Diverses:Drogenhölle Bahnhof Praterstern
Es war ein herrlicher Dienstagnachmittag, die Sonne schien in Strömen, der Abendlandhimmel war hellblau und man konnte aus allen Ecken der Stadt die Vöglein hören, wie sie genüsslich das Lied des Lebens sangen.
Ich beendete meine Arbeit und war erfüllt mit Glück, denn ich freute mich schon auf mein kuscheliges Zuhause und den guten, alten Fernseher. Doch an diesem Tag fuhr ich nicht wie gewöhnlich mit dem Auto, nein. Da ich es letzten Monat mit 5,1 Promille zu Schrott gelenkt hatte, war dies leider nicht möglich. Zu meiner großen Enttäuschung sah ich mich gezwungen den Zug zu nehmen und hoffte stark, dass er mich sicher nach Hause bringt. Die einzige Sorge, die meinen Geist plagte, war der Ausstieg am Bahnhof Wien Praterstern, um weiter mit der Straßenbahn bis zur meiner Haustür zu fahren. Selbstverständlich hatte ich mich als gebildeter Bürger in Qualitätsmedien wie Krone oder Österreich informiert, welche Gefahren mir am Bahnhof Praterstern womöglich drohen würden. Mein Herz bebte vor Angst, als sich der Zug dieser Drogenhölle näherte. Immer noch im Zug sitzend, verlor ich mich bereits gedanklich in Illusionen, die von Furcht fabriziert wurden. Ich stellte mir vor, was alles geschehen könnte und zitterte vor Angst wie ein nasser, glattrasierter Hund in Alaska. Der Zug kam letztendlich am Bahnhof Praterstern an und ich stieg panisch aus. „Ein Schritt, zweiter Schritt, schööööön langsam… RENN!!! Nein, beruhige dich wieder. Linker Fuß zuerst, dann rechter Fuß, du machst das gut, sei tapfer, Manfred!“, hielt ich einen inneren Monolog.
Überraschenderweise ging die Menschenmasse unbeirrt sorglos weiter, ohne sich dabei nach rechts oder links umzuschauen, nicht einmal zurück schauten sie. Ja, waren sie denn verrückt?! Waren ihnen die Gefahren dieses katastrophalen Ortes nicht bewusst? Von jeder Seite könnten doch diese Drogendealer mit einer Cannabisspritze auf sie springen?! Mit der Masse fuhr ich die Rolltreppen runter und erblickte 15 Polizisten. Das beruhigte meine Wenigkeit und verlieh mir ein unbeschreibliches Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Denn es sind die Beamten, die mich jeden Tag immer wieder aufs Neue davor bewahren, sich Satansdrogen wie Ganja zu injizieren.
Zügig näherte ich mich dem Ausgang, doch bevor ich das Licht am Ende des Tunnels erreichen konnte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Es war ein Dealer. Ich war nicht im Stande mich zu wehren, er attackierte mich verbal mit „Hallo, mein Freund, brauchst du was?“. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich in einem Schockzustand und realisierte gar nicht, wie nah ich dem Tode stand. Natürlich konnte ich kein einziges Wort herausbringen und rannte, ich rannte schneller als der Wind, schneller als Usain Bolt, ich sah die automatische Schiebetür, ich musste nur noch durch, um meine arme Seele zu retten.
Mit großer Mühe war ich draußen, wieder in Sicherheit, dachte ich zumindest. Plötzlich beobachtete ich, wie eine weitere Gestalt auf mich zukam. Ich erstarrte. Mit der gleichen aggressiven Art, versuchte er mich in den Bann der Cannabiswelt zu ziehen: „Wie geht’s, Bruder, alles klar?“ Ich erschrak. Fest hielt ich mein Jesuskreuz in der Hand und dachte an die FPÖ, die ÖVP und wie sie gemeinsam das Böse am Praterstern terminieren werden. Just in diesem Moment war mir völlig klar, dass Gott wirklich existierte. Er gab mir Kraft in die Beine, sodass ich in meinem äußerst labilen psychischen Zustand wieder zu laufen vermochte. Ich entkam dem grünen satanischen Verführer, dem Schwulwerden, der Obdachlosigkeit, der Boboschwänze-Lutscherei und lief in die Freiheit zu meinem Fernseher.
Ein schrecklicher Ort.
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Ich werd mal 18.
Es ist mir scheißegal.
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