Spiegelwelten:Kalmar
Die Kalmarer Union ist ein Staat im Nordwesten Ontrantoniens. Sie setzt sich zusammen aus dem Stadtstaat Kalmar und den ihn umgebenden Stammesgebieten der tributpflichtigen Schweden, Dänen und Jüten. Nach vielen Jahren, in denen Kalmar erfolgreich entlang der Küste Ontrantoniens plünderte und einen Nachbarn nach dem anderen unterjochte, wurde die Union besonders im letzten Jahrhundert zu einem Zentrum für Forschung und technischen Fortschritt. Zudem blicken die Kalmarer und ihr König Gustav Vasa heute stolz auf eine lange Tradition der außenpolitischen Neutralität.
Dieser Artikel ist zwar im Namensraum Spiegelwelten zu finden, er spielt aber in der Orbis Alius. Was ist die Orbis Alius? • Was sind die Spiegelwelten? |
Kalmarer Union | |
Wahlspruch: "Vi tar det lugnt." "Wir gehen es langsam an." | |
Kontinent | Ontrantonien |
Amtssprache | Schwedisch |
Hauptstadt | Kalmar |
Regierungsform | Konsensfindung |
Staatsoberhaupt und Regierungschef | König Gustav Vasa |
Pressedienst | Kalmar Tidningen |
Einwohnerzahl | 110.000 |
Währung | Kalmarkronen |
Nationalhymne | min älskade stad |
Internet-TLD | (.ka) |
Telefonvorwahl | +46 480 |
Internationale Beziehungen |
Außenpolitische Neutralität. Genießt einen guten Ruf in aller Welt. |
Truppen | 1000 Mann und das dienstälteste Kriegsschiff der Welt. |
Geschichte
Mit der Geschichte der Kalmarer Union wird sich erst seit etwa 200 Jahren mit wissenschaftlichen Methoden befasst. Alles was über die Zeit davor bekannt ist, wurde mündlich überliefert und kann heute nur noch schwer überprüft werden.
In der Sage von Erich Schlangenzunge aus dem 3. Jahrhundert wird darüber berichtet, dass die Kalmarer zu dieser Zeit Krieg gegen die Dänen führen. Ein historisch nicht belegter König der Kalmarer namens Engelbrekt führt sie zum Sieg. Seit dem Einzug Engelbrekts in Köpenhamn (vermutlich 230-250) ist der Stamm der Dänen unterworfen. Dieser Zeitpunkt gilt als das Entstehungsdatum der Kalmarer Union. Deshalb wurden 1950 in Kalmar auch offiziell die Feierlichkeiten zum 1700-jährigen Bestehen der Union begangen.
Viele Sprichwörter, alte Lieder und Gedichte handeln von großen Raubzügen der Kalmarer. Sie fuhren mit Schiffen die Küste entlang und plünderten wo sie nur konnten. Heute gilt es als bewiesen, dass bereits Städte des darischen Reichs (heutiges Pakhtunkhwa) und sogar Basura-Ilog diesen Angriffen zum Opfer fielen. Die erfolgreichen Fahrten machten Kalmar reich.
Im Jahr 1513 beginnt unter König Harald mit den gelben Zähnen der erste Krieg der Union gegen die Schweden. Erst nach 7 Jahren Belagerung fällt Stockholm. In der schwedischen Bevölkerung, die besonders stark unter dem Krieg leiden musste, sitzt der Schock bis heute tief. Immer wieder kommt es zu Aufständen gegen die kalmarische Fremdherrschaft. Auf den Krieg gegen die Schweden folgt eine lange Periode des Friedens. Die Kalmarer Union hört auf, fremde Gebiete anzugreifen und wird zu einem weltweit bedeutenden Zentrum für Forschung. Diese Entwicklung profitiert von engen Beziehungen und einem regen Technologieaustausch mit dem Volk der Jüten.
1922 nimmt Sten der Sture, der König von Kalmar, Prinzessin Mechthild von Flensborg zu seiner dritten Frau. Dadurch wird Jütland ein Teil der Kalmarer Union. Die Jüten bekommen zwar kein Mitspracherecht in der von Kalmar bestimmten Politik der Union, beeindrucken den Stadtstaat jedoch durch ihre technologische Versiertheit. Dass diese nur durch die strikte jütländische Neutralität ermöglicht wurde, prägt das Verständnis von Außenpolitik in Kalmar. 1940 verpflichtet sich die Union zur außenpolitischen Neutralität und genießt seither nicht zuletzt wegen dieser Entscheidung einen einzigartigen Ruf bei den anderen Nationen der Orbis Alius.
Chronologische Zusammenfassung
- etwa 250: Kalmar siegt unter König Engelbrekt über den Stamm der Dänen. Die Kalmarer Union entsteht.
- 1520: Nach 7-jähriger Belagerung fällt Stockholm. Damit ist der Stamm der Schweden besiegt.
- 1922: König Sten der Sture heiratet die Prinzessin von Flensborg. Jütland wird Teil der Union.
- 1940: Kalmar verpflichtet sich selbst zur außenpolitischen Neutralität.
Geografie
Die Kalmarer Union erstreckt sich über einen kurzen Abschnitt der Nordwestküste Ontrantoniens, die hier nur flach abfällt und mit ihren vielen kleinen Buchten quasi prädestiniert ist für das Errichten von Häfen. Von Norden nach Süden gehören mit Stockholm, Kalmar, Köpenhamn und Flensborg vier solcher zur Union. Während ein schmaler Streifen entlang der Küste zum größten Teil bewaldet ist, prägen Ackerland und Weiden das Hinterland. Besonders in der nördlichen Hälfte der Union weicht dieses Landschaftsbild wiederum bewaldeten Hügeln, die schlussendlich in ein zum größten Teil unerforschtes Gebiet übergehen, das bis heute von keinem Staat beansprucht wird.
Das Klima ist entsprechend der Lage im hohen Norden rau. Die Sommer sind kurz und zeichnen sich durch bis zu 20 Stunden Sonnenschein am Tag aus, während es an einigen Tagen im Winter nur 4 Stunden Tageslicht gibt. Das Wetter ist ganzjährig ungemütlich, nur selten scheint die Sonne. Zwischen November und März muss mit starkem Schneefall gerechnet werden. Alle paar Monate frieren die Häfen der Union zu, inzwischen ist man auf solche Fälle angeblich vorbereitet - und doch jedes Mal komplett überrumpelt. Man kennt das ja.
Die größte Stadt der Union ist das namensgebende Kalmar, das mit gerade einmal 30.000 Einwohnern jedoch im internationalen Vergleich sehr klein ist. Stockholm, Köpenhamn und Flensborg sind weitere Siedlungen, deren Bevölkerungszahlen 20.000 Einwohner nicht übersteigen.
In Kalmar befinden sich alle wichtigen Institutionen der Union, die von hier aus verwaltet wird. Auch stellt die Stadt das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum dar.
Politik
Die Kalmarer Union besteht aus dem Stadtstaat Kalmar und den ihn umgebenden Gebieten Schweden, Dänemark und Jütland. Die politischen Entscheidungen werden von der Bevölkerung der Stadt Kalmar getroffen. Bei der sogenannten Konsensfindung handelt es sich um eine Art Direktdemokratie. Die Besonderheit des Systems ist, dass Entscheidungen nur im Konsens, also mit einer Mehrheit von mindestens 90% der Stimmen, getroffen werden müssen. So gibt es keinen Sündenbock, sollte mal was nicht klappen.
Kalmar hat einen König namens Gustav Vasa, den in seinen Rechten und Aufgaben jedoch nur wenig mit den typischen absolutistischen Herrschern anderer Königreiche verbindet. Der König von Kalmar hat nämlich die Funktion eines Diskussionsleiters und soll die Bevölkerung der Stadt bei der Konsensfindung unterstützen. So unterzeichnet König Gustav Vasa verabschiedete Gesetze auch mit "im Namen des Volkes".
König Gustav Vasa wurde 2015 und 2016 vom Magazin "The King and His Noblemen" zum "Sexiest King Alive" gekürt.
Die Kalmarer Union verfolgt auf dem außenpolitischen Plan eine strikt neutrale Linie. Das bedeutet auch, dass keine Waffen in Kriegs- und Krisengebiete exportiert werden und man in internationalen Konflikten keine Stellung bezieht. Kalmar versucht zwischen verfeindeten Staaten zu vermitteln und so Kriegssituationen zu verhindern. Dazu schickt es den selbsternannten Weltverbesserer und offiziellen Sonderbeauftragten Viktor Nyström zu den jeweiligen Krisenherden.
Wegen seiner Neutralität unterhält Kalmar eine der kleinsten Armeen der Welt. Es gibt zwei Garnisonen, in denen je 500 Mann stationiert sind. Außerdem wird in Kalmar ein Abschnitt des Hafens vom Militär genutzt. Hier ist die S1839 stationiert, das wohl dienstälteste Kriegsschiff der Welt.
Bevölkerung
Kalmarer
Während in anderen Staaten eine hohe Arbeitslosenquote zu Missmut führen kann, sind die Kalmarer genau weil sie nicht arbeiten müssen ein Volk, das in sich ruht. Wegen den Tributzahlungen der Schweden, Dänen und Jüten sowie guten Handelsbeziehungen zu vielen Staaten müssen sie auf nichts verzichten. Und langweilig wird ihnen nicht, weil sich alle Bürger und Bürgerinnen ab ihrem 20. Lebensjahr aktiv in die politische Entscheidungsfindung einbinden müssen.
Die Kalmarer gelten allgemein als bedacht und zurückhaltend. Der durchschnittliche Intelligenzquotient der Bevölkerung ist auffällig hoch. Trotzdem sind die Kalmarer im internationalen Vergleich mit eines der glücklichsten Völker.
Schweden
Das Volk der Schweden lebt im Norden der Union in der Region um Stockholm. Die Schweden liefern billige Möbel und LKW nach Kalmar, von wo aus diese in die ganze Welt exportiert werden. Sie sind zwar ein unterworfenes Volk und haben in der Union absolut keine Entscheidungsgewalt, bringen es aber trotzdem irgendwie fertig, sich den Kalmarern immer noch überlegen zu fühlen. Dies rührt auch daher, dass es wegen der 7-jährigen Belagerung Stockholms durch die Kalmarer vor beinahe 500 Jahren noch heute tiefe Ressentiments gegen den Stadtstaat gibt.
Die Schweden gelten als furchtbar versoffene Menschen. Sie haben den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Vodka auf dem gesamten Planeten.
Dänen
Das Volk der Dänen siedelt in und um Köpenhamn, das mehr ein Marktplatz mit angrenzendem Pier ist als eine echte Stadt. Die Dänen beliefern Kalmar mit Getreide und Fleisch und spielen damit in der Union eigentlich eine wichtige Rolle, werden jedoch trotzdem als ungehobelte Bauerntölpel belächelt. Vom dänischen Akzent wird scherzhaft behauptet, man könne ihn perfekt imitieren in dem man sich beim Reden eine heiße Kartoffel in den Mund stecke.
Das ständige Herumgehacke auf dem Stamm der Dänen hat zu einer gewissen Verdrossenheit geführt. Man kann sicher sein, dass wenn ein Kalmarer in Köpenhamn nach dem Weg fragt, er in die falsche Richtung geschickt wird.
Jüten
Jütland wurde erst 1922 Teil der Union. Zuvor pflegte man ausgezeichnete Beziehungen zu Kalmar. Das spiegelt sich auch heute noch in den gegenseitigen Sympathien der Völker füreinander wider. Obwohl die Jüten nie kriegerisch unterworfen wurden, haben sie kein politisches Mitspracherecht in der Union. Das scheint ihnen aber nicht viel auszumachen.
Die Jüten genießen weit über die Grenzen der Union hinaus den Ruf, wahre Genies zu sein. Hier wurde die Produktion von Elektrizität durch Windkraft quasi erfunden und danach perfektioniert. Auch andere Hightechprodukte, unter anderem Computertechnologie, werden hier hergestellt. Der Großteil der jütländischen Bevölkerung lebt in Flensborg, einer Stadt die durch ihren Hafen für die Union von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist.