Jagd

Neben Krieg, Hinrichtung, Nahrungsproduktion und dem Betreiben eines Versuchslabors eine der letzten verbliebenen Methoden des legalen Tötens höher entwickelter Kreaturen. Entsprechend populär in entarteten Gesellschaftskreisen. Es dient als Fun-Sportart gelangweilter Menschen, in der man mit Waffen etwas Lebendigem auf die Spur kommt und es dann umbringt, um damit den Alltagsfrust abzulassen.

Staatlich legitimierter Mörder mit Ausrüstung

Besonderheiten

Im Unterschied zu den oben erwähnten Liquidations-Methoden ist bei der Jagd das auserwählte Opfer noch nicht im Gefangenenstatus - es wird vielmehr zunächst gesucht, dann aufgespürt, gehetzt und schließlich erle(di)gt. Diese ausgedehnte Art des Mordrituals befriedigt den Trieb widerlicher Perverslinge einleuchtenderweise um ein Vielfaches gegenüber einer eher eintönigen Schlachtung, Exekution oder Krebszellenspritze.

Ein besonderer Kick ergibt sich aus der Option, das gejagte Objekt (im Fachjargon gewöhnlich Wild genannt) gar nicht zu eliminieren, sondern z. B. nur zu verstümmeln oder gar fast unversehrt entkommen zu lassen. Hier fließen die Endorphine bei allen Partizipanten noch einmal deutlich vermehrt.

Der Reiz des Jagens entspringt wissenschaftlichen Studien zufolge weniger dem Akt des Tötens als seiner Vorbereitung. Aus anatomischer Sicht ähnelt die Psycho-Struktur des Jagdvorgangs somit stark dem des weiblichen Sexualtriebs: Ohne Vorspiel läuft gar nix...

Das Posieren mit Leiche ist eins der wichtigsten Rituale des Freizeit-Lebenslöschers, selbst in anderen Welten, die sich der Zeichner hier ausgedacht hat...
...aber natürlich auch im echten Leben.

Geschichte

Auch wenn Schlampen für sich reklamieren, das älteste Gewerbe der Welt zu betreiben - der Jäger war neben dem Sammler unbestritten das erste ausgeprägte Berufsbild. Im Gegensatz zum Sammeln, zu dem im Prinzip jeder befähigt war, der funktionsfähige Gliedmaßen hatte, brauchte ein Jäger gewisse physische Voraussetzungen (vor allem Kraft und Ausdauer)- sonst musste man ihn, wie Selbstversuche zeigten, früher oder später der Kategorie Beute zuordnen. Zum Jagen waren deshalb primär die kräftiger gebauten Männchen geeignet - kein Wunder, dass die schwächeren Weibchen genervt nach anderen Einkommensmöglichkeiten suchten und die Prostitution erfanden.

Gingen die Urmenschen zunächst mit bloßen Händen und später mit primitiven Werkzeugen wie Keulen und Speeren aus Holz zum Hetz-Ritual, so zeigte sich schnell, dass der technologische Stand der Ausrüstung mitentscheidend über den Erfolg einer Jagd war. Die Waffenindustrie entstand.

Mit zunehmender Kultivierung, insbesondere der Entwicklung des Ackerbaus und der Fleischproduktion, sank die Bedeutung des Jagens für die Nahrungsgewinnung. Weil es aber so geil ist, Schwächere zu verfolgen und abzumurksen, blieb die Jagd bis heute in weiten Kreisen ein geschätzter Akt der Selbstverwirklichung. Auffällig ist, dass die Jagdaktivitäten des Adelsstandes mit der Zunahme seiner politischen Bedeutungslosigkeit korrelieren. Vereinfacht ausgedrückt: Je leerer der Kerker, desto toter der Fuchs.

Arten und Methoden von Jagen

Das Schönste beim Jagen, ist, dass es einfach mit so vielen, farbenreichen, verschiedenen Mitteln ausgetragen werden kann:

Steine

  • die erste und simpelste Art zu jagen ist, dass der Jäger seiner Beute mit Steinen entweder das Rückgrat zerbricht oder andere lebenswichtige Körperteile, wie den Schädel oder den Brustkorb.
  • seit altersher sehr und beliebt und schon zu Zeiten der Römer bekannt dient es heutzutage in einigen islamischen Ländern noch dem Zeitvertreib und der Massenunterhaltung.

Schwerter

  • mit Schwertern kann die Beute noch schneller umgebracht werden. Diese Ausführung setzt aber voraus, dass der Jäger sich nah an seiner Beute befindet.
  • bei Jägern ist es Brauch, beim Jagen mit einem Schwert einfach in einer Baumkrone auf einem Ast zu warten, bis das Gejagte sich unter ihm bewegt, dann kann man sich auf die Beute herunterwerfen und das Schwert tief in das Opfer rammen.

Maschinengewehre

  • mit einem ganz hohen Effektivitätsgrad, ist der Einsatz von Maschinengewehren beim modernen Jagen gar nicht ungewöhnlich.
  • das Schnellfeuer erlaubt dem Jäger, fast jedes Mal seine Beute mindestens zwanzig- oder dreißigmal zu treffen, und nach dem ersten Geschoss kann man noch weiterschießen, da der Mechanismus vom Gas der letzten abgefeuerten Kugel vertrieben wird. Mit Hilfe von Leuchtspurgeschossen ist es fast garantiert, die Beute nie zu verfehlen, diese Methode wird höchst empfohlen.

Panzerfäuste

  • mit Panzerfäusten sollte der Jäger keine Erwartungen haben, dass seine Beute nach der Abdrückung intakt ist, aber wenn der Jäger etwas bei der Häutung der Beute oder Entfernung der Eingeweide eklig findet, dann ist diese Methode sehr beliebt zu werden.
  • Leitern sollten aber vorhanden sein, damit wichtige Körperteile und anderes aus den umstehenden Baumkronen und Ästen ausgepflückt werden können.

Biologisches

Jagen ist kein typisch menschliches Verhaltensmuster - es kommt auch z. B. bei Politikern und Unternehmern vor. Im Wirtschaftswesen nennt man den Vorgang neudeutsch Mobbing, in der Politik spricht man von Kampagnen oder auch Stimmenfang.

Sogar bestimmte Tiere schätzen die Jagd. Löwen, Mäuse, Katzen, Hunde, Mücken, Heuschrecken - die Natur hat fast jedem ihrer Geschöpfe einen Quäl- und/oder Tötungsinstinkt mitgegeben.

Jagdlizenzen

Die Entstehung des Staatswesen brachte nicht nur für gesunde Menschen, sondern auch für Jagende einschneidende Veränderungen mit sich. Hauptanlass war das Gewaltmonopol, das fast jede Staatsform für sich reklamiert: Es dürfen zwar weiter alle Wehrlosen massakriert werden, aber König, Junta und Parlament wollen damit auch noch Reibach machen. Daher stellen die meisten Staaten bis heute Jagdlizenzen aus, mit denen man sich das Mordrecht erkaufen muss.

Was vorher also jedem geisteskranken Sadisten offenstand, sollte - symptomatisch für feudale und kapitalistische Systeme - fortan teuer bezahlt werden. Mittellosen Brutalinskis, die sich die Lizenz nicht leisten konnten, blieben drei Auswege:

  1. Auswandern in ein Land, in dem es keine oder billigere Lizenzen gibt, z. B. England, Frankreich oder Papua-Neuguinea.
  2. Neben nutzlosen auch wirtschaftlich verwertbare Wesen hetzen und töten, z. B. Tiere mit seltenem Fell, Elefanten oder steckbrieflich gesuchte Verbrecher. Mit dem Erlös aus verkauften Leichenresten (sog. Trophäen)) ließ sich locker die Lizenz bezahlen. Bis zum ersten Erfolg nahm der Jäger den Status Wilderer an und konnte schlimmstenfalls selbst gejagt werden. In den meisten Fällen ein kalkulierbares Risiko.
  3. Der Armee beitreten. Ein Prozess, den die Psychoanalyse Sublimierung (vgl. Freud) nennt: Umlenkung nicht zugelassener Wünsche oder Triebe in gesellschaftlich anerkannte Bereiche. Als Soldat durfte der verhinderte Jäger weiter töten, sammelte statt Trophäen nun aber Orden.

Fachsprache

Britischer Königshausangehöriger beim Ausscheiden eines Jagdopfers

Wie bei fast allen abartigen Beschäftigungen hat sich auch in der Jagdszene im Laufe der Zeit ein von Nichtperversen kaum noch zu begreifender Jargon entwickelt.
Hier einige Ausdrücke der Jägersprache und ihre Bedeutung:

  • Abfangen: Gnadenschuss für schwer verletzte Jagdobjekte - entspricht in etwa dem Schenken beim Golfspielen.
  • Ausscheiden: Wie Überraschungseier verbergen auch Tiere interessante Details unter ihrer Schale. Die holt der Jäger mit dieser Methode heraus.
  • Blattschuss: Abknallen der Beute mit einem Versuch. Vergleichbar mit vorzeitiger Ejakulation und entsprechen weitgehend geächtet.
  • Lauscher: Die Ohren der Gehetzten. Stören, weil sie Geräusche aufnehmen und so den Mord-Erfolg gefährden. Am besten erst mal da 'ne Kugel reinballern.
  • Luder: Totes Tier, das zum Anlocken eines anderen benutzt wird. Fischmörder nennen so was natürlich Köder.
  • Pirsch: Feiges Anschleichen an das ahnungslose Opfer.

Siehe auch

kamelo:Jagd

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