Deal Or No Deal
Deal Or No Deal war eine Fernsehsendung bei Sat.7, deren Werbepausen bessere Einschaltquoten hatten als die ganze Sendung. Sie hatte das Motto: "Die Sendung, die Sie pleite macht".
Aufbau
Der Aufbau ist so einfach, wie das Erlernen von CSS durch indonesische Online-Tutorials. Also ziemlich einfach. Es werden insgesamt 3.826 Koffer mit Beträgen zwischen 0,01 € und 10.000 € Schulden in einem fünfeckigen Oval aufgestellt, das daher so groß ist, dass Zuschauer drei Tage im Voraus anreisen müssen, um vom Eingang der Halle zu ihren Plätzen zu kommen. Vor dem Beginn des Spieles darf sich der Kandidat einen der 3.826 Koffer aussuchen. Die Produktionsfirma überlegt jedoch, die Anzahl der Koffer auf 3.589 zu reduzieren, um die Entscheidung etwas leichter zu machen. Da Sat.7 zu viel Geld hat, stellte es jedoch gleich 3.826 "Politessen" ein, die nur die Aufgabe hatten, den vom Kandidaten genannten Koffer zu öffnen. Hotelkosten wurden übernommen und eigene Firmenwagen für jede Politesse gestellt. Aber: In Vorstellungsgesprächen mussten sämtliche Bewerber beweisen, dass sie in der Lage waren, einen Koffer zu öffnen.
Ablauf
Die Kandidatenwahl bei Deal Or No Deal lief fairer ab als die Wahl mancher Fußball-Weltmeisterschaft. Dazu hat man die Gerechtigkeitsikone Sepp Blatter eingeladen, damit ein zufälliger Kandidat aus dem Publikum bestimmt wird. Der Kandidat wurde anschließend auf die Bühne gebeten. Sollte er es bis hierhin geschafft haben, hatte er die Möglichkeit, Schulden von bis zu 10.000 € zu gewinnen. In jeder der 14 Runden ließ er einen Koffer öffnen. Danach rief der Bänker, der unter der Bühne in einem Keller saß, an, um dem Kandidaten ein Angebot für den eigenen, natürlich frei gewählten Koffer zu machen. Dieses Angebot variierte je nach Laune des Bänkers zwischen 100 € Schulden und den Schulden Deutschlands. Der Bänker rief im Studio mit einer 0900-Nummer an (Sat.7 hat immer noch zu viel Geld) und erzählte Guido Cantz versaute Sachen, während dieser überraschte und interessierte Gesichtsausdrücke übte:
- "Ich sitze hier unten halb nackt und habe mir die Brust mit Schlagsahne eingerieben."
- "Ich liege hier unten gefesselt an einem Bett und warte auf dich!"
- "Schatz, ich hab den Herd angelassen!"
Der Moderator musste so tun, als ob ihm der Bänker wirklich sinnvolle und passende Angebote macht. Nachdem Guido Cantz den Hörer nach 36 Minuten wieder weglegt hatte, war er nicht nur ganz feucht, sondern musste dem Kandidaten auch noch irgendein an den Haaren herbeigezogenes Angebot, das eigentlich der Bänker hätte machen müssen, nennen.
Wichtige Personen
Der Moderator
Nachdem die erste Sendung vor einer leeren Bühne stattgefunden und das Publikum ratlos anderthalb Stunden lang Koffer angeguckt hatte, kam Sat.7 auf die Idee, für weitere Folgen einen Moderator einzustellen. Ein Moderator muss langweilig, austauschbar und unwichtig sein. Außerdem wünschen sich die männlichen Zuschauer eine Blondine. Da Guido Cantz der einzige blonde Bewerber war, der gleichzeitig auch vom Teleprompter seinen Text ablesen konnte, musste Sat.7 ihn einstellen. Und welcher Moderator kann eine komplette Sendung hinweg durchlächeln? Guido kann's.
Sein Monatsgehalt setzte sich aus den "Gewinnen" der Kandidaten in seiner Sendung zusammen. Er hatte auch die ruhmvolle Aufgabe, den Anruf des Bänkers nach jeder Runde entgegen zunehmen. Zu seinen Aufgaben gehörte zudem, sich das sinnlose "Geschwafel" des Bänkers aus dem Keller anzuhören.
Der Kandidat
Wer sich als Kandidat bei Deal Or No Deal bewarb hatte das Leben nicht richtig verstanden. Denn wer sich bei einer Fernsehshow bewirbt, um Schulden zu gewinnen, der kauft:
- Sich auch ein Auto, um es in der Garage stehen zu lassen.
- Sich ein Tablet, um damit Diskus zu werfen.
- Seine neuen Klamotten erst nach dem Schlussverkauf, um mehr Geld auszugeben.
Viele Kandidaten veränderten sich durch die Sendung. Ehemalige Spieler waren oft dabei, die dann an Aldikassen nach jedem gescannten Produkt "Deal!" schrieen. Im Waschkeller hört man "Pril Or No Pril?" und auf Touren durch Norddeutschland "Kiel Or No Kiel?".
Der Bänker
Da der Bänker schon des Öfteren Anzeigen wegen Stalkings bekommen hat, musste er in seinem Kellerraum untertauchen, auf dem später das "Deal Or No Deal"-Studio errichtet wurde. Dort konnte er seinen Stalking-Zwang wieder befriedigen, indem er Guido Cantz jeden Abend mit 14 Anrufen innerhalb von 90 Minuten belästigte. Eine weitere wichtige Aufgabe fiel dem Trunkenbold anheim. Er durfte alle Gewinnspiel-Anrufe selbst entgegennehmen.
Das Publikum
Der Sender entließ vor Showbeginn einen Schwarm Mücken über dem Publikum, deswegen hörte man es andauernd klatschen. So klatschte das Publikum beispielsweise auch dann, wenn Guido Cantz sagte: "Er nimmt Koffer 1.463.". Neben dem Livepublikum waren auch die Fernsehzuschauer überlebensnotwendig für den Sender. Denn vor jeder Werbepause kündigte der Moderator ein großartiges Gewinnspiel an:
Die Politessen
Die Bezeichnung Politesse kam von einer der Aufgaben der Politessen. Sie mussten den Inhalt des Koffers, der ihnen zugewiesen worden ist, kontrollieren. Die Damen hatten damit zwar nicht viele Aufgaben, aber genug, um auch diese eine falsch zu machen. Denn Politessen sind auch nur Frauen oder wie Guido Cantz sagte: "Ich schreie es hinaus: Politessen sind auch nur Frauen!"
Bei der einen Aufgabe die sie hatten, konnte auch viel schief gehen:
- Sie konnten hinfallen.
- Sie konnten sich den Fuß bei dem Öffnen des Koffers einklemmen.
- Sie konnten den falschen Koffer öffnen.
- Sie konnten sich aus versehen nackt ausziehen.
Oder was auch oft passiert ist:
- In einem Kopfstand auf einer Abrissbirne sitzend das letzte Stück von Mozart zu singen.