Eingeweidefisch
Der Eingeweidefisch ist neben der Muräne und dem Piranha eine der verachtesten Fischarten im gesamten Meeresraum. Das liegt bereits an dem nachteiligen Namen, der bei manchen Menschen gewisse Vorstellungen hervorrufen könnte.
Eingeweidefisch | |
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Systematik | |
Ordnung: | Aalartige |
Familie: | Stachelflosser |
Gattung: | Fugenkriecher |
Art: | Eingeweidefisch |
Wissenschaftlicher Name | |
Inrektalus verschwindus |
Allgemeines
Um zu verstehen, weshalb diese Spezies einen dermaßen schlechten Ruf hat, muss man die Umstände genauer betrachten. Wer in der freien Natur nicht von Fressfeinden verspeist werden will, sollte sich demnach gut verstecken, was im Meer aber nicht so einfach ist. Bei beliebten Plätzen wie Meeresboden oder Korallenriff haben sich bereits Millionen anderer Artgenossen ihren Unterschlupf gesucht. Daher hat sich der Eingeweidefisch eine besondere Nische ausgesucht: Die Körperhöhlen anderer Arten. Man sieht also, dass diese Maßnahme nur zum Überleben und nicht für irgendwelche anderen Zwecke getroffen wird.
Die Körperform ist daher aalartig, langgestreckt und schuppenlos, was bei solchen Aktionen von Vorteil sein sollte. Schließlich muss das Eindringen in den Rumpf des Opfers so unauffällig wie möglich erfolgen. Wenn das Schuppentier (ohne Schuppen) schon mal„drinnen ist, muss es sich auch irgendwie festhalten können, weswegen mehrere Stellen zusätzlich bezahnt sind. Was auch nötig ist, denn der Eingeweidefisch kann zwischen sieben bis 36 cm lang werden. Wenn daher ein Teil des Schwanzes aus dem After auf einmal raushängt, könnte das Opfer Verdacht schöpfen und den ungebetenen Gast gleich wieder hinauspressen. All diese Faktoren des Rumpfbaus sind also sinnvoll, wenn es da nicht ein Kuriosum gäbe: Die Transparenz des Körpers. Forscher stehen hier vor einem Rätsel, warum man gerade die Eingeweide des Eingeweidefisches sehen kann.
Lebensraum und -Weise
Eingeweidefische bevorzugen im weiten Sinne tropische und subtropische Regionen im Atlantik, Pazifik und im Indischen Ozean. Kurz gesagt: da wo es warm und feucht ist. Bis zu einer Tiefe von 2000 Meter kann man diese Spezies antreffen, wenn sie sich nicht bereits wo anders versteckt hat. Was auch egal ist, Hauptsache es ist dunkel, egal ob im Wasser oder in den Körpern anderer. Vereinzelt können jene auch in der Nordsee angetroffen werden, ob dies nun eine tiefgründige Bedeutung für dieses Gebiet aufzeigt, ist jedoch ungewiss.
Im engeren Sinne sucht sich der Inrektalus verschwindus am liebsten Seegurken, Seesterne, Muscheln und Seescheiden als Opfer aus. Besonders bei erstgenannter Art muss der Eingeweidefisch genau aufpassen, denn Seegurken sehen vorne und hinten exakt gleich aus. Wenn es also schnell gehen muss, kann das Eindringen notfalls auch mit dem Schwanz voran erfolgen. Entweder wird er vom Opfer gebissen oder ihm wird, zur Verteidigung, ein Teil der erneuerbaren Gedärme entgegengeschleudert. Irgendwie wird sich das Vieh sicher bemerkbar machen und dann weiß man, wo man hin muss. Hat sich der "Fugenkriecher" nun mehr oder weniger unproblematisch durchgezwängt und in den Darm eingenistet, kann dieser warten, ob sich ein Vertreter des anderen Geschlechts so „ganz zufällig“ auch diesen Platz ausgesucht hat. Die Paarung erfolgt relativ unspektakulär, das Weibchen legt die Eier, das Männchen sprüht das Sperma drauf – und das in einer ziemlich beschissenen Umgebung. Die befruchteten Eier werden, wie beim Bandwurm, vom Körper des Opfers ausgestoßen und die Larven entwickeln sich am Meeresboden weiter. Ab dem "Tenuis-Stadium", bei dem der Kopf im Verhältnis zum Körper relativ mickrig ist und daher albern aussieht, kann der Nachwuchs bereits weitere Opfer besiedeln. Die Erziehungsberechtigten bleiben nach wie vor in ihren fischigen Unterschlupf, auch wenn es ein bisschen stinkt. Warum man so etwas tut, erklären einige Forscher mit dem parasitären Verhalten und dem darauffolgenden Auffressen der inneren Organe. Das Opfer wird also zum Wirt und als kleines Dankeschön wird dieser (laut einer umstrittenen Theorie) von innen verspeist. So ist also die Natur.
Bedeutung
Rein wirtschaftlich betrachtet ist der Eingeweidefisch so wertvoll wie ein Saturn-Mitarbeiter in der „falschen Abteilung“, nämlich gar nicht. Das liegt auch daran, dass dieses Lebewesen (damit ist der Fisch und nicht der Angestellte gemeint) relativ klein ist. Da gibt es einfach nichts zu Verarbeiten. Man muss daher die Existenz des Tieres auf eine metaphorische Ebene betrachten, die sogleich einen tiefen Einblick in die Menschheit gewährt. Auch wenn der Eingeweidefisch nur von einigen (aber nicht von allen) Biologen als Parasit dargestellt wird, lassen sich durchwegs Parallelen zur humanen Gesellschaft aufzeigen: Wenn sich nun ein Asylant illegal in einem Wohlfahrtstaat einschleust, alle erdenklichen Leistungen annimmt, die gezeugten Kinder verstößt, damit sich andere (un)freiwillig dann darum kümmern und selbst aus dem Gefüge nicht mehr hinausbewegt, wird dieses System irgendwann dank vieler Individuen von innen aufgefressen.
Da aber niemand die Wahrheit so genau wissen möchte, wird nun das Synonym „Fugenkriecher“ ein wenig analysiert. Neben „Speichellecker“ und „Schleimer“ steht der Begriff für jene Personen, die sich bei anderen einen Vorteil erschaffen wollen. Sei es nun als höheren Posten in einem Unternehmen oder als Politiker mit leeren Versprechungen in einem Wahlkampf. Alternativ möchte man auch wie „die Made im Speck“ leben oder „einen Teil vom großen Kuchen abbekommen“. Nur mit dem Unterschied, dass man nicht beginnt, die „Hand, die einem füttert“ zu beißen. Auch wenn vorherige Sätze etwas albern klingen, wer einen Blick in die große Politik wagt, kann hier viele Vergleiche sehen. Wie könnte man sich sonst den Umstand erklären, dass kleinere Parteien alles dafür tun, sich bei den Leitbildern der großen Fraktionen hineinzuzwängen um davon gut zu leben?
Manche Leute werden sich nun fragen, wie es eigentlich der Eingeweidefisch psychisch fertig bringt im Kot anderer zu hausen, selber Kot zu produzieren und ganz gut etwas zum Verdauen zu finden. Mit der Erklärung, dass dem Tier das Bewusstsein dazu fehlt wäre es eigentlich abgetan, doch Verschwörungstheoretiker haben wie immer eine andere Theorie parat. Deren Meinung nach mangelt es dem Fisch an dem sagenumwogenen „Schäm-Gen“. Dieses, so vermutet man, wurde bei vielen Mitarbeitern einiger Fernsehsender durch eine spezielle Impfung isoliert. Das erklärt auch, warum so viel Mist rund um die Uhr läuft und immer wieder neue Variationen dieser geistigen Flatulenzen dazukommen. Der Verstand der Zuseher wird zunehmend von innen aufgefressen und löst sich mit der Zeit irgendwann auf. Durch den Erfolg der Produktionen werden von anderen Sendern natürlich zur Quotensteigerungen jene mit einem ähnlichen Konzept aus dem Boden gestampft und ein Teufelskreis ist entstanden – Ähnlich wie bei den Larven des Eingeweidefisches, die sich in andere Tiere einnisten und diese irgendwann vernichten. Man sieht, dass der Mensch, so rational er sich benehmen möchte, auch animalische Rituale pflegt und seien diese noch so parasitär für die Gesellschaft.
Triviales
Eher subtil kann man das Verhalten des Eingeweidefisches in der japanischen Kultur entdecken. Nachdem, wie anfangs erwähnt, diese Tierart im pazifischen Raum lebt, ist in einigen Regionen eine Freizeitbeschäftigung entstanden. Beim, für Europäer (und dem Rest der Welt), verstörend wirkendem Spiel „Kancho“ geht es um das Eindringen in den Anus. Vor allem Schüler(innen) versuchen dabei, den Finger in eine bestimmte Körperöffnung anderer Leute so schnell wie möglich hineinzustecken und wieder auszufahren. Was daran so lustig ist, kann man nicht erkennen. Vermutlich soll dadurch ein „Machtgefühl“ entstehen, was der künftigen Elite Japans sicher gut tun würde.
Bei einem weiteren Versuch, die Verdauung komplexer Lebewesen zu erforschen, sind Wissenschaftler auf das Phänomen der „umgekehrten Verdauung“ gestoßen. In einem geheimen Labor in der Nordsee haben Professoren einer renomierten Fakultät vor einigen Jahren ein Opfertier des Eingeweidefisches seziert und mussten feststellen, dass der Inrektaulus verschwindus zu einem Teil zersetzt wurde. Er ist also zu tief in das System vorgestoßen und wäre am Ende durch den Mund des anderen Fisches als Kot herausgekommen. Auch wenn das Ergebnis aufgrund des Ekels eher verschwiegen wurde, hat man es auf einem anderen Weg thematisiert. Bei einer Episode der Cartoonserie Southpark „Nur körperliche Liebe im Vatikan?“ hat die Figur des Eric Cartman ein Lebensmittel anal eingeführt und oral wieder ausgeschieden. Viele Zuseher riefen bei Comedy Central an und beschwerten sich über diesen Fäkalhumor, doch die Sendeleitung verwies lediglich auf die natürliche Inspiration.
Anders war es beim Film Full Metal Jacket, bei dem einige Cineasten mit aller Gewalt versuchten, eine Verbindung zum Eingeweidefisch herzustellen. „Man sehe doch viele Andeutung auf die Existenz dieser Tierart“, so ein selbsternannter Sprecher dieser Nerds. Der Charakter Gunnery Sergeant Hartmann verwendete Fäkalsprache im Sinne des Eindringens. Auch Private Paula meint, dass er „in einer Welt voller Scheiße“ lebe. Und überhaupt: Marines = Marine = Meer und dass die Handlung bei den „Schlitzaugen“ spiele, seien schon viele Indizien auf diesem Fisch. Diese Vorwürfe wurden nie vom Regisseur Stanley Kubrick, was höchstwahrscheinlich daran liegt, dass er längst verstorben ist als diese schwachsinnigen Theorien aufkamen.
In Anlehnung an die unvorstellbare Flexibilität des eingeweidefischartigen Körpers, wurde so manches Gerät nach dessen Bauart entwickelt. Wo wäre man heutzutage ohne Endoskope, die zwar robust und dennoch biegbar sind? Wie das Tier ist das Endoskop vorne etwas reichlich bestückt und danach wirkt es dünner und in die Länge gezogen. So mancher Proktologe dringt täglich in den Anus seiner Patienten mit diesem Instrument ein und kann daher nachvollziehen, wie der Alltag eines solchen Fisches sein könnte. Daher haben beide etwas gemeinsam. Sie wissen, wie es in den Därmen der anderen aussieht, und können davon auch noch leben. Um den Reigen mit diesen illustren Anspielungen zu beenden, wird am Schluss noch auf die Transparenz des Fischkörpers hingewiesen. Wie anfangs erwähnt, ist die Fischhaut durchsichtig und man kann die Organe des Eingeweidefisches erkennen. „Rein zufällig“ gibt es ein (natürlich vom Menschen erfundenes) Ding, welches so konstruiert wurde, um nur in den Anus eingeführt zu werden. Die Rede ist von den sogenannten „Butt-Blugs“, von denen es auch gläserne Modelle gibt. Der einzige Sinn besteht darin, in der vorgegebenen Öffnung drinnen zu bleiben. Auf weitere Informationen wird allerdings verzichtet, da sonst der Eindruck entstehen könnte, dass sämtliche Perversionen vom Eingeweidefisch stammen könnten. Wer nun meint, dass diese Tierart nur so voller Ekel strotzt, sollte mal gewisse dekadente „Errungenschaften“ der Menschheit näher betrachten.