SM UC 57
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)

Denkmal auf der Insel Hamnskär
Typ: UC II
Werft: Kaiserliche Werft Danzig
Baunummer: 39
Kiellegung: 14. März 1916
Stapellauf: 7. September 1916
Indienststellung: 22. Januar 1917
Kommandanten:
  • Friedrich Wißmann (* 10. Dezember 1888; † November 1917)
Einsätze: 7 Feindfahrten
Versenkungen:

1 versenktes Handelsschiff

Verbleib: Verlust im November 1917, vermutlich im Finnischen Meerbusen, Ursache unbekannt

SM UC 57 war ein U-Boot der Kaiserlichen Marine, das im November 1917 auf dem Rückweg von einem Sondereinsatz für den Nachrichtendienst des Admiralstabs (Marinenachrichtendienst) verschollen blieb.

Technische Daten

Verdrängung: Aufgetaucht 415 t, getaucht 498 t bzw. 594 t.

Länge: 51,67 m.

Breite: 5,22 m.

Tiefgang: 3,61 m.

Antrieb: Dieselmotor/Elektromotor.

Leistung: 600/620 PS.

Geschwindigkeit: Aufgetaucht 11,6 kn, getaucht 7,3 kn.

Ölvorrat: 56 t.

Tauchzeit: 30–33 Sek.

Bewaffnung: 1 10,5 cm Geschütz, drei Torpedorohre (2 im Bug, 1 im Heck), 18 Minen in 6 Schächten.

Besatzung: 27 Mann.

Einsatz

Im November 1917 führte das Boot unter Kapitänleutnant Friedrich Wißmann ein nachrichtendienstliches Unternehmen nach Finnland durch, das vom Nachrichtendienst des Admiralstabs geleitet wurde. Für die bürgerliche finnische Aufstandsbewegung (Finnischer Bürgerkrieg) wurden auf Initiative der Sektion Politik des Großen Generalstabs auf dem Seeweg Waffen nach Finnland geliefert. Bereits im Oktober hatte der Dampfer SMH Equity unter Oberleutnant zur See Gustav Pezold eine größere Waffenladung in finnische Gewässer geliefert. UC 57 transportierte vier Tonnen Sprengstoff und acht Finnische Jäger des Königlich Preußischen Jägerbataillons 27.

Das Boot lief am 12. November 1917 aus Danzig aus und traf am 17. November in Finnland ein. Seit dem Antritt der Rückfahrt am 18. November 1917 fehlt von dem Boot jede Spur. Als angenommene Verluststelle wurde die Position 59° N 23° O festgelegt; offensichtlich handelt es sich hierbei um den Ablaufpunkt in Finnland, an dem es zum letzten Mal gesichtet wurde. Vermutlich geriet es in eine russische Minensperre. Nach 1918, genaue Angaben sind zurzeit nicht bekannt, wurden die Leichen von drei Besatzungsmitgliedern an der estnischen Küste angeschwemmt.

1934 wurde auf der Insel Hamnskär, auf der das Boot seinerzeit seine Ladung löschte und die Jäger an Land setzte, von finnischer Seite ein Denkmal für das Boot und seine Besatzung errichtet.

Literatur

  • Johannes Öhquist: Das Löwenbanner. Des finnischen Volkes Aufstieg zur Freiheit, Berlin 1923, 2. Aufl. ebd. 1942.
  • Gustav Pezold: Das Waffenschiff. Geheime Waffenfahrten mit S.M.H. „Equity“ für Finnlands Freiheitskampf im Herbst 1917, Hamburg 1943.
  • Ernst Freiherr von Gagern: Der Krieg in der Ostsee, Bd. 3: Von Anfang 1916 bis zum Kriegsende, Berlin 1964.
  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Bd. 3: U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger, Sperrboote, Koblenz 1985, S. 58–60.
  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 67 ISBN 3-86070-036-7.
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