IT-Geräteträger
Der Ausbildungsberuf des IT-Geräteträgers entstand im Zuge der Neuordnung der Elektroberufe. Entgegen allgemeiner Annahme spielt der Anteil der Informatik in diesem Berufsbild eine nur untergeordnete Rolle, weshalb der häufig angestellte Vergleich mit dem Beruf des Fachinformatikers nicht ganz zutreffend ist. Themen wie Elektronik, Funk- und Fernmeldetechnik sowie Netzwerke gehören ebenfalls nicht zu den Kernkompetenzen des IT-Geräteträgers; meist beherrscht er noch nicht einmal den Informatikerkonjunktiv und versteht auch nicht, wie eine verzettelte Liste funktioniert. Dafür ist das bloße Tragen meist schwerer IT-Geräte in diesem Beruf deutlich stärker gewichtet als die vorgenannten Bereiche, so dass der IT-Geräteträger in direkter Konkurrenz zum Möbelpacker steht, den er aufgrund seiner Spezialisierung aus dem Gebiet der IT-Geräte inzwischen weitgehend verdrängt hat.
Ausbildung
Gemäß der Verordnung über die Berufsausbildung im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik findet die Ausbildung im dualen System statt, also mit einer Verteilung der Lehrinhalte auf Betrieb und Berufsschule. Im Gegensatz zu allen anderen IT-Berufen hat der Sportunterricht hier keine bloße Alibifunktion, sondern dient tatsächlich dem Aufbau von Kraft und Ausdauer, die letztlich auch die wichtigsten Fähigkeiten des IT-Geräteträgers darstellen. Im Gegenzug kommt Fächern wie Anwendungsentwicklung, Netzwerktechnik und IT-Systeme eine deutlich geringere Gewichtung zu: Sie dienen im Wesentlichen der Ausbildung eines lauten Organs. An Berufsschulen mit geringen personellen Kapazitäten können IT-Geräteträger und Fachschwachmatiker der Fachrichtung Pause in gemeinsamen Klassen unterrichtet werden.
Der Schulabschluss angehender IT-Geräteträger ist mit dem erweiterten Hauptschulabschluss gesetzlich nach oben begrenzt. Das heißt, dass die Mittlere Reife oder noch höhere Abschlüsse automatisch für den Beruf disqualifizieren. Realschulabsolventen und andere Streber können sich allerdings durch den Besuch eines Wirtschaftsgymnasiums nachträglich auf den Hauptschulabschluss zurückstufen und anschließend mit der Ausbildung beginnen.
Berufsbild
Infolge der Tendenz, dass IT-Geräte einerseits bei gleicher Leistung immer kleiner und damit empfindlicher, andererseits aber immer leistungsfähiger und damit wieder größer und schwerer gebaut werden, findet sich ein stetig wachsender Bedarf nach IT-Geräteträgern. Große, schwere und vor allem teure Geräte müssen ständig von kundiger Hand von hier nach dort getragen und dabei nach Möglichkeit nur leicht beschädigt werden. Typische Arbeitsplätze sind Lagerhallen und Warenhäuser mit Schwerpunkt auf entsprechenden Geräten, größere Betriebe mit eigener IT-Abteilung und vieles mehr.
Das Arbeitsfeld des IT-Geräteträgers ist sehr vielfältig: Es beginnt bei der Abschätzung von Größe und Gewicht der zu tragenden Gerätschaften, geht über die Planung der meist zu Fuß zurückgelegten Strecke sowie das Schultern und Tragen der Objekte bis hin zum Absetzen und Verstauen derselben am Zielort. Der Beruf gliedert sich in die zwei Fachrichtungen Treppauf und Treppab, die meist interdisziplinär kombiniert werden.
Die meisten Arbeitgeber schätzen am IT-Geräteträger seine ausgeprägte Muskelkraft, sein duldsames Gemüt und seine geringen Lohnansprüche. Abseits der naheliegenden Einsatzorte werden IT-Geräteträger in fast allen Branchen als Facharbeiter für fachfremde Tätigkeiten beschäftigt und finden insbesondere in der Landwirtschaft häufig Verwendung, wo sie beispielsweise Pflüge ziehen und bei schlechtem Wetter spätestens dann zum Einsatz kommen, wenn konventionelle Traktoren im tiefen Schlamm den Dienst versagen. Aus Statistiken des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales geht hervor, dass jährlich bis zu 15 % aller IT-Geräteträger im unmittelbaren Anschluss an die Erntezeit entlassen werden, weil es im Winter für sie nichts mehr zu tun gibt.
Ausblick
Aufgrund der rasanten Entwicklung der IT-Branche sind Prognosen auf diesem Gebiet immer gern gesehen. Es scheint aus heutiger Sicht zunächst wahrscheinlich, dass trotz fortschreitender Miniaturisierung die Gesamtmasse der IT-Geräte, und damit die Nachfrage nach IT-Geräteträgern, weiterhin ansteigen wird. Gleichzeitig wird das Feld der IT-Geräte durch neue Technologie immer komplexer, so dass es den IT-Geräteträger in seiner heutigen, umfassenden Form nicht mehr geben wird; stattdessen wird es neue, spezialisierte Berufe geben, die im Einzelnen davon abhängen werden, welche Technologien sich künftig durchsetzen. Schon heute zeichnet sich ab, dass Berufe wie Ionenschalenhalter, Quantenkabelbinder und Photonenstapler in naher bis mittlerer Zukunft unverzichtbar sein werden. Ob es den Beruf des Nanoroboterträgers oder Quasikristallsattelschleppers jemals wirklich geben wird, ist dagegen noch völlig offen.
Zusätzliche Arbeitsplätze werden voraussichtlich außerdem dadurch entstehen, dass die rapide zunehmenden Vertreter der echten IT-Berufe in absehbarer Zukunft sich aus eigener Kraft nicht mehr bewegen können oder wollen und ebenfalls getragen werden müssen. Ob diese Arbeit dann allerdings von IT-Geräteträgern übernommen oder an den neu zu schaffenden Beruf des IT-Expertenträgers übergeben wird, ist fraglich.