Oriongürtel
Oriongürtel, auch Gürtel des Orion (englisch Orion’s Belt), wird eine auffällige Sternreihe in der Mitte des Sternbildes Orion genannt, die mit den Gürtelsternen Mintaka (δ Ori), Alnilam (ε Ori) und Alnitak (ζ Ori) gebildet wird. Deren Sternörter sind nahe dem Himmelsäquator (→ Äquatoriales Koordinatensystem).
Diese drei hellen Sterne zweiter Größe liegen in etwa 1° Abstand scheinbar nahe beieinander. Sie lassen sich in der Vorstellung miteinander verbinden und bilden so eine Reihe auf einer gedachten, fast geraden Linie. Aufgefasst als Sterne eines Gürtels gehen ihre Namen auf die mittelalterliche arabische Astronomie zurück.
Der Stern in der Gürtelmitte, Alnilam oder Epsilon Orionis (ε Ori), hat nach Rigel (β Ori) und Beteigeuze (α Ori) als Sternen erster Größe sowie Bellatrix (γ Ori) die viertstärkste scheinbare Helligkeit im Orion, aber eine erheblich größere Entfernung als diese von der Sonne. Er ist auch noch weiter entfernt als die etwas schwächeren äußeren Sterne des Oriongürtels, Mintaka oder Delta Orionis (δ Ori) westlich (bzw. rechts) und Alnitak oder Zeta Orionis (ζ Ori) östlich (bzw. links). Alnilam und Alnitak gehören zusammen mit weit über hundert deutlich lichtschwächeren Sternen ähnlichen Alters zu einem offenen Sternhaufen in ungefähr 1300 Lichtjahren Entfernung: Collinder 70, dessen scheinbare Größe rund 3° beträgt.
In der Umgebung des Oriongürtels sind verschiedene rund 1500 Lichtjahre entfernte Zonen der Sternentstehung der Milchstraße beobachtbar, die zum Orion-Komplex gehören. Dazu zählt u. a. neben dem Flammennebel und dem Pferdekopfnebel auch der freiäugig sichtbare Orionnebel (M 42) weiter südlich (bzw. unterhalb) im sogenannten „Schwertgehänge“.
Mit den zum Gürtel verbundenen Sternen als Hilfslinie lässt sich in etwa sechsfacher Verlängerung nach links der hellste Stern auffinden, Sirius (α CMa) im Sternbild Großer Hund; nach rechts ist in etwa ähnlichem Abstand Aldebaran (α Tau) im Sternbild Stier zu finden.