Ruthenium

Ruthenium (v. lateinisch RutheniaRuthenien“, „Russland“) ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Ru und der Ordnungszahl 44. Es zählt zu den Übergangsmetallen, im Periodensystem steht es in der 5. Periode und der Gruppe 8 (früher Teil der 8. Nebengruppe) oder auch Eisengruppe. Es ist ein silberweißes, hartes und sprödes Platinmetall.

Eigenschaften
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Ruthenium, Ru, 44
Elementkategorie Übergangsmetalle
Gruppe, Periode, Block 8, 5, d
Aussehen silbrig weiß metallisch
CAS-Nummer

7440-18-8

EG-Nummer 231-127-1
ECHA-InfoCard 100.028.297
Massenanteil an der Erdhülle 0,02 ppm
Atomar
Atommasse 101,07(2) u
Atomradius (berechnet) 130 (178) pm
Kovalenter Radius 146 pm
Elektronenkonfiguration [Kr] 4d7 5s1
1. Ionisierungsenergie 7.36050(5) eV710.18 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 16.76(6) eV1617 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 28.47 eV2747 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 45.0(1,7) eV4342 kJ/mol
5. Ionisierungsenergie 59.0(1,9) eV5693 kJ/mol
Physikalisch
Aggregatzustand fest
Kristallstruktur hexagonal
Dichte 12,37 g/cm3
Mohshärte 6,5
Magnetismus paramagnetisch (χm = 6,6 · 10−5)
Schmelzpunkt 2607 K (2334 °C)
Siedepunkt 4423 K (4150 °C)
Molares Volumen 8,17 · 10−6 m3·mol−1
Verdampfungsenthalpie 619 kJ·mol−1
Schmelzenthalpie 25,7 kJ·mol−1
Dampfdruck 1,4 Pa bei 2523 K
Schallgeschwindigkeit 5970 m·s−1
Elektrische Leitfähigkeit 14,1 · 106 S·m−1
Wärmeleitfähigkeit 120 W·m−1·K−1
Chemisch
Oxidationszustände 2, 3, 4, 6, 8
Elektronegativität 2,2 (Pauling-Skala)
Isotope
Isotop NH t1/2 ZA ZE (MeV) ZP
96Ru 5,52 % Stabil
97Ru {syn.} 2,9 d ε 1,115 97Tc
98Ru 1,88 % Stabil
99Ru 12,7 % Stabil
100Ru 12,6 % Stabil
101Ru 17,0 % Stabil
102Ru 31,6 % Stabil
103Ru {syn.} 39,26 d β 0,763 103Rh
104Ru 18,7 % Stabil
105Ru {syn.} 4,44 h β 1,917 105Rh
106Ru {syn.} 373,59 d β 0,039 106Rh
Weitere Isotope siehe Liste der Isotope
NMR-Eigenschaften
  Spin-
Quanten-
zahl I
γ in
rad·T−1·s−1
Er (1H) fL bei
B = 4,7 T
in MHz
99Ru 5/2 −1,229 · 107 0,000144 4,605
101Ru 5/2 −1,377 · 107 0,000271 5,161
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Rutheniumpulver

Gefahr

H- und P-Sätze H: 228
P: 210
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ruthenium wurde 1844 vom deutsch-baltischen Chemiker Karl Ernst Claus in sibirischen Platinerzen entdeckt. Es ist sehr selten und wird nur in geringen Mengen genutzt. Die Hauptanwendungsgebiete des Metalls liegen in der Elektronikindustrie beim Perpendicular Recording, einem Datenspeicherverfahren für Festplatten, und als Katalysator in verschiedenen chemischen Verfahren wie Hydrierungen, Methanisierung oder bei der Ammoniaksynthese. Einige Rutheniumverbindungen, z. B. die Grubbs-Katalysatoren, spielen ebenfalls eine Rolle in chemischen Synthesen.

Ruthenium besitzt keine bekannten biologischen Funktionen, jedoch werden einige Komplexe des Metalls hinsichtlich ihrer Wirkung als Mittel gegen Krebs erforscht.

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