Rom
Rom, Zentrum, Ursprung und Wiege europäischer Zivilisation. Hauptstadt Italiens, und ganz nebenbei, vereint diese phänomenale Stadt nicht nur noch eine, sondern gleich ganze zwei weitere Hauptstädte, innerhalb ihrer Mauern. Kolossal.
Rom Casanova Capitol | |
---|---|
Unvergänglich oder für immer. Eines von Beiden. | |
Staat | Nein, Stadt |
Fläche | 1.000.000 km² minus Vatikanstaat |
Einwohner | ja, vor allem Römer |
BIP | pro Kopf |
Hannibalfaktor | 218 |
Vorwahl | ist wie nach der Wahl |
Reg. Bürgermeister | je nachdem wer besser korrumpiert |
Reg. Parteien | regieren |
Stadtgliederung | Hinter den sieben Bergen… |
Schulden | der Welt etliche gestohlene Kunstschätze |
Arbeitslosenquote | jupp, und Uwe |
Das ist wahrlich so einzigartig, dass die UNESCO den dringenden Antrag durchbrachte, Rom als Weltkulturerbe einzustufen. Und weil die politischen Fähigkeiten Italiens Bürger bekannt sind, wirkt dieser Entscheid im Vorhinein schon, unterbelichteten römischen Machthabern entgegen, die etwaig auf die Idee kommen könnten, das zertrümmerte Ruinenstädtchen, wohlwollend in dem Glauben wieder aufbauen zulassen, es im neuem Glanz und neuer Herrlichkeit erstrahlen zu lassen. Was wäre das für ein Anblick, Rom ohne Schutt und Trümmer.
Dagegen dürfte auch der Vatikan sein, der innerhalb Roms Grenzen eine der letzten Bastionen christlicher Erhabenheiten zugesprochen bekommen hat. Von diesem Außenposten nämlich allein, soll die ganze Pracht der Stadt ausgehen, damit der unkundige Tourist annehmen kann, Gott habe es so gewollt, ein Staat in einer Stadt.
Rom, das auch als Synonym für ganz Italien seinen Namen hergibt, ist darüber hinaus, in unmittelbarer Erinnerung, als Hauptstadt des römischen Reiches geblieben. Durch diese starke Position innerhalb des weltlichen Machtgefüges, ist sie so reich geworden, dass römische Bauten durch ihren naiven Proll, in heutiger Zeit, recht kitschig daherkommen. Das ist aber halb so wild, denn Rom ist als Ewige Stadt allemal eine Stippvisite wert. Auf geht’s.
Geographie
Natürlich ist es dem fachkundigen Globetrotter ein Leichtes, Rom geographisch zuzuordnen. Da aber die prägnante Form Italiens, für viel Verwirrung sorgt, und als Sinnbild des Stiefels, ihren Einzug eher in Mode- und Schuhkatalogen feiert als denn in Lehrmaterialien der Welt, ist es nicht einem jeden vergönnt zu wissen, wo liegt Rom, oder, was soll der Stiefel da auf der Weltkarte! Für den gebildeten Amerikaner: Rom liegt am siebten Knopfloch des hohen Schuhs. Für alle anderen, folgt eine leichter verstehbare Zuordnung der Metropole.
Lage
Die Metropole Rom liegt mitten in Italien und rund 30 Meter über dem Meer. Das macht es ihr aber dennoch nicht unmöglich, den Markusplatz regelmäßig zu fluten. Auch, wenn dieser in Venedig liegt.
Nahe Rom reihen sich die Abruzzen an das Gefilde, um einen natürlichen Schutzwall vor nordischer Kälte darzubieten und um Rom, besser geographisch einordnen zu können. Gleichsam wirkt der äußerst fiese Name dieses Gebirges, positiv auf den Charakter der Stadt selbst, die
schließlich damit, die einzig benennenswerte Beschaulichkeit weit und breit darstellt.
Der Tiber, das nasse Feucht durchs römische Herz, ist der Quotenfluss, der anscheinend und tatsächlich durch jede größere Hauptstadt fließen muss, und somit auch hier dem Besucher nicht erspart bleiben kann. Einzige Auffälligkeit ist die fließende Struktur des Gewässers, die sich aber aus dem Fakt erschließt, dass der Tiber Wasser führt.
Fern ab von diesem Nassenrassismus, lagern sich die sieben weniger imposanten Hügel Roms. Diese tauchen als prominentes Motiv, hier und da, in den verschiedensten Illustrationen, und sei es nur in Märchen, wieder auf. Es wäre geradezu nett gewesen, wenn sich die allseits bekannte Mar von „Schneewittchen, hinter den sieben Bergen“ an dieser idyllischen Begebenheit orientiert hätte. Doch da man grimmig nicht annehmen konnte, dass soviel Kitsch tatsächlich irgendwo in der Welt vorherrscht, ist dem leider nicht so.
Dennoch reihen sich andere große Geschichten und Erzählungen in die Namen der sieben Hügel Roms ein, als da wie folgt wären: Palatin (..und die Wunderlampe), Aventin (..Karl, Stummfilmkomik), Kapitol (..City, ein Mann sieht rot), Quirinal (.. - die Nürnberg Prozesse), Viminal (..und masculinal – Schulmädchenreport 6), Esquilin (.. - die Bombe in Deinem Körper Teil III) und Caelius (..das kleine Fohlen erforscht die Welt).
Damit wäre Rom auf den Atlanten und im täglichen Geschehen, eindeutig positioniert und wieder zu finden. Macht man sich die Mühe selbst hinzufahren, zwingt sich dennoch eine Straßenkarte als bessere Alternative dringend auf.
Klima
Das mediterrane Klima ist prima. Darum fährt man schließlich nach Italien. Ansonsten liegen die Jahresdurchschnittstemperaturen von 16 Grad Celsius stets im Durchschnitt und weichen auch übers Jahr gesehen nicht davon ab. (Durch den massiven Massentourismus ist es der Stadt sogar zusätzlich möglich, durchschnittliche Höchsttemperaturen von 25 Grad zu erzielen, ohne dass ein regelmäßiger Verkehr stattfinden muss, der durch die hohen Smog Werte ein angenehm warmes Klima garantieren würde.)
Die jährliche Niederschlagsmenge entspricht weiterhin so ziemlich genau der Menge des hernieder prasselnden Regens, und auch die wärmsten Monate Juli und August, befinden sich in der Mitte des Jahres. Sollte es über die Wintermonate in Rom einmal kälter werden, liegt das ausschließlich daran, dass die Temperaturen sinken.
Im Wandel der Zeit
Roms Szenerie hat sich über Jahrzehnte hinweg kaum verändert, dennoch aber über Jahrhunderte. Um diesem Zeitenwandel Herr zu werden, sind in Rom verschiedene Eckdaten aus der Reihe getanzt, die es einem ermöglichen, strukturiert die Geschichte der ewigen Stadt zu erfassen. Auch wenn die Geschichte einer „Ewigen Stadt“ unendlich sein müsste, ist der folgende Versuch unternommen worden:
Gründung
Rom wurde der Legenden nach am 21. April 753 v. Chr. durch Romulus höchstpersönlich gegründet. Dieser Umstand macht es, der nach Historie geifernden Stadt, unmöglich, schon jetzt auf eine viertausend Jahre alte Geschichte zurück blicken zu können. Romulus selbst, schien es sich wohl damals nicht haben nehmen zulassen, die Stadt zu gründen, die später seinen eigenen Namen beständig tragen sollte: „Roma Aeterna“.
Er schuf ein „Pomerium“, nichts anderes als eine „heilige Furche“, nichts anders als nur eine billige Grenze, aus der er fast jungfräulich, die ewige Stadt gebar. Seinen quälgeistigen Bruder Remus, der die provisorischen Gemarkungen aus Kreidestrichen, in lauter jugendlichem Drang und Übermut, nicht als ernstzunehmende Stadtmauern anerkannte, erschlug er unterdes kleingeistig, und eben mal so nebenbei. Genie und Wahnsinn in den Annalen Roms erster Stunden. Das sollte darauf schließen lassen, dass hier noch einiges gehen würde.
„So möge es jedem ergehen, der über meine Mauern springt!“, waren die Worte Romulus, und die letzten an seinen Bruder Remus gerichteten Zeilen, der hernach sein Leben ließ. Damit besiegelte er auch das Ende der Zuwanderer- und Pilgerströme nach Rom, die aus lauter Furcht vor Restriktionen gleicher Gesinnung Romuluses, fern ab dem Mittelpunkt, des zur damaligen Zeit bekannten Teils der Erde, blieben. Seit jenen Tagen werden in Rom daher nur noch Römern geboren, und Rom selbst, wird nur noch von, namentlich Römern, bevölkert. Man könnte deshalb sogar die Meinung veräußern, dass die Begriffe Rom und Römer, im Kulturkreis Italiens, Hand in Hand gehen.
Antike bis Heute
Der Ewigkeit Anfang
Roms Anfänge sind im Grunde genauso spannend, wie die, jeder anderen Geschichte. Nur müsste man halt eine geeignete kennen, um das Ringen und den Widerstand früher Stunden auf Rom zu transponieren. Dass das auch das Problem Roms erster Baumeister war, zeichnete sich schon früh aus, als man erkannte, dass Romulus keinen Ansatz gelassen hatte, wo man in Rom weiter anbauen könnte. Gottlob kam der junge Vergil, ein Prachtbursche von römischem Dichtschreiber daher, der genaue Instruktion verfasste, wie Rom geschaffen werden müsse, um als "Ewige Stadt", wenigstens ein paar Jahrtausende, bestehen zu können. Diesen Pamphlet nannte er „Äneis“ oder diesen „Äneis“ nannte er Rom-an, wie auch immer, man schicke sich an, aus Rom ein Königreich, dann eine Republik und dann folgerichtig ein Kaiserreich zu machen.
In der Zwischenzeit, hatte das römische Volk leider den Roman noch nicht gelesen und damit noch nicht gelernt, die wechselnden Regenten während Roms Aufstieg abzuwählen, die nicht ihren Vorstellungen entsprachen. So wurden die, im Laufe der Zeit sich anhäufenden Imperatoren, kurzerhand, über den schneidigen Dolch geführt. Erst dieser Einschnitt machte Roms Prominenz, wie Gaius Iulius Caesar, weltweit berühmt wenngleich auch ziemlich tot, und trug damit unversehens zu Roms Weltbild bei. Einer Stadt, die mordshungrig danach gierte, alle Steine der Welt zu verschlingen.
Kaiser braucht das Land
Während der Kaiserzeit, das ist präzise gesprochen, so um circa Christi Geburt, da machten die Caesaren Rom berühmt. Sie stellten nicht nur die A- Prominenz unter den Bürgern, sondern brachten die Stadt mit geistreichem Witz und Humor nach vorne.
Dadurch, dass Kaiser Augustus erklärte, Rom brauche eine Feuerwehr, fühlte sich sein Nachfolger Nero herausgefordet, die freiwillige Sklavenwehr, zu testen und entzündete, aus Jux und Dollerei, ganz Rom. Das verbrannte so herrlich, dass Rom um Jahrzehnte in seiner Entwicklung zurückgeworfen wurde und es neue Kaiser brauchte, die weniger Experimentierfreude an den Tag legten.
Es brauchte schon seine Zeit, bis jemand gefunden war, der Rom an seine Blütezeit führen wollte. Trajan, seines Zeichens Adoptivkaiser, nutzte die Chance und baute die Wehrstruktur weiter aus und sprach dem Senat jegliche Freiheiten zu. Das war anscheinend so toll, dass es kein anderer nach ihm schaffen sollte, Rom so weit auszudehnen wie er es tat. Glückspilz Gene, ganz eindeutig.
Die Nachfolger traten nicht nur das schwere Erbe an, sondern vermasselten dem einheimischen Bürger Roms auch alle Freude. Wie Kaiser Konstantin, der das Christentum, das bisweilen nur Kolosseumsfähig war, nun endgültig auch salonfähig machte und damit den Christen Plätze auf den Tribünenrängen zusprach, anstatt sie wie gewohnt, auf dem sandigen Arenenboden, in geselliger Bande mit Tiger und Löwe zusammen zuferchen. Ein harter Schlag für einen waschechten Römer.
Zeit für Vandalismus
Rom, das als blutrünstiger Gegner, gegen die Punier im Karthanischen Krieg erfolgreich gekämpft hatte, sah sich um 455 nach Christi, also noch nicht ganz Mittelalter, in der verfänglichen Lage, von Vandalen geplündert worden zu sein. Damals war halt alles eben noch sprichwörtlich. Und als daraufhin, das gesamte römische Reich in Ost und West Nostalgie verfiel, kamen weitere Völkerwanderungen, die sich frei an Roms Schätzen bedienten. Wenn einer am Boden liegt, dann tritt man eben am Besten noch mal drauf.
Freilich frei fühlte sich auch Pippin der Jüngere, der byzantinisches Hoheitsgebiet im Staate Roms klaute, und es der heiligen römischen Kirche unterschob. Diese anmaßende Großherzigkeit des Kaisers, kennt der Leser heute, Ironie Ironie, als „Pippinische Schenkung“ und Geburtsstunde des Vatikans. Damals muss wohl die Redewendung des „geschenkten Gaul…“, schon schwer im Umlauf gewesen sein.
Alles wird konspirativ
Bis hin in den Barock wechselten sich von nun an ab, nur noch Brandschatzungen und Pilgerströme ab. Brandschatzungen, weil es in Rom mittlerweile eine Art Tradition geworden war, und Pilgerströme, weil die meisten Wanderer unbedingt mal einen Toten, wie „Simon Petrus“ oder einen namhaften Toten wie „Paulus“ sehen oder suchen wollten.
Die Illuminaten, versteckten in dieser Zeit ihre geheimen Symbole, an allen öffentlichen Plätzen, und machten sich selbst damit wichtig. Leider vergaßen sie darüber, ihre Pläne, welche es auch immer gewesen seien mögen, auch bis zum Ende durchzusetzen. Rom aber selbst, hatte es alles in allem durch die Antike in die Neuzeit geschafft, und das muss gesagt werden, das hat der Neandertaler nicht! Sapperlot.
So wie man es kennt
Heute ist Rom bemüht, die kulturellen Errungenschaften zu wahren und den größtmöglichen Kommerz aus ihrer Vergangenheit zu beziehen. Rundführungen zu den populärsten Szenen und Tatorten früherer Morde sind aus den Tagesordnungspunkten einfach nicht mehr wegzudenken. Das aber stellt die Stadt auch gleichsam vor unerwartet schwere Probleme, weil einfach alles, durch die UNESCO heilig gesprochen wurde. Das macht es zwar dem Verbrechermilieu leicht, die Kriminalitätsraten zu steigern, denn hier kann unversehens irgendetwas und sei es ein Brösel Steinchen geklaut werden, kostbar ist es so oder so, stellt aber die Stadt selbst und ihre Privilegien unter starke Restriktionen.
So ist es der Metropole unmöglich moderne Akzente zu setzten, die die Stadt ins 21. Jahrhundert überführen würden. Aber das ist auch gut so, denn Satellitenschüsseln und Plattenbauten vertragen sich einfach nicht so wirklich, mit dem in Rom verherrschenden „chique“. Muss der Römer halt mal ein paar Kilometer in seine Vororte, die Pariser Fähigkeiten aufweisen, fahren, um Radio zu hören. Was stört es den Touristen!?!
Staunen voller Sehenswürdigkeiten
Was wäre Rom ohne seine imposante Baumasse!? Nackt und blitzeblank. Ein Haufen feuchter Erde, die vollkommen entstellt, dem Lachen der Welt entgegentreten müsste. Geschickt und wohlwissendlich, dass das peinlich wäre, haben sich die Römer Zeit und Muse genommen und ein Prachtwerk nach dem anderen aus dem Nichts gestampft. Für wen?! Na, wohl für sich selbst. Wer so abgeschieden vom Rest der Welt lebte, in einer Zeit ohne Bahn, Schienen und Flugverkehr, der kann doch nicht wirklich angenommen haben, dass das jemals jemand sehen würde. Geschmack hatten sie auf jeden Fall diese Römer. Hier eine Auswahl der wichtigsten Bauten, auf die ein großes Augenmerk gelegt wurde, weil alles was Rom ist, von ihnen verkörpert wird.
Forum Romanum
Das Forum Romanum beschreibt die Geschichte Roms im ganz Speziellen und vor allem anschaulich.
Es ist eine Art Miniaturmodell der Stadt Roms und ein postmodernes Planspiel der Antike, in dem die Geschicke der Welt vorab durchgesprochen und durchexerziert werden konnten, ohne dass es Einfluss auf das öffentliche Wirken gefunden hätte. Das Forum war dem Kloster gleich zusetzten, um das sich herum, eine Stadt entwickelte. Hier versammelten sich vom einfachen Pfandsammler, bis hin in die obersten politischen Ränge, die Maßen, um eng an dicht, das Weltgeschehen zu diktieren oder ihren individuellen Horizont zu beugen. Weil der Römer aber ein geselliger Genosse war, war hier vor allem eines, nämlich Weib, Wein und Gesang wieder zu finden. Mehr brauchte es damals und mehr braucht es auch heute eigentlich nicht, um diesem Forum ein Bild einzuverleiben, das in lautmalerischer Euphorie ruft: "Rom den Römern und den Rest der Welt, den brauchen wir nicht".
Gegenwärtig aber weist das Forum nicht mehr die frühere Wichtigkeit auf, die es dereinst trug. Ganz wie Rom selbst. Doch es ist ihm etwas geblieben, ganz wie Rom selbst, das daran erinnert, dass da mal was war. Der kluge Spruch „Alle Wege führen nach Rom“ ist auf die ersten Wegweiser der Welt zurückzuführen, die natürlich in römischer Dekadenz damals noch golden waren, und eben im Forum Romanum positioniert wurden. Dass die Wegweiser jedoch allesamt aus der Stadt raus- und nicht reinführten, ist ein Witz, den man als Römer nicht versteht.
Kapitol
Repräsentant der sieben Hügel Roms, ist der Kapitol. Jener Hügel, auf den die siegreichen Römer nach ihren Feldzügen anstiegen, um sich selbst zu feiern. Auch wurden hier, typisch Frühmensch, die Götter durch Opfergaben gehuldigt. Theodor Heuss in typisch deutscher Überschwänglichkeit, und wahrscheinlich nicht in dem Wissen um diesen Umstand, sprach einmal, „er sei einer der drei Hügel, auf denen Europa erbaut wurde“. Abgesehen davon, dass das aber ein ziemliches europäisches Gedränge geworden wäre, hätte der alte Herr Präsident recht gehabt, hat er ganz klar und gedankenverloren die „Hohe Acht“, den höchsten Berg der Eifel, außer Sicht der Dinge gelassen. Seitdem ist die Eifel etwas rückständig und Rom mehr Aufmerksamkeit zuteil geworden, als es durch die ungerechtfertigte Aufteilung der Europäischen Säulen verdient hätte. Nichts desto trotz, ist der Kapitol, Namensgeber des heutigen Kapitolplatzes, der aber so modern gestaltet wurde, dass seine Erwähnung allein, hier schon Schaden würde. Schade Schade Schade.
Pantheon
Das Pantheon war einst, eines der zahlreichen Heiligtümer Roms. Es wurde zu Ehren aller Götter gebaut, die jedoch allesamt, man hätte sie schließlich bemerkt, noch nie vor Ort waren. Es wäre ihnen sogar möglich gewesen im Pantheon aufrecht zustehen, was der größten Kuppel der Welt, oder wenigsten mittlerweile, der fünft größten Europas zu verdanken ist. Kaiser Hadrian ließ sie auf dem Marsfeld in Rom, um 120 n. Chr. erbauen, um sie in unsere heutige Zeit, als das best erhaltenste Bauwerk Roms zu überführen. Man merkt hier klar dem schnieken Charakter Hadrians an, dass er nicht einer jener war, die auf fertig gebaute Ruinen standen. Auch wenn sich die Römer nicht eingestehen lassen müssen, dass sie nicht aus Fehlern lernen, so haben sie doch, voller Überzeugung, das Pantheon, heute, erneut zu einer Kirche erklärt. Und auch heute ist von Göttern alles andere zu sehen als die Spur. Dem entgegen liegen hier allerdings alle römischen Könige begraben, mit Ausnahme von einem Einzigen, und der war eh schon zu Lebzeiten ein Außenseiter. Und das ist es, was Rom so einzigartig macht. Es kann aus dem Vollen schöpfen und braucht noch nicht einmal einen Götterkult. Potzblitz.
Kolosseum
In diesem Amphitheater, dem größten Bauwerk römischer Geschichte, versammelten sich nicht etwa Amphibien, um den Namen ihres Bauwerks zu glorifizieren. Nein. Hier versammelten sich ausschließlich die Freunde der Blutrunst. Das Kolosseum steht damit sprichwörtlich für eine Mordslust. Gladiatorenkämpfer erlernten hier auf schnelle und effektive Weise, welche verschiedenen Klingen, am butterweichsten durch Christen und Tierkörper fuhren und welche Teile von Raubtieren, nach ihrer gezielten Teilung, weiterleben würden. Bot der Gladiator dem Publikum keine spannenden Schau, ging der, so er denn anwesend war, und römische Kaiser waren immer anwesend, Daumen des römischen Kaisers hernieder. Das bedeutete für den erprobten Kämpfer den Tod. Wirtschaftlich gesehen war das zu einigen Zeiten auch dringend notwendig, denn hier konnte das römische Imperium an Brot, einen Laib für einen Leib, sparen. Brot wurde nämlich während der Spiele sowie der Eintritt in die Kolosseen selbst, kostenlos unter dem gemeinen Volk verteilt. Das kam so ziemlich dem heutigen Verteilen von „Luftballons“ zur Wahlunterstützung gleich.
Die ganze Dekadenz der römischen Machthaber wird aber vor allem in der Tatsache deutlich hervorgehoben, dass auch Schiffskämpfe in der ellipsenförmigen Arena abgehalten wurden. Da bekommt die Bötchenfahrt im Phantasialand aber eine ganz andere Bedeutung. Einen Treppenwitz der Geschichte stellt die Bedeutung des Kolosseums heute dar. Es ist ein Denkmal gegen die Todesstrafe. Aber sicher doch.
Engelsburg
Die Engelsburg ist die Pyramide Roms oder die Burg der Engel. Je nachdem was richtiger ist. Anstatt aber erst eine Burg zu bauen, dann ein paar Tote zu fordern und dann Gräber zu installieren,
wurde die Chronologie der Entwicklung in Hinsicht dieser Zitadelle verletzt. Erst ein Toter, dann sein Grab und dann rum herum diese Burg; so lautet die Geschichte des Mausoleums für Kaiser Hadrian.
Glücklicher Weise besteht zwischen der Engelsburg und dem Vatikan eine über 800 Meter lange Verbindung. Dieser Umstand sicherte Hadrian einerseits eine schnelle Überführung ins Paradies, lies weiterhin Spekulationsraum für die Verschwörung von Illuminaten, und sicherte letztlich, dem Gebäude eine typische römische Marzialität. Denn so fanden hier, wenn die Kirche schon mal vor Ort war, die Peinigungen und Züchtigungen, ungescholtener Bürger, während der Inquisition statt. Auf der anderen Seite aber suchten hier auch die hohen Geistlichen Schutz vor dem plündernden Volk, das sich gegen die Inquisition erhob. Und so saßen zeitweilig Delinquenten und ihre Peiniger in der gleichen Zelle, konnten allesamt nicht fliehen und spielten wahrscheinlich sogar zusammen „Romme“. Roms Treppenwitze nehmen kein Ende.
Ostia
Ostia war dereinst Hafen des antiken Roms und erste Kolonie. Ohne seine Angliederung an das römische Imperium, wäre die Geschichte Roms ziemlich kärglich dahergekommen. Denn hier verschiffte das Kaiserreich seine Truppen gegen fremdländische Imperatoren und heimste die schönsten Schätze, aus den unterjochten Kolonien Afrikas, ein. Doch die Gier der Ewigen Stadt war so groß, dass nach einigen Jahrhunderten, der Hafen, durch seinen immerfort betriebenen Expansionskurs, so unterschwemmt und modrig war, dass die Gewänder der obersten römischen Senatoren dreckig wurden. Damit war bekanntlich nicht zu Spaßen und so stieß Rom, die säugende Brust von sich. Ostia hingegen wurde noch eilenden Fußes vollkommen ausgeplündert und soweit wie möglich, in eine Ruinenstadt überführt. Damit ist sie ungewollter Weise, heute eine der bedeutendsten ihrer Art und damit höchstwahrscheinlich wertvoller als sie jemals war. Das konnte kein Römer annehmen.
Zeus
Zu Zeiten Roms Gründung, gab es noch gar keinen einzigen römischen Gott oder himmlischen Urvater, der Rom gesonnen gewesen wäre. Man möchte geneigt sein, es gar nicht glauben zu wollen. Dem ist aber dennoch so.
Daher fanden sich auch in Roms ersten Jahren keine Huldigungen von Zeus, in Form von überdimensionalen Statuen im Zentrum der Stadt, wieder. Und auch erst hinterher sollte sich herausstellen, dass Zeus ja sowieso nur ein griechischer, anstatt ein römischer Gott war.
Von aber eben diesen Griechen schauten sich die Römer alles Göttliche ab. Die Pracht der Bauten, die zur Zelebrierung oberster Götterkräfte dienten und die ganzen Sippschaften der Götterfamilien selbst, die sie hernach in ihren Kulturkreis überführten und sie dort neu benannten.
Damit galt der Römer als der frühe Chinese oder erste Kunstfälscher der Geschichte. Man sollte hier keinen Treppenwitz erwarten, wenn alles was die Römer anbeteten Plagiat war. Dennoch kann man mit einem gewissen Schmunzeln die Tatsache vernehmen, dass der einzige Jupiter geweihte Ort Roms, nicht etwa in Rom liegt, sondern in den Albaner Bergen. Weite Fahrt bis nach Albanien, nur für einen römischen Gott.
Trevibrunnen
Der Trevi-Brunnen wurde für alle verkappten Romantiker Roms, die gerne Geld hinter sich zurücklassen, an das römische Aquäduktsystem angeschlossen.
Damit stellt er eine der wichtigsten Einnahmequellen der Stadt dar. Die meisten Touristen, die mit dem Wunsch nach mehr Reichtum, Geld über ihre rechte Schulter in den Brunnen werfen, sind an sich schon paradox, dass sie aber über das Jahr hinweg, Rom bis zu einer Millionen Euro hinterlassen, ist wirklich eine Nachahmung im heimischen Kleingarten wert. Je nachdem wie viele Münzen der Gläubige hinterlässt, gehen dem Glauben nach, verschiedene Wünsche in Erfüllung (s.u.).
Besonderes Schmankerl des Trevi-Brunnen ist seine fortwährende Aktivität seit seiner Installation im Jahr 1732. Da lebt die Stadt nun von ihrem Zerfall und ihrer Ruinenbildung und übersieht da glatt einen der weltberühmtesten Brunnen. Gott sei Dank aber nahmen sich besorgte Terroraktivisten im Jahr 2007 ein Herz und machten auf diesen Missstand aufmerksam. Seitdem stand der Brunnen für zwei Wochen still und somit konnte auch hier, sicher das Element der Kontinuität hinfort genommen werden. Was für eine Erlösung.
Münzwurf
- Eine Münze: „Der Reisende kehrt sicher nach Rom zurück“ – Eine Münze macht also offensichtlich gar keinen Sinn. Schließlich befindet man sich schon in Rom und das, wenn man noch eine Münze werfen kann, ja wohl auch sicher.
- Zwei Münzen: „Liebe einer Römerin/ eines Römers wird einem gewiss“ – Zuerst einmal hat Rom eine Münze mehr verdient, als im zuerst genannten, unsinnigen oberen Beispiel. Dazu Glückwunsch. Darüber hinaus, wer an einem Brunnen steht, wo nur Touristen umherstehen, sollte sich nicht in die Annahme begeben, schlagartig die Umsetzung seiner Wünsche erwarten zu dürfen. Wenngleich anders betrachtet, es nirgendwo sonst so offen verkündet wird, welche liebestollen Präferenzen man bevorzugt, und wie furchtbar einsam man sich doch fühlt. Der gewiefte Römer liegt also hier auf der Lauer. Obacht!
- Drei Münzen: „Heirat steht bevor“ – Natürlich sieht man nur Frauen drei Münzen werfen. Unabhängig von der Zumutung Heiraten zu müssen, haben Männer schon nach zwei Münzen erkannt, dass der Brunnen eine reine Profitmaschine verkörpert und es sich hierbei im besten Fall, doch eher um eine Romantisierung weltlicher Idealbilder handelt. Und das ist nun einmal weibliches Hoheitsgebiet.
Fern ab dessen, wissen 90% der Wurfteilnehmer, dass es sich bei dieser Attraktion nur um Roms erfolgreichsten einarmigen Banditen handelt. Warum sie dennoch werfen? Ist doch nur Geld!
Vatikanstadt
Zuallererst macht der Staat Vatikanstadt, der Staat in der Stadt, die Stadt Rom kleiner. Dank "Pippin" und seinem guten Willen, alles zu verschenken! Darüber hinaus ist Rom die gottherrliche Stadt, die seit Erfindung des Papstens, die meisten Päpste auf dem heiligen Stuhl gestellt hat. Deal Or No Deal, jedenfalls wird diese Aussage recht schnell relativiert, wenn man den, in ihrer Authentizität umstrittenen Aussagen Glauben schenkt, dass Rom auch die Stadt war, in der der erste Papst, Simon Petrus, sein Leben am Strang lassen musste. C’est la vie, c’est la rom oder wenn man es so will, oberste Etage Treppenwitz Rom.
Petersdom
Der Petersdom ist eigentlich nur eine Kirche. Peterchens Kirche. Da das aber nicht so epochal klingt, ist dem Deutschen Witz genug verliehen, sie Dom zu nennen. Schließlich umfasst der Petersdom eine Fläche von 15.000 Quadratmetern, und das im Zentrum des Vatikanstaats. Das ist natürlich so immens, dass für weitere andere Gebäude innerhalb des Staates, kaum noch Platz war.
Besonders witzig muss dem Betrachter der 60.000 Personen fassenden Kathedrale der Umstand erscheinen, dass die einzige Institution, die heilige Kirche, die Imstande gewesen wäre, ganze Berge zu versetzten, nur den Petersdom selbst, von seinem ursprünglichen Hügelchen hinfort tragen ließ, um ihn auf seine heutige zentrale Position zu setzen, weil besagte zuvorige Anhöhe von Mücken, in Worten: „Mücken“, heimgesucht worden war. Wenn das kein stechender Beweis für die Wirkungskräfte oder Nicht-Wirkungskräfte der Kirche ist, was dann.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Rom, das natürlich in erster Linie durch seine Bauwerke aus den verschiedensten Epochen besticht, bietet dem unkultivierten Besucher ebenso viel Raum, sich in alle Richtungen zu streuen, wie dem interessierten Lernnichtaus. Der Tiber, der zwar an jeder Stelle seiner Rompassierung gleichsam aussieht und auch ebenso überall Wasser führt, bietet die Möglichkeit, Rom einmal von unterhalb des Wasserspiegels zu betrachten. Dazu wird empfohlen, den Kopf einzutauchen und die Augen zu öffnen. Voila.
In den Vatikanischen Museen lagern dahingegen die Schätze, die besagte römische Machthaber in fremden Ländern raubten und sie dem Ort zuführten, den niemand anzugreifen wagte. Taktisch geschickt, aber ohne politische Weitsicht. Denn heute ist alles Staatseigentum, nicht von Italien, sondern des Vatikan und die alten Herren lachen sich ein weiteres Mal ins Fäustchen über die ausgedehnte Narrheit des gemeinen Volkes. Die Kirche sieht halt doch alles, oder wenigsten voraus.
Politik
Seit Julius hinüber ist, ist die Politik Roms auf einen zentralen Mann geeint. Habemus Papam Berlusconi, wen sonst. Der oberste Befehlsboss ist Roms Lila oder die Verkörperung des Elements „Ewig“. Seine angekündigte neue Bewegung „Popolo della Libertà“ stellt derzeit den regierenden Oberbürgermeister der Stadt, von dem aber wissentlich nicht mehr Handlungsfreiheit erwartet werden darf, als von einer Marionette. In den Händen des Medienmogul Berlusconi, der stark in die Schuhe seines Amtsvorgängers Mussolini zu kippen droht, oder freiwillig steigt, ist einfach nicht mehr drin, als eine demokratische Diktatur.
Es sei dieses alles dahingestellt, fest aber steht, Roms Politik ist Italiens Politik, und die ist nicht entscheidend für das europäische Schicksal. Da hatten die Römer wahrlich mehr Potential, aus ihrer Position Gewinn zu schöpfen. Man möchte meinen, heute regiert in Rom der Staatspräsident und nicht das Volk. Welch eine Schande für all die unternommen Staatsstreiche und Putschisten vergangener Tage.
Erfolg
Seit 1944 unterhält Rom wieder den Mut, andere als deutsche Partnerstädte an seiner Seite zu begrüßen. Davon sind sechs, ebenso wie Rom, Hauptstädte ihres Landes, die immer noch annehmen, Rom und das Römische Imperium seien eins zu eins transponierbar. Dieser Publicity Gag, ist der erfolgreichen geographischen Abschottung Roms zu verdanken. Im Osten kein Nachbarland, in das neue Informationen fließen könnten, im Süden nur Meer, in dem alles Konspirative versinkt und im Westen ist sowieso nichts Neues zu erfahren. Der Norden des Landes bereitet den geheimen Plänen Italiens dahingegen erst recht keine Sorgen, da sie über die Langatmigkeit der einzigen, Österreich’schen und Schweizer Nachbarn, hinweg getragen werden müssten, und dieser Informationsfluss findet damit eigentlich nicht statt. Daher bleibt und ist Rom, vom Rest der Welt, so gut wie sicher abgeschottet und kann ganz unerkannt einen Plan nach dem anderen aushecken ohne dass irgendwer Bescheid wüsste. „Aetna, man hört dir brodeln“ aber gottlob anders gesprochen, ist ein Stiefel allein, noch zu keinem Tritt fähig.
Misserfolg
Roms Misserfolg besteht in der misslichen Lage, keinen Eintritt an den Toren der Stadt zu verlangen. Was hätten sie sich nicht dumm und duzzelig verdient, als Hannibal mit seiner ganzen Sippschaft ankam, und was wären sie nicht heute, würden sie auch noch die Touristen kröpfen. Da schafft es ein kleines Phantasialand 40 Euro am Tag, selbst von den kleinsten Mitbürgern zu kassieren, und bietet im Gegenzug nicht mehr als nur ein schiefes Haus an, während Rom hingegen hunderte schiefe Häuser zu bieten wüsste und nichts einnimmt. Fatal.
Wirtschaft
Rom ist eine jener bedeutenden Städte, die, wie im obigen Beispiel bereits erwähnt, nichts selbst auf die Kette bekommt. So strömen zur Unterstützung jedes Jahr Abermillionen von Gehilfen, unter denen Abermillionen von Touristen sind, in die Ewige Stadt, um dieser ihre Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen. Durch die damit verbundene, ständige Besetzung und Belagerung der Souvenirläden, ist es Rom möglich, die anfallenden Ausgaben zum Erhalt des städtischen Zerfalls, zu decken.
Als Standort für Monumentalfilme ist die Stadt ebenso beliebt. Leider aber hat auch die Stadt Rom mit den Problemen aller Städte und Filmcrews zu kämpfen. Dass nämlich die bedeutendsten Leinwandgrößen wie Ben Hur oder Gaius Iulius Caesar schon längst verstorben sind, um eine Authentizität während des Films hindurch, zu gewährleisten. Rom aber ist so raffiniert, die historischen Persönlichkeiten durch mimenstarke Schauspieler zu ersetzten. Darauf muss man erst einmal kommen.
Verkehr
Der Römer an sich, hat ein wesentlich besseres Verkehrsystem als der deutsche Normalbürger. Das liegt an der Behändigkeit der kleinen Vehikel, die nur in Italien Zulassung finden. Das aber steht nicht im Widerspruch zu dem Fakt, dass die Straßen Roms fortwährend verstopft sind. Das liegt am gemeinen Römer, der sich fortwährend mit seinem dreirädrigen Straßenkreuzer, deren Namen niemand so wirklich kennt, in irgendeinem, der etlichen Kreisverkehre aufzuhalten scheint. Das aber wiederum liegt daran, dass Roms Verkehrssystem nur aus Kreiseln besteht, und das ist geschichtlich bedingt. Hier wird dem großen Archimedes gehuldigt, dessen Kreise nicht gestört werden durften, und der ganz nebenbei, auch wieder Grieche war. Aber was stört es den Römer, der fremde Götter anbetet.
Land und Leute
Römische Lebensart an und für sich, kann aus traditionell verwurzelter deutscher Sicht nicht nachfolgen zogen werden. Dieser unglückliche Umstand liegt der glücklichen Kriegsgunst Armin des Cheruskers anheim, der fürstlich im neunten Jahrhundert dafür sorgte, dass das alte Germanien davor bewahrt werden würde, zivilisiert aus dem Schattendasein seiner Bäume treten zu müssen. Damit ist zwar dem Deutschen eine Tourismuswelle nach der anderen erspart, das Verständnis aber um römische Lebensart ist ihm beraubt. Hier ist deshalb nachfolgend, ein Bild von der römischen Kulturfront des durchschnittlichen Bürgers Roms eingefangen und wiedergegeben.
Der gute alte Römer
Der gute alte traditionelle Römer, setzt seine Wurzeln in jene Zeit, da die schönsten Bauwerke Roms entstanden. Er ist es, mit dem man Italien identifiziert und an dessen Größe man seinen Staat misst. Er ist vom Typus Athlet, durchtrainiert und wie Gott geschaffen, auf irgendeinem Marsfeld wieder zu finden, an irgendeine Säule gelehnt, in der einen Hand sein Bewaffnung, in der anderen seinen Krug Wein. Seine ganze Körpersprache drängt ihn danach laut ausrufen zu wollen: „Ich bin Gladiatorensüchtig“, um hernach seinen Sklaven weiter durch Roms Aquäduktanlagen zu prügeln. Der gute alte traditionelle Römer ist ein Typ von Mann, durch und durch.
Der gute alte neue Römer, wohnt zurzeit in irgendeiner römischen Gasse, hinter irgendeinem tief geschlossenen Fenster und versucht, dem lärmenden Krawall der Touristen zu entgehen. Er ist klein, wahnsinnig darauf bedacht, seine Eitelkeit zu steigern und sofern er sich vor die Tür begibt, darauf aus, mit seinem kleinen Roller, irgendwen über den Haufen zu fahren. In der einen Hand hält er eine Zeitung (italienisches Blatt), in der anderen Hand, hat er seine Finger zu einer kunstfertigen Geste gekrümmt und mit seinem ganzen Wesen versucht er, laut schreiend, durch die Straßen ziehend, kundzutun, dass er in keinster Weise ein peinlicher Touri ist. Nur manchmal noch entflieht ihm ein angewölfter Reflex aus dem Arm, der annehmen lässt, er hätte gerne wieder, wie einst seine Vorfahren, einen Sklaven unter sich. Der gute alte neue Römer ist ein angepasstes Produkt, und mit der Größe seiner Ahnen nicht vergleichbar.
Kulinarische Verlockungen
Natürlich ist einem jeden der Liebreiz italienischer Küchen bekannt. Nicht zuletzt aufgrund pragmatischer Tiefkühlpizzen. Was aber Rom im Speziellen zu bieten hat, das ist mit diesen Durchschnittsprodukten wahrlich nicht mehr zu vergleichen. Rom ist zwar nicht so spezialisiert wie China oder ausgerichtet wie Japan, es ist mehr pragmatisch erfolgreich. Wie das Wiener Schnitzel. Kein kulinarischer Höhepunkt auf der Speisekarte, aber dennoch ungeheuer weit verbreitet. Vor allem aber werden in Rom diese Speisen durch den Papst gesegnet. Bei der täglichen Auswahl, der Speisung der 5000, wird dem Essen eine Wirkung nachgesagt, die im Pheromonbereich, nicht den erzielten Wünschen der kirchlichen Obhut entsprechen dürften. Holla die Waldfee oder auf auf, zu einer Völkerwanderung nach Rom!
Interessante Fakten
Die Stadt Rom ist so vielseitig, dass sich ein Erwähnen jeder Einzelheit nicht ergeben kann. Darum sind nachfolgend, nur die wichtigsten Fakten rund um Rom, "urbi et orbi", angeführt. Dennoch aber dürfte diese Essenz des Wesentlichen reichen, um die Stadt unvergessen zumachen. Sollte kein Interesse für Rom bestehen, können die Fakten auch kein Interesse für sich selbst vereinnahmen.
- Rom wurde nicht an einem einzigen Tag erbaut. Natürlich nicht! Wie sollte das denn gehen?!
- Rom ist die am kürzesten lautende Hauptstadt Europas. Beispielhaft hat sie ein „R“ am Anfang ihres Namens und ein „A“ am Ende, auch das ist Ra oder rar.
- Die Romanows sind keine römisch katholisch ansässige Familie der Stadt Rom. Potsackrament.
- Romantik ist romanischen Ursprungs, wie in Romanen von Roms Romanciers Roman nachzulesen ist
- S.P.Q.R.! Es ist völlig egal, was das bedeuten soll, es kommt nur unheimlich gebildet daher, wenn man im Zusammenhang mit Rom ein einfaches „S.P.Q.R.“ aus dem Ärmel schüttelt.
- Es ist kein römisches Kaiserpaar bekannt geworden. Ausschließlich die Herren Kaiser selbst.
KnabenHaben wohl anderes im Kopf gehabt. - Dieser Artikel behandelt nicht das Römische Reich. Wer von oben nach unten gelesen hat, hätte es bemerken sollen
- Rom ist der größte Friedhof der Antike
- Quod non in actis, non in mundo – gilt zweifelsfrei auch für diesen Artikel
Literatur
- Rom, ich hab's erbaut – Romulus, 2100 v.Chr., Klosterschulabschriften, Trevi-brunnen
- Rom, ich hab's verbrannt – Nero, 45, Verlag Zündi und Co, Katakomben
- Rom, guck mal links guck mal rechts – Touri, anno bis dazumal, Verlag Massentourismus, Tui
- Rom, und wie ich Caesar wurde – S. Berlusconi, Verlag Media co., Hinterzimmer
- Rom, jeder sollte einen Teil abbekommen – Pippin III, Verlag Martell, Palast
- Rom, warum ich nicht mehr in Deutschland leben darf – Papst Benedikt XVI, Verlag Divine, Engelsburg