Didier Deschamps | ||
Didier Deschamps (2018) | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 15. Oktober 1968 | |
Geburtsort | Bayonne, Frankreich | |
Größe | 174 cm | |
Position | Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1980–1983 | Aviron Bayonnais | |
1983–1985 | FC Nantes | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1984–1988 | FC Nantes B | 52 (4) |
1985–1989 | FC Nantes | 111 (4) |
1989–1990 | Olympique Marseille | 17 (1) |
1990–1991 | Girondins Bordeaux | 29 (3) |
1990–1991 | Girondins Bordeaux B | 1 (1) |
1991–1994 | Olympique Marseille | 106 (5) |
1994–1999 | Juventus Turin | 124 (4) |
1999–2000 | FC Chelsea | 27 (0) |
2000–2001 | FC Valencia | 13 (0) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1989–2000 | Frankreich | 103 (4) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2001–2005 | AS Monaco | |
2006–2007 | Juventus Turin | |
2009–2012 | Olympique Marseille | |
2012– | Frankreich | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Didier Deschamps (* 15. Oktober 1968 in Bayonne) ist ein ehemaliger französischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Deschamps galt während seiner aktiven Zeit als einer der besten defensiven Mittelfeldspieler Europas. Als Spieler gewann „Dédé“ mit der Nationalmannschaft und mit dem Verein alle wichtigen Titel: Mit der Nationalmannschaft wurde er als Mannschaftskapitän Welt- und Europameister, mit seinen Vereinen gewann er zweimal die Champions-League, den Weltpokal und mehrfach die nationale Meisterschaft. Seit 2012 ist er Trainer der französischen Nationalmannschaft, mit der er 2018 Weltmeister wurde. Er ist nach Mário Zagallo und Franz Beckenbauer der dritte Fußballer, der sowohl als Spieler als auch als Trainer eine Weltmeisterschaft gewann. 2018 wurde er FIFA-Welttrainer des Jahres.
Spielerkarriere
Verein
Didier Deschamps begann als Schüler seine Spielerkarriere beim Amateurklub Aviron Bayonnais. Seine Fähigkeiten fielen dem FC Nantes auf, der ihn im April 1983 unter Vertrag nahm. Deschamps gab sein Debüt am 27. September 1985 in der höchsten französischen Spielklasse. Im Jahre 1989 ging er zu Olympique Marseille, ein Jahr später wechselte er für ein Jahr zu Girondins Bordeaux und kehrte 1991 wieder zu Olympique Marseille zurück, für die er bis 1994 spielte. Mit Olympique wurde er 1991 und 1992 französischer Meister und war 1993 Teil der bisher einzigen französischen Mannschaft, die die Champions League gewann.
Im Jahre 1994 wechselte Deschamps nach Italien zu Juventus Turin, wo er unter Marcello Lippi drei italienische Meisterschaften, einmal die Coppa Italia, zweimal den italienischen Supercup und 1996 seinen zweiten Champions-League-Titel gewann. Im Jahre 1999 ging er zum FC Chelsea nach England, mit dem er 2000 den FA Cup gewann. Nach Ende der Saison wechselte er nach Spanien zum FC Valencia, bei dem er 2001 seine Spielerkarriere beendete.
Nationalmannschaft
Zwischen 1989 und 2000 bestritt Deschamps 103 A-Länderspiele für die Équipe tricolore. Die Europameisterschaft 1992 in Schweden war sein erstes wichtiges Turnier. Jedoch kam Frankreich nicht über die Vorrunde hinaus. Die EM 1996 ließ zwar schon erste Ansätze einer großen Mannschaft erkennen, doch war in England bereits im Halbfinale gegen Tschechien das Turnier für Deschamps und sein Team beendet.
Der Höhepunkt seiner Karriere war dann die Fußball-Weltmeisterschaft 1998 im eigenen Land. Als Kapitän bekam er im Stade de France in Saint-Denis nach dem 3:0-Finalsieg gegen Brasilien den Weltmeisterpokal von Staatspräsident Jacques Chirac überreicht.
Nach dem Gewinn der Europameisterschaft 2000, die in Belgien und den Niederlanden stattfand, beendete Deschamps seine Nationalmannschaftskarriere mit einem weiteren Triumph. Zwischen 1999 und 2003 war er auch französischer Rekordnationalspieler.
Trainerkarriere
AS Monaco
Deschamps wurde im Juli 2001 Fußballtrainer bei der AS Monaco. Nachdem das Team in der ersten Saison nur knapp dem Abstieg entging, konnte Deschamps die Mannschaft in der folgenden Saison stabilisieren und zur Vizemeisterschaft führen, was zugleich die Qualifikation zur Champions League bedeutete. Zudem gewann die AS Monaco 2003 den französischen Ligapokal. 2003 wurde er zum Trainer des Jahres gewählt. Die Saison 2003/04 beendete Monaco auf Platz drei und erreichte das Endspiel der Champions League, unterlag dort allerdings dem FC Porto. In der Saison 2004/05 wurde die AS Monaco erneut Dritter und schied in der Champions League im Achtelfinale aus. Nach einem schwachen Saisonstart trat Deschamps am 19. September 2005 als Trainer der AS Monaco zurück.
Juventus Turin
Ab dem 10. Juli 2006 trainierte Didier Deschamps Juventus Turin. Bei Juve, die wegen des Fußball-Skandals 2005/2006 in der Spielzeit 2006/07 in der Serie B antreten mussten, startete er mit acht Siegen aus zehn Partien in die Saison. Deschamps konnte mit Turin den sofortigen Wiederaufstieg erreichen und darf sich als bisher einziger Trainer bezeichnen, der mit Juventus die Serie B gewinnen konnte. Dennoch war er in Turin nicht unumstritten, da er mehrmals betonte, dass er es für nahezu unmöglich hielt, in der folgenden Saison sofort um den Scudetto (italienische Meisterschaft) mitspielen zu können. Am 26. Mai 2007 löste der Verein den bis 2008 laufenden Vertrag mit Deschamps im beiderseitigen Einvernehmen auf. Sein Nachfolger wurde für den Rest der Spielzeit Giancarlo Corradini, der im Juni 2007 von Claudio Ranieri beerbt wurde.
Olympique Marseille
Zur Saison 2009/10 übernahm er als Nachfolger von Eric Gerets das Training von Olympique Marseille, mit dem er im ersten Jahr den Ligapokal und die französische Meisterschaft gewann – Olympiques erste Titel nach 17-jähriger Durststrecke. In den folgenden Spielzeiten erreichte der Verein die Plätze zwei und 10 und konnte jeweils zwei Mal den Ligapokal und den französischen Superpokal gewinnen.
Französischer Nationaltrainer
Am 8. Juli 2012 wurde Didier Deschamps als Nachfolger von Laurent Blanc von der FFF zum neuen Coach der Équipe Tricolore ernannt. Bei der WM 2014 unterlag die Mannschaft im Viertelfinale gegen Deutschland. Bei der in Frankreich ausgetragenen EM 2016 zog Deschamps mit Frankreich ins Finale ein und verlor dort gegen Portugal. Bei der in Russland ausgetragenen WM 2018 wurde Deschamps mit Frankreich Weltmeister. Es gelang ihm somit als drittem Akteur nach Mário Zagallo und Franz Beckenbauer, sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister zu werden. 2018 wurde er nach dem WM-Erfolg seiner Mannschaft zum FIFA-Welttrainer des Jahres gekürt. Ende 2019 verlängerte der Verband Deschamps’ Vertrag bis 2022; demnach sollte er die Bleus auch noch bei der Weltmeisterschaft in Katar betreuen.
Bei der Europameisterschaft 2021 gelangte er mit dem französischen Kader bis ins Achtelfinale, ehe Frankreich dort gegen die Schweiz im Elfmeterschießen ausschied.
Bei der Weltmeisterschaft 2022 erreichte er mit Frankreich als amtierender Titelverteidiger erneut das Finale, welches jedoch im Elfmeterschießen gegen Argentinien verloren wurde. Nach der Weltmeisterschaft verlängerte Deschamps seinen Vertrag erneut bis zur WM 2026.
Titel als Spieler
Als Nationalspieler
Als Vereinsspieler
- International
- Frankreich
- Italien
- Italienischer Meister: 1995, 1997, 1998
- Italienischer Pokalsieger: 1995
- Italienischer Supercupsieger: 1995, 1997
- England
Titel als Trainer
- Nationalmannschaft
- Italien
- Italienischer Zweitligameister und Aufstieg in die Serie A: 2007
- Frankreich
- Französischer Meister: 2010
- Französischer Ligapokalsieger: 2003 (AS Monaco), 2010, 2011, 2012 (alle Olympique Marseille)
- Französischer Supercupsieger: 2010, 2011
- Individuelle Auszeichnungen
- FIFA-Welttrainer des Jahres: 2018
- IFFHS Welt-Nationaltrainer: 2018, 2020
- Frankreichs Fußballer des Jahres: 1996
- Französischer Fußballtrainer des Jahres: 2003, 2010
Siehe auch
Weblinks
- Didier Deschamps in der Datenbank von weltfussball.de
Einzelnachweise
- ↑ La Juve: «Risolto contratto con Deschamps». www.corriere.it, 26. Mai 2007, abgerufen am 17. Dezember 2008 (italienisch).
- ↑ Artikel Didier Deschamps verlängert bis 2022 vom 10. Dezember 2019 bei fff.fr
- ↑ Vertrag bis 2026: Deschamps bleibt Frankreichs Nationaltrainer sportschau.de. Abgerufen am 5. August 2023.
- ↑ Deschamps entraîneur de l’année pour France Football footmercato.net. Abgerufen am 15. Juli 2018 (französisch)