Kersee (USA) | 7291 Punkte | OS Seoul, Südkorea | 23,/24. September 1988 |
Olympischer Rekord |
Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die belgische Olympiasiegerin Nafissatou Thiam erreichte im Wettkampf am 12./13. August 6810 Punkte und blieb damit 481 Punkte unter diesem Rekord.
Rekordverbesserungen
Es wurden zwei neue Landesrekorde aufgestellt:
- 6955 P – Jessica Ennis, Großbritannien
- 6481 P – Yorgelis Rodríguez, Kuba
Anmerkungen:
- Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.
- Im Kugelstoßen, Speerwurf sowie im Weitsprung sind die Bestweiten fett gedruckt. Im Hochsprung ist der beste gültige Versuch fett gedruckt.
Teilnehmerinnen
31 Athletinnen aus 22 Ländern nahmen an dem olympischen Wettkampf teil.
Doping
Die Dopingprobe vom 27. Juli 2016 der am Ende zunächst auf Rang 28 platzierten Ukrainerin Alina Fjodorowa wurde am 16. November 2016 positiv auf Testosteron getestet. Ihre seit dem 27. Juli 2016 erzielten Resultate wurden annulliert und sie wurde vom 16. November 2016 an für vier Jahre gesperrt.
Disziplinen
100-Meter-Hürdenlauf
12. August 2016, 9.35 Uhr
Die Disziplin wurde in vier Läufen durchgeführt.
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Hochsprung
12. August 2016, 10.50 Uhr
Die Disziplin wurde in zwei Gruppen durchgeführt.
Die Estin Grit Šadeiko trat zu dieser zweiten Disziplin nicht an.
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Kugelstoßen
12. August 2016, 20.35 Uhr
Die Disziplin wurde in zwei Gruppen durchgeführt.
Die Usbekin Yekaterina Voronina trat zu dieser dritten Disziplin nicht an.
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200-Meter-Lauf
12. August 2016, 22.05 Uhr
Die Disziplin wurde in vier Läufen durchgeführt.
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Weitsprung
13. August 2016, 11.45 Uhr
Der Wettkampf wurde in zwei Gruppen durchgeführt.
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Speerwurf
13. August 2016
Gruppe A: 20.00 Uhr
Gruppe B: 21.18 Uhr
Die Disziplin wurde in zwei Gruppen durchgeführt.
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800-Meter-Lauf
13. August 2016, 22.50 Uhr
Die Disziplin wurde in drei Läufen durchgeführt.
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Endergebnis
Ausgangslage
Favoritin war in erster Linie die Britin Jessica Ennis-Hill als Olympiasiegerin von 2012 und amtierende Weltmeisterin. Sie hatte allerdings starke Konkurrentinnen. Da waren die zweifache Vizeweltmeisterin (2013/2015) Brianne Theisen-Eaton aus Kanada, die niederländische Europameisterin Anouk Vetter, die französische Europameisterin von 2014 und Vizeeuropameisterin von 2016 Antoinette Nana Djimou Ida, die Niederländerin Nadine Broersen als Vizeeuropameisterin von 2014, die WM-Dritte Laura Ikauniece-Admidiņa aus Lettland und die EM-Dritte von 2014 Nafissatou Thiam.
Wettbewerbsverlauf
In der ersten Disziplin, dem 100-Meter-Hürdenlauf, lief Ennis-Hill mit 12,84 s die schnellste Zeit. 0,16 s langsamer war Akela Jones aus Barbados, die Deutsche Carolin Schäfer lief die fünftschnellste Zeit.
In der zweiten Disziplin, dem Hochsprung, stellten Katarina Johnson-Thompson aus Großbritannien und Thiam einen Rekord auf. Mit 1,98 m erzielten sie eine neue Weltbestleistung für den Hochsprung im Rahmen eines Siebenkampfes. Johnson-Thompson benötigte zwei Versuche für diese Höhe, Thiam nur einen. Beide Athletinnen versuchten sich auch an 2,01 m, scheiterten jedoch.
Die Belgierin war auch die beste Kugelstoßerin. Mit 14,91 m stieß sie um drei Zentimeter weiter als Nana Djimou Ida. Ennis-Hill verlor mit 13,86 m siebzig Punkte auf Thiam, während Johnson-Thompson durch schwache 640 Punkte für 11,68 m auf Rang sechs noch hinter Schäfer und Theisen-Eaton zurückfiel.
Den Abschluss des ersten Tages bildete der 200-Meter-Lauf. Hier konnte Johnson-Thompson ihre schwache Vorstellung aus dem Kugelstoßen kompensieren. Mit 23,26 s lief sie die schnellste Zeit. Sie war 0,23 s schneller als Ennis-Hill. Schäfer war mit 23,99 s fünftschnellste Athletin, während Thiam mit 25,10 s deutlich zurücklag. In der Zwischenwertung hatte sich Ennis-Hill an Thiam vorbeigeschoben und führte nun mit 72 Punkten Vorsprung. 21 Punkte hinter Thiam lag Jones auf Platz drei vor Johnson-Thompson und Schäfer. Theisen-Eaton folgte auf Rang sechs. Am Ende dieses ersten Tages ging sehr eng zu und noch war nichts entschieden.
Thiam war am zweiten Tag die beste Weitspringerin. Mit 6,58 m übertraf sie die Deutsche Claudia Rath, die im unteren Drittel der Gesamtwertung lag, um drei Zentimeter. Ennis-Hill erreichte mit ihren 6,34 m 77 Punkte weniger als die Belgierin. Während Theisen-Eaton mit 6,48 m die viertbeste Weite erzielte, kam Schäfer nur auf 6,20 m. Thiam lag nun fünf Punkte vor der Weltmeisterin, die wiederum 46 Punkte Vorsprung vor ihrer Landsfrau Johnson-Thompson hatte. Jones war auf Rang vier gefallen, sechzig Punkte hinter Johnson-Thompson und 35 Punkte vor Theisen-Eaton. 24 Punkte hinter der Kanadierin lag Schäfer auf Rang sechs.
Die beste Weite im Speerwurf erzielte Ikauniece-Admidiņa mit 55,93 m. Fast anderthalb Meter kürzer warf die Griechin Sofia Yfandidou. Thiam erreichte mit 53,13 m die drittbeste Weite. Sie baute damit ihren Vorsprung vor Ennis-Hill auf 142 Punkte aus. Diese musste sich mit 46,06 m zufriedengeben. Die große Verliererin war Johnson-Thompson, die mit 36,36 m die drittschlechteste Weite zustande brachte. In der Zwischenwertung fiel sie bis auf Rang acht zurück. Theisen-Eaton, Schäfer und auch Ikauniece-Admidiņa konnten Jones hinter sich lassen.
Vor dem abschließenden 800-Meter-Lauf sah es sehr gut aus für Thiam. Ennis-Hill musste rund zehn Sekunden schneller sein als die Belgierin, um noch die Goldmedaille zu gewinnen. Vier Athletinnen hatten noch Chancen auf die Bronzemedaille. Theisen-Eaton auf Platz drei brachte zwölf Punkte Vorsprung auf Schäfer mit und durfte nicht mehr als eine halbe Sekunde langsamer sein als die Deutsche. Ikauniece-Admidiņa lag auch nur weitere 25 Punkte zurück und musste drei Sekunden aufholen, Jones mit 68 Punkten Rückstand sogar fünf Sekunden.
Ennis-Hill lief mit 2:09,07 min die drittschnellste Zeit hinter Miller-Koch (2:06,82 min) und Rath (2:07,22 min). Es reichte jedoch nicht für den Olympiasieg. Knapp siebeneinhalb Sekunden langsamer war Thiam, das reichte ihr zum Gewinn der Goldmedaille. Theisen-Eaton konnte ihren dritten Platz und damit die Bronzemedaille verteidigen. Sie lief mit 2:09,50 min die fünftschnellste Zeit. Schäfer kam nach 2:16,52 min ins Ziel und musste damit auch Ikauniece-Admidiņa, die mit 2:09,43 min die viertschnellste Laufzeit erzielte, an sich vorbeiziehen lassen.
Nafissatou Thiam errang den ersten Olympiasieg für Belgien im Siebenkampf.
Brianne Theisen-Eaton gewann die erste kanadische Medaille in dieser Disziplin.
- Carolin Schäfer – Rang fünf
- Yorgelis Rodríguez – mit kubanischem Landesrekord auf Platz sieben
- Györgyi Zsivoczky-Farkas – Rang acht
- Die zehntplatzierte Anouk Vetter
- Platz zwölf für Barbara Nwaba
- Nadine Broersen – Rang dreizehn
- Xénia Krizsán – Rang sechzehn
- Kendell Williams – Rang siebzehn
- Akela Jones – Rang zwanzig
- Ivona Dadic – Rang 21
- Eliška Klučinová belegte am Ende Rang 22
- Vanessa Spínola – Rang 23
- Hanna Kasjanowa – Rang 25
- Alina Fjodorowa – gedopt und disqualifiziert
Videolinks
- Belgian Breakthrough, youtube.com, abgerufen am 14. Mai 2022
- Thiam nafi olympic games rio 2016 heptathlon wr high jump belgium, youtube.com, abgerufen am 14. Mai 2022
- Jessica Ennis-Hill Heptathlon Silver, Rio 2016 Medal Moments, youtube.com, abgerufen am 14. Mai 2022
Weblinks
- Results Book, Rio 2016, Athletics, Women’s Heptathlon, library.olympics.com, (englisch), S. 408–421 (PDF; 3512 KB), abgerufen am 14. Mai 2022
- OLYMPIC GAMES, RIO DE JANEIRO (ESTÁDIO OLÍMPICO), Timetable/Results, Women’s Heptathlon, Weltleichtathletikverband World Athletics (englisch), worldathletics.org, abgerufen am 14. Mai 2022
- Athletics at the 2016 Summer Olympics, Heptathlon, Women, olympedia.org (englisch), abgerufen am 14. Mai 2022
- Ergebnisse Olympische Spiele, Rio de Janeiro (Brasilien), 12.08 - 21.08.2016, leichtathletik.de, abgerufen am 14. Mai 2022
- Rio 2016, Athletics, heptahlon women Results, olympics.com, abgerufen am 14. Mai 2022
- Athletics at the 2016 London Summer Games: Women’s heptahlon, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 14. Mai 2022
- Mehrkampfrechner, Siebenkampf Frauen, ladv.de, abgerufen am 14. Mai 2022
Einzelnachweise
- ↑ Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Heptathlon - Women (englisch), abgerufen am 14. Mai 2022
- 1 2 LATEST SANCTIONS FOR DOPING AND NON-DOPING VIOLATIONS, athleticsintegrity.org Dezember 2018 (englisch), S. 6 (PDF; 134 KB), abgerufen am 14. Mai 2022
- ↑ Internationale Wettkampfregeln (PDF; 7143 KB), S. 88, leichtathletik.de, abgerufen am 14. Mai 2022