Großer Preis von Italien 1999
Renndaten
13. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1999
Name: 70° Gran Premio Campari d’Italia
Datum: 12. September 1999
Ort: Monza
Kurs: Autodromo Nazionale Monza
Länge: 305,81 km in 53 Runden à 5,77 km
Wetter: trocken und heiß
Zuschauer: ~ 140.000
Pole-Position
Fahrer: Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Zeit: 1:22,432 min
Schnellste Runde
Fahrer: Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-Supertec
Zeit: 1:25,579 min (Runde 48)
Podium
Erster: Deutschland Heinz-Harald Frentzen Irland Jordan-Mugen-Honda
Zweiter: Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-Supertec
Dritter: Finnland Mika Salo Italien Ferrari

Der Große Preis von Italien 1999 (offiziell 70° Gran Premio Campari d’Italia) fand am 12. September auf dem Autodromo Nazionale Monza in Monza statt und war das dreizehnte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1999.

Bericht

Hintergrund

Nach dem Großen Preis von Belgien führte Mika Häkkinen in der Fahrerwertung mit einem Punkt vor Eddie Irvine und mit 14 Punkten vor David Coulthard. In der Konstrukteurswertung führte McLaren-Mercedes mit neun Punkten vor Ferrari und mit 59 Punkten vor Jordan-Mugen-Honda.

Vor dem Rennen gab Ferrari bekannt, dass der bisherige Stewart-Pilot Rubens Barrichello mit der Saison 2000 Irvine ersetzen wird. Der Nordire hingegen wechselte zum ab der nächsten Saison neu antretenden Formel-1-Team Jaguar.

Michael Schumacher wurde zum fünften Mal von Mika Salo ersetzt.

Mit Damon Hill (zweimal), Coulthard und Johnny Herbert (jeweils einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training

Freitagstraining

Ralf Schumacher sicherte sich die Bestzeit mit 1:24,507 Minuten vor Jarno Trulli, Alessandro Zanardi, Jean Alesi, Häkkinen und Olivier Panis. Die Ferrari-Piloten Irvine und Salo erreichten nur die Plätze 16 und 17 mit knapp 1,4 Sekunden Rückstand jeweils auf die schnellste Rundenzeit. Der langsamste Fahrer, Toranosuke Takagi, lag rund dreieinhalb Sekunden hinter der Bestzeit.

Samstagstraining

Heinz-Harald Frentzen holte sich mit 1:23,142 Minuten die Bestzeit vor Coulthard, Häkkinen, Zanardi, Trulli und Barrichello. Salo und Irvine konnten ihre Platzierungen zum Vortag verbessern und belegen die Plätze zehn und zwölf. Der langsamste Fahrer, Takagi, lag rund dreieinhalb Sekunden hinter der Bestzeit.

Qualifying

Häkkinen sicherte sich mit 1:22,432 Minuten die Pole-Position vor Frentzen, Coulthard, Zanardi, Ralf Schumacher und Salo. Der zweite Ferrari-Pilot Irvine belegte den achten Platz mit beinahe eineinhalb Sekunden Rückstand. Der langsamste Fahrer, Takagi, lag rund vier Sekunden hinter der Bestzeit.

Warm-Up

Barrichello erzielte mit 1:25,397 Minuten die schnellste Runde vor Coulthard, Häkkinen, Pedro Diniz, Herbert und Jacques Villeneuve. Die Ferrari-Piloten Irvine und Salo belegten die Plätze 14 und 18. Der langsamste Fahrer, Pedro de la Rosa, lag rund drei Sekunden hinter der Bestzeit.

Rennen

Häkkinen konnte sehr gut starten und somit die Führung behaupten, Frentzen hingegen hatte einen schlechten Start und rutschte hinter Coulthard und Zanardi auf Platz vier zurück. Marc Gené fuhr nach der ersten Kurve auf de la Rosas Vorderrad auf und stieg mit seinem Wagen auf. In der Variante della Roggia schließlich passierte Gené dasselbe Missgeschick erneut, nur diesmal musste er nach der Kollision mit de la Rosa im Kiesbett aufgeben. Im Verlauf der ersten Runde verlor Coulthard wieder Plätze, während Frentzen an Zanardi vorbeigehen konnte. Mit Beginn der zweiten Runde führte Häkkinen vor Frentzen, Zanardi, Ralf Schumacher, Salo und Coulthard. In der ersten Kurve flogen Giancarlo Fisichella und Diniz unabhängig voneinander ab und mussten das Rennen aufgeben. Fisichella verbremste sich sehr und musste aufs Gras ausweichen, um eine Kollision zu vermeiden, doch dort drehte er sich in die Leitplanke. Diniz wiederum musste, nachdem er Alexander Wurz überholt hatte, ausweichen und kam auf das Gras, wo er sich wie Fisichella rausdrehte.

Coulthard begann nun, Salo für den fünften Platz zu jagen, doch Barrichello konnte nach der Parabolica besser beschleunigen und überholte in Runde zehn vor der ersten Schikane Coulthard. Eine Runde später musste Wurz, dessen Wagen sehr schlecht abgestimmt war, mit Getriebeschaden auf Höhe der Zielmarkierung aufgeben. In Runde 18 konnte Barrichello auch an Salo vorbei gehen, sieben Runden später war Barrichello schon auf Platz vier vor Zanardi, Salo und Coulthard. In Runde 24 kämpften Takagi und Luca Badoer um den vorletzten Platz, vor der Schikane verbremste sich Takagi und fuhr auf Badoers Wagen und saß kurzzeitig auf den Minardi auf. Badoer musste das Rennen aufgeben, Takagi konnte vorerst weiterfahren, bis er sich in Runde 35 aus dem Rennen drehte.

Nach Beginn der 30. Runde drehte sich Häkkinen in Führung liegend, wie in San Marino, nach einem Fahrfehler ins Kiesbett und musste das Rennen aufgeben. Häkkinen warf direkt nach Stillstand des Wagens das Lenkrad aus dem Wagen. Frentzen lag nun in Führung, bis er in Runde 36 die Boxengasse aufsuchte und nach 7,6 Sekunden Stehzeit das Rennen hinter Salo und Coulthard auf Platz drei wieder aufnehmen konnte. Direkt danach ging Irvine an die Box und erledigte nach nur 6,9 Sekunden seinen Stopp. Die schnelle Arbeit der Mechaniker konnte Irvine vor Zanardi auf Platz sechs bringen. Währenddessen führte Salo mit Ferrari den italienischen Grand Prix an, bis er in Runde 37 zusammen mit dem Zweitplatzierten Coulthard an die Box ging. Salos Stehzeit betrug erneut 6,9 Sekunden, Coulthard hatte Probleme beim Nachtanken und konnte erst nach 7,6 Sekunden weiterfahren. Nach den einzigen Boxenstopps führte Frentzen vor Ralf Schumacher, Salo, Barrichello, Coulthard und auf Platz sechs Irvine. In dieser Konstellation blieben die besten Sechs Fahrer und somit konnte Frentzen vor Ralf Schumacher und Salo das Rennen gewinnen. Für Frentzen sollte es der letzte Sieg in der Formel-1-Weltmeisterschaft sein.

Den Pokal für den siegreichen Konstrukteur Jordan nahm Eddie Jordan von Gianni Petrucci, dem Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees von Italien, entgegen.

Ralf Schumacher sicherte sich mit 1:25,579 Minuten die schnellste Runde.

Nach dem Rennen

Fisichellas ausgeschiedener Benetton B199 wurde nicht ins Fahrerlager gebracht und verblieb daher bei der Rennstrecke bis zum Ende. Dort verschafften sich einige Fans unerlaubt Zutritt zum Wagen und rissen einige Karosserieteile für „Souvenirs“ ab.

In der Fahrerwertung waren Häkkinen und Irvine nun punktgleich an der Spitze. Dritter war wieder Frentzen. In der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.

Meldeliste

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
 West McLaren Mercedes 1  Mika Häkkinen McLaren MP4/14 Mercedes-Benz 3.0 V10 B
2  David Coulthard
 Scuderia Ferrari Marlboro 3  Mika Salo Ferrari F399 Ferrari 3.0 V10 B
4  Eddie Irvine
 Winfield Williams 5  Alessandro Zanardi Williams FW21 Supertec 3.0 V10 B
6  Ralf Schumacher
 Benson & Hedges Jordan 7  Damon Hill Jordan 199 Mugen-Honda 3.0 V10 B
8  Heinz-Harald Frentzen
 Mild Seven Benetton Playlife 9  Giancarlo Fisichella Benetton B199 Playlife 3.0 V10 B
10  Alexander Wurz
 Red Bull Sauber Petronas 11  Jean Alesi Sauber C18 Petronas 3.0 V10 B
12  Pedro Diniz
 Arrows 14  Pedro de la Rosa Arrows A20 Arrows 3.0 V10 B
15  Toranosuke Takagi
 Stewart Ford 16  Rubens Barrichello Stewart SF3 Ford Cosworth 3.0 V10 B
17  Johnny Herbert
 Gauloises Prost Peugeot 18  Olivier Panis Prost AP02 Peugeot 3.0 V10 B
19  Jarno Trulli
 Fondmetal Minardi Ford 20  Luca Badoer Minardi M01 Ford 3.0 V10 B
21  Marc Gené
 British American Racing 22  Jacques Villeneuve BAR 01 Supertec 3.0 V10 B
23  Ricardo Zonta

Klassifikation

Qualifying

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
1  Mika Häkkinen  McLaren-Mercedes 1:22,432 1
2  Heinz-Harald Frentzen  Jordan-Mugen-Honda 1:22,926 2
3  David Coulthard  McLaren-Mercedes 1:23,177 3
4  Alessandro Zanardi  Williams-Supertec 1:23,432 4
5  Ralf Schumacher  Williams-Supertec 1:23,636 5
6  Mika Salo  Ferrari 1:23,657 6
7  Rubens Barrichello  Stewart-Ford 1:23,739 7
8  Eddie Irvine  Ferrari 1:23,765 8
9  Damon Hill  Jordan-Mugen-Honda 1:23,979 9
10  Olivier Panis  Prost-Peugeot 1:24,016 10
11  Jacques Villeneuve  BAR-Supertec 1:24,188 11
12  Jarno Trulli  Prost-Peugeot 1:24,293 12
13  Jean Alesi  Sauber-Petronas 1:24,591 13
14  Alexander Wurz  Benetton-Playlife 1:24,593 14
15  Johnny Herbert  Stewart-Ford 1:24,594 15
16  Pedro Diniz  Sauber-Petronas 1:24,596 16
17  Giancarlo Fisichella  Benetton-Playlife 1:24,862 17
18  Ricardo Zonta  BAR-Supertec 1:25,114 18
19  Luca Badoer  Minardi-Ford 1:25,348 19
20  Marc Gené  Minardi-Ford 1:25,695 20
21  Pedro de la Rosa  Arrows 1:26,383 21
22  Toranosuke Takagi  Arrows 1:26,509 22
107-Prozent-Zeit: 1:28,202 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:22,432 min)

Rennen

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
1  Heinz-Harald Frentzen  Jordan-Mugen-Honda 53 1 1:17:02,923 2 1:25,917 (32.)
2  Ralf Schumacher  Williams-Supertec 53 1 + 3,272 5 1:25,579 (48.)
3  Mika Salo  Ferrari 53 1 + 11,932 6 1:25,630 (44.)
4  Rubens Barrichello  Stewart-Ford 53 1 + 17,630 7 1:25,825 (51.)
5  David Coulthard  McLaren-Mercedes 53 1 + 18,142 3 1:25,832 (32.)
6  Eddie Irvine  Ferrari 53 1 + 27,402 8 1:26,387 (48.)
7  Alessandro Zanardi  Williams-Supertec 53 0 + 28,047 4 1:26,047 (51.)
8  Jacques Villeneuve  BAR-Supertec 53 1 + 41,797 11 1:26,338 (48.)
9  Jean Alesi  Sauber-Petronas 53 1 + 42,198 13 1:25,911 (52.)
10  Damon Hill  Jordan-Mugen-Honda 53 1 + 56,259 9 1:26,342 (41.)
 Olivier Panis  Prost-Peugeot 52 2 DNF 10 1:25,953 (31.)
 Johnny Herbert  Stewart-Ford 40 1 DNF 15 1:26,253 (18.)
 Toranosuke Takagi  Arrows 35 1 DNF 22 1:29,216 (12.)
 Pedro de la Rosa  Arrows 35 2 DNF 21 1:28,516 (15.)
 Mika Häkkinen  McLaren-Mercedes 29 0 DNF 1 1:26,060 (24.)
 Jarno Trulli  Prost-Peugeot 29 1 DNF 12 1:26,493 (23.)
 Ricardo Zonta  BAR-Supertec 25 1 DNF 18 1:26,945 (24.)
 Luca Badoer  Minardi-Ford 23 0 DNF 19 1:28,914 (10.)
 Alexander Wurz  Benetton-Playlife 11 0 DNF 14 1:28,338 (6.)
 Pedro Diniz  Sauber-Petronas 1 0 DNF 16
 Giancarlo Fisichella  Benetton-Playlife 1 0 DNF 17
 Marc Gené  Minardi-Ford 0 0 DNF 20

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
1  Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 60
2  Eddie Irvine Ferrari 60
3  Heinz-Harald Frentzen Jordan-Mugen-Honda 50
4  David Coulthard McLaren-Mercedes 48
5  Michael Schumacher Ferrari 32
6  Ralf Schumacher Williams-Supertec 30
7  Rubens Barrichello Stewart-Ford 15
8  Giancarlo Fisichella Benetton-Playlife 13
9  Mika Salo Ferrari/BAR-Supertec 10
10  Damon Hill Jordan-Mugen-Honda 7
11  Pedro Diniz Sauber-Petronas 3
12  Alexander Wurz Benetton-Playlife 3
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13  Olivier Panis Prost-Peugeot 2
14  Johnny Herbert Stewart-Ford 2
15  Jarno Trulli Prost-Peugeot 1
16  Jean Alesi Sauber-Petronas 1
17  Pedro de la Rosa Arrows 1
18  Alessandro Zanardi Williams-Supertec 0
19  Toranosuke Takagi Arrows 0
20  Jacques Villeneuve BAR-Supertec 0
21  Ricardo Zonta BAR-Supertec 0
22  Luca Badoer Minardi-Ford 0
23  Marc Gené Minardi-Ford 0
 Stéphane Sarrazin Minardi-Ford 0

Konstrukteurswertung

Pos. Konstrukteur Punkte
1  McLaren-Mercedes 108
2  Ferrari 102
3  Jordan-Mugen-Honda 57
4  Williams-Supertec 30
5  Stewart-Ford 17
6  Benetton-Playlife 16
Pos. Konstrukteur Punkte
7  Sauber-Petronas 4
8  Prost-Peugeot 3
9  Arrows 1
10  BAR-Supertec 0
11  Minardi-Ford 0

Einzelnachweise

  1. motorsportarchiv.de Übersicht Italien 1999 (Memento vom 1. November 2005 im Internet Archive)
  2. motorsportarchiv.de Freitagstraining Italien 1999 (Memento vom 24. März 2007 im Internet Archive)
  3. motorsport-magazin.com Freitagstraining Italien 1999
  4. motorsport-magazin.com Samstagstraining Italien 1999
  5. motorsport-magazin.com Qualifying Italien 1999
  6. motorsport-magazin.com Warm-Up Italien 1999
  7. motorsportarchiv.de Rennen Italien 1999 (Memento vom 26. März 2007 im Internet Archive)
  8. motorsport-magazin.com Rennen Italien 1999
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