Stalker: Shadow of Chernobyl

S.T.A.L.K.E.R : Shadow of Chernobyl ist ein Computerspiel der sowjetischen Spielegenossenschaft GSC (Great Soviet controlled-) Game World. Das Spiel versetzt den Nutzer in die sogenannte "Zone" in und um das ukrainische Kernkraftwerk Tschernobyl, welches im Spiel seit seiner kontrollierten Abschaltung um 1986 nicht nur Radioaktivität, sondern auch Mutanten und Anomalien im Umland verteilt.

S.T.A.L.K.E.R: Shadow of Chernobyl
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Entwickler: GSC Gamesworld

PublisherKGB/BBQ
Veröffentlichung2001 ± 4 Jahre
PlattformenComputer, Commodore 64, Toaster
GenreExtrem böse
SteuerungMaus, Ratte, Tastatur, Lötkolben (nach dem ersten Absturz), Schneidebrenner (nach weiteren Anstürzen), Gummiente (nach dem der PC aus dem Fenster geworfen wurde)
SprachenDeutsch mit russischem Akzent, Englisch mit russischem Akzent, Russisch mit russischem Akzent
Altersfreigabe Freigegeben ab 32 Jahren oder gegen Vorzeigen des Freischwimmers

Genretechnisch wird S.T.A.L.K.E.R als Killerspiel mit Rollenspielelementen oder Rollenspiel mit Killerspielelementen betrachtet.

Namensgebung

Der Begriff "S.T.A.L.K.E.R" verweist nicht auf den gemeinen Stalker, sondern ist ein Akronym für die Begriffe "Scumbag, Tramp, Asshole, Low-life, Killjoy, -Explicite-, und Redneck", was auf Deutsch etwa so viel wie "Blöder Saftsack" bedeutet und von den meisten menschlichen Bewohnern der Zone als Eigenname angenommen wurde. Die Rolle der Stalker selbst ähnelt dabei den gleichnamigen Personen aus dem Roman "'Autoscheiben waschen am Straßenrand" von den Strukki-Brüdern.

Die Bedeutung des Beinamens Shadow of Chernobyl ist dagegen weitestgehend unklar - Fans der Serie haben jedoch diesbezüglich mehrere Theorien aufgestellt, darunter die Engstirnigkeit der für das Kraftwerk verantwortlichen Politfunktionäre, die Tatsache, dass um Tschernobyl niemals die Sonne scheint und die Vermutung, dass das gesamte Spiel lediglich ein Hilferuf des vom sowjetischen Geheimdienst beschatteten Spieleherstellers ist.

Handlung

Zu Beginn des Spiels zeigt eine Intro-Sequenz, wie der anfänglich namenlose Protagonist innerhalb der Zone bei voller Fahrt aus einem Bus geworfen wird, weil er seine Fahrkarte "vergessen" hat. Der heftige Sturz löst bei dem Stalker eine vordergründig-hintergradige Amnesie aus, wodurch er alle Erinnerungen an sein bisheriges Leben verliert. Die einzige Verbindung zu seiner Vergangenheit ist eine Einkaufsliste, wo neben Milch und Eiern auch der Kopf eines Stalkers mit dem Namen "Strelok" (dt. etwa : "Günther") vermerkt ist. Da dem Protagonisten prompt nach seinem Unfall auch noch ein (mutierter) Straßenköter ans Bein pinkelt um sein Revier zu markieren, wird er von den anderen Stalkern der Zone von nun an nur noch als "Marked One" (Gezeichneter) angesprochen.

Der Händler Sidorovich. Das Spiel nutzt einen Großteil der Systemressourcen, um hässliche Menschen darzustellen.

Auf der Suche nach seiner Erinnerung landet der Gezeichnete bald bei dem erschreckend fettleibigen Händler Sidorovich, welcher die Gedächtnislücken des Gezeichneten mit übermäßigem Alkoholkonsum erklärt und ihn prompt zur einzigen Bar in der Zone schickt. Der Inhaber der Bar wiederum erkennt den Stalker nicht, erzählt ihm aber von dem sogenannten Brain-Scorcher, einer gebäudegroßen Musikanlage, die eine Dauerschleife vom "Festival der Deutschen Volksmusik" abspielt und bei sämtlichen Lebewesen mit höheren Hirnfunktionen nicht nur zum sofortigen Hirntod führt, sondern sie auch in Zombies verwandelt. Der Gezeichnete hat jedoch von seinem Sturz aus dem Bus bereits einen derart schweren Dachschaden, dass diese Waffe keine Wirkung mehr auf ihn hat. Daher betritt er den finsteren Bunker und stolpert im Dunkeln prompt über den Stecker, der die Anlage mit Strom versorgt. Durch das Missgeschick des Stalkers wird der Brain Scorcher deaktiviert, und der Weg in andere Teile der Zone, die bisher mit todbringender Schlagermusik unterlegt waren, geebnet.

Kurz nachdem er den gigantischen Komplex verlassen hat, wird der Gezeichnete von einem blutrünstigen Arzt angefallen: Letzterer erklärt ihm, dass er nach seiner Untersuchung die Praxisgebühr nicht bezahlt hat. Auf den Einwand des Gezeichneten, dass er nicht einmal weiß, wer er eigentlich ist, antwortet der Doktor nur lakonisch, er solle doch den Wunschgönner konsultieren, einen massiven Monolithen innerhalb des Kernkraftwerks Chernobyl, dem man magische Kräfte und sogar die Fähigkeit, immer die richtigen Lottozahlen auszuspucken, andichtet. Er erinnert den Gezeichneten auch daran, dass Strelok sein eigener Name ist.

Da der gesuchte Kopf bereits auf seinen Schultern sitzt, nimmt sich Strelok vor, den Wunschgönner im schwer verstrahlten Reaktor zu besuchen, da ihm ja noch immer Eier und Milch fehlen, man diese in der Zone aber nirgendwo findet. Auf dem Weg dorthin wird er allerdings von einem Haufen religiöser Fanatiker aufgehalten, die auf einer verschimmelten Scheibe Toastbrot innerhalb des Atomkraftwerks das Abild Jesu erkannt haben und dessen Umgebung seitdem als Kurort verbissen verteidigen, weshalb es Strelok erst nach mehreren Handgreiflichkeiten zum Zentrum des AKW schafft. Je nachdem wie sich der Spieler bis zu diesem Punkt verhalten hat, stehen sage und schreibe sieben verschiedene Endsequenzen zur Verfügung, welche allesamt so Rätselhaft sind, dass der Spieler geneigt ist, sich auch die anderen Teile der Serie zuzulegen.

Spielelemente

Neben der packend absurden Hauptgeschichte bietet das Spiel noch weitere definierende Elemente:

Nebenaufgaben

Abgesehen der Hauptquest, welche sich um die Rückgewinning des Gedächtnis des Gezeichneten dreht, gibt es auch mehrere dutzend Nebenaufgaben, in denen der Spieler entweder die örtliche Fauna massakrieren oder auch seine Mitmenschen für ein mäßiges Gehalt töten darf. Die Ziele sind dabei gewissentlich so verstreut über die Zone verteilt, dass die Laufwege des Stalkers so lang wie nur irgendwie möglich sind (IKEA- Prinzip). Sollte sich der Spieler unverschämterweise weigern, mit dem Questgebern zu reden und den Nebenaufgaben so ausweichen, fügt das Spiel regelmäßig von selbst Nebenaufgaben zur Liste des Spielers hinzu. Speziell letztere sind tückisch, weil die zu tötenden Zielperson sich zwar stets in dem gleichem Areal wie der Gezeichnete befinden und man fälschlicherweise davon ausgehen könnte, dass man für ihre Vollendung nicht eine halbe Stunde durch die Zone laufen muss. Dies ist natürlich nicht der Fall, da sich der Questgeber am jeweils anderen Ende der Karte oder im Zweifelsfall auf einem anderem Kontinent, auf einem anderem Planeten oder in einer anderen Dimension befindet.
Daneben findet der Protagonist beim Durchsuchen von getöteten Feinden durchschnittlich 45,7 PDAs, von denen jeder ein Geheimversteck auf der Karte anzeigt. Während der Spieler in den ersten Spielminuten oft noch größte Anstrengungen auf sich nimmt, um diese Verstecke zu plündern, stellt sich dieses Sammelverhalten bald ein, da die meisten von ihnen ohnehin nur zwei Flaschen Wodka und etwas Dauerwurst beinhalten.

Der Protagonist Strelok. Man merkt ihm an, dass er genau so viel Spaß hat wie der Spieler.

Anomalien

Neben Radioaktivität in rauen Mengen spuckt das Tschernobyl'sche AKW auch die sogenannten Anomalien aus, kleine, begrenzte Gebiete, in denen die Naturgesetze scheinbar außer Kraft gesetzt sind und deren Betreten üblicherweise ausgesprochen gesundheitsschädlich ist. Wenn sich der Spieler beispielsweise der Anomalie "Schnellstraße" nähert und für einen kurzen Zeitraum darauf verweilt, steigt die Chance von einem Auto über den Haufen gefahren und lebensgefährlich verletzt zu werden, dramatisch an. Ein weiteres bezeichnendes Merkmal von Anomalien ist ihre mangelhafte Sichtbarkeit. Während eine Anomalie die beim Betreten schlimmstenfall einen Papierschnitt hervorruft aus mehreren Kilometern Entfernung sichtbar ist, bleibt die tödliche Flammenwerferanomalie weitestgehend unsichtbar. Zwar verfügt der Gezeichnete neben einem Geigerzähler auch über einen Bassistenzähler, der die Nähe zu Anomalien angibt, allerdings sind die tödlichsten Anomalien prinzipiell so platziert, dass man sich in ihrer Nähe mehr Sorgen um das Geräusch des drei Meter großen Mutanten direkt hinter einem als um das verzweifelte Piepen des Gerätes macht. Kurioserweise verfügt der Protagonist auch über Schrauben, welche er in die Anomalien werfen kann, um deren Ausdehnung zu erkennen. In Konfliktsituationen kann diese Fähigkeit genutzt werden. Die mit Schrauben beworfenen Gegner sind so verblüfft, dass sie für einige Sekunden innehalten und dem Protagonisten die Möglichkeit verschaffen einfach wegzulaufen.

Artefakte

Artefakte werden von Anomalien gebildet und liegen prinzipiell immer so nahe an deren Zentrum, dass der Spieler gerade noch glaubt gefahrlos herankommen zu kommen und kurz darauf von der Anomalie in Stücke gerissen wird. Trägt der Spieler ein Artefakt, so erhält er bestimmte Vorteile ( 25% Rabatt bei Praktiker, auch auf Tiernahrung), allerdings meist auch bestimmte Nachteile (üblicherweise eine Schwäche gegenüber Strahlung, Blutungen oder Nougat). Die Artefakte können dabei die verschiedensten Formen annehmen. Das "Gefüllte Kotztüte"-Artefakt etwa entsteht wenn der Gezeichnete sich übermäßig viel Wodka zu Gute tut und außerdem eine Plastiktüte zur Hand hat. Trägt er es an seinem Anzug, so wird er von unangenehmen Gestalten in Ruhe gelassen, allerdings von allen anderen auch.

Mutanten

Mit dem großteiligem Abzug der menschlichen Bevölkerung hat sich das lokale Wildleben um das AKW und die umliegenden Industriegebiete wieder ausgebreitet und gedeiht prächtig (wenn man rasiermesserscharfe Fangzähne und Klauen als prächtig betrachtet). Neben armen Schweinen, die von der Strahlung vollkommen zur Sau gemacht wurden, bietet die Zone leicht mutierte Hunde, schwer mutierte Hunde und diverse entfernt humanoide Wesen, die vermutlich gar keine Strahlung abbekommen haben, sondern nur Zuhause das Gesicht einmal zu oft in Papis elektrischen Fleischwolf gedrückt haben. Die Tatsache, dass zumindest einer von ihnen praktisch permanent unsichtbar und dabei noch eine Koryphäe in Sachen effizienter Organentfernung ohne Narkose ist, macht die Sache dabei nicht besser.

KD (Künstliche Dummheit)

Mit der neuen Röntgen-Engine bietet GSC eine Künstliche Dummheit, welche das Verhalten von Mensch und Tier noch realistischer darstellt als das Nachmittagsprogramm von RTL II. Gegner rennen völlig korrekt gegen Wände und lösen sich bei Gefahr im Verzug prompt in Luft auf, nur um dann im ungünstigsten Moment wieder hinter dem Spieler aufzutauchen. Verbündete des Spielers eröffnen rigoros das Feuer auf entfernte Feinde, selbst wenn der Hinterkopf des Gezeichneten sich direkt vor der Mündung ihres Gewehres befindet, reagieren allerdings ausgesprochen jähzornig, wenn sie sich fröhlich lächelnd in die Schusslinie des Gezeichneten werfen und dabei einen Querschläger abbekommen. Daneben sind alle Händler der Zone ausgesprochene Halsabschneider, welche dem Spieler ihre Waren selbst dann noch zum fünfzigfachen des Einkaufspreises verkaufen, wenn er die gesamte Zone vor dem sicherem Tod bewahrt hat.

Sequels

Der alte Scar. Besticht durch seinen vertrauenswürdigen Eindruck und sieht überhaupt nicht nicht aus wie ein Serienmörder.

Nach dem Hauptspiel Shadow of Chernobyl veröffentlichte GSC noch zwei weitere 'Stand Alone'-Titel, die frenetisch beteuern, nichts mit dem Erstlingswerk oder miteinander zu tun zu haben.

In Clear Sky (dt. : Verbuggter Himmel) muss der Spieler in der Rolle des Gefechtsrentners Scar (der früher bei Disney tätig war) Strelok daran hindern, den Monolithen zu erreichen. Seine Beweggründe sind dabei weitestgehend unklar, obwohl von seiten der Entwickler sowohl ein Nervenleiden Scars als auch die Kontinuität des Hauptspiels erwähnt werden. Das Spiel übernimmt die meisten Gebiete aus Shadow aus Chernobyl (was natürlich nicht das Resultat von Faulheit auf Seiten der Entwickler war), fügt im Gegenzug aber jede Menge Programmierfehler und Fraktionskriege ein. Dabei senden die verschiedenen Grüppchen in der Zone kleine Trupps ihrer Leute los, welche nach kurzer Reise die Kontrollposten einer jeweils anderen Fraktion erreichen und dort erschossen werden. Wer keine Lust zum Spielen und entsprechend sadistische Neigungen hat, kann sich durch die Beobachtung der Feuergefechte unterhalten lassen. Das ganze System wird dabei in Echtzeicht berechnet, wodurch die Anzahl an Bugs exponentiell ansteigt. Gewährsleuten zufolge soll der 328. Patch das Spiel auf Version 48.10.5784beta upgraden, welche längere Zeit stabil bleibt, zumindest lange genug, um vom erstbesten Mutanten erlegt zu werden.

In Call of Pripyat (dt : Anruf von Peter) steuert der Spieler dagegen einen Major des ukrainischen Militärs, welcher die Ursache für den Absturz von fünf Abhörhelikoptern der GEMA untersuchen muss. Einige Kritiker bemängeln die Tatsache, dass die GEMA ein Gebiet in der Ukraine durchsucht, zwar als Plotloch, allerdings deuten andere Pressevertreter dies als Zeichen des gnadenlosen Realismus in Stalker-Spielen. Die KI wurde deutlich verbessert, jetzt stehen sich die Gegner in Feuergefechten in zwei Meter Entfernung gegenüber, um sich gegenseitig mit Handgranaten zu bewerfen. Echte Liebhaber der Serie bemängelten darüberhinaus, dass bereits der zweite Patch zu einer stabilen Version führte. Die Spieler vermissen einfach die vertrauten Abstürze, die sinnlose Fehlersuche und die gelegentlich notwendigen Neuinstallationen des gesamten Systems. Dies liegt jedoch am Austausch der Entwickler. Aufgrund eines finanziellen Engpasses wurde das komplette Entwicklerteam des zweiten Teils nach Redmont (WA) in die Sklaverei verkauft um dort Windows 8 zu entwickeln.

Inzwischen gibt es mit Lost Alpha zusätzlich einen von Fans entwickeltes Spin-Off, das im wesentlichen aus unfertigen Inhalten der Hauptspiel Shadow of Chernobyl besteht, die man mit den fehleranfälligsten Features der beiden anderen Nachfolger sowie vielen, in liebevoller Handarbeit selbst gecodeten Bugs, vollgestopft hat. Hierdurch ist Lost Alpha (welches ironischerweise als Beta-Version veröffentlicht wurde weil irgendeine Schnarchnase es wagte, doch noch ein paar Bugfixes draufzuklatschen) selbst für S.T.A.L.K.E.R-Verhältnisse erschreckend instabil und wird damit von eingefleischten Fans als bester Titel der Serie gehandelt.

Schlussendlich sind auch die vielen kleineren Fanmodifikationen erwähnenswert, die exklusiv entweder die Grafik der Spiels aufmöbeln und die eigene Grafikkarte damit einen Schritt weiter zum vorzeitigem Hitzetod schicken, oder dazu dienen, den ohnehin schon unberechenbaren Schwierigkeitsgrad des Spiel noch weiter exponential nach oben zu schrauben um der durch die Bank sadomasochistisch veranlagten Gruppe der Hardcorefans noch mehr Freude zu bereiten.

Kritiken

S.T.A.L.K.E.R : Shadow of Chernobyl hat von der Fach- und Autopresse größtenteils positive Kritiken erhalten, auch wenn einige Spielelemente medienübergreifend kritisiert wurden. So kritisierte die Zeitschrift ComputahGamas den Mangel von Achievements, da der Spieler ohne sie deutlich zu wenig Erfolgserlebnisse habe. Als weiterer Kritikpunkt wurde aufgebracht, dass sich das Spiel nicht wie Call of Duty spielte, anhörte oder so aussah, was von vielen Spielern als eine Ursache für die eher mittelmäßigen Verkaufszahlen des Titels angeführt wird.
Feministinnen kritisierten das Spiel scharf, da darin keine einzige Frau vorkommt und fordern seitdem die sofortige Hinrichtung sämtlicher Mitglieder des Entwicklerstudios, was allerdings aufgrund der sexistischen Regierung in der Ukraine bisher nicht eintrat.

Ein Beispiel für die orchestralische Hintergrundmusik des Spiels
Tech-Demo für die fortgeschrittene KD

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