Großer Preis von Spanien 2000
Renndaten
5. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2000
Name: Gran Premio Marlboro de Espana
Datum: 7. Mai 2000
Ort: Montmeló
Kurs: Circuit de Catalunya
Länge: 307,45 km in 65 Runden à 4,73 km
Wetter: bewölkt und windig
Zuschauer: ~ 79.000
Pole-Position
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:20,974 min
Schnellste Runde
Fahrer: Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Zeit: 1:24,470 min (Runde 28)
Podium
Erster: Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Zweiter: Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Dritter: Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari

Der Große Preis von Spanien 2000 (offiziell XLII Gran Premio Marlboro de España) fand am 7. Mai auf dem Circuit de Catalunya in Montmeló statt und war das fünfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2000.

Berichte

Hintergrund

Nach dem Großen Preis von Großbritannien führte Michael Schumacher die Fahrerwertung mit 20 Punkten vor David Coulthard und mit 22 Punkten vor Mika Häkkinen an. Ferrari führte in der Konstrukteurswertung mit 17 Punkten vor McLaren-Mercedes und mit 31 Punkten vor Williams-BMW.

Mit Michael Schumacher, Häkkinen (jeweils zweimal) und Jacques Villeneuve (einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training

Im ersten freien Training erzielte Michael Schumacher die schnellste Runde vor seinem Bruder Ralf Schumacher und seinem Teamkollegen Rubens Barrichello.

Im zweiten freien Training behielt Michael Schumacher die Spitzenposition vor Coulthard und Barrichello.

Qualifying

Im Qualifying folgte eine weitere Bestzeit von Michael Schumacher, der die Pole-Position vor Häkkinen und Barrichello erzielte.

Warm Up

Michael Schumacher war auch im Warm Up der schnellste Pilot und lag somit nach jeder Trainingseinheit in Führung. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Häkkinen und Barrichello.

Rennen

Am Start kam Michael Schumacher zunächst nicht so gut los, mit einem Linienwechsel behielt er aber Häkkinen hinter sich. Sein Bruder Ralf Schumacher hatte hingegen einen besseren Start und überholte zunächst Barrichello innen und anschließend Coulthard außen. Für Pedro Diniz war das Rennen bereits in der ersten Runde nach einem Dreher beendet. Eine Runde später schieden auch Pedro de la Rosa und Jean Alesi, die miteinander kollidierten, aus.

Die Spitzengruppe teilte sich schnell in drei Gruppen. Vorne setzten sich Michael Schumacher und Häkkinen sukzessive von dem restlichen Fahrerfeld ab. Dahinter hielt Ralf Schumacher Coulthard und Barrichello auf. Hinter den drei Piloten bildete sich wieder eine größere Lücke, da Villeneuve Heinz-Harald Frentzen, Jarno Trulli und Jenson Button aufhielt. Diese Reihenfolge blieb bis zur 21. Runde, in der Villeneuve mit einem Motorschaden ausfiel, bestehen. Drei Runden später kam Michael Schumacher mit einem Vorsprung von drei Sekunden auf Häkkinen an die Box. Da er zu früh losfuhr, verletzte er den Tankwart leicht. Eine Runde später folgten Barrichello und Coulthard mit ihrem Boxenstopp. Ferrari hatte in der Zwischenzeit reagiert und den Ersatztankwart eingesetzt. Coulthard stoppte etwas länger und Barrichello gelang es so, an ihm vorbeizufahren. Ralf Schumacher behielt jedoch auch noch nach seinem Boxenstopp die Position vor den beiden. Nachdem Jos Verstappen in der 26. Runde mit einem Getriebeschaden ausgefallen war, ging auch Häkkinen an die Box. Michael Schumacher konnte zwar wieder die Führung übernehmen, sein Vorsprung auf Häkkinen war allerdings deutlich reduziert.

Auch Trulli hatte Probleme bei seinem Boxenstopp und so entwickelte sich das Duell um den sechsten Platz zwischen Button und Frentzen. An der Spitze gelang es Schumacher nicht, sich von Häkkinen zu lösen und die beiden Piloten lagen über mehrere Runden innerhalb einer Sekunde. Hinter den beiden versuchte Barrichello, im Gegensatz zu Coulthard im ersten Abschnitt, nicht an Ralf Schumacher vorbeizufahren. Die Spitzenpositionen blieben bis zur 39. Runde unverändert. Zunächst absolvierte Coulthard seinen Stopp und es gelang ihm, die vor ihm liegenden Piloten Ralf Schumacher und Barrichello zu überholen. Die beiden Piloten kamen eine Runde später an die Box und Barrichello verbesserte seine Position nach dem Stopp nicht. Hinter den ersten fünf Piloten gelang es Button, an Frentzen vorbeizufahren und sich von ihm abzusetzen. In der 41. Runde gingen Michael Schumacher und Häkkinen gleichzeitig an die Box. Schumachers Boxencrew hatte Probleme bei seinem Stopp, der insgesamt 17 Sekunden dauerte. Häkkinen übernahm somit die Führung.

Schumacher war nach dem Boxenstopp langsamer unterwegs. Häkkinen löste sich deutlich von ihm und Coulthard verringerte den Rückstand auf ihn. Nachdem Coulthard in der 46. Runde auf Michael Schumacher aufgeschlossen war, gelang es ihm eine Runde später seinen Gegner zu überholen. Michael Schumacher fiel weiter zurück und wurde in der 51. von seinem Bruder Ralf Schumacher unter Druck gesetzt. Michael blockte seinen Bruder, der ein Überholmanöver versuchte, und beide verloren etwas Zeit. Barrichello nutzte die Situation und zog an beiden vorbei. Wenig später gelang es auch Ralf Schumacher seinen Bruder zu überholen. Michael Schumacher absolvierte anschließend einen weiteren Boxenstopp und ließ seine Reifen austauschen. Der linke Hinterreifen hatte Luft verloren und war somit für Schumachers Leistungsverlust verantwortlich. Zwei Runden vor Schluss schied der sechstplatzierte Button mit einem Motorschaden aus.

Häkkinen gelang es schließlich, seinen ersten Saisonsieg einzufahren. Mit Coulthard auf dem zweiten Platz erzielte McLaren einen Doppelsieg. Es war Häkkinens dritter Sieg in Spanien in Folge und auch Coulthard erreichte zum dritten Mal in Folge in Spanien den zweiten Platz. Barrichello komplettierte das Podium. Die weiteren Punkte gingen an Ralf und Michael Schumacher sowie Frentzen.

In der Weltmeisterschaft machte Häkkinen weitere Punkte auf Schumacher gut. In der Konstrukteursweltmeisterschaft verkürzte McLaren-Mercedes den Rückstand auf Ferrari deutlich.

Meldeliste

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
 West McLaren Mercedes 1  Mika Häkkinen McLaren MP4/15 Mercedes-Benz 3.0 V10 B
2  David Coulthard
 Scuderia Ferrari Marlboro 3  Michael Schumacher Ferrari F1-2000 Ferrari 3.0 V10 B
4  Rubens Barrichello
 Benson and Hedges Jordan 5  Heinz-Harald Frentzen Jordan EJ10 Mugen-Honda 3.0 V10 B
6  Jarno Trulli
 Jaguar Racing 7  Eddie Irvine Jaguar R1 Cosworth 3.0 V10 B
8  Johnny Herbert
 BMW Williams F1 Team 9  Ralf Schumacher Williams FW22 BMW 3.0 V10 B
10  Jenson Button
 Mild Seven Benetton Playlife 11  Giancarlo Fisichella Benetton B200 Supertec 3.0 V10 B
12  Alexander Wurz
 Gauloises Prost Peugeot 14  Jean Alesi Prost AP03 Peugeot 3.0 V10 B
15  Nick Heidfeld
 Red Bull Sauber Petronas 16  Pedro Diniz Sauber C19 Petronas 3.0 V10 B
17  Mika Salo
 Arrows F1 Team 18  Pedro de la Rosa Arrows A21 Supertec 3.0 V10 B
19  Jos Verstappen
 Telefonica Minardi Fondmetal 20  Marc Gené Minardi M02 Fondmetal 3.0 V10 B
21  Gastón Mazzacane
 Lucky Strike Reynard BAR Honda 22  Jacques Villeneuve BAR 002 Honda 3.0 V10 B
23  Ricardo Zonta

Klassifikationen

Qualifying

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
1  Michael Schumacher  Ferrari 1:20,974 1
2  Mika Häkkinen  McLaren-Mercedes 1:21,052 2
3  Rubens Barrichello  Ferrari 1:21,416 3
4  David Coulthard  McLaren-Mercedes 1:21,422 4
5  Ralf Schumacher  Williams-BMW 1:21,605 5
6  Jacques Villeneuve  BAR-Honda 1:21,963 6
7  Jarno Trulli  Jordan-Mugen 1:22,006 7
8  Heinz-Harald Frentzen  Jordan-Mugen 1:22,135 8
9  Eddie Irvine  Jaguar-Cosworth 1:22,370 9
10  Jenson Button  Williams-BMW 1:22,385 10
11  Jos Verstappen  Arrows-Supertec 1:22,421 11
12  Mika Salo  Sauber-Petronas 1:22,443 12
13  Giancarlo Fisichella  Benetton-Supertec 1:22,569 13
14  Johnny Herbert  Jaguar-Cosworth 1:22,781 14
15  Pedro Diniz  Sauber-Petronas 1:22,841 15
16  Ricardo Zonta  BAR-Honda 1:22,882 16
17  Jean Alesi  Prost-Peugeot 1:22,894 17
18  Alexander Wurz  Benetton-Supertec 1:23,010 18
19  Nick Heidfeld  Prost-Peugeot 1:23,033 19
20  Marc Gené  Minardi-Fondmetal 1:23,486 20
21  Gastón Mazzacane  Minardi-Fondmetal 1:24,257 21
22  Pedro de la Rosa  Arrows-Supertec keine Zeit 22
Anmerkungen
  1. de la Rosa erzielte eine Zeit von 1:22,185 Minuten, die wegen nicht regelkonformen Treibstoffs gestrichen wurde.

Rennen

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
1  Mika Häkkinen  McLaren-Mercedes 65 2 1:33:55,390 2 1:24,470 (28.)
2  David Coulthard  McLaren-Mercedes 65 2 + 16,066 4 1:24,684 (26.)
3  Rubens Barrichello  Ferrari 65 2 + 29,112 3 1:25,288 (24.)
4  Ralf Schumacher  Williams-BMW 65 2 + 37,311 5 1:25,326 (25.)
5  Michael Schumacher  Ferrari 65 3 + 47,983 1 1:24,517 (2.)
6  Heinz-Harald Frentzen  Jordan-Mugen 65 2 + 1:21,925 8 1:25,183 (28.)
7  Mika Salo  Sauber-Petronas 64 2 + 1 Runde 12 1:25,896 (29.)
8  Ricardo Zonta  BAR-Honda 64 2 + 1 Runde 16 1:26,241 (26.)
9  Giancarlo Fisichella  Benetton-Supertec 64 2 + 1 Runde 13 1:26,352 (34.)
10  Alexander Wurz  Benetton-Supertec 64 2 + 1 Runde 18 1:26,147 (19.)
11  Eddie Irvine  Jaguar-Cosworth 64 2 + 1 Runde 9 1:26,239 (64.)
12  Jarno Trulli  Jordan-Mugen 64 2 + 1 Runde 7 1:25,806 (24.)
13  Johnny Herbert  Jaguar-Cosworth 64 3 + 1 Runde 14 1:26,685 (40.)
14  Marc Gené  Minardi-Fondmetal 63 4 + 2 Runden 20 1:25,915 (20.)
15  Gastón Mazzacane  Minardi-Fondmetal 63 3 + 2 Runden 21 1:27,538 (24.)
16  Nick Heidfeld  Prost-Peugeot 62 4 + 3 Runden 19 1:26,663 (19.)
17  Jenson Button  Williams-BMW 61 2 DNF 10 1:24,729 (20.)
 Jos Verstappen  Arrows-Supertec 25 0 DNF 11 1:27,152 (18.)
 Jacques Villeneuve  BAR-Honda 21 1 DNF 6 1:26,701 (8.)
 Jean Alesi  Prost-Peugeot 1 0 DNF 17 1:38,729 (1.)
 Pedro de la Rosa  Arrows-Supertec 1 0 DNF 22 1:39,009 (1.)
 Pedro Diniz  Sauber-Petronas 0 0 DNF 15

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
1  Michael Schumacher Ferrari 36
2  Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 22
3  David Coulthard McLaren-Mercedes 20
4  Rubens Barrichello Ferrari 13
5  Ralf Schumacher Williams-BMW 12
6  Giancarlo Fisichella Benetton-Supertec 8
7  Heinz-Harald Frentzen Jordan-Mugen 5
8  Jacques Villeneuve BAR-Honda 5
9  Jarno Trulli Jordan-Mugen 4
10  Jenson Button Williams-BMW 3
11  Mika Salo Sauber-Petronas 1
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
12  Ricardo Zonta BAR-Honda 1
13  Alexander Wurz Benetton-Supertec 0
14  Eddie Irvine Jaguar-Cosworth 0
15  Jos Verstappen Arrows-Supertec 0
16  Pedro Diniz Sauber-Petronas 0
17  Marc Gené Minardi-Fondmetal 0
18  Pedro de la Rosa Arrows-Supertec 0
19  Nick Heidfeld Prost-Peugeot 0
20  Johnny Herbert Jaguar-Cosworth 0
21  Gastón Mazzacane Minardi-Fondmetal 0
22  Jean Alesi Prost-Peugeot 0

Konstrukteurswertung

Pos. Konstrukteur Punkte
1  Ferrari 49
2  McLaren-Mercedes 42
3  Williams-BMW 15
4  Jordan-Mugen 9
5  Benetton-Supertec 8
6  BAR-Honda 6
Pos. Konstrukteur Punkte
7  Sauber-Petronas 1
8  Arrows-Supertec 0
9  Jaguar-Cosworth 0
10  Minardi-Fondmetal 0
11  Prost-Peugeot 0

Einzelnachweise

  1. „1. Freies Training“ (Memento des Originals vom 23. März 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (motorsportarchiv.de; abgerufen am 30. Januar 2011)
  2. „2. Freies Training“ (Memento des Originals vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (motorsportarchiv.de; abgerufen am 30. Januar 2011)
  3. „4. Warm up“ (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (motorsportarchiv.de; abgerufen am 30. Januar 2011)
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