Recklinghausen Hbf | |
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Empfangsgebäude mit Uhrturm | |
Daten | |
Lage im Netz | Zwischenbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 3 |
Abkürzung | ERE |
IBNR | 8000307 |
Preisklasse | 3 |
Eröffnung | 1870 – erster Bau
1962 – heutiger Bau |
bahnhof.de | Recklinghausen Hbf |
Architektonische Daten | |
Baustil | Nachkriegsarchitektur (Neubau) |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Recklinghausen |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 36′ 59″ N, 7° 12′ 12″ O |
Eisenbahnstrecken | |
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Recklinghausen Hauptbahnhof ist der bedeutendste Bahnhof des Personenverkehrs der Großstadt Recklinghausen und des gleichnamigen Kreises. Er liegt an der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg und ist mit dem ihm vorgelagerten Busbahnhof Ausgangspunkt mehrerer Buslinien der Vestischen Straßenbahnen. Er wird mit rund 17.000 Reisenden täglich der Preisklasse 3 zugeordnet und gehört zum Bahnhofsmanagement Münster.
Lage
Der Hauptbahnhof samt der dazugehörenden Bahnanlage befindet sich unweit des Wallrings an der Große-Perdekamp-Straße 2, 45657 Recklinghausen, nordöstlich der Innenstadt im Nordviertel. Die Empfangshalle sowie die daran anschließenden Flachbauten liegen an der Ecke Große-Perdekamp-Straße/Springstraße/Europaplatz. Im Osten grenzen die Bahnanlagen an den Ossenbergweg.
Der Recklinghäuser Hauptbahnhof besitzt drei Ausgänge: der Hauptausgang im Westen führt zum Europaplatz sowie dem sich darauf befindlichen Busbahnhof. Ebenfalls im Westen, jedoch weiter nördlich gelegen, existiert ein stufenloser Nebenausgang, welcher von Gleis 1 Richtung Kunsthalle und der Fernbus-Haltestelle führt. Seit 2012 verfügt der Bahnhof über einen Ausgang am Ossenbergweg, der den östlichen Wohngebieten sowie dem Campus Blumenthal an der Ludwig-Erhard-Allee einen direkten Weg zum Zug ermöglicht. Seit September 2016 existiert südlich des Busbahnhofs eine Radstation mit 12 Fahrradboxen sowie 140 größtenteils überdachten Stellplätzen.
Geschichte
Der ursprüngliche Hauptbahnhof wurde 1870 von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft im Rahmen des Baus der Hamburg-Venloer Bahn eröffnet. Das erste Bahnhofsgebäude war ein Klinkerbau, der mit seiner Größe und Architektur die damalige Zeit widerspiegelte, für die damalige Größe der Stadt heute aber etwas überdimensioniert scheint. Bereits in den 1930er Jahren war ein Neubau geplant, um die bisherigen verschiedenen Gebäude zu ersetzen.
Im Zweiten Weltkrieg flogen Bomberverbände der RAF und der USAAFF zahlreiche Luftangriffe auf das Ruhrgebiet. Ab Ende März 1945 betrieb die US-Armee die Eroberung des nördlichen Ruhrgebietes; die NS-Herrschaft im Kreis Recklinghausen brach zusammen.
Während der Endphase des Zweiten Weltkrieges, am 23. März 1945, zerstörte ein schwerer Luftangriff der USAAFF das Bahnhofsgebäude und die Gleise weitgehend. Daran erinnert heute ein gegenüber dem Bahnhof befindlicher Hochbunker, in dem 1950 die Kunsthalle Recklinghausen eingerichtet wurde.
Anfang der 1960er Jahre begann der Bau der heutigen Empfangshalle des Bahnhofs; sie wurde 1962 eröffnet. Herausragendes Element des Bahnhofsgebäudes mit seiner Glasfront ist heute ein Uhrturm. Der jetzige Busbahnhof entstand 1998/1999; zugleich wurde auch die Empfangshalle renoviert. Hierbei wurden Teile des Interieurs und der technischen Ausstattung im Gebäude sowie der Bahnsteigbereich an Gleis 1 inklusive Pflaster und Beleuchtung erneuert. Die letzte größere Investition am Hauptbahnhof war die Schaffung des Ostzugangs sowie die damit verbundene Verlängerung des Personentunnels, der barrierefrei gebaut wurde und seither die Innenstadt mit dem Ostviertel verbindet. Die Kosten in Höhe von ca. 1,5 Millionen Euro übernahmen der Bund (75 Prozent) und die Stadt Recklinghausen (25 Prozent). Wegen des teilweise schlechten Zustands von Bahnsteigen und -dächern wurde 2019 seitens der Öffentlichkeit und der Kommunalpolitik der Wunsch nach Sanierungen sowie optischen Aufwertungen der Personenunterführung lauter. Der Uhrturm erhielt im Sommer 2018 einen roten Anstrich und DB Station&Service kündigte in Zusammenhang mit der im September 2019 durch den Künstler Jan Hoeft für 70000 Euro realisierten Installation in verschiedenen Bereichen des erwähnten Zuganges weitere Investitionen in die Fahrgastinformation an.
Trivia
Auf dem Hausbahnsteig befand sich bis zur Renovierung des Bahnhofs im Jahre 1999 eine Gedenktafel für den 5000. elektrifizierten Streckenkilometer der Deutschen Bundesbahn. Die Tafel ist seitdem verschollen.
Galerie
- Blick in die Empfangshalle
- Blick auf die Gleise
- Personentunnel (Aufzug links)
- Bahnhofsschild mit Zusatzhinweis
Bahnlinien
Fernverkehr
Recklinghausen Hauptbahnhof ist ein Systemhalt mehrerer Linien des Fernverkehrs der Deutschen Bahn. So wird der Hauptbahnhof unter anderem täglich von einem EC nach Klagenfurt sowie der Intercity-Linie 35 im Zweistundentakt angefahren.
Linie | Linienverlauf | Takt |
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ICE 35 | (Norddeich Mole – Norden) oder (Emden Außenhafen) – Emden – Rheine – Münster (Westf) – Recklinghausen – Oberhausen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Koblenz | 4 × täglich |
IC 35 | (Norddeich Mole – Norden) oder (Emden Außenhafen) – Emden – Rheine – Münster (Westf) – Recklinghausen – Oberhausen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Koblenz | 120 min |
EC 115 | Münster (Westf) – Recklinghausen – Oberhausen – Düsseldorf – Köln – Mainz – Mannheim – Stuttgart – Augsburg – München – Prien am Chiemsee – Freilassing – Salzburg – Klagenfurt | 1× täglich |
Regionalverkehr
Im Regionalverkehr wird der Hauptbahnhof von zwei Regional-Express-Linien – dem Rhein-Haard-Express, RE 2 und dem Niers-Haard-Express, RE 42, zwei Linien der S-Bahn Rhein-Ruhr S 2 aus Dortmund über Castrop.Rauxel und Herne sowie S 9 aus Hagen über Wuppertal, Langenberg, Essen-Steele, Bottrop und Gladbeck West bedient. Die S-Bahnen und die beiden RE-Linien verkehren täglich im Stundentakt. Aufgrund der versetzten Fahrplansetzung entsteht so ein circa halbstündiger Verkehr ins Münsterland bzw. in die Rhein-Ruhr-Region. Darüber hinaus verkehren in der Hauptverkehrszeit zusätzliche Züge des RE 42 auf der Strecke Essen-Recklinghausen–Haltern am See, die dann den Fahrplan in beiden Richtungen auf drei Verbindungen je Stunde verdichten.
Erweiterung des Zugangebots
Im Rahmen der Neuaufstellung des Projekts RRX (Rhein-Ruhr-Express) soll auch der Recklinghäuser Hauptbahnhof von neuen Verbindungen profitieren. In den verantwortlichen Gremien wurde beschlossen, den Personenverkehr auf der Strecke Hamm–Oberhausen („Hertener Bahn“) zu reaktivieren. Dabei entstand eine neue S-Bahn-Verbindung zwischen Recklinghausen über Herten in Richtung Essen – Wuppertal – Hagen. Ab 1. Juli 2020 wurde ein SEV zwischen Recklinghausen Hbf und Bahnhof Gladbeck West angeboten. Die Verbindung der S 9 Recklinghausen Hbf – Gladbeck West auf der Schiene wurde am 11. September 2020 aufgenommen.
Der Bau der Zwischenhalte Herten-Westerholt und Gelsenkirchen Buer Nord ist geplant. Der Haltepunkt Herten (Westf) wurde am 11. Dezember 2022 in Betrieb genommen.
Darüber hinaus wurde die bisherige Nahverkehrslinie RB 42 (Münster – Essen) zum Ende des Jahres 2016 im Rahmen des RRX-Vorlaufverkehrs über Duisburg und Krefeld bis Mönchengladbach verlängert, sodass Recklinghausen wieder einen direkten Anschluss an die Niederrhein-Region erhalten hat. Die nunmehr als Niers-Haard-Express (RE 42) bezeichnete Verbindung verkehrt ab Essen auf dem bisherigen Laufweg des RE 11, so dass die Frequenz bis Duisburg auf zwei Verbindungen/Stunde steigt. Unabhängig vom Projekt des RRX wird sowohl im VRR als auch auf kommunaler Ebene über die Schaffung einer neuen Verbindung von Haltern am See über Recklinghausen – unter teilweiser Nutzung der Strecke von Wanne-Eickel nach Bochum – diskutiert. Diese soll, nach Vorstellung von Bürgern und Politik, den Berufsverkehr der überlasteten Autobahn 43 auf die Schiene bringen und somit eine echte Alternative für Pendler darstellen. Mit dem Fahrplanwechsel 2023 / 2024 soll es mit einem stündlichen Linientakt des RE 41 (Haltern-Bochum) starten.
Buslinien
Fernbusse
Recklinghausen wird auch von Fernbussen des Anbieters Flixbus angefahren. Die Haltestelle befindet sich nördlich des Hauptbahnhofes an der Ecke Große-Perdekamp-Straße/Wickingstraße.
Direktverbindungen zu folgenden Haltepunkten | Betreiber |
Aachen – Amsterdam (NL) – Bocholt – Bremen – Greven (Flughafen FMO) – Hamburg – Krefeld – Lübeck – Mönchengladbach – Rostock – Wismar | Flixbus |
Nahverkehr
Der Recklinghäuser Hauptbahnhof befindet sich im Fahrplanbereich 2 des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr und wird von Omnibussen der Vestischen Straßenbahnen am Busbahnhof am Europaplatz angefahren, der mit etwa 30.000 Fahrgästen täglich einen Knotenpunkt des ÖPNV im Raum Recklinghausen darstellt.
Weblinks
- Gleisplan des Bahnhofs Recklinghausen Hbf auf den Seiten der Deutschen Bahn (PDF; 149,6 kB)
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur (archivierte Version)
Einzelnachweise
- ↑ Weg nach RE per Bus wird kürzer
- ↑ Zahlreiche sichere Fahrradabstellmöglichkeiten
- ↑ recklinghausen.de
- ↑ Tunneldurchstich Recklinghausen Hbf auf iht-bau.de, abgerufen am 30. November 2021
- ↑ Pressemitteilung NRW: Neue "Ostverbindung" - Fußgängertunnel am Hbf. eröffnet (Memento vom 28. Januar 2016 im Internet Archive)
- ↑ Kunst begrüßt Fahrgäste, 24vest.de, 11. September 2019
- ↑ S9 (Sonderkonzept). Abgerufen am 19. Juli 2020.
- ↑ Start der neuen S-9-Verbindung ab Gladbeck-West nach Recklinghausen
- ↑ S-9 hält auf den Weg nach Recklinghausen jetzt auch in Herten
- ↑ Pressemitteilung: Mobilitätsobjekt mit Zukunft. RRX, 2015, archiviert vom am 1. Februar 2016; abgerufen am 1. Februar 2016.
- ↑ Innenstadt - Busbahnhof soll überplant werden. Recklinghäuser Zeitung, 2015, abgerufen am 5. August 2015.