Endstille

Wie genau der Text lautet, weiß außer vielleicht der Band niemand, da es sich um Screaming und Growling der übelsten Sorte handelt. Frontsänger Iblis lebt im Gesang seine schmutzigen Fantasien aus oder versucht Kontakt mit Toten aufzunehmen, daher werden nur die Strophen von Crunchor abgedruckt.

Eine Analyse lässt sich also nur aus dem machen, was die Band als ihre Texte angibt. Aber auch die haben es in sich: Sie handeln von der deutschen Kriegsniederlage, einige Texte werden im Geschichtsunterricht an Waldorfschulen verwendet, oder beschäftigen sich mit dem Streitthema Glauben. Wenn die Band an Gott glaubt, dann ist es für sie nur eine Witzfigur und über Deutschland wacht er sowieso nicht. Lieder, wie z. B. „Der Ketzer“ oder „Der Brand im Puppenhaus“ beziehen sich auf persönliche Erfahrungen des Texters. Auf dem neuesten Album besingt die Band u. a. den rückläufigen Frontverlauf der Aktienkurse mit Bezug auf die Weltwirtschaftskrise.

Kritiker beglaubigen Endstille eine hohe Affinität zur rechtsradikalen Szene („unachahmlich, aber nachahmend“), diese distanzieren sich aber stark davon; mit der Begründung überhaupt keine Ahnung von Politik zu haben und daher auch nicht politisch sein zu können. Wovon sie aber Ahnung hätten, so xD, seien Panzer und Waffen aus dem 2. Weltkrieg (Zitat xD: „Ra-ta-ta-ta-ta-ta-ta-ta-ta, so macht das Flakgeschütz!“)

Auf Konzerten der Formation herrscht immer eine ganz besondere Atmosphäre. Traditionell werden Plätzchen mit kriegsverbundenen Motiven, wie z. B. Panzern, angeboten; dazu gibt es 1A-Hahnenwasser oder auch dieses gelbliche Getränk mit der weißen Krone - wie heisst es noch? Aus Angst vor peinlichen Fotos im modernen Kommunikationsnetz schützt sich die Band auf der Bühne, indem sie heavy bangt oder den Kopf gebeugt hält, sodass die fransigen und ranzigen Haare über ihre Gesichter fallen.

Die Bandkleidung ist typisch Metaller:

live in Wacken 2007, auch die zwei Zuschauer wollen nicht erkannt werden, der Typ hinten links hat sich auch geschminkt, der sieht sonst so aus wie die Band in dem Moment.

• T-shirts mit Logos unbekannter, aber geiler Metalbands - zum Beispiel Endstille - und gerippten Ärmeln.
• Oben ohne, aber mit Kinder-Glitzer-Wunder-Schminke eingesaut angemalt.
• Arm- und Halsbänder mit Nieten in Penisgröße.
• Springerstiefel, aus technischen Begabtheitsgründen mit Klettverschluss.
• wenn überhaupt, dann schwarze Hosen.

Die Bühnenbeleuchtung ist eher unspektakulär, da sie auf Wunsch der Band den Himmel nach feindlichen Bombern absucht. Auch auf Pyroeffekte wird weitestgehend verzichtet, man erwartet, dass die Zuschauer sich darum kümmern.

Endstille veranstaltet nicht nur traditonelle Touren, sondern auch „Einzelmissionen hinter der Feindlinie“, so gab es zwar die Wo ist unsere Parade?-Tour 2009 oder die Kriegsnebel-Tour 2006; aber auch groß aufgezogene Tageskonzerte, wie Winter vor Moskau (November 2005, St. Petersburg) oder Das Lazarett ist überfüllt in Amiens (Frankreich), Sommer 2008.

Als Sündenbock für alles Mögliche entführt die Band manchmal vor Konzerten die Priester der nächsten Ortschaft und zwingt sie dazu, Triangel zu spielen, was natürlich vollkommen lächerlich rüberkommt.

Im Frühling des Jahres 2000 kamen Sänger Iblis und Drummer xD auf die Idee eine Band zu gründen, um die Leere in Kopf und Lenden zu füllen. XD hatte schon Erfahrung in Black Metal Bands wie Old Forest, der Peter-Alexander-Experience und Black Government, Iblis brachte zwar das nötige musikalische Unvermögen mit, besaß aber eine Stimme, die nicht ekelig genug war, vermutlich wegen Hormonmissbrauchs in der Jugenzeit.

Gelöst wurde das Problem durch einige Becher Hustentee (Kamille, Speck und Honigmelone) mit Salz zu einer gesättigten Lösung vermischt.

Mit viel Spucke und Spänen - und zwar wörtlich - errichteten die beiden Jugendfreunde ein Clubhaus, in das man den Starcellisten Hans L. mit einer halb vollen Bierflasche an einem Faden reinlockte. Als dieser wieder zu sich kam, hieß er Crunchor und hatte einen Bass um den Hals. Ludwig W. v. u. z. Machtfels stieß zwei Wochen später zu der Band, bisher hatte xD Gitarre gespielt und ein Drumcomputer gedrummt, nachdem er von der Front zurückkehrte, wie er selber erzählt. Wie und wo diese Front verlief, blieb bis heute sein Geheimnis - manche wollen ihn jedoch im Krankenhaus gesehen haben, als er invaliden Kindern etwas vorlas. Zum Namen: siehe unten

Nach Veröffentlichung des Demo(n)-Tapes Ende 2000 wurde die Band mit einem Schlag berühmt. Fachzeitschriften wie „Driving Stoned“ setzten Endstille mit den legendären Status Quo gleich, insofern zu Recht, da beide nur vier Akkorde beherrschen.

Zusammen mit dem Maschineninspekteur und Bierbob (Fachwort für: insgeheim verachteter, dicker Kerl, der den Stoff holen gehen muss) Der dicke Bert nahm man das Album „Das' der Rhytmus wo jeder mitmuss“ auf, dessen Partyhauch vor allem durch das anale Beatboxing Berts hervorgerufen wird. Bert verließ die Band 2002 nach einem Auftritt auf dem Brunnenfest in Wacken wegen eines Streits mit Iblis, da beide ein X als Unterschrift auf die Autogrammkarten setzen wollten.

Der Frontsänger setzte sich durch, allerdings reichte sein Widersacher Klage gegen Mr. X ein - ohne Erfolg. Wegen eines Hydranten-Sauf-Penis-Mittelfinger-„Ihr könnt'mich alle mal!“ - Skandals und diverser rechtsradikaler Äußerungen („Der rechte Winkel ist wie eine deutsche Eiche parallel zum Horizont und fällt nicht um!“) verurteilte ein Gericht in Mecklenburg-Vorpommern alle Bandmitglieder zu einer wohltuenden, sinnvollen Tat für das Allgemeinwesen!

Aus diesem Grund setzte man sich für gesunde Ernährung ein und nannte die Band zeitweise in Endstulle um; das Album sogar von Frühlingserwachen in Frühstückserwachen. In der Zeit wurde häufig im Kinderkanal eine Werbung ausgestrahlt, die die gecorpsepainteten Musiker zeigte, in Zusammenhang mit der Fragestellung: „Was passiert, wenn ich meine Stulle nicht esse?“

Die Band erlebte einen Tiefgang unter Periskophöhe, in vielen Kreisen wurde sie als nicht merh so dufte und - soft as hell - Trash Metal Band verschrien. Mit dem Album Erntezeit wollte man zurückschlagen und allen zeigen, wo der Hammer hängt. Mit Zurückschlagen hat auch „Uns“Uwe „Ich“Olli Kahn Erfahrung, für die folgenden Jahre unterstützter er Iblis bei Liveauftritten im bayerischen Großraum. Kahn suchte, so er selber, einen Weg aus der Sackgasse, in welcher er sich im Moment befände. Er wolle nicht den selben Fehler machen, den Jens Lehmann machen werde.

Das Jahr 2004 um die Band blieb komplett verschleiert, manche wollen sie mit der deutschen Nationalmannschaft in Portugal gesehen haben, manche nicht.

2005 erschien dann das Album „Schiff Ahoi“, auf dem traditionelle Seemannslieder neu interpretiert werden.

Ab 2005 wurde Endstille von DJ Johndaplaya unterstützt, sodass nun eine doppelte Doublebase möglich war. Allerdings musste John seinen Namen in Johnplaysdasawanddaflak umändern, was er absolut cool fand.

2008 verstarb der DJ an einer Überdosis THC-Gummibärchen.

Über diese Jahre ist nicht viel bekannt, es erschien noch ein Pseudoalbum, dann war für zwei Jahre Schluss. Die Interpreten nahmen sich eine längere Auszeit: Iblis besuchte seine Verwandten im Zoo, Machtfels schrieb sich erneut bei der Armee ein.

2009 kam dann die plötzliche Veröffentlichung des Albums Inflation over Germany mit einem Kanonenschlag auf die sehnsüchtig wartenden Fans zu. Der Kanonenschlag landete, gezielt oder nicht, im Dresdener Rathaus, die aber sowieso sanieren wollten. Durch Fakeaccounts bei öffentlichen Musikforen erzeugte die Band selbst den Eindruck, ihr Album wäre melancholisch und tiefsinnig, obwohl es eigentlich so stumpf wie alle anderen Alben dahersupmft.

• „Ein Moshpit wie sonst was!“ - Fan zu seinem Kumpel kurz vor Konzertbeginn.
• „As hell, Dude, as hell!“ - gleicher Fan zu rechtem Nachbarn, der kein Deutsch spricht.
• „Ich gebs ja zu, ich bin Metaller!“ - ertappter Fan im Bus.
• „Wenn ich das jetzt mit ipod und Kopfhörer reinhaue, übertöne ich locker die ganzen Hopper mit ihren Handys!“ - zwei Blackies am Bahnhof.
• „Urgl“ - traditioneller Schlachtruf während Konzerten.
• „Alles ist Krieg, ihr Kackboons!“ - Besserwisser auf Wacken.
• „Der König ist tot - schade!“ - Der nackte, verschwitzte Typ, der einem bei Festivals seinen Bierbauch in den Rücken drückt
• „Ich hör ja lieber Eisregen …“ - Frontmann Iblis