Wiesen-Wachtelweizen
Wiesen-Wachtelweizen ist eine saisonale Bierspezialität aus Bayern.
Geschichtliches
Kreiert wurde dieses Biermischgetränk auf dem berühmtesten aller Volksfeste - dem Oktoberfest. Das Fest, das wegen des Veranstaltungsortes auf einem schlammigen Acker ironischerweise "Wiesn" genannt wird, ist bekannt für seinen hohen Beliebtheitsgrad. Daraus resultiert ein hohes Gästeaufkommen an den Getränke- und Imbisswirtschaften. Da es natürlich umso länger dauert, wenn man sich extra für Bier und dann noch mal fürs Händ'l (bayovarisch für "Grillvogel") anstellen muss, hat ein findiger Wiesnwirt zwei der wichtigsten Bestellartikel in einem Fastfood - Mixmenü zusammengefasst. Angelehnt an die ökonomische Verfahrensweise einer Kette bekannter Schnellrestaurants wird der Imbiss mit dem Getränk zusammen ausgeliefert - frei nach dem alten bayrischen Motto: "Im Magen kommt's eh alles zusammen!"
Zusammensetzung
Im Einzelnen handelt es sich beim Wiesen-Wachtelweizen um ein Glas Hefeweizen, in dessen trüben Inhalt eine frische gegrillte Wachtel versenkt wurde. Serviert wird die Spezialität mit einer langen Holzgabel und einem Trinkhalm. Im Vorfeld wurden auch Versuche mit halben Brathähnchen gemacht, wobei sich allerdings herausstellte, dass diese zu viel Volumen verdrängen und dann die Glasgröße in unpraktische Dimensionen hätte gesteigert werden müssen, um noch genügend Bier unterzubringen. So kam man auf die ohnehin viel edlere Variation mit der Wachtel. Das Weizen zog man dem "Hellen" vor, weil durch das ohnehin eher trübe Erscheinungsbild dieser obergärigen Biersorte der ästhetische Anblick weniger geschmälert wird als bei klaren Sorten.
Ernährungswissenschaftliche und kommerzielle Hintergründe
Mediziner sowie Ernährungswissenschaftler sind sich einig, dass die Erfindung besonders magenschonend ist. Schließlich ist das Fleisch nicht zu heiß und das Bier nicht zu kalt. Außerdem wird bei vielen Gästen, die sich nicht extra wegen des Essens angestellt hätten für eine gewisse Ernährungsgrundlage gesorgt, was zur besseren Verträglichkeit des Bieres beiträgt. Darüber hinaus wird sowohl der Absatz von Grillwachteln als auch der von Hefeweizen gesteigert. Anfängliche Gerüchte über die angebliche Giftigkeit von Wiesen-Wachtelweizen konnten nach wissenschaftlichen Untersuchungen zerstreut werden. Die Obduktion einiger Todesopfer hat gezeigt, dass ihr Ableben rein mechanische Ursachen hatte. Allerdings ist darauf zu achten, die kleinen Knochen der Wachtel nicht zu verschlucken, da dies zum Ersticken führen kann.
Trivia
- Die englische Bezeichnung lautet in Anlehnung an die Abkürzung: "Triple double-U"
- Ein Wiesen-Wachtelweizen enthält eine halbe Maß Weißbier sowie eine ganze Wachtel und kostet etwas weniger, als beides extra.