Diarrhea of the Dead
Diarrhea of the Dead ist ein Horrorfilm des US-amerikanischen "Regisseurs" Scadney Turdstone aus dem Jahr 2007, der als inoffizieller Nachfolger versuchte, an den Erfolg des Kultfilmes Darm of the Dead anzuknüpfen. Das düstere Endzeitszenario spielt in einer Welt, die von einer globalen Super-Durchfall-Pandemie entvölkert wurde.
Da die unglaublich dilettantische Kameraführung fälschlich als Stilmittel gedeutet wurde, wird Turdstones Werk oftmals im Zusammenhang mit anderen fäkalistischen "Mockumentarys" wie Bläh Witch Project und Paranormal Kacktivity erwähnt.
Dieser Artikel gehört zum Themenkreis des dummen Fäkalmülls!
Diarrhea of the Dead ist also nichts weiter als ein Produkt pathologischen Gehirnbrandes, welcher auf fatale Weise peinlichen und blöden FFF-Humor produziert. Es wird empfohlen den Artikel (wenn überhaupt, dann) lediglich zu Forschungszwecken zu lesen. |
Dieser Artikel behandelt den 2007 erschienen Film Diarrhea of the Dead; für die so bezeichnete Krankheit, siehe EHEC. |
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Handlung
Vorgeschichte
Ein sich rasant ausbreitender Superdurchfall wütet auf der Erde und führt innerhalb von wenigen Monaten zu einer Massenerscheißung, die beinahe die gesamte Menschheit auslöscht. Über den Ursprung der Seuche wird gerätselt, jedoch kann keine zufriedenstellende Antwort gefunden werden. Theorien über verseuchte außerirdische Kampfgurken, die gegen die Menschheit als Biowaffe eingesetzt wurden, machen die Runde; da sich jedoch sämtliche renommierten Wissenschaftler bereits erschissen haben, bleibt die wahre Ursache der rätselhaften Krankheit unklar. Weltuntergangsgläubige interpretieren die Krankheit als Strafe Gottes und sehen die Kackokalypse (engl. Scatocalypse) gekommen; andere hingegen bezeichnen die Katastrophe einfach als den Großen Beschiss.
Wenig später steht jedoch fest, dass die Opfer der Seuche nicht tot bleiben, sondern als stupide vor sich hinkotende Zombies wieder auferstehen. Für die wenigen Überlebenden beginnt ein Dasein als Gejagte in einer unwirtlichen und vor allem unappetitlichen Welt.
Haupthandlung
Einen Monat nach Ausbruch der Seuche kämpft eine kleine Gruppe Nichtinfizierter im toxisch verkackten New York um ihr Überleben. Der erfolglose Duftsprayvertreter Ben Cooper hat sich mit seiner Frau Stephanie Andrews in einer verlassenen Bahnhofstoilette verbarrikadiert und hofft verzweifelt auf Hilfe. Die einzige Verbindung zur Außenwelt ist ein Flachbildfernseher; dieser verfügt jedoch lediglich über 28 Zoll Bildschirmdiagonale und unterstützt darüber hinaus auch kein HDTV, was Ben zunehmend zu schaffen macht. Die Informationslage wird stetig schlechter, da sämtliche Rundfunkmedien größtenteils nur noch Scheiße senden.
Währenddessen befindet sich der koprophile Klempner Weegey auf der Flucht: Die paramilitärische Kampftruppe "Putzkolonne" hat sich der Bekämpfung selbst hartnäckigster Kotflecken verschrieben und den passionierten Rohrreiniger während einer ihrer groß angelegten Säuberungsaktionen aufgespürt. Aufgrund seiner beschissenen Erscheinung halten die Putzkolonnisten ihn für einen Kot-Zombie und eröffnen das Feuer aus großkalibrigen WC-Enten. Weegey flieht, wird jedoch gestellt und von einer zweihändigen Klobürste am Kopf getroffen, was ihn gefährlich verletzt. Kurz darauf finden ihn die herumstreifenden Alkoholiker Shaun Wright und Edgar Frost, welche ihn in letzter Minute zum Bahnhofsklo bringen können, verfolgt von Zombies.
Auf der Toilette beginnt eine ausgedehnte Belagerung; die Vorräte an Wasser, Essen und vor allem Klopapier nehmen rapide ab. In der verzweifelten Notlage beginnen die ungleichen Verbündeten, sich von ihrem früheren Leben zu erzählen. So erfährt die Gruppe auch vom Schicksal Edgars, der seit frühester Kindheit an FFF-Humor leidet: Der Nachrichtensprecher wurde gefeuert, als er beim Verlesen der Meldung, die gesamte Westküste sei von einer riesigen Durchfallwelle erfasst worden, vollkommen die Beherrschung verlor.
Die düsteren Gedanken der Gruppe werden jedoch jäh unterbrochen, als Weegey plötzlich beginnt, wild um sich zu koten. In letzter Minute kann er auf einer der verfallenen Toiletten platziert werden, jedoch gelingt es nicht, die Kotung zu stoppen. Nun wird den Anderen klar, dass Weegey bereits mit dem Superschiss infiziert ist; ohne Vorwarnung erleidet er schließlich eine Arschexplosion, was das marode Toilettenmaterial stark strapaziert. Erst, als es zu spät ist, bemerkt die Gruppe, dass sie bereits einen Sprung in der Schüssel hat, der sich schnell vergrößert. Es bleibt keine andere Wahl, als das Bahnhofsklosett aufzugeben; jedoch wurden durch das extrem laute Geschiss zahlreiche Zombies angelockt. Weegey, der sich bereits in einen von ihnen verwandelt hat, fällt schließlich über Edgar her und tötet diesen mit einem gezielten Kopfschiss.
Ben, Stephanie und Shawn können entkommen und retten sich in ein leerstehendes Sanitärfachgeschäft; die Zombies sind ihnen jedoch dicht auf den Fersen. Eine Einheit der Putzkolonne, die ihnen zu Hilfe kommt, gerät unter schweren Beschiss, sodass der Kommandant schließlich keine andere Möglichkeit als den Einsatz einer 35mm-Reinigungskanone auf dem Hudson River sieht.
Aufgrund der stark eingeschissenen Wasseroberfläche kann das Boot jedoch schlecht manövrieren und putzt statt der Zombies die Kolonnisten weg. Auch Shaun wird von dem gnadenlosen Säuberungsstrahl erfasst und in eine Horde Zombies geschleudert, die jedoch aufgrund der unvergleichlichen Aktivreinigungswirkung die Flucht ergreifen. Sterbend und nach Zitrusfrüchten riechend, ruft er Ben und Stephanie zu, sich in Sicherheit zu bringen. In der letzten Einstellung des Filmes ist zu sehen, wie die beiden auf einem fahrbaren Toilettenstuhl eine Flucht ins Ungewisse antreten.
Entstehung
Die Anfangsphase des Projektes war von vielen, voneinander stark abweichenden Ideen geprägt; selbst der Name des Filmes wurde zweimal umgeändert, bis man schließlich zu Diarrhea of the Dead kam. So war als Ursache des Weltuntergangs ursprünglich die mysteriöse Scatology-Sekte vorgesehen, die durch die Erweckung des Ur-Dämons Cothulhu das Schicksal der Menschheit besiegelt. Auch über die grundlegende Struktur des Filmes war Turdstone lange Zeit unentschlossen; die erste Planung sah sogar einen regulären Kacktastrophenfilm vor, in dem eine Dose abgelaufenes Chili Verheerendes anrichtet.
Die Finanzierung erfolgte teilweise durch den Internationalen Uwe-Boll-Fonds zur Förderung schlechter Filme, was dazu führte, dass im Anschluss an die Premiere die Diskussion über das Verbot dieses Fonds wieder aufflammte.
Darüber hinaus sah sich Turdstone Anschuldigungen wegen Tierquälerei ausgesetzt, konnte jedoch glaubhaft darlegen, dass das Drehbuch tatsächlich von ihm selbst verfasst wurde und nicht, wie ein Gerücht damals besagte, von 300 darmkranken Schimpansen.
Veröffentlichung
Diarrhea of the Dead wurde zunächst auf dem Spamglance Film Festival gezeigt, wo er es fertigbrachte, 89% der Zuschauer nach den ersten 45 Minuten erfolgreich zu vertreiben. Nachdem sich diverse Kinobetreiber unter Androhung von Selbstmordattentaten geweigert hatten, den Film zu zeigen, wurde die Idee, ihn in normalen Kinos vorzuführen, verworfen und Diarrhea of the Dead direkt auf DVD veröffentlicht.
Reaktionen
Schon früh erntete der Film Kritik für seine extreme Darstellung von Fäkalien aller Art (insgesamt waren während der Dreharbeiten mehr als 500 Liter Filmkot verbraucht worden). Als Neuzugang in der Independent-Fäkalfilmszene wurde Turdstone jedoch gefeiert; selbst Genregrößen wie James O. Crapman (Regisseur des Psychothrillers "The Constipator - Wenn's auf dem Klo mal wieder länger dauert") äußerten sich begeistert über Diarrhea of the Dead:
„ | Eine atemberaubende, darmzottenaufreibende Kackophonie, welche heutzutage ihresgleichen sucht und sich auch vor legendären Klassikern wie "Scheißhaus der Tausend Leichen" und "Ich weiß, was du gestern Abend gegessen hast" nicht verstecken muss. | “ |
Der Film wird in Fäkalkreisen bis heute oft als kritische Auseinandersetzung mit dem Kotungsverhalten der heutigen Konsumgesellschaft und dem allgemeinen Werteverfall gedeutet. Das Verhalten der Zombies, die unaufhörlich versuchen, in das Bahnhofsklo zu gelangen, wird als Rückkehr zu dem Ort angesehen, der ihnen im Leben am Wichtigsten war: Die Toilette.
Von der US-Prüfstelle erhielt Turdstones Werk zunächst das Prädikat "Besonders verdauungsfördernd", jedoch ging später eine Bürgerinitiative gerichtlich gegen den Film vor, da er ihrer Ansicht nach zur sittlichen Verwahrlosung der Jugend beitrüge und noch dazu nur Scheiße beinhalten würde. Als Reaktion darauf entstand zunächst eine gekürzte Fassung, in der die allzu fäkalhaltigen Szenen fehlten; da dies jedoch nahezu alle waren, bestand diese Version lediglich aus dem Abspann und verkaufte sich infolgedessen nicht allzu gut. Erst 2009, als die Volkshysterie sich längst wieder Killerspielen und Terrorismus zugewandt hatte, wurde riskiert, die ursprüngliche Fassung als Ultimate Sprühschiss Edition wieder auf den Markt zu bringen.
Kritiken
- "Man wagt es kaum auszusprechen, aber Scadney Turdstone hat sein Regiedebüt buchstäblich verkackt."
-Dyslexikon des Internationalen Films
- "Was auch immer man vorne zu sich nimmt, hinten kommt lediglich Scheiße heraus. Das haben Turdstone und sein Team verstanden. Tut man aber vorne Scheiße rein, kommt hinten lediglich noch mehr Scheiße raus - leider hat Turdstone auch das erkannt und konsequent umgesetzt. So ist nun die 90-minütige Kotschlacht, welche Diarrhea of the Dead darstellt, für die einen lediglich ebenso pathologisches wie passioniertes Rumrühren in der eigenen Scheiße, für die anderen hingegen... auch."
-Agnostische Filmkommission für Deutschland
- "Die hochwissenschaftliche Analytik, mit der Turdstone an eine soziokoturelle Problemstellung herangeht, zieht mitunter die komplexe Dramaturgie des Drehbuchs in Mitleidenschaft. Hervorzuheben ist die jedoch die eindrückliche Inszenierung von spektakulären Fäkalphänomenen, welche trotz ihrer drastischen Gestaltung nachdenklich stimmt."
-Michael Birsches, Koprologisches Institut Darmstadt
- "Männer denken statt mit dem Kopf eher mit anderen Körperteilen, soweit nichts Neues. Dass dies allerdings der Enddarm sein muss, geht dann doch zu weit."
-Bild der Frau
Literatur
- Interview mit Turdstone in: George Owen Shycehouse: Feces in po(o)pular culture, For-Gods-sake-open-a-window-Publishing, 2009
- Frederik von Furz: Faszination Fäkalien - Eine koprologische Untersuchung, Verlag des Von Furzschen Instituts, 2011
- Michael Birsches: Aspekte der Klobalisierung in Film und Literatur, Verlag für deutschsprachige Toiletteratur Darmstadt, 2011