Paganismus
Paganismus ist die schickere Bezeichnung für das Heidentum.
Der Begriff wird auch deswegen gerne von praktizierenden Heiden verwendet, weil der Durschnittsdödel "Heide" meist mit "Atheist" gleichsetzt.
Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen ist aber erheblich: Atheisten glauben an keinen Gott, Paganisten hingegen an ALLE Götter und noch ein paar Sachen mehr.
Halt ein, oh Besucher dieser Seite! Der nachfolgende Artikel könnte deine religiösen Gefühle verletzen oder du könntest gar vom Glauben abfallen. Wenn du in dieser Hinsicht keinen Spaß verstehst, lies bitte hier weiter. Falls dein fester Glaube unerschütterlich ist, du gar keinen hast oder sowieso schon den Scheiterhaufen vorgeheizt hast, wünschen wir dir viel Vergnügen beim Lesen dieses Artikels. Gezeichnet, die Hohepriester und Propheten der Stupidedia |
Überblick - was ist Paganismus
"Was zum Teufel ist Paganismus" fragen sich viele und andere antworten: "Eben, genau das - der Teufel!"
Dies ist natürlich so falsch wie ein SPD-Wahlversprechen.
Genau genommen ist Paganismus der Oberbegriff für eine ganze Gruppe von Religionen. Diese Traditionen, wie man die Untergruppen auch nennt, weichen inhaltlich zwar voneinander ab, haben aber trotzdem soviele Gemeinsamkeiten, dass man sie in den selben Topf werfen darf, ohne jahrhundertelange, blutige Glaubenskriege zu riskieren.
Es handelt sich beim Paganismus kurz gesagt um die alten, polytheistische Naturreligionen Europas, wie etwa die der Kelten und der Germanen. Zumindest was davon noch überliefert ist. Und weil das nicht gerade überwältigend viel ist und so manche Liturgie wie das Menschenopfer heute nicht mehr praktiziert werden kann, ohne gleich Ärger mit dem Ordnungsamt zu kriegen, sprechen viele vorsichtshalber eher vom Neo-Paganismus oder Neu-Heidentum.
Aber auch die sogenannte Hexenreligion (welche Elemente keltischen, germanischen und griechischen Heidentums vereint) gilt als Paganismus.
Vielen erscheint der Paganismus etwas unheimlich. Hexen wird nachgesagt dass sie die Angewohnheit haben, kleine Kinder in Lebkuchenhäuschen zu locken um sie dann zu braten. Oder auch irgendwelche Passanten in Kröten, Krähen, Fliegen und son'n Mist zu verwandeln. Daher begegnet man Anhängern dieser Religion grundsätzlich mit Zurückhaltung.
Geschichte des Paganismus /Heidentum
Paganistische Glaubensinhalte haben sich aus der eiszeitlichen Ur-Religion entwickelt; eine Zeit in der Schamanen die Geister der Jagd, der Erde und der wilden Tiere besuchten um sie darum zu bitten, mal wieder was zu Futtern zu bekommen.
Von diesen Ur-Heiden wird gern behauptet, dass sie ob jedes Heuschrecken-Hustens erschraken und sich bei Sonnenfinsternis die Fellhosen vollschissen.
Hierbei handelt es sich jedoch um üble, christliche Propaganda: Urheiden haben mit steinernen Sternwarten Sonnenfinsternisse vorhergesagt, während die "zivilisierte Christenheit" noch Jahrtausende später Leute eingeäschert hat, wenn diese auch nur erwägten, die Erde sei rund.
Paganismus heute
Trotz Jahrhundertelanger Verfolgung durch die Inquisition, ist das Heidentum nicht totzukriegen. Schon deswegen nicht, weil das Christentum etliche Bräuche einfach geklaut und weitergeführt hat: So wurde aus Yule Weihnachten, der Sonnwendbaum wurde zum Christbaum und der Ostara-Hase wurde zum Osterhasen. Dass sich diese Dinge in der Bibel gar nicht finden lassen, stört die Christen nicht weiter.
Da ist es nicht verwunderlich, dass viele gleich zum Original greifen und heute wieder offiziell Paganisten sind.
Typen von Paganisten
Moderne Paganisten kann man grob in folgende Gruppen unterteilen:
Der Multireligiöse Recycler
Glaubt sowohl an den einen Christengott als auch irgendwie an den paganistischen Götter-Pantheon. Möchte sich einerseits im Schoße einer anerkannten Weltreligion wissen und trotzdem nicht auf die geilen Sachen aus dem Heidentum wie Heilsteine, Tarotkarten und Liebesrituale verzichten. Dass die Bibel sowas eigentlich ausdrücklich verbietet wird dezent übergangen. Kauft sich meditative Musik-CDs mit dem Titel "Jesus meets Buddha on a Hexesabbat".
Die Eso-Tussi
Ähnlich wie oben, bekennt sich aber zu keiner bestimmten Glaubensrichtung, sondern ist einfach "irgendwie spirituell". Probiert jede Woche etwas neues aus: Channeln mit Erdgeistern auf der Baustelle, Die Heilkraft von Nacktschnecken bei Mitternacht, I-Ging auf Suhaeli oder was halt grad die Freundin so empfiehlt. Kann auch mal "magisches Klopapier-Wickeln bei Neumond" sein, Hauptsache es klingt irgendwie tiefsinnig. Siehe auch: Esoterik
Der Mittelerde Romantiker
Ist entweder gar nicht wirklich gläubig oder hat noch keine Zeit gehabt, sich Gedanken zum Thema zu machen. Ist ja auch nicht so wichtig. Er findet einfach Tolkien und die ganze knorrige Waldläufer-Arda-Elfen-Zwerge-Schwert-Drachen Soße voll cool und die Trading-Cards dazu sind ja auch echt klasse!
Die Teen-Hexe
Wer hat in der Kindheit Bibi-Blocksberg Kassetten verschlungen und möchte jetzt so wie Buffy sein. Wie schön, dass es die paganistischen Tradition des Wicca und Wickie gibt! Behängt sich mit Pentakeln jeder Größe, trägt lila Klamotten, erzählt jedem wie Scheiße das Christentum ist und flechtet in jeden ihrer Sätze das Wort Göttin ein, damit auch ja niemandem entgeht, dass sie einer matriarchalischen Religion angehört. Gerne lässt sie auch durchblicken, dass sie jedem jederzeit einen üblen Fluch anhängen kann. Man möge sie also besser nicht kristieren. Wicca ist allerdings nur was für [[Mädchen]. Deshalb gibt es für Jungs die Wickie-Religion.
Der verirrte Satanist
Oberflächlich wie oben, möchte dieser Zeitgenosse gerne gegen das Christentum rebellieren, ist für richtig heftige Sachen wie Friedhöfe schänden, Katzen zerhacken und so zu feige. Daher tut es für ihn auch ein schweres Pentakel oder Pentagramm als Anhänger, ein Power-Metal T-shirt und richtig böse Gucken.
Kurz: Diese Spezies hält den Paganismus für eine Light-Version des Satanismus.
Der Nazi
Kann das Wort Heide grad noch so buchstabieren. Nicht, dass er wirklich an den ganzen Götterkram glauben würde, aber wenn es denn schon eine echt doitsche Religion gibt, die man dem ganz und gar unarischen Christentum entgegenhalten kann, wird die natürlich angenommen, jawoll! Außerdem lassen sich heidnische Feiertage wie Sonnwendfeiern prima für rechte Demos und Märsche missbrauchen.
Der echte Heide
Glaubt an die alten Götter, weil sie einfach Teil seines Lebens sind. Magie, Naturgeister und Mysterien bestimmen seinen Alltag, ob er will oder nicht. Das macht ihn meist etwas unheimlich für seine Mitmenschen. Er Kann froh sein, nicht mehr im Mittelalter zu leben, wo er längst auf dem Scheiterhaufen brennen würde. George Bush befürwortet solche Scheiterhaufen massiv.
Paganismus im Vergleich zu den monotheistischen Religionen
Die paganistischen Götter haben in der Regel etwas mehr Humor als der klassische Bibelgott und befehlen nicht gleich ausgewachsene Völkermorde, nur weil jemand mal in der falschen Tonart furzt.
Wie dieser zeugen auch sie ab und zu Kinder mit Sterblichen - vor allem Zeus, der alte Weiberheld.
In der Regel lassen heidnische Götter ihre Söhne aber nicht dem Kreuzigungstod anheim fallen und erwarten dann, dies möge als Liebesbeweis an die Menschen verstanden werden. Sie drohen ebenfalls nicht, jeden der daran nicht glaubt, durch den Fleischwolf zu drehen und das Gehackte dem Teufel zum Frühstück zu servieren.
Andererseits sind die Paganistischen Götter nicht allmächtig, bzw. behaupten sie nicht, dies zu sein. Das bedeutet in der Praxis dass sie in der Regel nicht für Scheiße haften, die Menschen bauen.
Ebenfalls sind die Götter nicht allgütig. Es gibt friedliche und weniger friedliche Götter.
Von Loki wird man zum Beispiel permanent verarscht, Ares macht alle erst zu Sau und fragt dann, was man wollte. Kali liebt es, Leute einen Kopf kürzer zu machen, was aber nicht persönlich gemeint ist. Es steht jedem frei, sich mit den Göttern seiner Wahl zu verbünden.
Paganismus weltweit
In Amerikanien ist Paganismus Staatsreligion. In Bushland werden Paganisten auf staatliche Anordnung verbrannt. In Österreich scheiterte jüngst der Versuch, das Heidentum zur Staatsreligion zu machen. Der Antragssteller, Jörg Haider hatte da wohl auch etwas falsch verstanden...