Die COVID-19-Pandemie in der Schweiz trat ab Anfang Februar 2020 als regionales Teilgeschehen des weltweiten Ausbruchs der Atemwegserkrankung COVID-19 auf und beruhte auf Infektionen mit dem Ende 2019 neu aufgetretenen Virus SARS-CoV-2 aus der Familie der Coronaviren. Die COVID-19-Pandemie breitete sich seit Dezember 2019 von der chinesischen Metropole Wuhan, Provinz Hubei ausgehend aus. Ab dem 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen des neuartigen Coronavirus als Pandemie ein.
Die Anzahl der positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Personen nahm – beginnend im Kanton Tessin – zunächst rasch zu. Das Bundesamt für Gesundheit startete am 27. Februar 2020 die Kampagne «So schützen wir uns» mit Hygiene-Empfehlungen zum Schutz vor dem neuen Coronavirus. Am 28. Februar 2020 stufte der Schweizer Bundesrat die Situation in der Schweiz als «besondere Lage» gemäss Epidemiengesetz ein und verabschiedete die Verordnung über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19).
Wegen weiterhin steigender Infektionszahlen wurde bereits am 16. März 2020 vom Bundesrat die «ausserordentliche Lage» (höchste Gefahrenstufe) gemäss Epidemiengesetz ab Mitternacht bis vorderhand 19. April 2020 erklärt. Mit der neuen Verordnung schränkte er das öffentliche Leben massiv ein; sämtliche nicht lebensnotwendigen Geschäfte und Dienstleistungen mussten per sofort schliessen. Am 8. April 2020 verlängerte der Bundesrat die «ausserordentliche Lage» bis zum 26. April 2020. Ein Grossteil der Notmassnahmen wurden am 11. Mai 2020 aufgehoben.
Per 22. Oktober veröffentlichte das BAG Strategische Grundlagen zur COVID-19-Bewältigung. Am 24. Dezember 2020 informierte das Bundesamt für Gesundheit, dass in Grossbritannien und Südafrika unabhängig voneinander je eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden sei. Die Swiss National COVID-19 Science Task Force forderte erneut strenge und flächendeckende Massnahmen.
Es war das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass der Bundesrat längere Zeit mit Notrecht regierte. Die Befugnisse laut Art. 185 der Bundesverfassung erlauben der Landesregierung, unmittelbar zu beschliessen, was sie für notwendig erachtet, um «schweren Störungen der öffentlichen Ordnung oder der inneren oder äusseren Sicherheit zu begegnen». Der Bundesrat konnte somit handeln, ohne Parlament, Kantone und Volk einzubeziehen. Mit dem vom Parlament am 25. September 2020 beschlossenen Covid-19-Gesetz wurde die Anwendung von Notrecht beendet und die normale demokratische Kompetenzordnung wieder hergestellt. Gegen das Gesetz und gegen zwei spätere Änderungen des Gesetzes wurde das Referendum ergriffen; in allen drei Volksabstimmungen sprach sich eine Mehrheit der Stimmberechtigten für die Vorlage des Parlaments aus.
Bis zum 15. Juni waren alle Grenzen für eine Einreise zu nicht absolut notwendigen Zwecken geschlossen. Die vom Bund angeordnete Schliessung aller Geschäfte (ausser Lebensmittel), Märkte, Restaurants, Bars, Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe, Schulen, Universitäten und Gotteshäuser sowie die empfohlene Schutzmassnahme, möglichst «zu Hause zu bleiben», wurde in den Medien als «Lockdown» bezeichnet.
Per 1. April 2022 wurde die besondere Lage und damit die letzten Massnahmen des Bundes aufgehoben.
Verlauf 2020
Die Anzahl der positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Personen in der Schweiz wird vom Bundesamt für Gesundheit erfasst.
Am 25. Februar wurde ein im Kanton Tessin wohnhafter 70-Jähriger positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Am 27. Februar wurden sieben weitere positiv getestete Personen in den Kantonen Aargau, Basel-Stadt, Genf, Graubünden, Tessin, Waadt und Zürich gemeldet. Alle Personen waren kurz zuvor in Italien gewesen. Am 29. Februar wurde unter anderem eine positiv getestete 21-jährige Frau aus Biel gemeldet; sie war eine Woche zuvor aus Mailand zurückgekehrt. Per 29. Februar zählte man insgesamt 45 positiv auf SARS-CoV-2 Getestete.
Am 1. März erfasste man in Genf und im Wallis neue positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Personen. Am 5. März wurde in der Schweiz der erste Todesfall in Verbindung mit COVID-19 vermeldet: eine 74-Jährige mit einer chronischen Vorerkrankung aus dem Kanton Waadt. Am 8. März wurde in der Schweiz der zweite Todesfall in Verbindung mit COVID-19 vermeldet: es handelte sich um einen 76-Jährigen aus dem Kanton Basel-Landschaft. Das Bruderholzspital berichtete am 11. März über einen weiteren Todesfall in Verbindung mit COVID-19: der 54-Jährige litt an verschiedenen chronischen Vorerkrankungen. Uri war als letzter Kanton vom Virus betroffen. Im Kanton Zürich verstarb am 15. März ein 88-Jähriger, ebenfalls mit Vorerkrankungen. Der Kanton Bern meldete ebenfalls den ersten Todesfall in Verbindung mit COVID-19. Per 31. März zählte man insgesamt 18'979 Personen, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Mehrere positive Ergebnisse bei derselben Person – sowie falsch-positive Resultate – waren allerdings möglich.
Per 1. April 2020 belief sich die Anzahl der durchgeführten Tests auf SARS-CoV-2 auf insgesamt rund 139'000; davon fiel das Resultat bei 15 % der Tests positiv aus. Die Altersspanne der positiv getesteten Personen in der Schweiz und in Liechtenstein betrug 0 bis 102 Jahre, im Median 53 Jahre; das heisst 50 % der Patienten waren jünger, 50 % älter als 53 Jahre; 48 % waren Männer, 52 % Frauen. Es gab deutlich mehr Erwachsene mit positivem Befund als Kinder. Die Anzahl der im Zusammenhang mit COVID-19 verzeichneten Todesfälle belief sich auf 276 Männer und 156 Frauen. Die Altersspanne betrug 32 bis 101 Jahre und der Altersmedian lag bei 82,5 Jahren. Mehrere positive Ergebnisse bei derselben Person – sowie falsch-positive Resultate – waren allerdings möglich.
Gemäss dem Situationsbericht zur epidemischen Lage in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein des BAG belief sich per 1. Juli 2020 die Anzahl der durchgeführten Tests auf SARS-CoV-2 auf insgesamt rund 584'000; davon fiel das Resultat bei 6,5 % der Tests positiv aus. In Woche 25 waren 13, in Woche 26 zehn Patienten hospitalisiert. Die Anzahl der im Zusammenhang mit COVID-19 verzeichneten Todesfälle belief sich in diesen beiden Wochen auf drei Personen.
Per 31. August zählte man insgesamt 41'829 positiv auf SARS-CoV-2 Getestete; bei knapp 1 Mio. PCR-Tests. Per 30. September zählte man insgesamt 53'885 positiv auf SARS-CoV-2 Getestete; bei knapp 1,4 Mio. PCR-Tests. Per 31. Oktober zählte man insgesamt rund 136'000 positiv auf SARS-CoV-2 Getestete; bei rund 1,9 Mio. PCR-Tests.
Statistik
Strategische Grundlagen der GDK und des EDI-BAG
Per 22. Oktober 2020 veröffentlichte das BAG Strategische Grundlagen zur COVID-19-Bewältigung. Die definierten Massnahmen haben das Ziel, das Risiko zu vermindern, dass die Infektionen in vulnerable Bevölkerungsgruppen überschwappen. Das Ziel ist nicht, die Bevölkerung generell vor einer Infektion zu schützen. Vielmehr sollen die Massnahmen die Auswirkungen der Epidemie auf die (öffentliche) Gesundheit (schwere Erkrankungen, Todesfälle, Überlastung des Gesundheitswesens) und die Wirtschaft mindern.
Gesetzliche Grundlagen
Covid-19-Gesetz
Die Bundesversammlung beschloss am 25. September 2020 das Bundesgesetz über die gesetzlichen Grundlagen für Verordnungen des Bundesrates zur Bewältigung der COVID-19-Epidemie (Covid-19-Gesetz), hat es als dringlich erklärt und auf den 26. September 2020 in Kraft gesetzt.
Volksabstimmungen
Der Verein Freunde der Verfassung lancierte das Referendum gegen das Covid-19-Gesetz. Am 12. Januar 2021 wurden über 86'000 Unterschriften bei der Bundeskanzlei eingereicht. Nach Überprüfung der Gültigkeit der Unterschriften wurde durch die Bundeskanzlei eine Verfügung über das Zustandekommen des Referendums erlassen (nach Art. 66 BPR), und der Bundesrat legte das Datum der Volksabstimmung auf den 13. Juni 2021 fest. Für das Covid-19-Gesetz sprachen sich alle Parteien aus (Ja-Parole), mit Ausnahme der EDU (Nein-Parole) und der SVP (Stimmfreigabe). Im Falle eines Erfolges des Referendums wäre das Covid-19-Gesetz am 26. September 2021 ausser Kraft gesetzt worden (siehe Dringliche Bundesgesetze). 60,2 % der Stimmbürger sprachen sich für das Gesetz aus, 39,8 % votierten gegen das Gesetz. Die Stimmbeteiligung lag bei hohen 59,6 %.
Am 28. November 2021 wurde über die dringlich erklärte Änderung des «Covid-Gesetzes» vom 19. März 2021 abgestimmt. Am 8. Juli 2021 reichten drei Referendumskomitees insgesamt 74'469 Unterschriften ein. Nebst dem «Covid-Zertifikat» kritisierten die Komitees die Machtausweitung des Bundesrates. Das Referendum scheitert; die Gesetzesänderung wurde vom Volk mit 62,01 % der Stimmen angenommen.
Die Geltungsdauer der meisten Bestimmungen des Covid-19-Gesetzes war auf den 31. Dezember 2022 befristet. Weil die weitere Entwicklung nach diesem Zeitpunkt schwer abschätzbar erschien und man weitere Wellen nicht ausschloss, beschloss das Parlament am 16. Dezember 2022 eine dringlich erklärte befristete Verlängerung einzelner Bestimmungen des Covid-19-Gesetzes, insbesondere auch der gesetzlichen Grundlage für das Covid-Zertifikat, bis zum Sommer 2024. Dagegen ergriff der Verein Mass-voll! das Referendum; dieses kam mit 56'184 gültigen Unterschriften zustande. Die Gesetzesänderung wurde in der Volksabstimmung vom 18. Juni 2023 mit 61,9 % der Stimmen angenommen.
Siehe auch
- Epidemiengesetz (EpG)
- Rechtliche Grundlagen in Weblinks unten
Meldepflicht
In der Schweiz existiert eine Meldepflicht. Diese folgt aus dem Epidemiengesetz der Schweiz in Verbindung mit der Epidemienverordnung und der Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen Nach Anhang 1 der Verordnung des EDI müssen Ärzte einen klinischen Verdacht und die Veranlassung einer erregerspezifischen Labordiagnostik und den nötigen epidemiologischen Zusammenhang melden. Nach Anhang 3 der Verordnung des EDI müssen Labore einen positiven und negativen Befund (also Nachweis) melden. Das Bundesamt für Gesundheit hat hierzu Verdachts-, Beprobungs-, Meldekriterien veröffentlicht.
Chronologie der Reaktionen und Massnahmen
Risikogebiete
Da in fast allen Regionen der Welt das Risiko einer Infektion mit SARS-CoV-2 bestünde, definierte das BAG vom 9. März bis zum 30. Juni 2020 keine Gebiete als Risikogebiete. Ab 1. Juli 2020 wurden eine Zeitlang wieder laufend Listen mit «Staaten mit erhöhtem Ansteckungsrisiko» veröffentlicht (siehe oben), auf die später wieder verzichtet wurde.
Auswirkungen
Wirtschaft
- Die Börsen weltweit erlebten am 9. März einen «Schwarzen Montag» und brachen stark ein. Der Swiss Market Index SMI verlor 5,6 Prozent und der Dow Jones 7,8 Prozent. Der SMI lag am 19. Februar bei 11'263 Punkten und verlor bis zum Tiefststand am 23. März bei 8'161 Punkten 27,5 Prozent an Wert. Danach erholte er sich wieder bis vor Ostern am 9. April auf 9'452 Punkte, was einem Jahresverlust von 11 Prozent entsprach. Trotz der grossen Verluste hielt sich der SMI im internationalen Vergleich relativ gut.
- Der weltweite Lockdown hatte auch gravierende Auswirkungen auf den Tourismus in der Schweiz: Die Skisaison 2020 musste auf Geheiss des Bundesrates am 14. März in allen Skigebieten beendet werden. Mit Ausnahme von wenigen zur Erschliessung von Siedlungen notwendigen Bahnen mussten alle touristischen Bergbahnen ihren Betrieb einstellen. Der Branchenverband «Seilbahnen Schweiz» bezifferte die Ertragseinbussen per 22. April auf über 300 Millionen Franken. Der Branchenverband hoffte, dass die Bergbahnen ab der Lockerungsetappe vom 8. Juni wieder fahren durften. Der Markt mit Touristen aus Übersee, insbesondere auch aus Asien, brach abrupt zusammen. Die Marketingorganisation Schweiz Tourismus hoffte auf die ersten Reisenden aus den USA im Herbst. Als Folge der Reisebeschränkungen innerhalb von Europa sollten viele Schweizer die Sommerferien im eigenen Land verbringen. Auch auf Feriengäste aus dem nahen Ausland, die auf dem Landweg hätten einreisen können, hoffte die Tourismus-Branche. «Schweiz Tourismus» rechnete in den folgenden zwölf Monaten mit einem Umsatzrückgang der Tourismus-Branche in der Schweiz von mindestens 20 bis 30 Prozent. 2020 sind die Logiernächte um 40,0 % auf 23,7 Millionen gesunken, der tiefste Wert seit Ende der 1950er Jahre. 2021 wurden bereits wieder 29,6 Millionen Logiernächte verzeichnet und 2022 war mit 38,2 Millionen fast wieder alles beim Alten.
- Stand 7. April 2020 gingen schweizweit Gesuche für Kurzarbeit von 1,5 Millionen Personen ein. Dies entsprach rund 30 Prozent der Erwerbstätigen. Im Tessin waren rund 45 Prozent der Erwerbspersonen von Kurzarbeit betroffen. Jeden Werktag verloren rund 1'900 Personen in der Schweiz ihren Job. Die Arbeitslosenquote stieg im März von 2,5 Prozent auf 2,9 Prozent.
- Gemäss Informationen des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO vom 11. April 2020 verschlechterte sich die Lage der Schweizer Wirtschaft wesentlich stärker als zu Beginn der «Coronakrise» erwartet. Der Schweizer Wirtschaft fielen 25 Prozent der Produktivität weg. Je nach Branche waren verschieden grosse Verluste der Produktivität zu verzeichnen, beim Gastgewerbe über 80 Prozent, beim Detailhandel und der Transportbranche 50–60 Prozent.
- Am 23. April teilte das SECO seine neuen, stark nach unten korrigierten Konjunkturprognosen 2020 mit. Die Bundesökonomen gingen davon aus, dass das BIP im laufenden Jahr um 6,7 % sinken werde. Dies entspricht rund 90 Milliarden Franken an Wirtschaftsleistung. Das wäre eine ähnlich starke Rezession wie während der Erdölkrise von 1975/1976. Gemäss provisorischen Ergebnissen ging das reale BIP 2020 um 2,9 % zurück und damit deutlich stärker als 2009 in der Finanzkrise (−2,1 %).
- Die Fluggesellschaften Swiss und Edelweiss sowie flugnahe Betriebe an den Landesflughäfen sollten zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen Bundes-Garantien von insgesamt 1,9 Milliarden Franken erhalten. Dies beschloss der Bundesrat am 29. April 2020. Die Luftfahrt ist für die Exportnation Schweiz von grosser Wichtigkeit, so werden wertmässig rund 50 Prozent der Exporte per Luftfracht abgewickelt. Direktverbindungen in alle Welt sind ausserdem ein wichtiger Standortvorteil. Die gewährten Garantien wurden von verschiedenen Seiten aus verschiedenen Gründen kritisiert: Ein dem marktliberalen Thinktank Avenir Suisse nahe stehender Forscher störte sich beispielsweise daran, dass vor der Rettung durch den Staat nicht genügend auf die Nutzung privatwirtschaftlicher Optionen gepocht worden sei. Der Lufthansa-Konzern verpflichtete sich zwar, bis auf Weiteres keine Dividenden von ihrer Tochter Swiss zu beziehen, trotzdem wurde kritisiert, dass noch zu wenig über weitere Garantien – insbesondere betreffend der Mitarbeiterzahl oder des Streckennetzes aus der Schweiz heraus – bekannt war. Aus politisch linken Kreisen wurde kritisiert, dass der Bundesrat den Klimaschutz bei der Rettung der Luftfahrt nicht beachtet hätte. Für die Grüne Partei der Schweiz und die Klimastreik-Bewegung war es unverständlich, dass eine Unterstützung nicht mit Klima-Auflagen verknüpft wurden.
- In einem Interview in der SonntagsZeitung vom 10. Mai 2020 zeichnete Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank SNB, ein düsteres Bild der Schweizer Wirtschaft. Deren Aktivität entspreche derzeit nur etwa 70 bis 80 Prozent des normalen Niveaus. Dadurch entstünden Kosten von 11 bis 17 Milliarden Franken pro Monat. Die SNB setze am Devisenmarkt alles daran, um mit Interventionen den Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken zu verringern. Der Franken gelte auch in dieser Krise bei Anlegern als sicherer Hafen. Die SNB habe noch weiteren Spielraum und sehe ihre Rolle darin, die Wechselkurse und das Zinsniveau auf einem für die Schweiz adäquaten Niveau zu halten. Ausserdem helfe die SNB, die Kreditversorgung der Schweizer Wirtschaft sicherzustellen. Thomas Jordan ging davon aus, dass die Schweiz noch Jahre an den Kosten der «Coronakrise» zu kauen habe.
- Selbständig Erwerbende hatten gemäss COVID-19-Verordnung Anspruch auf Erwerbsausfall-Entschädigung. Viele Selbständige erhielten von ihren Ausgleichskassen Verfügungen mit kleinen Beträgen – zwei bis drei Franken pro Tag waren keine Seltenheit –, wie die Sendung «Kassensturz» von SRF am 19. Mai 2020 berichtete. Erwartet hatten die Selbständigen eine Entschädigung von 60 bis 80 Franken pro Tag. Die Ausgleichskassen berechneten die Entschädigungen nicht auf Basis des tatsächlichen, bzw. versteuerten Einkommens, sondern auf Basis des sogenannten hinterlegten Einkommens, das durch alle Selbständigen zu Beginn ihrer Tätigkeit gegenüber der AHV-Ausgleichskasse deklariert wird. Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) wies die Ausgleichskassen in einem Kreisschreiben an, beim Corona-Erwerbsersatz der Einfachheit halber auf das hinterlegte Einkommen zurückzugreifen. Gemäss Ueli Kieser, Professor für Sozialversicherungsrecht an der Universität St. Gallen, stand dieses Vorgehen in Widerspruch zur COVID-19-Verordnung, d. h. die Ausgleichskassen mussten zwingend immer das aktuelle Einkommen als Basis nehmen. Das Bundesamt für Sozialversicherungen passte einige Tage vor der Sendung ihr Kreisschreiben entsprechend an; somit konnten die betroffenen Selbständigen bei ihrer Ausgleichskasse eine Anpassung verlangen.
- Ab dem 11. Mai durften SAC-Hütten, Jugendherbergen und Hotels wieder Gäste empfangen. Die Campingplätze blieben hingegen weiterhin geschlossen. Beim Touring Club Schweiz TCS, der 24 eigene Plätze betreibt, hegte man den Verdacht, dass der Bund die Campingplätze vergessen habe.
- Gemäss Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer litt die Schweizer Wirtschaft enorm unter den Folgen des Corona-Stillstands. Er befürchtete einen gewaltigen Anstieg von Firmenkonkursen und eine so grosse Arbeitslosenzahl, wie sie die Schweiz seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen hatte. Er forderte, dass die Industriezölle definitiv abgeschafft werden sollten, um die Belastung der verarbeitenden Industrie zu senken. Ausserdem plädierte er dafür, die Corona-Schulden im Umfang von geschätzten 30 bis 50 Milliarden Franken aus dem normalen Bundeshaushalt auszugliedern und über die nächsten 30 Jahre abzubauen. Für den Abbau könnten Gewinnausschüttungen der Schweizerischen Nationalbank, Kreditreserven im Bundesbudget und ausserordentliche Einnahmen herangezogen werden.
- Gemäss einer Mitteilung der Eidgenössischen Zollverwaltung vom 28. Januar 2021 verzeichnete der Aussenhandel im Jahr 2020 einen historischen Rückgang. Die Exporte sanken um 7,1 Prozent, die Importe um 11,2 Prozent. Der Handelsbilanzüberschuss lag mit 43 Milliarden Franken auf einem neuen Rekordhoch. Dies wurde auch von den Medien entsprechend kommuniziert. Die gemachten Zahlen unterschieden sich jedoch erheblich von denjenigen des Bundesamt für Statistik vom 27. Mai 2021, welche im Vergleich zu den Vorjahren in etwa konstant geblieben waren (vgl. Schweiz#Aussenhandel).
Kultur
Auch das kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Schweiz ist von der Corona-Krise stark betroffen. Bereits das am 28. Februar 2020 verhängte Verbot von Grossveranstaltungen mit mehr als 1'000 Personen setzte der Kulturbranche stark zu. Nach dem Lockdown vom 16. März war die Durchführung sämtlicher kulturellen Veranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen, Festivals, Zirkusaufführungen, Ausstellungen, Lesungen, Vorträge usw. verboten. Verschiedene Schweizer Kulturhäuser und Künstler nutzten die Möglichkeiten des Internets, um ihr Publikum zu erreichen; Konzerte und andere Veranstaltungen fanden als Livestream statt. Trotz Versammlungsverbot nahmen am Sühudiumzug vom 15. Februar 2021 über 1'000 Personen teil.
Schulen und Kinderbetreuung
- Der Bundesrat beschloss am 16. April die obligatorischen Schulen am 11. Mai wieder zu öffnen. In den Kantonen Waadt, Genf oder Neuenburg gab es heftige Kritik an diesem Entscheid. Lehrer, Eltern und Ärzte befürchten, dass in der Romandie die SARS-CoV-2-Infektionen dadurch erneut zunähmen. Aus Sicht der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK entscheiden die einzelnen Kantone und nicht der Bund, ob und wie sie den Schulbetrieb wieder hochfahren. Voraussetzung dafür wäre jedoch, dass der Bundesrat das am 13. März 2020 erlassene Verbot für alle Präsenzveranstaltungen wieder aufhöbe. Dadurch ginge die Kompetenz über die Schulorganisation wieder an die Kantone zurück. Die Aussicht, dass jeder Kanton die Schulöffnung anders handhabt, gefällt den nationalen Verbänden der Lehrer und Schulleiter nicht; sie fordern eine nationale Regelung. Ein wichtiger Punkt ist die Ausgestaltung der Schutzmassnahmen für den Schulbetrieb. Zwischen dem Bund und der EDK wird über die Ausgestaltung des Schutzkonzepts deshalb intensiv diskutiert.
- Dass die schriftlichen Lehrabschlussprüfungen 2020 nicht stattfinden werden, entschied der Bundesrat bereits. Hingegen war auch am 26. April noch unklar, wie es um die Maturaprüfungen steht. Die Gymnasien, Berufsmaturitätsschulen, Fach-, Wirtschafts- und Informatikmittelschulen warteten noch immer auf einen Entscheid des Bundes. Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK wünschte, dass die einzelnen Kantone selber entscheiden dürfen, ob die Abschlussprüfungen durchgeführt werden oder nicht. Die Kantone Thurgau, Zug und St. Gallen kündigten bereits an, die Prüfungen abzuhalten. Im Gegensatz dazu beschlossen die Kantone Zürich und Bern, die Prüfungen abzusagen, da das Risiko einer Ansteckung zu gross sei. Gegen den «eidgenössischen Flickenteppich» formierte sich von Seiten der Schülerschaft Widerstand. In WhatsApp-Gruppenchats und Online-Umfragen wehrten sich die Schüler gegen die Ungleichbehandlung. Sie wollten, dass die Prüfungen in der ganzen Schweiz abgesagt werden und sammeln dafür Unterschriften für eine Online-Petition.
- Die Bildungskommissionen beider eidgenössischen Räte forderten vom Bundesrat, dass der Bund Kitas und Spielgruppen subventioniere solle, um ungedeckte Kosten und Ertragsausfälle bei den Betreibern zu kompensieren. Bund und Kantone legten im März 2020 fest, dass die Einrichtungen im Grundsatz offen bleiben müssen. Gleichzeitig wurden die Eltern angehalten, ihre Kinder nach Möglichkeit selbst zu betreuen. Der Bundesrat lehnte diese Forderungen Anfang Mai aus staatspolitischen Überlegungen ab; für die Kinderbetreuung seien die Kantone zuständig. Kitas und Spielgruppen könnten – wie andere KMUs –, Kurzarbeitsentschädigungen oder Corona-Überbrückungskredite beantragen.
Sport
Die COVID-19-Pandemie hat auch auf den Sport weitreichende Auswirkungen. So musste 2020 der Engadin Skimarathon abgesagt werden; alle Schweizer Skigebiete mussten ihren Betrieb einstellen; sämtliche Sportveranstaltungen, im Profi- wie im Amateursport sowie alle Trainings mussten ab März 2020 gestoppt werden, inkl. der Hockey-Saison und der für Mai 2020 in der Schweiz geplanten Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren. Am 13. März 2020 stellte auch der Schweizerische Fussballverband den Spielbetrieb sämtlicher Ligen ein. Selbst die für Juni 2020 geplante Tour de Suisse, der grösste jährliche Sportanlass der Schweiz, wurde abgesagt.
Zuerst entschied der Zentralvorstand des Schweizerischen Fussballverbands SFV, den Spielbetrieb der Saison 2019/20 nicht wieder aufzunehmen. Der Abbruch galt für alle Ligen und Alterskategorien, ausser für die Wettbewerbe der Swiss Football League sowie den Cup der Männer. Wenig später beschloss die Swiss Football League allerdings die Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Die Liga startete am Freitag, 19. Juni, die Amateure bereits am 6. Juni. Die Meisterschaft endete am 2. August, um danach die Barrage auszutragen. Auch der Cup wurde zu Ende gespielt. Der Final sollte am Mittwoch, 12. August gespielt werden. Die neue Saison sollte voraussichtlich am 11. September 2020 beginnen und wegen der verschobenen Europameisterschaft bereits Anfang Mai 2021 enden.
Im Januar 2021 sollte das Lauberhornrennen zuerst ohne Zuschauer ausgetragen werden; wurde jedoch ganz abgesagt. Bereits im Vorfeld wurde das Skigebiet für private Skifahrer geschlossen.
Verkehr
Durch die eingeschränkte Mobilität sanken im Jahr 2020 die externen Kosten des Verkehrs von 14 auf 12 Milliarden Franken im Vergleich zum Vorjahr.
Öffentlicher Verkehr
- In einer noch nie dagewesenen Weise wurde ab dem 19. März 2020 der Fahrplan im öffentlichen Verkehr ausgedünnt. Auf den Fernverkehrslinien wurde statt des oftmals geltenden Halbstundentaktes der Stundentakt eingeführt. Die Züge und Busse des Regionalverkehrs, die normalerweise im Viertelstundentakt unterwegs sind, verkehrten neu im Halbstundentakt. Im Zuge der Grenzschliessungen wurden alle internationalen Fernverkehrszüge aus der Schweiz in die Nachbarländer eingestellt.
- Parallel zu den bundesrätlichen Lockerungen der Corona-Massnahmen wurde auch der öffentliche Verkehr zwischen dem 27. April und dem 8. Juni 2020 mit Einführung eines Schutzkonzepts per 11. Mai 2020 stufenweise wieder hochgefahren.
- Per 9. November 2020 hat die SBB den internationalen Zugverkehr nach Italien und Frankreich reduziert. Zuvor wurden bereits andere Angebote im internationalen Zugverkehr reduziert oder ausgesetzt. Per 10. Dezember wurden die Verbindungen der SBB, Trenitalia und TILO zwischen der Schweiz und Italien eingestellt. Bereits am 13. Dezember 2021 wurden die Verbindungen nach Italien wieder ohne Einschränkungen aufgenommen. Die SBB verzeichnete 2020 ein Verlust von 617 Millionen Franken.
- Die PostAuto Schweiz AG verzeichnete im Jahr 2020 einen Einbruch im Personenverkehr von rund 25 %.
- Im April 2020 flogen nur noch 26'913 Passagiere über den Flughafen Zürich. Das entspricht einem Minus von 99 % gegenüber derselben Periode des Vorjahres. 1952, vier Jahre nach Aufnahme des Flugbetriebs, reisten das letzte Mal so wenig Passagiere durchschnittlich pro Monat über den Flughafen Zürich.
- Im März 2021 wurde als Testbetrieb in einem Linienbus der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) ein aktives Desinfektionssystem auf der Basis von Wasserstoffperoxid installiert. Damit beabsichtigt die BVB u. a. das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu reduzieren.
Individualverkehr
- Das Bundesamt für Strassen ASTRA veröffentlichte während der Coronakrise wöchentlich die Zahlen der folgenden zehn ausgewählten, wichtigen Verkehrsachsen der Schweiz: Grenzübergänge (Chiasso, Simplon, Basel), Strassentunnels (Gotthard und San-Bernardino) sowie rund um die wirtschaftliche Zentren (Bern Ost, Würenlos, Renens, Aeschertunnel, Coppet, Basel). Die Übergänge ins Tessin sowie die Strecken nach Italien verzeichneten mit Abnahmen zwischen zwei Dritteln und drei Vierteln die grössten Veränderungen. Autobahnen rund um wirtschaftliche Zentren wiesen Rückgänge um rund einen Drittel bis zur Hälfte der Anzahl Fahrzeuge aus (Stand Ende April 2020). Auch der alljährliche Oster-Stau vor dem Gotthard-Strassentunnel blieb 2020 aus. Indes wurde während des Lockdowns eine deutliche Reduktion des Strassenverkehrslärms verzeichnet.
- In der Schweiz wurde Fahrradgeschäften der Verkauf von Fahrrädern zunächst verboten, die Reparatur blieb jedoch gestattet.
- Vom 18. Dezember 2020 bis 4. Januar 2021 konnten Ausnahmen vom Sonntags- und Nachtfahrverbot beim Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung beantragt werden.
Sans-Papiers
In der Schweiz leben Zehntausende ohne Aufenthaltsgenehmigung, sogenannte Sans-Papiers. Wegen der Corona-Krise verloren viele von ihnen ihr Einkommen. Da sie sich illegal in der Schweiz aufhalten, können Sans-Papiers keine Sozialhilfe beantragen. Ohne Einkommen sind sie auf die Unterstützung durch Hilfswerke oder Nahrungsmittelspenden angewiesen. Am 2. Mai bildete sich in Genf eine Warteschlange von über einem Kilometer mit rund 2'500 Menschen, die stundenlang ausharrten, um einen Sack mit Grundnahrungsmitteln zu bekommen. Die meisten von ihnen waren Sans-Papiers. Eine Studie unter den Wartenden ergab, dass 60 % von ihnen keine Krankenversicherung hatte.
Infektionskrankheiten
Aufgrund von Verhaltensänderungen in der Bevölkerung infolge der von Regierungen erlassenen Massnahmen sind die meisten der gängigsten Infektionskrankheiten, darunter Denguefieber, Shigellose und Malaria, während der Pandemie stark zurückgegangen. Wurden beim Denguefieber im Jahr 2019 noch 257 Fälle registriert – das war jedoch ein Rekordjahr – sank dieser Wert im Jahr 2020 auf 77 und im Jahr 2021 weiter auf 26 Fälle. Als die Leute im Jahr 2022 wieder vermehrt um die Welt reisten, stieg der Wert auf 107 Fälle, bevor im Jahr 2023 bereits bis Mitte Juli der Wert von 86 erreicht wurde.
Staatsfinanzen
Um die negativen Auswirkungen der Corona-Massanahmen aufzufangen, wurden staatliche Hilfsprogramme wie Kurzarbeitsentschädigung, Überbrückungskredite für Unternehmen oder Finanzhilfen für Kultur und Sport lanciert. Dass diese Unterstützungsmassnahmen die Staatsfinanzen belasten werden, wurde relativ früh offensichtlich. Finanzminister Ueli Maurer rechnete im Mai 2020 mit Hilfsprogrammen in Höhe von insgesamt 70 bis 80 Milliarden Franken, wobei sich Bund, Kantone und Gemeinden gemeinsam an den Hilfsleistungen beteiligen werden. Die Bundesrechnung vom Jahr 2020 wurde mit einem Defizit von 15.8 Milliarden Franken abgeschlossen; ohne die Aufwände der Corona-Pandemie hätte das Defizit 1.2 Milliarden Franken betragen. Das Defizit wurde grösstenteils durch Mehrausgaben verursacht und nur zu einem kleineren Teil durch tiefere Einnahmen wie z. B. aus der Verrechnungssteuer oder der Mehrwertsteuer. Allein für Kurzarbeitsentschädigungen wurden im Jahr 2020 über 10 Milliarden Franken ausgegeben, im Jahr 2021 waren es rund 4.3 Milliarden. In einem Artikel von Avenir Suisse wurde anhand der Corona-Ausgaben des Bundes im Jahr 2020 mit Kosten von 5 Franken pro Einwohner und Tag gerechnet. In einem Bericht des Eidgenössischen Finanzdepartements vom November 2021 wurde festgehalten, dass die «Corona-Mehrausgaben» in den nächsten zehn Jahren abgebaut werden könnten. Auch das Pandemiejahr 2021 führte zu einem Defizit in der Bundeskasse. Das Defizit beträgt 12.2 Milliarden Franken und fällt somit weniger stark aus als im Vorjahr. Für die Pandemiebewältigung gab der Bund im Jahr 2021 rund 14 Milliarden aus.
Kritik an den Massnahmen
Verfassungsrechtliche Kritik
- Die Coronakrise hat auch in der Schweiz massive Auswirkungen auf die Grundrechte. Der Bundesrat hat mit der Ausrufung der «ausserordentlichen Lage» nach dem Epidemiengesetz gleich sieben Grundrechte eingeschränkt: das Recht auf persönliche Freiheit, Glaubensfreiheit, Anspruch auf Grundschulunterricht, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit und Wirtschaftsfreiheit. Die Versammlungsfreiheit ist ganz stillgelegt. Somit hat der Bundesrat per Notrecht ein Viertel aller Grundrechte der Bundesverfassung eingeschränkt. Ausserdem legte er die politischen Rechte auf Bundesebene still. Der Bundesrat verschob Eidgenössische Abstimmungen, legte Fristen von Initiativen und fakultativen Referenden still und verbot das Sammeln von Unterschriften. Die Gemeinden nahmen weder Unterschriften entgegen noch beglaubigten sie diese. Am Notrechts-Regime des Bundesrats kam kaum Kritik auf (Stand 23. April 2020). Die Bevölkerung befürwortet grossmehrheitlich das Vorgehen des Bundesrats und findet es richtig, dass er den Schutz der Gesundheit – Artikel 118 der Bundesverfassung – temporär höher gewichtet als verschiedene Grundrechte. Der Bundesrat und die Behörden in der Schweiz geniessen in der Coronakrise bei der Bevölkerung eine hohe Autorität und Glaubwürdigkeit.
- Rechtsprofessoren kritisieren, dass trotz weitreichender Notverordnungskompetenz des Bundesrats die Verfassung nicht aus den Angeln gehoben werden dürfe. Doch genau dies sei bei den Volksrechten (Initiativen und Referenden) passiert. Die Notrechtskompetenz gemäss Artikel 185 Absatz 3 der Bundesverfassung sieht nur Massnahmen vor, die zur Abwendung von «schweren Störungen der öffentlichen Ordnung oder der inneren oder äusseren Sicherheit» dienen. Zahlreiche Notverordnungen des Bundesrats haben jedoch kein polizeiliches Ziel. Die Massnahmen sollen die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Krise abfedern. Die vom Bundesrat in Notrecht getroffenen Massnahmen sind sachlich vertretbar und inhaltlich gut begründet. Es zeigt sich jedoch deutlich, wie rasch die Grenze zum Verfassungsbruch überschritten ist.
- Die Schweiz besitzt kein Verfassungsgericht. Balthasar Glättli, Präsident der Grünen-Fraktion der Bundesversammlung, kritisiert, dass nur das Bundesamt für Justiz die bundesrätlichen Notverordnungen prüft. Die Exekutive kontrolliere sich quasi selbst. Dies reicht laut Glättli nicht, um sicherzustellen, dass der Bundesrat auch in solchen Krisen sich wirklich immer im Rahmen der Verfassung bewegt. Glättli schlägt vor, dass das Bundesgericht in solchen Krisensituationen die Notverordnungen auf deren Verfassungsmässigkeit hin überprüfen soll. Beat Rieder, Präsident der ständerätlichen Rechtskommission, schwebt eine andere Lösung vor. Er schlägt vor, dass das Parlament selber eine neue Parlamentarierdelegation schaffen soll. Eine solche neue Rechtsdelegation könnte in Krisensituationen, analog zur Finanzdelegation, die bundesrätlichen Notverordnungen auf ihre Verfassungsmässigkeit überprüfen. Die Finanzdelegation musste die Notkredite des Bundesrats bewilligen. Diese Lösung würde auch sicherstellen, dass das Parlament in die Entscheide eingebunden wäre. Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte kritisierte das Verbot von öffentlichen Kundgebungen im Frühjahr 2020 und kam wie Glättli zum Schluss, dass es dazu eine gerichtliche Überprüfung der Bundesratsvorschriften gebraucht hätte.
- Am Samstagnachmittag dem, 2. Mai 2020, haben vor dem Bundeshaus in Bern rund 300 Personen trotz Versammlungsverbot für die Grundrechte auch in Zeiten der Coronapandemie demonstriert. Die Polizei liess sie zuerst gewähren, danach begannen Polizeibeamte, mit Hilfe eines Absperrbands den Platz zu räumen. Bei einigen Kundgebungsteilnehmern wurden anschliessend Personenkontrollen durchgeführt.
- Am 9. Mai 2020 demonstrierten mehrere Hundert Menschen ohne Bewilligung auf dem Bundesplatz in Bern gegen die Massnahmen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie.
- Am 23. Januar 2021 kam es auf dem Bundesplatz – trotz aktuellem Kundgebungsverbot ab fünf Personen – erneut zu einer Demonstration gegen die «Corona-Massnahmen» mit rund hundert Personen.
- Für den 20. März 2021 wurde eine Kundgebung angekündigt. Der Gemeinderat der Stadt Bern rief dazu auf, sich von der unbewilligten Kundgebung in den Strassen und Parks der Stadt Bern abzugrenzen. Am gleichen Tag fand in Liestal eine bewilligte Demo mit mehreren Tausend Personen statt.
- Das Bundesgericht rügte die vom Kanton Bern aufgrund der Pandemie erlassene Höchstanzahl von 15 Personen bei politischen Kundgebungen als «unverhältnismässig». Die 300er-Regel des Kantons Uri wurde hingegen nicht kritisiert.
Allgemeine Kritik
- Nach Medienrecherchen wurde berichtet, dass das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bei der Erfassung der Todesfälle hinterherhinke und ein Durcheinander in der Erfassung bestehe, weil kein automatisiertes System zur Verwaltung elektronisch übermittelter Meldungen an das BAG bereitsteht. Zwar sei die Möglichkeit einer elektronischen Übermittlung in der Verordnung über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen vorgesehen, doch wurde bislang kein entsprechendes System eingerichtet. Nach Medienangaben bestehe ein «Wirrwarr aus analogen Formularen, verschiedenen Datenbanken und veralteten Kommunikationskanälen». Nicht verpflichtend seien zudem Ergänzungsmeldungen, die darüber Aufschluss geben könnten, wie viele Tage Patienten auf der Intensivstation verbracht haben und wer die Krankheit überwunden hat. Der Vorwurf, die Meldungen würden mit einer Waage gewogen, wurde von BAG-Abteilungsleiter Daniel Koch dementiert.
- Kritisiert wurde etwa auch die Ungleichbehandlung zwischen Marktfahrern (die Lebensmittel verkaufen) und Grossbetrieben wie Coop und Migros. Während die Märkte verboten wurden, können die Grossverteiler weiterhin ihre Lebensmittel anbieten. Inzwischen wurden die einzelnen Lebensmittelmarktstände den Lebensmittelläden gleichgestellt. Märkte mit mehreren Ständen sind weiterhin verboten.
- Ende Februar 2020 warf der Berner Epidemiologe Christian Althaus dem Bundesamt für Gesundheit BAG vor, die von der Pandemie ausgehende Gefahr zu unterschätzen. Er bezeichnete die Situation der Schweiz als «grösste gesundheitlichen Notlage ihrer jüngeren Geschichte». Schliesslich ist er Anfang Januar 2021 aus der wissenschaftlichen Corona-Taskforce des Bundes ausgetreten.
- Der ägyptische Tourismusunternehmer und Grossinvestor in Andermatt, Samih Sawiris, kritisierte in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» die Massnahmen der Schweiz gegen die COVID-19-Pandemie. Seiner Meinung nach stünden sie in keinem Verhältnis zu den Verlusten für die Wirtschaft. In der Schweiz gingen Milliarden von Franken verloren, damit es einige Hundert weniger Tote gäbe. Es sei aber politisch unkorrekt, solche Zweifel auszudrücken.
- Mitte 2020 entstehen aus den sozialen Medien heraus verschiedene Bewegungen, welche eine ZeroCovid-Strategie fordern. Die Bewegungen behaupten unter anderem: «Der Versuch die Pandemie zu kontrollieren, ist gescheitert. Eine Güterabwägung zwischen Gesundheit, Wirtschaft und öffentlichem Leben funktioniert nicht. Der «Schweizer Weg» ist gescheitert. Die Massnahmen schränken das Leben dauerhaft ein und haben dennoch Millionen Infektionen und Tausende Tote gebracht.» In der Schweiz ist NichtMeinWeg und CoronaZero zu nennen. Die Bewegungen sehen die Eliminierung der Krankheit als einzigen Weg, Wirtschaft und Gesundheit zu schützen.
- Im November 2020 wurden erste Mahnwachen zum Gedenken der Opfer der Pandemie durch private Initianten gehalten. Kritisiert wird, dass die Verstorbenen und das Leid ihrer Angehörigen kaum in der Öffentlichkeit thematisiert werden. Unter anderem sind die Initianten der Auffassung: «Der Schutz des Lebens ist eine der grundlegendsten Funktionen des Staates. Wenn der Staat hier versagt, dann kann man sich fragen, was überhaupt noch sein Zweck ist».
- Als im Dezember 2020 einige Spitäler vor Überlastung warnten, blieb für gewisse Beobachter unverständlich, dass die Schweiz weiterhin keinen Shutdown verordnete. Kurz bevor am 18. Dezember eine allgemeine Schliessung von Gastronomie- und Sportbetrieben angeordnet wurde, kommentierte Der Spiegel, dass die Regierung aufgrund des Epidemiengesetzes zwar alleine entscheiden könne und dies im Frühjahr bereits getan habe, aber womöglich entschlossen sei, diese Macht nicht wieder «auf diese, für die Schweiz untypische Weise zu gebrauchen». Die Schweizer Politik sei auf Konsens angelegt, vieles werde lokal entschieden, es werde vor allem auf wirtschaftliche Akteure gehört und für einen Konsens seien lange Aushandlungsprozesse erforderlich.
Politik
- Am 15. März 2020 beschlossen die Büros von Nationalrat und Ständerat, die dritte und letzte Woche der Frühjahrssession 2020 der eidgenössischen Räte abzusagen. Auch die im Gesetzgebungsprozess so wichtigen Kommissionssitzungen wurden abgesagt. Als Begründung nannten die Parlamentsdienste die sich «rapide verschlechternde» Situation wegen des «Corona-Virus». Von diesem Zeitpunkt an regierte der Bundesrat nach Notrecht und ohne Parlament, wobei die durch ihn gesprochenen Kredite der Zustimmung der Finanzdelegation des Parlamentes bedurften und nachträglich durch die Bundesversammlung genehmigt werden mussten (Art. 28 und 34 FHG); seine Notrechtsverordnungen treten ausser Kraft, wenn er nicht spätestens nach sechs Monaten dem Parlament den Entwurf eines Bundesgesetzes oder einer parlamentarischen Notverordnung unterbreitet, welche die Notverordnung des Bundesrates ersetzen (Art. 7d RVOG). Namhafte Politiker aus allen Parteien, aber auch Rechtsprofessoren, kritisierten das Vorgehen, das ihrer Meinung nach verfassungs- und gesetzeswidrig gewesen war. Im Anschluss an die «Coronakrise» müsse sich das Parlament ausserdem einige selbstkritische Fragen stellen, so z. B. wer über den Abbruch einer Session zu entscheiden habe und wer die Parlamentsdienste beaufsichtige. Die SVP brachte gar die Forderung nach einer parlamentarischen Untersuchungskommission PUK ins Spiel.
- Nach Ausrufung der «ausserordentlichen Lage» am 16. März 2020 standen alle Parteien und Politiker hinter dem Bundesrats-Entscheid. Doch schon Anfang April 2020 war die Zeit der Einigkeit vorbei. Die Parteien begannen darüber zu streiten, wie und wann die Schweiz aus dem «Corona-Lockdown» herauskommen soll. Die bürgerlichen Parteien, besonders die SVP aber auch die FDP forderten vom Bundesrat, in Sorge um die Wirtschaft, schnell zur Normalität zurückzukehren.
- Sowohl der Bundesrat wie auch 32 Mitglieder des Ständerates verlangten die Einberufung einer ausserordentlichen Session nach Art. 151 Abs. 2 der Bundesverfassung, um die durch den Bundesrat gesprochenen dringlichen Kredite nachträglich zu genehmigen bzw. um dem Parlament Gelegenheit zu geben, die Massnahmen des Bundesrates zu diskutieren und gegebenenfalls zu korrigieren. Die ausserordentliche Session fand vom 4. bis 6. Mai 2020 statt – nicht im Parlamentsgebäude, sondern in den Ausstellungshallen von «BernExpo», um die Abstandsregeln einhalten zu können. Die vom Bundesrat beantragten Kredite von über 57 Milliarden Franken wurden genehmigt und leicht aufgestockt mit zusätzlichen Unterstützungen für Kindertagesstätten und den Tourismus. Das Parlament verzichtete darauf, mit übergeordneten eigenen Notverordnungen die Notverordnungen des Bundesrates zu korrigieren, beauftragte diesen aber mit einigen angenommenen Motionen, seine Massnahmen zu ergänzen oder zu korrigieren. Die Forderung von Motionen der Kommissionen für Wirtschaft und Abgaben beider Räte, Geschäfte und Restaurants früher wieder zu öffnen als vom Bundesrat beabsichtigt, hatte der Bundesrat bereits unmittelbar vor der Session erfüllt.
- Damit die Notverordnungen des Bundesrates sechs Monate nach ihrem Erlass nicht dahinfallen (Art. 7d Abs. 2 RVOG), hatte der Bundesrat am 12. August 2020 der Bundesversammlung den Entwurf des «Bundesgesetzes über die gesetzlichen Grundlagen für Verordnungen des Bundesrates zur Bewältigung der COVID-19-Epidemie (Covid-19-Gesetz)» unterbreitet. Die Bundesversammlung beriet den Entwurf in der Herbstsession 2020 intensiv, nahm diesen mit einigen Änderungen am 25. September 2020 an; er wurde für dringlich erklärt und auf den 26. September 2020 in Kraft gesetzt. Die Kritiker des Vereins Freunde der Verfassung ergriffen ein Referendum und reichten im Januar 2021 über 86'000 Unterschriften ein. (Siehe auch Covid-19-Gesetz oben.)
- Als Reaktion auf die behördlichen Massnahmen gegen die Ausbreitung von COVID-19 wurden verschiedene politische Bewegungen gegründet, die sich gegen die mit den Massnahmen verbundenen Einschränkungen der persönlichen Freiheit einsetzten. Bis zwei Jahre nach dem Beginn der Pandemie, im Januar 2022, gelang es aber keiner dieser Bewegungen, politischen Einfluss zu erlangen. Die Bewegungen treten in der Öffentlichkeit vor allem wegen internen Streitigkeiten in Erscheinung, setzen sich hauptsächlich aus Menschen ohne politische Erfahrung zusammen, und haben kein politisches Programm ausser der Ablehnung der COVID-Massnahmen.
- Zu den massnahmenkritischen politischen Bewegungen in der Schweiz gehören «Mass-Voll», geführt vom früheren FDP-Mitglied Nicolas Rimoldi; die «Freunde der Verfassung», die öffentlich vor allem durch ihren Sprecher Michael Bubendorf bekannt wurden, und «Aufrecht Schweiz», ein Verein, der massnahmenkritische Personen zur Wahl in Behörden aufstellen will, und der von Patrick Jetzer geleitet wird. In der etablierten Schweizer Politik lehnt vor allem die rechtsnationalistische Schweizerische Volkspartei (SVP) die COVID-Massnahmen weitgehend ab und wirft dem Bundesrat «diktatorische Machtpolitik» vor. Von den übrigen Parteien werden die Massnahmen grossmehrheitlich unterstützt, allerdings mit Nuancen; so spricht sich etwa die wirtschaftsliberale FDP regelmässig für weniger Einschränkungen für die Wirtschaft aus.
Föderalismus
- Seit der Ausrufung der «ausserordentlichen Lage» am 16. März hatte der Bundesrat im Kampf gegen die Corona-Epidemie die Fäden in der Hand. Der für die Schweiz so wichtige Föderalismus war zwar nicht ganz ausgehebelt, jedoch auf Sparflamme gesetzt. Obwohl der Bundesrat rechtlich nicht dazu verpflichtet gewesen wäre, konsultierte er deshalb die Kantone in der gebotenen Eile vor seinen Entscheiden. Dem Bundesrat war der Einbezug der Kantone wichtig. Deshalb lud Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga Ende März alle Regierungspräsidenten der Kantone nach Bern zu einer Aussprache ein. Dabei wurden auch die im Widerspruch zu den Verordnungen des Bundesrats stehenden Massnahmen einzelner Kantone, insbesondere des Kantons Tessin, besprochen.
Probleme beim Ausstieg aus dem ersten Lockdown
Am 16. April 2020 gab der Bundesrat seinen Fahrplan für den Ausstieg aus dem ersten Lockdown bekannt. Noch keinen Termin nannte er damals für die Wiedereröffnung von Restaurants und Bars. Der Branchenverband Gastrosuisse zeigte sich «sehr enttäuscht» über das Vorgehen und die Nichtkommunikation des Bundesrats. Sie fühlten sich im Stich gelassen. Vertreter von Filialgeschäften zeigten sich enttäuscht, dass nicht alle Läden am 27. April 2020 wieder öffnen durften, sondern nur eine kleine Gruppe wie Baumärkte. Ausserdem kritisierten sie die Sortimentsbeschränkung in Lebensmittelgeschäften auf nur lebensnotwendige Produkte. Ganz anders sah dies der Schweizerische Gewerbeverband. Er beschuldigte die Branchengrössen Coop und Migros sich nicht an die Coronavorgaben des Bundesrats gehalten zu haben. Migros und Coop nutzten die Notlage der Fachgeschäfte aus und seien «Krisengewinnler». Die Definition von lebensnotwendigen und nicht lebensnotwendigen Produkten führte anfänglich zu Verwirrung und Unsicherheit. Der Bund reagierte auf die Kritik und präzisierte seine Vorgaben. Dass von Grossbetrieben während und nach dem ersten Lockdown zum Teil Non-Food-Artikel angeboten wurden, führte zu Strafanzeigen gegen die Verantwortlichen. In diesem Zusammenhang wurden aber mindestens zwei Coop-Filialleiter wieder freigesprochen, die zuvor eine Busse erhalten hatten.
Religionen
Felix Gmür, Bischof von Basel und 2020 Präsident der Schweizerischen Bischofskonferenz, wandte sich in einem offenen Brief an den Bundesrat. Er verlangte eine sehr rasche Öffnung der Kirchen für grössere Gruppen. Nachdem die Oster-Gottesdienste 2020 nicht hatten gefeiert werden können, forderte er, dass das Abhalten der Gottesdienste an Auffahrt und Pfingsten wieder möglich sein sollte. In einem offenen Brief mahnten einige Pfarrer, dass sich die Risikogruppen ausgeschlossen fühlen könnten, wenn sie weiterhin nicht in die Kirche gehen sollten.
Wissenschaftliche Begleitung
Science Task Force
Die Swiss National Covid-19 Science Task Force (SN-STF) wurde vom Bund Ende März 2020 eingesetzt, «um die politischen Behörden und Entscheidungsträger bei der Entscheidungsfindung im Kontext von COVID-19 wissenschaftlich zu unterstützen». Allerdings war der Bildungsprozess und die Arbeitsweise nicht unumstritten. Erster Leiter war der Epidemiologe Matthias Egger, seine Nachfolge übernahm ab August 2020 der Molekularbiologe Martin Ackermann. Die SN-STF setzt sich aus zehn thematischen Untergruppen zusammen; insgesamt bestand sie aus 72 Mitgliedern. Die Vizepräsidentin Monika Bütler trat per Ende Januar 2021 zurück und wurde durch Jan-Egbert Sturm ersetzt. Martin Ackermann trat per 11. August als Leiter zurück, bleibt aber Mitglied der Taskforce. Nachfolgerin wurde die ETH-Biostatistikerin Tanja Stadler. Die Expertengruppe wurde auf 25 Personen verkleinert.
Mitglieder der SN-STF forderten seit der Mandatierung im August 2020 immer wieder strengere Massnahmen von der Politik. Das führte zu Kritik aus der Politik, insbesondere auch von den Bundesräten Ueli Maurer und Alain Berset. Auch der Wirtschaftsverband Economiesuisse stellte sich im November 2020 gegen die Forderungen der SN-STF. Aus Protest gegen die politische Kritik trat der Epidemiologe Christian Althaus im Januar 2021 aus der SN-STF aus.
Das Beratungsmandat der Science Task Force wurde auf deren Wunsch vorzeitig auf Ende März 2022 beendet. Am 29. März 2022 erschien ihr 110-seitiger Abschlussbericht.
Wissenschaftliches Beratungsgremium
Im November 2022 wurde auf Initiative von Gesundheitsdirektorenkonferenz, dem Eidgenössischen Departement des Innern und dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation eine Vereinbarung mit dem ETH-Rat beschlossen, ein wissenschaftliches Beratungsgremium unter dem Vorsitz von Tanja Stadler zu gründen. Das 14-köpfige Gremium steht der Gesundheitsdirektorenkonferenz als auch den einzelnen Kantonen sowie den interessierten Bundesstellen für Einschätzungen und Analysen zur Verfügung. Das Mandat läuft vorläufig bis Ende Juni 2023.
Nachweis im Abwasser
Forschern der Schweizerischen Eawag und der ETH Lausanne gelang es Ende April 2020, Spuren von SARS-CoV-2 im Abwasser nachzuweisen. In täglich aus der Kläranlage von Lausanne entnommenen Proben konnten sie den Anstieg zwischen März und April grob nachzeichnen. Dies soll es erlaubten, einen Anstieg der Infektionen rund eine Woche schneller zu erkennen als aufgrund von Tests. Ziel sei es, aus rund zwanzig grossen, geografisch gut über die Schweiz verteilten Kläranlagen das Abwasser von rund 2,5 Millionen Menschen im Rahmen eines Frühwarnsystems zu überwachen. Im August 2021 beschloss der Bundesrat, systematische Abwassertests auf ein Siedlungsgebiet, in dem rund 60 Prozent der Bevölkerung leben, sowie Tourismusgebiete auszuweiten. Von daher wurde das Abwassermonitoring im Februar 2022 von sechs auf über 100 Kläranlagen ausgeweitet, welche ca. 70 Prozent der Bevölkerung abdecken. Die Tests laufen voraussichtlich bis Ende 2022, mit Aussicht auf Verlängerung.[veraltet]
COVID-19-App
Eine sogenannte COVID-19-App sollte rechtzeitig vor einer zweiten Welle warnen können. In der ausserordentlichen Session vom 4.–6. Mai 2020 verlangten National- und Ständerat mit einer Motion, dass eine solche auf einer gesetzlichen Grundlage beruht und freiwillig sein muss. Auch sollen nur technische Lösungen zugelassen werden, die keine personenbezogenen Daten zentral speichern. Die von der ETH entwickelte SwissCovid-App erfüllte diese Vorgaben: Die App meldete an User, wenn sie engeren Kontakt mit einem anderen User hatten, der ein positives Testresultat per Code in seiner App hinterlegt hatte. Die Staatspolitische Kommission des Nationalrats forderte die Erarbeitung einer Gesetzesgrundlage für die App, der Bundesrat lehnte die Motion jedoch ab.
Am 25. März 2021 informierte das Bundesamt für Gesundheit, dass rund zwei Millionen Menschen die SwissCovid-App nutzen. Die neuste Erweiterung sei die Interoperabilität mit der deutschen «Corona-Warn-App», welche ab sofort aktiv sei. Das Ziel der Vereinbarung sei die einfachere Bedienung der jeweiligen Apps und dass länderübergreifend über eine mögliche Infektion informiert werden könne. Dadurch soll auch das internationale «Contact Tracing» verbessert werden. Von dieser Interoperabilität sollen vor allem die rund 60'000 Grenzgänger profitieren, die täglich von Deutschland in die Schweiz kommen. Per 31. März 2022 wurde die SwissCovid-App vorerst deaktiviert.
Umfrage zu Massnahmen
Das GfS Bern führte im Auftrag der Zeitungen Blick online, Le Temps und Corriere del Ticino eine Umfrage durch. Diese dauerte vom 22. bis zum 28. April 2020 und es nahmen 25'323 Personen im Alter von über 16 Jahren daran teil. 80 % vertrauen demnach «voll und ganz», bzw. «eher» der Wissenschaft, 79 % dem Bundesrat, 78 % dem Krisenmanagement des Bundesrates, 78 % dem Krisenmanagement des BAG. 92 % halten sich gemäss eigenen Angaben an die BAG-Vorgaben, 87 % «kommen bisher gut durch die Krise», 80 % «fühlen sich gut über die Krise informiert». 43 % finden, dass «der Wirtschaft zu stark oder eher zu stark geschadet wurde» und 26 % erachten die Vorschriften als «zu strikt oder zu viel».
Spitalhygiene
Die Swissnoso (Vereinigung von führenden Fachleuten auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten und der Spitalhygiene, 1994 auf Anregung des Bundesamts für Gesundheit entstanden) veröffentlichte am 11. Dezember 2020 Vorsorgemassnahmen in Spitälern für einen hospitalisierten Patienten mit begründetem Verdacht oder mit einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion. Hervorzuheben ist, dass FFP2-Masken nur während aerosol-generierende Massnahmen empfohlen wurden. Die Swissnoso schrieb zudem: «Wenn in der klinischen Betreuung eine Übertragung durch Aerosole überhaupt stattfinden kann, so einzig bei einer ganz kleinen Minderheit». Die Einschätzung der Swissnoso stand im Widerspruch zum Policy Brief der Swiss Science Task Force vom 29. Oktober 2020, welcher festhielt: «Feinste Atemtröpfchen spielen bei der Übertragung von SARS-CoV-2 eine Rolle».
Impfung
Geimpfte Personen in der Schweiz
Da das BAG im Juni 2021 auch jenen Personen, die an COVID-19 erkrankten, empfahl, sich ein Mal impfen zu lassen, weil «nach einer durchgemachten Krankheit die Immunität langsam schwinde», wird die schwarze Kurve immer unterhalb der grünen verlaufen. Als vollständig geimpft gelten Personen, die zwei Impfdosen von Spikevax® bzw. Comirnaty® oder eine Impfdosis von Covid-19 Vaccine Janssen® erhielten.
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- Verabreichte Impfdosen: 15'956'438
Stand: 22. August 2022
Demografie
Alter | eine Impfung | zwei Impfungen | drei Impfungen |
---|---|---|---|
0–9 Jahre | 3,51 % | 2,56 % | 0,02 % |
10–19 Jahre | 50,34 % | 48,41 % | 12,77 % |
20–29 Jahre | 72,49 % | 71,38 % | 29,77 % |
30–39 Jahre | 74,19 % | 73,19 % | 35,52 % |
40–49 Jahre | 78,12 % | 77,26 % | 43,12 % |
50–59 Jahre | 81,28 % | 80,51 % | 52,33 % |
60–69 Jahre | 86,84 % | 86,16 % | 66,22 % |
70–79 Jahre | 91,55 % | 90,91 % | 77,67 % |
≥ 80 Jahre | 95,66 % | 94,39 % | 78,58 % |
Stand: 19. März 2022
Verdachtsmeldungen von ausgewerteten unerwünschten Impferscheinungen (UIE)
Alter | UIE | % der UIE |
---|---|---|
0–1 Jahre | 1 | 0,01 % |
2–11 Jahre | 9 | 0,07 % |
12–17 Jahre | 157 | 1,17 % |
18–44 Jahre | 4'512 | 33,70 % |
45–64 Jahre | 4'200 | 31,37 % |
65–74 Jahre | 1'278 | 9,55 % |
≥ 75 Jahre | 1'583 | 11,82 % |
unbekannt | 1'623 | 12,12 % |
- Total ausgewertete UIE: 13'388
- Nicht-schwerwiegende UIE: 8'223
- Schwerwiegende UIE: 5'165
Stand: 8. März 2022
Verlauf
Zulassung, Kauf, Abrechnung
- Bis Mitte November 2020 sind bei Swissmedic drei Zulassungsgesuche für COVID-19-Impfstoffe eingegangen. Sie wurden eingereicht von AstraZeneca, Pfizer und Moderna. Den Wirkstoff für den Impfstoff von Moderna will Lonza in Visp herstellen. Ein weiteres Zulassungsgesuch wurde Anfang Dezember 2020 von Janssen-Cilag eingereicht.
- Am 19. Dezember 2020 hat Swissmedic den Impfstoff BNT162b2 von Pfizer/Biontech – als ersten Impfstoff – befristet zugelassen.
- Die befristete Zulassung des mRNA-1273-Impfstoffes von Moderna – als zweiten Impfstoff – erfolgte am 12. Januar 2021.
- Per 3. Februar 2021 liess das Bundesamt für Gesundheit verlauten, dass der Bund bisher mit fünf Impfstoffherstellern Verträge abschloss: Moderna (13,5 Millionen Impfdosen mRNA-1273), Pfizer/BioNTech (3 Millionen Impfdosen Comirnaty, BNT162), AstraZeneca (5,3 Millionen Impfdosen AZD1222), Curevac (5 Millionen Impfdosen CVnCoV) sowie Novavax (6 Millionen Impfdosen NVX-CoV2373). Insgesamt also rund 33 Millionen Impfdosen.
- Per 10. März 2021 liess das Bundesamt für Gesundheit verlauten, dass der Bund einen weiteren Vertrag mit Pfizer/BioNTech abschloss. Somit wurden bisher folgende Verträge abgeschlossen: Moderna (13,5 Millionen Impfdosen), Pfizer/BioNTech (6 Millionen Impfdosen), AstraZeneca (5,3 Millionen Impfdosen), Curevac (5 Millionen Impfdosen) sowie Novavax (6 Millionen Impfdosen). Insgesamt also rund 36 Millionen Impfdosen.
- Am 22. März 2021 hat Swissmedic den von Johnson & Johnson entwickelten Impfstoff COVID-19 Vaccine Janssen für Personen ab 18 Jahren – als dritten Impfstoff – befristet zugelassen. Der Impfstoff wird in einer einzigen Dosis verabreicht. Die Schweiz schloss jedoch mit dem Hersteller keinen Vertrag ab, so dass der Impfstoff in der Schweiz nicht allgemein verfügbar wurde.
- Per 25. März 2021 liess das Bundesamt für Gesundheit verlauten, dass die Schweiz in den Monaten April, Mai, Juni und Juli insgesamt mindestens acht Millionen Impfdosen erhalte. Eine rasche Verimpfung dieser Dosen sei wichtig, weswegen Bundespräsident Guy Parmelin und Bundesrat Alain Berset eine Konferenz mit den kantonalen Gesundheitsdirektoren, dem Präsidenten der Konferenz der Kantonsregierungen (KdK), Vertretern der «Science Task Force», der eidgenössischen Kommission für Impffragen und den Impfstoffherstellern Pfizer und Moderna einberief.
- Per 30. März 2021 liess Swissmedic verlauten, dass der Impfstoff von Pfizer/BioNtech ab sofort nicht mehr dauerhaft in Spezialgefrierschränken gelagert werden müsse. So belegen neue und von Swissmedic überprüfte Daten, dass die Qualität bis zu zwei Wochen lang auch bei Tiefkühltemperaturen zwischen −25 und −15 °C gewährleistet sei. Dies sei entscheidend, damit der Impfstoff in der Schweiz auch in Gesundheitszentren, Arztpraxen und Apotheken eingesetzt werden könne, was die Impfgeschwindigkeit in der Schweiz positiv beeinflussen soll.
- Per 6. Mai 2021 liess das Bundesamt für Gesundheit verlauten, dass mit Moderna ein weiterer Vertrag abgeschlossen wurde. So sei die Schweizer Bevölkerung auch im Jahr 2022 mit genügend mRNA-Impfstoff versorgt. Der neue Vertrag sieht eine Lieferung von insgesamt sieben Millionen Dosen im ersten Halbjahr 2022 vor. Insgesamt wurden somit bereits 42,8 Millionen Impfdosen bestellt.
- Per 25. August 2021 schloss der Bundesrat einen weiteren Vertrag mit Pfizer/BioNTech ab, der für die Jahre 2022 und 2023 je eine Lieferung von sieben Millionen Impfdosen mit einer Option auf sieben weiteren Millionen Impfdosen vorsieht. Voraussetzung dafür ist, dass geänderte Impfstoffe von Pfizer/BioNTech durch Swissmedic zugelassen werden. Bisher schloss der Bund mit fünf Impfstoffherstellern Verträge ab: Moderna (13,5 Millionen Impfdosen für das Jahr 2021 und sieben Millionen für das Jahr 2022), Pfizer/BioNTech (sechs Millionen Impfdosen für das Jahr 2021, sieben Millionen für das Jahr 2022 und sieben Millionen für das Jahr 2023), AstraZeneca (5,4 Millionen Impfdosen), Curevac (fünf Millionen Impfdosen) sowie Novavax (sechs Millionen Impfdosen).
- Per 16. September 2021 liess Swissmedic verlauten, dass Moderna und Pfizer/BioNTech Gesuche zur Änderung der bestehenden Dosierungsempfehlungen ihrer Covid-19-Impfstoffe einreichten. Swissmedic begutachtet die eingereichten klinischen Daten zu den dritten Impfdosen auf Sicherheit und Wirksamkeit und prüft, ob die eingereichten Daten ausreichend sind, um die Indikation entsprechend zu erweitern. Wann ein Entscheid über die Zulassungsänderungen erfolgen kann, hängt von den eingereichten Daten und den Resultaten der klinischen Studien ab.
- Per 29. September 2021 schloss der Bundesrat einen weiteren Vertrag mit Janssen – von Johnson & Johnson – über die Lieferung von 150'000 Impfstoffdosen ab. Der Vektor-basierte Impfstoff kommt primär bei Personen zum Einsatz, die aus medizinischen Gründen nicht mit einem mRNA-Impfstoff geimpft werden können und er wird nur einmal verabreicht (Einmaldosis). Er steht aber auch anderen Impfwilligen zur Verfügung. Ausgenommen von der Empfehlung sind Schwangere und immundefiziente Personen. Diesen wird weiterhin einer der beiden mRNA-Impfstoffe von Pfizer oder Moderna empfohlen.
- Per 18. November 2021 reichte Moderna Switzerland GmbH bei Swissmedic ein Gesuch ein, um die Indikation des Covid-19-Impfstoffs Spikevax® auf Kinder ab sechs Jahren auszuweiten. Mit der beantragten Erweiterung soll die Indikation Sechs- bis Elfjährige einschliessen. Die eingereichten Unterlagen beinhalten erste Ergebnisse einer fortlaufenden klinischen Studie mit rund 5'000 Teilnehmern in dieser Altersgruppe.
- Per 3. Dezember 2021 entschied der Bundesrat, dass die «Covid-19-Impfung» auch im Jahr 2022 für die Bevölkerung kostenlos bleiben wird. Die Kosten der Impfungen werden weiterhin von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung, dem Bund und den Kantonen getragen.
- Per 17. Dezember 2021 entschied der Bundesrat, dass die von den Tarifpartnern ausgehandelten Pauschalen für die «COVID-19-Impfung» im Jahr 2022 genehmigt werden: Die Pauschale für die Impfung in Impfzentren, Spitälern und durch mobile Teams beträgt im neuen Jahr CHF 20.00, für Arztpraxen wird sie auf CHF 29.00 angehoben. Auch werden die aktuell geltenden Tarifverträge zur Abgeltung der Leistungen von Apotheker bei der Abgabe von Arzneimitteln verlängert.
- Der Bundesrat genehmigte an der Sitzung vom 13. Januar 2021 den Tarifvertrag, der die Vergütung der «Covid-19-Impfung» durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung regelt. Die Impfung wird somit in voller Höhe vergütet.
- Am 23. Februar 2022 beriet sich der Bundesrat über den Bedarf und die Verwendung von Covid-19-Impfstoffen im Jahr 2022, in welchem der Schweiz rund 34 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen. Dabei fallen 20 Millionen Dosen auf das erste Halbjahr und 14 Millionen Dosen auf das zweite Halbjahr. Sollte eine weitere «Auffrischimpfung» nötig werden, wäre die Versorgung der Schweizer Bevölkerung jederzeit gesichert. Insbesondere sei mit dieser Beschaffungsstrategie sichergestellt, dass der Schweiz stets die neuste verfügbare Impfstoffvariante der jeweiligen Hersteller zur Verfügung stünde; unter Vorbehalt der entsprechenden Zulassung durch Swissmedic. Um das Ausfallrisiko einer bestimmten Technologie oder eines Herstellers abzufedern, kaufte er mehr Impfdosen, als zur Verimpfung benötigt werden. Er entschied deswegen bis Mitte 2022 maximal 15 Millionen Dosen prioritär via COVAX weiterzugeben, wenn diese nicht für die Verimpfung in der Schweiz eingeplant werden. Die Schweiz setze sich im Rahmen der globalen Pandemiebekämpfung seit Beginn dafür ein, dass möglichst viele Menschen weltweit Zugang zu sicheren und wirksamen Covid-19-Impfstoffen erhielten.
- Am 11. März 2022 entschied der Bundesrat, für das Jahr 2023 nebst den bereits gekauften sieben Millionen Impfdosen von Pfizer/BioNTech auch sieben Millionen Dosen von Moderna zu beschaffen. Gleichzeitig hält die Schweiz Optionen für je sieben Millionen weiterer Impfdosen beider Anbieter, die nur bei Bedarf eingelöst werden. Ergänzend werden – als Alternative zu den mRNA-Impfstoffen – bei einem anderen Impfhersteller maximal eine Million Dosen Impfstoffe bestellt. Zuviel beschaffter Impfstoff, der nicht in der Schweiz benötigt wird, soll weiterverkauft oder weitergegeben werden, wie es bereits im 2021 gemacht wurde. Dennoch wurde im Mai 2022 bekannt, dass 620'000 abgelaufene Moderna-Impfdosen vermutlich vernichtet werden müssen. Im September 2022 wurde bekannt, dass über 10 Millionen abgelaufene Impfdosen vernichtet werden. Eine Weitergabe sei wegen der oftmals nicht vorhandenen Kühlkette in den südlichen Ländern nicht möglich.
Empfehlungen und Informationskampagnen
- Am 22. Dezember 2020 informierte das Bundesamt für Gesundheit, dass noch in Woche 52 und 53 die ersten Personen gegen SARS-CoV-2 geimpft werden sollen. Parallel dazu möchte das Bundesamt für Gesundheit ab dem 24. Dezember eine breit angelegte Informationskampagne starten; so sollen die Menschen in der Schweiz möglichst umfassend, transparent und verständlich über die Impfung, deren Verträglichkeit, Nutzen, Wirksamkeit, Nebenwirkungen usw. usf. informiert werden. Priorität haben Personen über 75 Jahren und Personen mit chronischen Krankheiten; danach sollen Personen zwischen 65 und 74 Jahren geimpft werden.
- Im Juni 2021 empfahl das Bundesamt für Gesundheit auch jenen Personen die an COVID-19 erkrankten sich ein Mal impfen zu lassen, weil «nach einer durchgemachten Krankheit die Immunität langsam schwinde».
- Per 16. August 2021 startete das Bundesamt für Gesundheit eine neue Informationskampagne zur «COVID-19-Impfung». Die Kampagne soll alle bisher ungeimpften Erwachsenen und Jugendlichen daran erinnern, dass «jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Impfung» sei.
- Per 18. August 2021 beschloss der Bundesrat eine Änderung der Epidemienverordnung, wonach sich Auslandschweizer und deren enge Familienangehörige sowie Grenzgänger – ohne obligatorische Krankenpflegeversicherung – in der Schweiz impfen lassen können. Er schickt zwei Varianten in die Vernehmlassung und wird seinen Entscheid am 25. August 2021 treffen.
- Per 1. Oktober 2021 verkündete der Bundesrat, dass er gemeinsam mit den Kantonen die Impfanstrengungen nochmals intensivieren möchte. So sollen in den kommenden Wochen möglichst viele Personen erreicht werden, die bzgl. Impfentscheid noch unentschlossen sind. Der Bundesrat schickte deshalb an der Sitzung Pläne für eine Impfoffensive in Konsultation. Geplant sind beispielsweise eine nationale Impfwoche mit rund 170 zusätzlichen mobilen Impfstellen, persönliche Gespräche sowie Beratungsgutscheine. Ausserdem beschloss der Bundesrat, dass sich Personen unter 16 Jahren und einmal geimpfte Personen weiterhin gratis testen lassen können, um ein Covid-Zertifikat zu erhalten.
- Per 4. Oktober 2021 startete die Kampagne «Lieber impfen lassen» des Bundesamtes für Gesundheit, die sich vor allem an Jugendliche richten soll. Die Impfung erleichtere den Alltag, denn wer ein Restaurant besuchen, in einem Club tanzen oder einfach ins Kino will, muss geimpft sein oder braucht einen gültigen, negativen Test. Wer nach den Ferien in die Schweiz zurückkehrt ebenso. Das sei aufwendig, weswegen sich eine Impfung lohne.
- Per 13. Oktober 2021 konkretisierte der Bundesrat die Inhalte der geplanten Impfoffensive: Um weitere Personen dazu zu bewegen, sich impfen zu lassen, plant er gemeinsam mit den Kantonen eine Impfwoche vom 8. bis zum 14. November 2021. Zusätzliche mobile Beratungs- und Impfstellen sollen einen niederschwelligen Zugang zur Impfung ermöglichen. Schliesslich finanziert der Bund die Bereitstellung von Beratern durch die Kantone, um auf das Bedürfnis von noch nicht geimpften Personen nach Information einzugehen. Diese Impfoffensive kostet den Bund maximal 96,2 Millionen Franken.
- Per 26. Oktober 2021 empfehlen das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen Personen über 65 Jahren eine Auffrischimpfung (Booster); dies im Einklang mit dem Zulassungsentscheid von Swissmedic. Diese liess für beide mRNA-Impfstoffe – von Pfizer und Moderna – eine Auffrischimpfung für besonders gefährdete Personen zu. Für die breite Bevölkerung ist eine Boosterimpfung nicht zugelassen und auch nicht empfohlen.
- Per 3. November 2021 beschliesst der Bundesrat, dass der Bund und die Kantone eine Impfoffensive durchführen werden, um möglichst viele Personen über die Impfung zu informieren. Erstens veranstalten sie vom 8. bis 14. November unter dem Motto «Gemeinsam aus der Pandemie» eine nationale Impfwoche mit dem Ziel, möglichst viele Menschen über den Nutzen einer Impfung zu informieren; zweitens ermöglichen in den nächsten Wochen zusätzliche Impfmobile einen niederschwelligen Zugang zur Impfung in der ganzen Schweiz; drittens werden Beratern alle, die möchten, direkt mit Informationen über die Impfung versorgen. Für den Bund fallen durch die Impfoffensive Kosten von maximal 96 Millionen Franken an.
- Per 26. November 2021 empfehlen das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen die Auffrischungsimpfung (Booster) für die breite Bevölkerung; dies im Einklang mit dem Zulassungsentscheid der Heilmittelbehörde Swissmedic. Die Empfehlung beruht auf der Zulassungserweiterung durch Swissmedic, die beide mRNA-Impfstoffe für die Auffrischungsimpfung von Personen ab 16 Jahren mit Pfizer/BioNTech bzw. ab 18 Jahren mit Moderna zugelassen hat. Bisher erhielten über 350'000 Personen eine Auffrischungsimpfung. Dabei handelt es sich um über 65-Jährige sowie um besonders gefährdete Personen, welche weiterhin prioritär Zugang zur Auffrischungsimpfung erhalten sollen.
- Per 14. Dezember 2021 empfehlen das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen die «COVID-19-Impfung» mit zwei Dosen auch für fünf- bis elfjährige Kinder. Die Empfehlung beruht auf der Zulassung des mRNA-Impfstoffs Comirnaty® (Pfizer/BioNTech) durch Swissmedic für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren und wird prioritär empfohlen für Kinder mit engem Kontakt zu besonders gefährdeten Erwachsenen im selben Haushalt, wenn sich letztere beispielsweise wegen einer Immunschwäche nicht impfen können.
- Per 21. Dezember 2021 passten das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen ihre Empfehlung bzgl. Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff an: neu wird diese für alle ab 16 Jahren bereits ab vier statt sechs Monaten nach der Grundimmunisierung empfohlen. Bisher waren Auffrischungsimpfungen ab sechs Monaten nach der Grundimmunisierung empfohlen. Eine Verkürzung des zeitlichen Intervalls sei besonders bei älteren Personen wichtig, um sie vor schweren Erkrankungen und Hospitalisierungen zu schützen. Zudem könne ein kürzeres Intervall dazu beitragen, die Ausbreitung der sehr ansteckenden Omikron-Variante zu vermindern. Personen, die eine Dosis des «COVID-19-Impfstoffes» von Janssen vor mindestens vier Monaten erhielten, wird ebenfalls eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff empfohlen.
- Per 21. Januar 2022 aktualisierte das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen die Empfehlung für die «Auffrischimpfung» mit einem mRNA-Impfstoff für die Altersgruppe der 12–15-Jährigen: Neu wird allen eine «Auffrischimpfung» nach vier Monaten empfohlen. Per Ende Dezember 2021 liess Swissmedic eine zweite Dosis «Janssen-Impfstoff» als «Auffrischimpfung» zu. Gestützt auf diese Datenlage empfehlen Bundesamt für Gesundheit und EKIF die zweite Dosis dieses Impfstoffs explizit nur für Personen ab 18 Jahren, die mit einer Dosis «Janssen-Impfstoff» geimpft wurden und sich aus medizinischen Gründen nicht mit einem mRNA-Impfstoff impfen lassen können oder wollen.
- Per 10. Oktober 2022 tritt die neue Impfempfehlung des Bundes in Kraft. Demnach wird eine Impfung bezw. eine Auffrischimpfung besonders für Personen über 65 Jahren empfohlen. Eine Impfung für Personen zwischen 16 und 64 Jahren wird u. a. empfohlen, wenn etwa aufgrund einer Vorerkrankung ein erhöhtes individuelles Erkrankungsrisiko besteht. Diese Impfungen bietet mindestens vorübergehend einen verbesserten individuellen Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf und einen gewissen kurzzeitigen Schutz vor Infektion mit Erkrankung. 97 Prozent der Bevölkerung würden bereits Antikörper gegen SARS-CoV-2 aufweisen, sei es weil sie geimpft oder genesen sind.
Verabreichte Impfdosen und Nebenwirkungen
- Bis zum 21. Januar 2021 wurden rund 170'000 Personen mit einer ersten Dosis geimpft. Nach der Analyse von bisher 42 Meldungen über aus den klinischen Studien bereits bekannten unerwünschte Arzneimittelwirkungen wurde das Nutzen-Risiko-Verhältnis nach wie vor als positiv eingestuft – obschon 16 Meldungen als schwerwiegend eingestuft wurden und fünf Meldungen in Zusammenhang mit einem tödlichen Verlauf standen.
- Per 11. März 2021 liess Swissmedic verlauten, dass bis zum 8. März 2021 597 Meldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen durch Covid-19-Impfungen in der Schweiz ausgewertet wurden. Die Meldungen bestätigten das aus den Zulassungsstudien bekannte Nebenwirkungsprofil. Sie gäben bisher keine Hinweise auf neue Sicherheitsprobleme und änderten das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis der beiden zugelassenen Impfstoffe – Pfizer/BioNTech und Moderna – nicht.
- Per 9. April 2021 liess Swissmedic verlauten, dass bis zum 6. April 2021 insgesamt 1'174 Meldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen durch Covid-19-Impfungen in der Schweiz ausgewertet wurden. 577 Meldungen bezogen sich auf Pfizer/BioNTech und 580 auf Moderna; bei 17 Fällen wurde der Hersteller nicht genannt. Die Meldungen bestätigten das aus den Zulassungsstudien bekannte Nebenwirkungsprofil. Sie gäben bisher keine Hinweise auf neue Sicherheitsprobleme und änderten das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis der beiden zugelassenen Impfstoffe nicht.
- Per 22. April 2021 liess Swissmedic verlauten, dass gemäss Informationen des Bundesamtes für Gesundheit bis einschliesslich 18. April 2021 etwa 2,1 Millionen Impfdosen in der Schweiz verabreicht und etwa 769'000 Personen vollständig geimpft wurden. Bis zum 20. April 2021 wertete Swissmedic 1'485 Meldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen durch Covid-19-Impfungen aus. Mit 948 (63,8 %) war der grössere Teil der Meldungen nicht schwerwiegend, 537 Meldungen (36,2 %) wurden als schwerwiegend eingestuft. In den meisten Meldungen wird über mehr als eine Reaktion berichtet (insgesamt 3'851 Reaktionen in den 1'485 Meldungen). Die am häufigsten gemeldeten Reaktionen – in Fällen, die als schwerwiegend eingestuft wurden –, waren Fieber (80), Luftnot (39), Kopfschmerzen/Migräne (37), Herpes Zoster Reaktivierung (34), Schüttelfrost (28), Überempfindlichkeiten (27), Erbrechen (28), Muskelschmerzen (27), Unwohlsein (25) und Blutdruckerhöhung (25).
- Per 21. Mai 2021 liess Swissmedic verlauten, dass gemäss Informationen des Bundesamtes für Gesundheit bis einschliesslich 18. Mai 2021 etwa 3,7 Millionen Impfdosen in der Schweiz verabreicht und etwa 1,24 Millionen Personen vollständig geimpft wurden. Bis zum 18. Mai 2021 wertete Swissmedic 2'269 Meldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen durch Covid-19-Impfungen aus. Mit 1’447 (63,8 %) war der grössere Teil der Meldungen nicht schwerwiegend, 822 Meldungen (36,2 %) wurden als schwerwiegend eingestuft. In den meisten Meldungen wird über mehr als eine Reaktion berichtet (insgesamt 5’931 Reaktionen in den 2’269 Meldungen). Die am häufigsten gemeldeten Reaktionen – in Fällen, die als schwerwiegend eingestuft wurden –, waren Fieber (103), Luftnot (54), Kopfschmerzen/Migräne (61), Herpes-Zoster-Reaktivierung (61), Erschöpfung (41), Muskelschmerzen (41), Unwohlsein (37), Überempfindlichkeiten (36), anaphylaktische Reaktionen (20), Übelkeit (36), Schüttelfrost (35), Erbrechen (34) und Blutdruckerhöhung (34).
- Per 13. August 2021 liess Swissmedic verlauten, dass bis zum 10. August 2021 5'304 Meldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen durch Covid-19-Impfungen in der Schweiz ausgewertet wurden. In den meisten Meldungen wird über mehr als eine Reaktion berichtet. Mit 3'466 (65,3 %) war der grössere Teil der Meldungen nicht schwerwiegend, 1'838 (34,7 %) Meldungen wurden als schwerwiegend eingestuft.
- Gemäss dem Bundesamt für Statistik auf Grundlage ärztlichen Todesursachenzertifikaten starben im Jahr 2021 19 Personen an unerwünschten Nebenwirkungen von Covid-19-Impfstoffen als Haupttodesursache. Dabei handelt es sich um Personen hohen Alters, bei denen für den Tod relevante Begleiterkrankungen vorgelegen hatten. Laut Swissmedic sei nicht gesichert, «dass in den genannten Fällen die Impfung Todesursache war». Einige dieser Fälle hätte Swissmedic untersucht und sei zum Schluss gekommen, dass nicht die Impfstoffe, sondern mehrere Vorerkrankungen für den Tod verantwortlich waren. Weitere Fälle seien noch in Abklärung (Stand April 2023). Swissmedic führt bei jeder Verdachtsmeldung eine aufwändige Analyse durch interne wie externe Fachpersonen durch, dazu gehören unter anderem eine Auswertung von Krankengeschichten inklusive Laborberichte, Austrittsberichte, Bildmaterial und falls vorhanden Autopsieberichte.
Covid-Zertifikat
Am 22. April 2021 liess das Bundesamt für Gesundheit verlauten, dass bis im Sommer ein Schweizer Covid-Zertifikat entwickelt werden soll. Dabei würden die betroffenen Kreise – die Kantone, die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH), die Pharmasuisse, die Ärzte, die Apotheker – einbezogen. Das Zertifikat werde mit der Lösung des Bundesamtes für Informatik und Telekommunikation realisiert, womit das Eidgenössische Finanzdepartement die Projektverantwortung vom Eidgenössischen Departement des Innern übernehme. Der Bundesrat verabschiedete an der Sitzung vom 4. Juni 2021 die Verordnung über die Covid-Zertifikate, welche die rechtliche Grundlage für die Ausstellung von Zertifikaten bildet. Nebst Form und Inhalt regelt diese auch die Zuständigkeiten von Bund und Kantonen bei der Ausstellung, die Vorgaben für die Überprüfung sowie die Kompatibilität der Zertifikate mit dem digitalen Covid-Zertifikat der EU. Diese Verordnung trat per 7. Juni 2021 in Kraft. Per 30. Juni 2021 passte der Bundesrat die Verordnung über die Covid-Zertifikate an. Der Grund sei das datenminimierte «Zertifikat Light», mit welchem Inhaber ab dem 12. Juli 2021 die Möglichkeit hätten, eine Zertifikatskopie ohne Gesundheitsdaten zu generieren. Das Zertifikat ist lediglich elektronisch verfügbar und wird ausschliesslich in der Schweiz anerkannt. Per 9. Juli 2021 anerkannte die EU das Schweizer Covid-Zertifikat, welches nun im gesamten EU- und EFTA-Raum anwendbar ist. Gleichzeitig anerkannte die Schweiz ihrerseits die in den EU- und EFTA-Mitgliedsstaaten ausgestellten Zertifikate.
Desinformation
Während der COVID-19-Pandemie kam es weltweit zu einer Fülle an Falschinformationen, Desinformation, Fake News und Verschwörungstheorien, die von privaten Stellen gestreut wurden und sich schnell in den sozialen Medien verbreiteten.
- Die Grünen des Kantons Zürich distanzierten sich am 11. Mai 2020 von ihrem Kantonsrat Urs Hans, weil er Verschwörungstheorien zu SARS-CoV-2 verbreitete. So wetterte der notorische Impfgegner beispielsweise gegen Bill Gates, ein beliebtes Feindbild von Verschwörungstheoretikern.
- Die Fachstelle Extremismus- und Gewaltprävention (Fexx) des Basler Vereins Aktion Kinder des Holocaust reichte bei der Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft Strafanzeige gegen Tobias Steiger – Sektionspräsident des Basler Ablegers der Partei National Orientierter Schweizer – wegen Verletzung der Antirassismusstrafnorm ein. Unter dem Titel «Schluss mit Lügen und Zensur» veröffentlichte er antisemitische Tiraden auf der Partei-Homepage. Hinter der Corona-Krise sah Steiger «eine jüdische Verschwörung». Zudem soll die Rothschild-Dynastie und die amerikanische Rockefeller-Stiftung die Finanzierung eines Chip-Zertifikats für eine Impfkampagne unterstützen, die der Dezimierung und Sterilisierung der Weltbevölkerung dienen sollte.
Nachträgliche Überprüfung der Verfassungsmässigkeit der Massnahmen
Die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrates (GPK-N) hat am 30. Juni 2023 einen ausführlichen Bericht über ihre Untersuchung vorgelegt, wie sich die zuständigen Bundesbehörden vergewissert haben, dass die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen für die Einschränkung von Grundrechten durch die Massnahmen des Bundes zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie erfüllt waren. Am Beispiel der Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht hat die Kommission keine grundlegenden Mängel erkannt.
Trivia
- Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) erklärte im März 2020 verschiedentlich, dass Mund-Nasen-Bedeckungen nur einen Nutzen hätten, wenn die Person selbst krank sei. Einen Schutz vor Ansteckung gebe es damit nicht. Am 31. März 2020 sagte er an einer Medienorientierung in Luzern, es gebe keine wissenschaftliche Studie, die beweise, dass einfache Mund-Nasen-Bedeckungen wirksam seien. Gemäss internen Protokollen sprachen die Behörden auch von der Nutzlosigkeit der Masken, weil zu Beginn der Pandemie ein Maskenmangel herrschte. Ein Test im Auftrag zweier Konsumentenmagazine ergab 2021, dass auf Zertifikate von Stoffmasken kein Verlass sei und FFP2-Masken besser schützen würden.
- Am 19. März 2020 erreichte die Hauptausgabe der Tagesschau mit einer durchschnittlichen Zuschauerzahl von 1,487 Millionen eine Rekordeinschaltquote.
- Die Schweizer Post bringt eine «Covid19-Solidaritäts-Briefmarke» heraus. Die Briefmarke – die einen Taxwert von 1 Franken aufweist – kostet 5 Franken. Der Erlös aus dem Verkauf soll vollumfänglich an die Glückskette und das Schweizerische Rote Kreuz gespendet werden.
- Die Glückskette, die Spendensammelorganisation der SRG SSR, sammelte bis zum 16. April 2020 mehr als 27 Millionen Franken. Die Spenden kommen Menschen in der Schweiz zugute, die aufgrund der Coronavirus-Pandemie von Armut oder Hunger bedroht sind.
- Die Schweizer, viele davon im Homeoffice tätig, entdeckten in der Krise das Kochen neu und kauften viel mehr Obst und Gemüse als zuvor. Auch die Abrufzahlen auf den bekanntesten Rezeptwebsiten nahmen stark zu.
- Daniel Koch erlangte durch seine regelmässigen Auftritte an den Pressekonferenzen des Bundesrates und des BAG bei einer breiten Öffentlichkeit Bekanntheit. Nach seiner eigentlichen Pensionierung als Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim Bundesamt für Gesundheit BAG per 1. April 2020 arbeitete er bis zur Bewältigung der Pandemie mit dem Titel «Delegierter des BAG für COVID-19» in seiner Funktion weiter. Am 28. Mai gab Daniel Koch seine letzte offizielle Pressekonferenz als COVID-19-Delegierter. Ein Video zeigte, wie er nach dem Spruch «Die Aare wird wieder bebadbar sein» im Anzug in den kühlen Fluss stieg.
- Gemäss der bundesrätlichen COVID-19-Verordnung gehören Bücher nicht zu Konsumgütern des täglichen Bedarfs und durften deshalb bis zur allgemeinen Wiedereröffnung der Geschäfte nicht in Einkaufszentren verkauft werden. Die Genfer Justiz gab diesbezüglich einer Strafanzeige der Buchhandlung Payot gegen die Migros-Filiale Genf wegen unlauteren Wettbewerbs recht, da diese sich nicht an diese Vorgaben hielt.
- Da ab dem 16. März 2020 in der Schweiz keine Chorproben mehr erlaubt waren, entwickelten die Sängerinnen Barbara Böhi und Julia Schiwowa daraufhin die Idee eines täglichen Einsingens von 30 Minuten auf einem Internetkanal, um die Stimme trotz dieser Chorpause fit zu halten. Dies wurde ab dem 23. März 2020 täglich um 9 Uhr auf YouTube live gestreamt. Bis Mitte April nutzten bereits über 3000 Personen täglich das Angebot «Einsingen um 9», das seitdem ohne Unterbrechung jeden Tag ein neues Einsingen streamt. Etwa die Hälfte der Teilnehmer stammt aus dem Ausland, mehrheitlich aus Deutschland. Es beteiligen sich auch viele Personen, die nicht in einem Chor singen. Das Angebot wurde insbesondere von Menschen zwischen 55 und 80 Jahren wahrgenommen. Nach dem Ende der pandemiebedingten Einschränkungen gab es mehrere Veranstaltungen, bei denen die Teilnehmer sich live treffen und gemeinsam singen konnten.
Siehe auch
Literatur
- Recherchedesk Tamedia: Lockdown. Wie Corona die Schweiz zum Stillstand brachte – Schicksale, Heldinnen und ein Bundesrat im Krisenmodus. Wörterseh, 2020, ISBN 978-3-03763-123-2.
- Abschlussbericht der Swiss National COVID-19 Science Task Force (ncs-tf). In: sciencetaskforce.ch, 29. März 2022 (PDF).
- Evaluation Krisenbewältigung Covid-19: Empfehlungen an das Bundesamt für Gesundheit. In: BAG, 24. April 2022.
- Evaluation der Krisenbewältigung Covid-19 bis Sommer 2021. Executive Summary zum Schlussbericht zuhanden des Bundesamts für Gesundheit, Fachstelle Evaluation und Forschung (E+F). 4. Februar 2022 (PDF).
- Evaluation der Krisenbewältigung Covid-19 bis Sommer 2021. Schlussbericht zuhanden des Bundesamts für Gesundheit, Fachstelle Evaluation und Forschung (E+F). 4. Februar 2022 (PDF).
- Evaluation der Krisenbewältigung Covid-19 bis Sommer 2021. Stellungnahme der Steuergruppe der Evaluation. BAG, April 2022 (PDF).
Dokumentationen
- Das Schweizer Radio und Fernsehen veröffentlichte im September 2020 den Film «Pandemie-Vorsorge: Mangelhaft».
- Im Oktober 2020 veröffentlichte der selbstständige Fernsehjournalist Reto Brennwald den Film «Unerhört!», in dem u. a. Staatsrechtler, Ärzte und Demonstranten zu Wort kommen. Medien kritisierten den Film mehrheitlich negativ aufgrund seiner Einseitigkeit und Unausgewogenheit.
- Die SRF-Sendung Reporter begleitet die grösste Impfaktion der Schweiz, am 24. Februar 2021 wurde die Reportage «Corona-Impfung – Unheil oder Segen?» ausgestrahlt.
- Am ersten Jahrestag des ersten offiziellen Covid-19-Falls in der Schweiz sendete SRF 1 am 25. Februar 2021 den Film «Pandemie – Auf den Spuren von Covid-19».
- Groll nach Corona – Was ist aus Massnahmekritischen nach der Pandemie geworden? In: SRF.ch, 29. Mai 2023 (28 Min.; YouTube).
Weblinks
- Wie die Welt aus den Angeln gehoben wurde. In: SonntagsZeitung, 3. Mai 2020 (Archiv).
- Wie konnte das passieren? In: Tages-Anzeiger, 22. November 2020. («Wir können Corona» – dachten wir. Und doch wurde die Schweiz innert kürzester Zeit zum Hotspot Europas. Vertrauliche Dokumente und eine Rekonstruktion der Ereignisse zeigen, wie die Behörden an ihren eigenen Zielen scheiterten und in der Planung versagten.)
- Das tödliche Zögern im Oktober – in der Schweiz sterben zurzeit mehr Menschen an Covid-19 als in den meisten anderen Ländern In: NZZ.ch, 24. November 2020
- Eva Schiller: Der wirtschaftsfreundliche Kurs der Schweiz. In: ZDF.de, 4. Dezember 2020 (Archiv) (mit Video, YouTube). (Laufen lassen so lange es geht: Das ist Devise der Schweiz bei der Pandemie-Bekämpfung. Das Land setzt auf Eigenverantwortung statt klarer Regeln. Doch die Sterberaten sind hoch.)
Informationsseiten
- Coronavirus – So schützen wir uns Kampagnen-Website des Bundesamts für Gesundheit, bag-coronavirus.ch
- Coronavirus, Informationsseite des Schweizer Bundesamts für Gesundheit (BAG), bag.admin.ch
- Covid-19 Schweiz – Kennzahlen zur Coronavirus-Pandemie in der Schweiz, covid19.admin.ch
- Johns Hopkins CSSE: Coronavirus COVID-19 Global Cases. auf gisanddata.maps.arcgis.com
- Website Worldometers: Echtzeit-Daten der Corona-Virus-Pandemie, worldometers.info
- Fallzahlen in den Schweizer Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein auf GitHub, aufbereitet vom Statistischen Amt Kanton Zürich
- Swiss National COVID-19 Science Task Force
Rechtliche Grundlagen
(auf admin.ch)
- SR 101 Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft vom 18. April 1999 (Stand am 1. Januar 2021):
Artikel 185 Äussere und innere Sicherheit - SR 818.101 Bundesgesetz über die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten des Menschen (Epidemiengesetz, EpG) vom 28. September 2012 (Stand am 25. Juni 2020)
- SR 818.102 Bundesgesetz über die gesetzlichen Grundlagen für Verordnungen des Bundesrates zur Bewältigung der Covid-19-Epidemie (Covid-19-Gesetz) vom 25. September 2020 (Stand am 1. April 2021)
- SR 818.101.24 Verordnung über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19) vom 28. Februar 2020 (nicht mehr in Kraft)
- SR 818.101.24 Verordnung 2 über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19) (COVID-19-Verordnung 2) vom 13. März 2020 (nicht mehr in Kraft)
- AS 2020 2195 Verordnung 3 über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (Covid-19) (Covid-19-Verordnung 3) vom 19. Juni 2020
Anmerkungen
- ↑ Hier sind Fälle aufgelistet, die dem BAG über den Meldeweg oder offizielle Quellen mitgeteilt wurden. Die Situation ist nach wie vor dynamisch; deshalb kann es zu Abweichungen bzw. zeitlichen Verzögerungen zwischen den BAG-Fällen und Angaben anderer Stellen, etwa der Kantone oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO), kommen.
Einzelnachweise
- ↑ Pneumonia of unknown cause – China. WHO, 5. Januar 2020, abgerufen am 18. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Lungenärzte im Netz: Covid-19: Ursachen. (Memento des vom 5. Juli 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Online unter www.lungenaerzte-im-netz.de. Abgerufen am 14. April 2020.
- ↑ Tagesschau: „Tief besorgt.“ WHO spricht von Corona-Pandemie. 11. März 2020. Online unter www.tagesschau.de. Abgerufen am 14. April 2020.
- ↑ Gestützt auf Epidemiengesetz – Bundesrat ruft «besondere Lage» aus – was heisst das? 28. Februar 2020, abgerufen am 22. Oktober 2020.
- ↑ Coronavirus: Bundesrat erklärt die «ausserordentliche Lage» und verschärft die Massnahmen. Bundesamt für Gesundheit, 16. März 2020, abgerufen am 16. März 2020.
- ↑ Coronavirus: Bundesrat verlängert Massnahmen um eine Woche und beschliesst etappenweise Lockerung. Bundesamt für Gesundheit, 8. April 2020, abgerufen am 10. April 2020.
- ↑ Der grosse Lockerungsplan – Das hat der Bundesrat heute entschieden In: Schweizer Radio und Fernsehen vom 29. April 2020.
- 1 2 Strategische Grundlagen zur COVID-19-Bewältigung Website des BAG. Abgerufen am 4. Januar 2021.
- ↑ Covid-19: Neue Variante des Coronavirus in zwei Proben in der Schweiz entdeckt. Bundesamt für Gesundheit, 24. Dezember 2020, abgerufen am 25. Dezember 2020.
- ↑ Statement der Swiss National COVID-19 Science Task Force bezüglich der neuen SARS-CoV-2 Variante VOC-202012/01. Swiss National COVID-19 Science Task Force, 25. Dezember 2020, abgerufen am 25. Dezember 2020.
- ↑ Fabian Schäfer: Notrecht in der Schweiz – wer kann den Bundesrat jetzt noch aufhalten, wenn er zu weit geht? Neue Zürcher Zeitung, 26. März 2020, abgerufen am 26. März 2020.
- ↑ Schulschliessungen: Die Sorgen der Eltern sind übertrieben. In: Neue Zürcher Zeitung vom 3. April 2020.
- ↑ Auch wenn Ostern ausfällt: In der Krise punkten die Kirchen. In: Neue Zürcher Zeitung vom 10. April 2020.
- ↑ Bundesrat verlängert Lockdown um eine Woche. In: Schweizer Radio und Fernsehen vom 8. April 2020.
- 1 2 Coronavirus: Rückkehr in die normale Lage und Planung der Übergangsphase bis Frühling 2023. In: admin.ch. 30. März 2022, abgerufen am 31. März 2022.
- ↑ Tessin meldet ersten bestätigten Fall von Corona-Virus in der Schweiz. St. Galler Tagblatt, 25. Februar 2020, abgerufen am 25. Februar 2020.
- ↑ Neue Coronavirus-Fälle in Graubünden und Baselland. Der Bund, 29. Februar 2020, abgerufen am 29. Februar 2020.
- ↑ COVID-19 in der Schweiz, abgerufen am 20. Juli 2020.
- ↑ Neues Coronavirus: Erster Todesfall im Kanton Waadt. Bundesamt für Gesundheit, 5. März 2020, abgerufen am 5. März 2020.
- ↑ Zweiter Baselbieter Patient stirbt an den Folgen einer COVID-19-Infektion. Kanton Basel-Landschaft, 11. März 2020, abgerufen am 11. März 2020.
- ↑ Weitere Corona-Fälle nach Fastenwoche. Ideaschweiz, 6. März 2020, abgerufen am 11. März 2020.
- ↑ Coronavirus: Erster Todesfall im Kanton Zürich. Kanton Zürich, 16. März 2020, abgerufen am 16. März 2020.
- ↑ Erster Corona-Todesfall im Kanton Bern – Appell an Bevölkerung. Bluewin, 16. März 2020, abgerufen am 16. März 2020.
- ↑ COVID-19 in der Schweiz, abgerufen am 20. Juli 2020.
- ↑ COVID-19 in der Schweiz, abgerufen am 20. Juli 2020.
- ↑ Situationsbericht zur epidemiologischen Lage in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein (Memento des vom 9. Juli 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Website BAG.
- ↑ COVID-19 in der Schweiz Website BAG, abgerufen am 31. August 2020.
- ↑ Situationsbericht zur epidemiologischen Lage in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein (Memento des vom 9. Juli 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Website BAG.
- ↑ COVID-19 in der Schweiz Website BAG, abgerufen am 2. Oktober 2020.
- ↑ Situationsbericht zur epidemiologischen Lage in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein (Memento des vom 9. Juli 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Website BAG.
- ↑ COVID-19 in der Schweiz, abgerufen am 1. November 2020.
- ↑ SR 818.102 Bundesgesetz über die gesetzlichen Grundlagen für Verordnungen des Bundesrates zur Bewältigung der COVID-19-Epidemie (Covid-19-Gesetz)
- 1 2 Freunde der Verfassung, verfassungsfreunde.ch
- 1 2 Medienmitteilung zur Einreichung des Referendums. verfassungsfreunde.ch, 12. Januar 2021, abgerufen am 14. Januar 2020.
- ↑ Abstimmungsvorlagen für den 13. Juni 2021
- ↑ Abstimmung vom 13. Juni – Parolenspiegel. In: srf.ch. 17. Mai 2021, abgerufen am 17. Mai 2021.
- ↑ swissinfo.ch Stimmvolk heisst Covid-19-Gesetz gut
- ↑ Änderung vom 19. März 2021 des Covid-19-Gesetzes. Erläuterungen des Bundesrates («Abstimmungsbüchlein»). Abgerufen am 1. November 2021.
- ↑ swissinfo: Das Covid-Zertifikat kommt an die Urne
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- ↑ Corona-Erwerbsersatz – Selbständige im Abseits. In: Schweizer Radio und Fernsehen vom 19. Mai 2020.
- ↑ Sonne satt und gute Stimmung an Auffahrt? Nicht auf den Campingplätzen. Die Betreiber sind wütend. In: Neue Zürcher Zeitung vom 21. Mai 2020.
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- ↑ Corona-Sommer: Warum die meisten Festivals noch nicht abgesagt sind und was mit Tickets für annullierte Veranstaltungen passiert. In: Neue Zürcher Zeitung vom 22. April 2020.
- ↑ Muss der Zirkus Knie dieses Jahr ganz auf eine Tournee verzichten? In: Aargauer Zeitung vom 23. April 2020.
- ↑ Kultur trotz Corona – Die Schweizer Kulturszene geht online: Die Links in der Übersicht. In: Schweizer Radio und Fernsehen vom 17. April 2020.
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- ↑ Berset spricht ein Machtwort: Alle Skigebiet müssen schliessen. In: Neue Zürcher Zeitung vom 14. März 2020.
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- ↑ Coronavirus: In der Schweiz pausiert der Fussball bis Ende April. In: nau.ch vom 13. März 2020.
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- ↑ Coronavirus: Bundesrat lanciert Impfoffensive. 13. Oktober 2021, abgerufen am 14. Oktober 2021.
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- ↑ Coronavirus: Bund und Kantone lancieren die nationale Impfwoche. 3. November 2021, abgerufen am 3. November 2021.
- ↑ Covid-19: Auffrischimpfung für alle verbessert Schutz und bremst die Virusverbreitung. 26. November 2021, abgerufen am 26. November 2021.
- ↑ Covid-19: Die Impfung für Kinder wird empfohlen und ist ab Anfang Januar möglich. 14. Dezember 2021, abgerufen am 14. Dezember 2021.
- ↑ Covid-19: Eine Auffrischimpfung vier Monate nach der Grundimmunisierung wird allen empfohlen und ist sinnvoll. 21. Dezember 2021, abgerufen am 23. Dezember 2021.
- ↑ Covid-19-Auffrischimpfung mit mRNA Impfstoffen ausgeweitet für 12- bis 15-Jährige und zweite Dosis mit Janssen-Impfstoff empfohlen. 21. Januar 2022, abgerufen am 24. Januar 2022.
- ↑ Covid-19: Impfempfehlungen Herbst 2022. In: admin.ch. 9. September 2022, abgerufen am 5. Oktober 2022.
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- ↑ «Abenteuerliche Thesen»: Die Zürcher Grünen distanzieren sich von ihrem Kantonsrat Urs Hans, weil er Verschwörungstheorien zum Coronavirus verbreitet. In: Neue Zürcher Zeitung vom 11. Mai 2020.
- ↑ Der Präsident der Basler Pnos-Sektion forderte die Sterilisation von Juden – nun ist er angezeigt worden In: Neue Zürcher Zeitung vom 23. Mai 2020.
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- ↑ Michael Surber, Larissa Rhyn: Hygienemasken gegen Coronaviren: Das BAG widerspricht seinen eigenen Empfehlungen – Während andere Länder eine Maskenpflicht einführen, ist die Schweiz zurückhaltend. Gesunden Personen rät das Bundesamt für Gesundheit gar davon ab, eine Schutzmaske zu tragen – obwohl der offizielle Pandemieplan anderes vorsieht. Das dürfte daran liegen, dass Masken noch immer Mangelware sind., NZZ 1. April 2020.
- ↑ Weshalb der Bund sagte, Masken würden nichts bringen. In: Aargauerzeitung. 2. August 2020, abgerufen am 16. Dezember 2022.
- ↑ Schutz gegen Viren – Stoffmasken im Test: Kein Verlass auf Zertifikate. In: SRF. 25. Mai 2021, abgerufen am 25. Mai 2021.
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- ↑ Denise Birchler: Briefmarke der Solidarität: Erlös hilft Menschen, die jetzt Unterstützung brauchen. In: post.ch vom 6. April 2020.
- ↑ Glückskette sammelt über 10 Millionen Franken an einem Tag für Corona-Opfer In: Aargauer Zeitung vom 16. April 2020.
- ↑ Rezept-Websites werden geklickt wie nie: In der Corona-Krise lernen die Schweizer wieder kochen – und kaufen viel mehr Obst und Gemüse. In: NZZ am Sonntag vom 4. April 2020.
- ↑ Die zweite Welle ist da – auch in den Hofläden. Landwirtschaftlicher Informationsdienst, vom 6. November 2020.
- ↑ Corona-Delegierter: «Mister Corona» Daniel Koch feiert den 65. Geburtstag mit seinen Hunden. In: Aargauer Zeitung vom 14. April 2020.
- ↑ Abschied von «Mr. Corona» – Hatten Sie nie Zweifel, Daniel Koch? In: Schweizer Radio und Fernsehen vom 28. Mai 2020.
- ↑ «Mr. Corona» badet in der Aare In: Berner Zeitung vom 1. Juni 2020.
- ↑ Wegen Bücherverkauf: Strafanzeige gegen die Migros! In: Blick online vom 28. April 2020.
- ↑ Lea Hagmann: Einsingen um 9. Gespräch mit Julia Schiwowa zum Corona-Sing-Projekt. In: Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft – Neue Folge 38 (2018–2021), Zürich, April 2021, S. 63–67.
- ↑ Thomas Schacher: Weg mit dem Schleim auf den Stimmlippen! In: Neue Zürcher Zeitung vom 22. April 2020, abgerufen am 16. April 2023.
- ↑ Helene Arnet: Singen gegen den Corona-Koller. In: Tages-Anzeiger vom 11. April 2020, vollständig online einsehbar im Pressespiegel von Einsingen um 9, abgerufen am 16. April 2023.
- ↑ Einsingen um Neun: Schweizer Rezept. In: Kieler Nachrichten vom 14. April 2021, abgerufen am 16. April 2023.
- ↑ Leseprobe
- ↑ Corona-Vorsorge: Spurensuche im Ämterdschungel. SRF.ch, 10. September 2020 (mit Video, 50 Min.) (YouTube).
- ↑ Unerhört! (Memento vom 31. Oktober 2020 im Internet Archive) Dokumentarfilm zur Coronakrise von Reto Brennwald, 2020 (62 Min.) (Vimeo).
- ↑ Ein einseitiger Film gegen die «Panikmache» – Eindrücke zum Corona-Film von Ex-SRF-Moderator Reto Brennwald. In: St. Galler Tagblatt, 23. Oktober 2020.
- ↑ Hand ab! In: Republik.ch, 28. Oktober 2020.
- ↑ «Aufwachen!», «Corona gibt es nicht!», «Medien abschalten!»: Corona-Skeptiker rechnen an Filmpremiere mit Daniel Koch ab. In: Neue Zürcher Zeitung, 24. Oktober 2020.
- ↑ TV-Mann Brennwald inszeniert sich als Gegenstimme zur «Corona-Aufregung». In: Tages-Anzeiger, 23. Oktober 2020.
- ↑ Daniel Hackbarth: Corona-Dokumentation: Allzu bequeme Kritik. In: WOZ Die Wochenzeitung Nr. 50/2020, 10. Dezember 2020, S. 23 (Woz.ch).
- ↑ Kathrin Winzenried: Corona-Impfung – Unheil oder Segen? In: SRF.ch, 24. Februar 2021 (33 Min.; YouTube).
- ↑ Philippe Blanc, Mario Casella: Pandemie – Auf den Spuren von Covid-19. In: SRF.ch, 25. Februar 2021 (93 Min.; YouTube).