19. Eurovision Song Contest
Datum 6. April 1974
Austragungsland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Austragungsort
The Dome, Brighton
Austragender Fernsehsender
Moderation Katie Boyle
Pausenfüller The Wombles
Teilnehmende Länder 17
Gewinner Schweden Schweden
Siegertitel ABBA: Waterloo
Erstmalige Teilnahme Griechenland 1970 Griechenland
Zurückgezogene Teilnahme Frankreich Frankreich
Abstimmungsregel Jedes Land stellte 10 Jurymitglieder. Jedes Jurymitglied stimmte mit einem Punkt für einen einzigen Titel.
Luxemburg ESC 1973 Schweden ESC 1975

Der 19. Eurovision Song Contest fand am 6. April 1974 im englischen Seebad Brighton statt. Die BBC sprang kurzfristig als Gastgeber ein, nachdem Vorjahressieger Luxemburg auf eine erneute Austragung des Wettbewerbs verzichtet hatte. Die Veranstaltung wurde in 32 Länder übertragen und von 500 Millionen Fernsehzuschauern gesehen. Die englische Fernsehmoderatorin Katie Boyle moderierte bereits zum vierten Mal den Eurovision Song Contest.

Besonderheiten

Die Veranstaltung gilt als eine der Sternstunden des Wettbewerbs: Für die schwedische Gruppe ABBA war der Sieg der Start in eine internationale Karriere.

Im Rahmen der Jubiläumsshow 50-Jahre-Jubiläum des Eurovision Song Contest wurde Waterloo im Jahr 2005 von den Zuschauern zum besten Lied des Grand Prix unter allen 50 Siegertiteln gewählt.

Dennoch war dies mit 15 % erhaltener Jurystimmen nach 1969 die Abstimmung mit dem relativ schlechtesten Ergebnis für den Siegertitel.

Malta zog sich aus dem Wettbewerb aus unbekannten Gründen zurück, hatte aber vor, mit dem ausgewählten Lied Paċi Fid Dinja (Frieden in der Welt) von Enzo Guzman teilzunehmen. Dies wurde vom Interpreten bestätigt. Malta wolle 1975 in den Wettbewerb zurückkehren.

Drei Wochen nach dem Wettbewerb, am 25. April 1974, wurde der portugiesische Beitrag E depois do adeus zum symbolischen Lied der Nelkenrevolution.

Die Veranstaltung wurde vom italienischen Fernsehen mit mehr als fünfwöchiger Verzögerung gesendet, da in Italien für den 12. Mai 1974 ein Referendum über die Zulassung der Ehescheidung anberaumt war und die Verantwortlichen der RAI eine Beeinflussung des Abstimmungsverhaltens durch den italienischen Beitrag (Ja) von Gigliola Cinquetti verhindern wollten.

Erstmals wurde ein Titel von Ralph Siegel beim Grand Prix aufgeführt. Mit dem von ihm komponierten Lied Bye, Bye, I Love You belegte Ireen Sheer für Luxemburg den 4. Platz.

Teilnehmer

Zum ersten Mal beteiligte sich Griechenland am Eurovision Song Contest. Frankreich wollte ursprünglich mit dem Titel La vie à 25 ans von Dani starten, aber nach dem Tode von Staatspräsident Georges Pompidou vier Tage vor dem Wettbewerb wurde die Teilnahme wegen der Staatstrauer abgesagt. Es nahmen 17 Länder teil.

Wiederkehrende Interpreten

Land Interpret Vorherige(s) Teilnahmejahr(e)
 Italien Gigliola Cinquetti 1964
 Monaco Romuald 19641969 für  Luxemburg
 Norwegen Anne-Karine Strøm 1973 (als Mitglied der Bendik Singers)
Bjørn Kruse (Begleitung)
Philip Kruse (Begleitung)

Dirigenten

Nachdem im vergangenen Jahr die Regel geändert worden war, nahm ABBA nur sehr wenig Live-Musik in Anspruch, so dass bei ihren Auftritten zum größten Teil aufgenommene Musik benutzt wurde. Trotzdem wurde das Erscheinen von Sven-Olof Walldoff ein besonderer Höhepunkt des Eurovision Song Contests in Brighton, da er in einem Napoleon-Kostüm vor das Orchester trat. Bei den anderen Liedern kam vor allem Live-Musik zum Einsatz – folgende Dirigenten leiteten das Orchester bei dem jeweiligen Land:

Jean-Claude Petit sollte den französischen Beitrag dirigieren, aber wegen der Absage von  Frankreich kam er dann nicht zum Einsatz.

Abstimmungsverfahren

Zwei Tage vor dem Wettbewerb wurde beschlossen, zu dem Abstimmungsverfahren zurückzukehren, das bereits von 1967 bis 1970 bzw. auch von 1957 bis 1961 galt. In den einzelnen Ländern saßen wieder jeweils 10 Jurymitglieder, die jeweils eine Stimme an ein Lied vergeben durften. Die Ergebnisse wurden telefonisch und öffentlich übermittelt.

Platzierungen

Platz Startnr. Land Interpret Lied
Musik (M) und Text (T)
Sprache Übersetzung
(Inoffiziell)
Punkte
1.8 SchwedenABBAWaterloo
M: Benny Andersson, Björn Ulvaeus; T: Stikkan Anderson
EnglischWaterloo24
2.17 ItalienGigliola Cinquetti
M/T: Mario Panzeri, Daniele Pace, Lorenzo Pilat, Corrado Conti
ItalienischJa18
3.12 NiederlandeMouth and MacNealI See a Star
M: Hans van Hemert; T: Gerrit den Braber
EnglischIch sehe einen Stern15
4.2 Vereinigtes KönigreichOlivia Newton-JohnLong Live Love
M/T: Valerie Avon, Harold Spiro
EnglischLang lebe die Liebe14
4.9 LuxemburgIreen SheerBye, Bye, I Love You
M: Ralph Siegel; T: Michael Kunze
Französischa.Tschüss, ich liebe dich14
4.10 MonacoRomualdCelui qui reste et celui qui s’en va
M: Jean-Pierre Bourtayre; T: Michel Jourdan
FranzösischDer, der bleibt, und der, der geht14
7.6 IsraelPoogy
פוגי
Natati la khayay
(נתתי לה חיי)
M: Dani Sanderson; T: Dani Sanderson, Alon Oleartchick
HebräischIch gab ihr mein Leben11
7.13 IrlandTina ReynoldsCross Your Heart
M/T: Paul Lyttle
EnglischSchwöre (mir)!11
9.3 SpanienPeretCanta y sé feliz
M/T: Pedro Pubill Calaf
SpanischSing und sei glücklich10
9.11 BelgienJacques HustinFleur de liberté
M: Jacques Hustin; T: Franck F. Gérald
FranzösischBlume der Freiheit10
11.5 GriechenlandMarinella
Μαρινέλλα
Krasi, thalasa kai t’agori mou
(Κρασί, θάλασσα και τ’ αγόρι μοu)
M: Giorgos Katsaros; T: Pythagoras
GriechischDer Wein, das Meer und mein Freund7
12.7 JugoslawienKorni grupa
Корни Група
Moja generacija
(Моја генерација)
M/T: Kornelije Kovač
SerbischMeine Generation6
13.1 FinnlandCaritaKeep Me Warm
M: Eero Koivistoinen; T: Hector
EnglischHalte mich warm4
14.4 NorwegenAnne-Karine StrømThe First Day of Love
M: Frode Thingnæs; T: Philip A. Kruse
EnglischDer erste Tag der Liebe3
14.14 BR DeutschlandCindy und BertDie Sommermelodie
M: Werner Scharfenberger; T: Kurt Feltz
Deutsch3
14.15 SchweizPiera MartellMein Ruf nach dir
M/T: Pepe Ederer
Deutsch3
14.16 PortugalPaulo de CarvalhoE depois do Adeus
M: José Calvário; T: José Niza
PortugiesischUnd nach dem Abschied3
a. 
mit englischem Titel

Punktevergabe

In der Tabelle ist die Auftrittsreihenfolge in der senkrechten Leiste angegeben. Aus der Position in der waagerechten Reihe geht die chronologische Punkteverlesung hervor.

LandPunkte
FI

LU

IL

NO

UK

YU

GR

IE

DE

PT

NL

SE

ES

MC

CH

BE

IT
Votings
Finnland42113
Vereinigtes Königreich14141121138
Spanien101212136
Norwegen31113
Griechenland71423
Israel112122136
Jugoslawien6111125
Schweden245122112131511
Luxemburg142213111129
Monaco14211121121210
Belgien103253
Niederlande15111321113110
Irland1121212217
BR Deutschland31113
Schweiz31113
Portugal3122
Italien182115112419

Siehe auch

Commons: Eurovision Song Contest 1974 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. SuperSeventies.com (engl.) Abgerufen am 7. September 2017
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