Goldrausch

Der Goldrausch (engl. Gold Rush Hour) war eine beliebte amerikanische Großveranstaltung, die zwischen 1848 und 1898 dreimal vor ausgetragen wurde. Legendär wurde der Goldrausch bei seiner ersten Austragung 1849 in San Francisco, aber auch in späteren Jahren erfreute sich der Goldrausch höchstem Interesse und lockte bei manchen Events sogar bis zu 500.000 Teilnehmer und Zuschauer in die jeweilige Spielstätte.

Allgemeine Definition

Ein Eispickel nach getaner Arbeit im Goldrausch. Die Verfärbungen zeigen die Verwendung der jeweiligen Seite

Der Goldrausch bezeichnet ein Großereignis mit vielen verschiedenen Events. Im Kern des Interesses stand jedoch die traditionelle Suche nach den sogenannten Goldnuggets, einer Art Vorreiter des Ostereis, die zuvor von den Veranstaltern in der Umgebung des Austragungsort deponiert worden waren. Dabei wurden häufig die unmöglichsten Orte gewählt wie unter mehreren Tonnen Eis oder auf dem Grund eines schier unüberwindbaren Flusses, was für viele Teilnehmer sogar tödlich endete. Dazu trug auch der unermüdliche Konkurrenzkampf zwischen den tausenden von Mitstreitern bei, denn auch wenn aus gesellschaftstechnischen Gründen kein offizieller Sieger gekürt wurde, war das Abschneiden beim Goldrausch unglaublich prestigeträchtig und auch finanziell lohnend. Auch außerhalb der Goldsuche war das Töten an der Tagesordnung z.B. bei Schießeisenturnieren oder Saloon-Schlägereien.
Im Gedenken an die damaligen Opfer strahlte das amerikanische Fernsehen im Jahr 2004 im Rahmen des 155-jährigen Revivals des Goldrauschs von 1849 die 12-teilige Serie "CSI:San Francisco" aus, die vom Sheriff Fordy Niner (gespielt von H.Caine), sowie seinen Ermittlern (M.Naseband, A.Rietz, G.Grass) und der Gerichtsmedizinerin Clementine (S.Ryan) erzählte, die im Jahr 1849 gegen Ganoven (wie Dauerrivale Lance Legstrong, gespielt von L.Hagman) vorgingen, diese zur Strecke brachten und nebenbei einige Indianer obdachlos machten. Eine Episode endete obligatorisch mit der Hinrichtung des jeweiligen Schurken und wurde von der Fernsehgemeinschaft groß umjubelt.

Das Spiel des Goldrausches begann nach der Teilnehmeranmeldung mit dem Abstecken eines jeweiligen Suchgebietes, des sogenannten Claims, welcher nur von seinem zugeteilten Goldsucher bearbeitet werden durfte. Mitspieler, die erst später ins Spiel stießen, waren ebenfalls noch zur Teilnahme berechtigt, in der Regel waren jedoch die Teilnehmer, die zuerst ihre Claims abgesteckt hatten, in den ersten Wettbewerbsmonaten erfolgreicher. Häufig kam es jedoch vor, dass auf einem Suchgebiet nach einer Weile kein Gold mehr zu finden war und da ein Goldrausch mehrere Jahre dauerte, war dieser Bonus meist schnell verspielt. Hatte ein Teilnehmer einen der beliebten Goldnuggets ergattert, wurde dies bei der Turnierleitung über einen im Nugget versteckten Sensor gemeldet und der erfolgreiche Sucher wurde zunächst von der Steuerfahndung überprüft, bevor er sein Gold behalten durfte. Bei besonders großen Funden bekam der Finder sogar unter der Rubrik "Glückspilz der Woche" eine Extraseite in der "Gold Rush Weekly", der offiziellen Zeitschrift des Goldrauschs, gewidmet.

Stadtzentrum von San Francisco 1847 vor dem Goldrausch...
...und 1855 nach dem Goldrausch

Für einen Austragungsort des Goldrausches war die Kandidatur äußerst lohnend. Neben den kulturellen Bereicherungen durch fremde Sucher wuchs auch die Einwohnerzahl jeder Stadt in der Nähe eines Goldrausches erheblich. Jedoch nicht nur aus der Provinz kamen die Teilnehmer, nein, der Goldrausch war ein wahres Zusammentreffen der verschiedensten Völker, er war so unglaublich beliebt, dass einige sogar den damals noch weniger komfortablen Seeweg benutzten, um an diesem Ereignis der Superlative teilnehmen zu können. Der wilde Westen der USA, der damals aufgrund der attraktiven Versteckmöglichkeiten gleich zweimal zum Austragungsort auserkoren wurde, boomte während der Goldrauschzeit und auch anschließend, da viele teilnehmende Ausländer durch die hohe Gebühr (Selbstbeteiligung an der Ausrüstung, Schmerzensgeld nach missglückten Pickelschlägen etc.) keine finanziellen Mittel auf eine Rückkehr in ihr Heimatland mehr sahen und andererseits die Gegend durch viele Attraktionen an Charme gewonnen hatten. So kam es, dass die amerikanische Bevölkerung , die sich vorher in 138 im Westen und 14 im Osten (ohne New York) aufteilte, in der Zeit des ersten Goldrauschs auf 28 Milliarden im Westen und 7 im Osten (mit New York) anstieg. Am 28. Februar 1849 waren sämtliche Passagierzüge von der Ostküste nach San Francisco gnadenlos überfüllt, sodass die Amerikaner in aller Not die Automarken Chevrolet, Land Rover, Jaguar und Volvo erfanden, um noch irgendwie in den Westen zu gelangen, gleichzeitig ereigneten sich auf dem pazifischen Ozean mehrere Bootskolissionen, bei denen ca. ein Drittel der damaligen mexikanischen Bevölkerung ums Leben kam.

Geschichte

Gründung und enormer Erfolg

Als sagenumwobene Gründer des Goldrausches gilt der Amerikaner James Marshall, der der Legende nach an einem Wintertag 1848 eine weitführende Assoziationskette zu diesem revolutionären Einfall nutzte, während er in den Sacramento River pinkelte. In Rekordschnelle setzte er seine Idee um und verbreitete sie mittels indianischer Rauchzeichen über die ganze Welt. Seinen Heimatort Sacramento wählte er zusammen mit San Francisco zum Veranstalter. Nachdem in den ersten Monaten nur einige Partyfreaks zu diesem Event aufkreuzten, machte das Gerücht von gratis Baseballkarten und geschmuggeltem Tequila aus Mexiko die Runde und der Goldrausch lockte, wenn auch unter falschen Vorzeichen, Mengen von Teilnehmern an, die noch größer wurden, als der wahre Sinn der Veranstaltung bekannt wurde.

Werbeplakat von 1849: Maskottchen Steffi, der Steppenläufer, umkreist von seinen Freunden, den Goldnuggets

Die Forty-Niners

Legendär wurde der Goldrausch schon nach gerade mal einem Jahr, als die Teilnehmer der "Forty-Niners"-Generation in die Austragungsorte stürmten. Sie waren aufgrund ihrer ungezügelten Besäufnisse in den Saloons ein wichtiger Vorreiter für die heute bekannte "69er-Generation". Die Forty-Niners gelten als die Paradeteilnehmer am Goldrausch und müssen für alle Klischees herhalten, wie auch die damals sehr populären Fortyniner-Witze, die hauptsächlich von den evolutionstechnisch weit fortgeschrittenen Fortyeighters erzählt wurden.
Da zu den Forty-Niners nach wenigen Wochen 99% der Neureichen in den USA gehörte, blieb auch der Politik nichts anderes übrig, als dem neuen finanziellen Staatsprimus nachzugeben und Kalifornien als Bundesstaat anzuerkennen. Der Einfluss des Goldrauschs reichte sogar so weit, dass die neue Glückzahl 49 als Richtlinie für die Anzahl der amerikanischen Staaten benutzt wurde und jahrzehntelang verfolgt wurde (wer konnte damals schon was von Hawaii ahnen).

Ende des ersten Goldrauschs und Reaktionen

Der erste und mit Abstand berühmteste Goldrausch endete 1854 nach 3 bedeutungslosen Jahren, die völlig identisch verliefen, mit dem Fund des letzten Goldnuggets durch den Engländer Hawkeye Goodsearch, der diesen auf einer Pilgerfahrt in das damalige Dixiklo von James Marshall entdeckte. Schnell wurde jedoch klar, dass einige der Teilnehmer bereits so süchtig nach diesem Wettbewerb geworden waren (Fachbegriff: Goldfieber), dass eine Wiederholung des Goldrauschs eine Pflicht für die Veranstalter war. Inzwischen hatten auch einige andere kleinere Nachahmungs-Goldräusche stattgefunden (u.a. Australien und Oregon), doch James Marshall ließ es sich nicht nehmen, vier Jahre später wieder einen Goldrausch zu veranstalten, diesmal in Colorado. Die Vierjahres-Zählweise vom ersten bis zum zweiten Goldrausch wurde aufgrund der damals so unheimlich populären Veranstaltung später für andere Großereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft übernommen.

Colorado Gold Rush

Während des Goldrauschs übliche Pfanne zum Steine waschen...oder eben Gold, wenn man keine Ahnung hat

Der zweite Goldrausch ging also 1858 nach Colorado, genauer gesagt nach Denver, konnte aber in keinster Weise an den zweiten Goldrausch anknüpfen, vor allem weil die Organisatoren sich diesmal offensichtlich übernommen hatten. 10 Millionen Studenten wurden in Vorbereitung auf das Mega-Event zum Verteilen der Nuggets losgeschickt, woraus sich auch gleich das erste Problem entwickelte, denn nur 2 Millionen davon kehrten jemals zurück. Deshalb wurde das ursprünglich auf 100 Jahre taxierte Ereignis auf "nur" knapp 20 Jahre herabgedrückt.
Die Teilnehmerliste war fast identisch der des ersten Goldrauschs, was zur Folge hatte, dass Kalifornien 84% seiner Einwohner an Colorado verlor. Geprägt wurde in dieser Zeit unter anderem das Haribo Colorado, das aus einer Sammlung von den widerwärtigsten Substanzen, die die Goldgräber fälschlicherweise als Nuggets ausgemacht hatten, zusammengestellt wurde. Trotzdem schaffte es der Colorado Gold Rush bei weitem nicht, den Erfolg des kalifornischen Goldrauschs zu wiederholen, gegen Ende herrschte sogar so ein Desinteresse, dass die Veranstalter als Rahmenveranstaltung noch einen Silberboom iniziierten, um den erlittenen Verlust wenigstens teilweise wieder wettzumachen.

Dritter Goldrausch

Nachdem sich die Goldrausch-Junkies mit kleineren Veranstaltungen in Südafrika oder South Dakota sowie dem illegalen Verkauf von Autogrammkarten von Billy the Kid über Wasser hielten, wollten es die Organisatoren nochmal wissen und starteten 1896 den dritten und letzten offiziellen Goldrausch. Veranstaltet wurde er diesmal gleich von 2 Ländern. Traditionsland USA wählte als Austragungsort den Klondike River in Alaska, was eine Herausforderung unter Extrembedingungen werden sollte und anhand der in die Höhe schießenden Sterberaten auch wurde. Co-Veranstalter Kanada stellte den benachbarten Yukon River bereit, jedoch sank die Teilnehmerzahl auch trotz der zwei Austragungsorte stark in den Keller.

Dagobert Duck freut sich nahezu bestialisch über einen weiteren von ihm gefundenen Goldnugget, den er triumphierend hochält

Dennoch wurde der dritte Goldrausch im Nachhinein unheimlich berühmt, was vor allem am alles überragenden Goldgräber Dagobert Duck lag, der das Teilnehmerfeld nach Belieben dominierte und sensationelle 62% der Goldnuggets fand, von denen er einige samt Patentrechte frittiert an eine bekannte Fastfood-Kette verkaufte, was ihm wiederum reichlich Geld einbrachte. Durch dieses Einkommen, einige Gewinne in Casinos und natürlich auch die Prämien durch seine vielen Funde, legte Duck am Klondike den Grundstein für seine spätere Karriere. Da Duck vom Kronkorken bis zum Damenfahrrad alles in kürzester Zeit aufspürte, dauerte der letzte Goldrausch lediglich 3 Jahre. Durch die deshalb geringen Zuschauereinnahmen machten die Veranstalter so einigen Verlust und schließlich wurde die Vereinigung von Dagobert Duck höchstpersönlich aufgekauft und in eine Kaffeetassenhenkelfabrik umgewandelt, was das Ende des Goldrauschs bedeutete.

Rahmenveranstaltungen

Außerhalb der Goldsuche wurden traditionell einige weitere Events im Austragungsort abgehalten, die ein Kontrastprogramm für die Goldgräber darstellten und häufig auch Unterhaltung für ihre vernachlässigten Familien waren. Besonders beliebt waren hierbei Wettbewerbe, die oft als Vorlage für spätere Medienformate dienten wie "California Dreamcowboys" oder "Rutsh, der Saloontester". Großen Ruhm erlangten vor allem folgende Rahmenveranstaltungen:

"Banish the Indians"

Brutale und blutrünstige Spielsituation aus "Banish the Indians"

Banish the Indians (dt. Vertreib die Indianer) war ein vor allem unter den Einwanderern sehr populäres Spiel, dass hauptsächlich während des ersten Goldrauschs ausgeübt wurde. Das Ziel bestand darin, so viele Indianer wie möglich aus dem Gebiet um den Austragungsort herum zu verscheuchen und sie nach Möglichkeit auch noch mit einem tödlichen Virus zu infizieren (zeitaufwendigere Variante), bzw. sie gleich vor Ort abzumetzeln (zeitsparender, jedoch mit weniger Punkten bedacht). Kluge Taktiken entwickelten sich vor allem bei Mitspielern, die gleichzeitig am Goldrausch teilnahmen. Diese legten meistens ihre Claims auf von Indianern besetzte Gebiete, um diese dann wie ihr Eigentum zu behandeln. Diese Spieler waren bei "Banish the Indians" in der Regel im Vorteil, gingen dafür aber beim Goldrausch leer aus.

Gold Rush Song Contest

Der Gold Rush Song Contest war DAS musikalische Ereignis des 19. Jahrhunderts und trat damit die Nachfolge von "Kurfürstentum Trier sucht den Superminnesänger" aus dem Mittelalter an. Er war der uneingeschränkte Treffpunkt am Ende jedes Monats im Coloneum in Köln größten Saloon des jeweiligen Austragungsort. Der Contest war ähnlich aufgebaut wie eine Karaoke-Party, nur dass die Teilnehmer, meistens mit Akkustikgitarre und Cowboyhut bewaffnet, Eigenkompositionen schmetterten. Einige Beiträge aus dem Gold Rush Song Contest erreichten später Weltruhm wie das Gitarrenstück "Oh my Darling Clementine", eine Hommage an die Obstindustrie der 1850er-Jahre oder das fröhliche "Arizona, Arizona", das später gecovert vom sechsmaligen Weltfußballer Andreas Hinkel durch einen Nutella-Werbespot bekannt wurde.

Schießeisenduell

Das Schießeisenduell, über das später zahlreiche Filme gedreht wurden, war ein weiterer wichtiger Bestandteil des Goldrauschs. Die Teilnehmer waren meistens am Goldrausch an sich völlig desinteressiert, sondern kamen nur des Duells wegen in die Stadt. Während eines Goldrauschs wurden in der Regel mehrere Schießeisenduelle veranstaltet, die je nach Teilnehmerzahl zwischen 2 und 6 Monaten beanspruchten, jedoch wurde nur ein einziges (am Ende jedes Goldrauschs) als offiziell gewertet. Bei diesem Wettbewerb wurde im wahrsten Sinne des Wortes im K.O.-System verfahren, d.h. wer zuerst tot umfiel, war ausgeschieden und der Gegner zog in die nächste Runde ein. Ausgerüstet war jeder Duellant mit echten Cowboystiefeln samt Hut, einem handelsüblichen Revolver sowie einem Grashalm im Mundwinkel.

Die vorbildliche Location für ein Schießeisenduell, sogar mit Steppenläufer!

Ein Schießeisenduell startete traditionell um 12 Uhr Mittags und endete in der Regel einige Sekunden später. Wert gelegt wurde auch auf die richtige Location, meistens fanden Schießeisenduelle vor einer Geisterkulisse statt, Zuschauer wurden entweder verboten oder erschossen. Auch einige bekannte Westernhelden wie Billy the Kid oder Kevin Costner begannen ihre große Karriere bei Schießeisenduellen im Rahmen von Goldräuschen, einige endeten jedoch auch dort wie die von Jesse James, der im Finale des Goldrauschsturnier von 1877 in Colorado seinem Kontrahenten Lucky Luke nach technischem K.O. (Kugel in den Kopf) unterlag.

Übersicht

Goldrausch in San Francisco (1848-1854) Goldrausch in Colorado (1858-1877) Goldrausch in Klondike/Yukon River (1896-1898)
Teilnehmerzahlca. 500.000125.000und was machen sie denn jetzt mit 64.000
MaskottchenSteffi, der SteppenläuferDer Colorado-GoldbärPike, der Eispickel
Bester GoldsucherHawkeye GoodsearchThomas GottschalkDagobert Duck
Größte Kuriositätdas Spiel "Banish the Indians" endet mit einem Rekordwert von 50.000 toten und 75.000 vertriebenen Indianernspät ins Leben gerufene Rahmenveranstaltung "Silberboom" läuft dem Goldrausch den Rang abTeilnehmer Snowe Ater (Norwegen) ernährt sich 3 Wochen lang ausschließlich von Schnee und stirbt, nachdem er einen Nugget verschluckt
Gewinnerlied des Gold Rush Song Contest"In the days of forty-nine", Bob Dylan"Oh my darling Clementine", unbekannter Fankurven-Anheizer der Spvgg Unterhaching"Das Lied vom Tod", Mundharmonika-Intro beherrschender Typ
Sieger des SchießeisenduellsBilly the Kid (im sensationellen Alter von dreieinhalb)Lucky LukeKevin Costner (Finalsieg gegen seinen Tanzpartner Wolfgang)
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