Spiegelwelten:Julländer Königskanal
ALLES, WAS IHR KÖNIG SIE WISSEN LASSEN MÖCHTE |
Aktuelle Mitteilungen
13. September 2011
Liebes Volk, liebe Welt!
Ich bin wieder da. Der Großkaiser-des-Universums-Unsinn meines Sohnes hat damit ein Ende, habe den Bengel ohne Abendessen in sein Zimmer geschickt. Fernsehverbot hat er auch, der Lümmel. Julland ist und bleibt ein Königreich, und zwar eines, dass irgendwelche Weltmachtambitionen seinerseits mit einem schallenden Lachen quitiert. Wir wollen Bananen verkaufen, und damit hat sich das. Solange ich König bin (und derzeit gibt es hier im Land niemanden, der auch nur in Ansätzen dieses Amt ausfüllen könnte), wird das auch so bleiben. Momentan rumort es ja auf der Welt - angeblich geht es um den Mond. Alles Quatsch, sage ich, die ganze Mondfahrerei kann mir gestohlen bleiben, wenn so ein Zank dabei herauskommt. Ohne Julland, ohne mich.
Ach ja, bevor ich es vergesse: Meine Enkelin Pandora mache ich hiermit zur Geheimdienstchefin - ich denke, das liegt ihr. Das trifft sich ungemein gut, da ich festgestellt habe, das ihr Vorgänger, eine schleimige Ratte namens Heiko Wurm, meinem geschätzten, aber dämlichen Sohn den Floh mit der Grokaiserei ins Ohr gesetzt hat. Der Kerl darf jetzt Bananen pfücken, bis er nur noch gelb sieht.
So, das wär's erst mal.
Gruß ans Volk, Euer König Hilbert (auf die Nummer hinter dem Namen pfeif ich)
10. September 2011
- W
ier Sirius, von der Banahnen und däss Schycksahls Gnade Erbprinz undt eigentlych
rächtmeßiger Köhnich inn Jullandt, gehben hiermitt aller Weldt kundt undt zu wissn:
- Der Pappa isdt schon ganz lange wegg, und das ist nicht guhdt führ Jullandt. Also eigendtlich nicht wirklich, aber dann auch wieder doch. Eigendtlich auch egal, der Pappa is nich da undt ich war schohn mal Köhnich, und eigentlich sprichdt nix dagehgen, dass ich jetz endtlich Könich sein darf. Also wieder. Der Pappa isdt bestymmt schohn todt, und auch wenn Wier (das binn ich, aber ich sag von mir "Wier" undt ihr muss "Eure" und "Euch" und "Ihr" sagen, weil ich der Könich bin) natührlich sagen, dass Wier gantz doll geweindt hahben, stymmt das eigentlich gahrnichdt, weil wir nun endtlich Könich sein können. Undt dammith der Pappa nichdt wiederkommdt, haben Wier (also ich) dafyhr gesorgdt, dass dehm auch wyrklich so isdt. Toller Satz, oder? Dehr zeigdt, dass ich wyrklich Könich binn. Aber eigendtlich sinndt Wier (also ich) sogahr meer als das. Wier haben nähmlich beschlossn, Uns (also mich) zur Extraordinären Erlauchtigkeit, dem Alles Überragenden Großkaiser des Universums, Sirius I. Pingel, zu erklähren. Das sind Wier (also ich) jetzdt auch. Und ihr (nicht ich) müssdt mir jetz alle die Fühße küssen, obwohl Wier (also ich) das ziehmlich ehklich finden. Aber das isdt halt so, wenn man der Mechtigste der Mechtigsten isdt.
So, das wahr's erstmahl. Liebe Grüße, eurer Sirius!
- Der Pappa isdt schon ganz lange wegg, und das ist nicht guhdt führ Jullandt. Also eigendtlich nicht wirklich, aber dann auch wieder doch. Eigendtlich auch egal, der Pappa is nich da undt ich war schohn mal Köhnich, und eigentlich sprichdt nix dagehgen, dass ich jetz endtlich Könich sein darf. Also wieder. Der Pappa isdt bestymmt schohn todt, und auch wenn Wier (das binn ich, aber ich sag von mir "Wier" undt ihr muss "Eure" und "Euch" und "Ihr" sagen, weil ich der Könich bin) natührlich sagen, dass Wier gantz doll geweindt hahben, stymmt das eigentlich gahrnichdt, weil wir nun endtlich Könich sein können. Undt dammith der Pappa nichdt wiederkommdt, haben Wier (also ich) dafyhr gesorgdt, dass dehm auch wyrklich so isdt. Toller Satz, oder? Dehr zeigdt, dass ich wyrklich Könich binn. Aber eigendtlich sinndt Wier (also ich) sogahr meer als das. Wier haben nähmlich beschlossn, Uns (also mich) zur Extraordinären Erlauchtigkeit, dem Alles Überragenden Großkaiser des Universums, Sirius I. Pingel, zu erklähren. Das sind Wier (also ich) jetzdt auch. Und ihr (nicht ich) müssdt mir jetz alle die Fühße küssen, obwohl Wier (also ich) das ziehmlich ehklich finden. Aber das isdt halt so, wenn man der Mechtigste der Mechtigsten isdt.
30. Juni 2011
Reisetagebuch König Hilberts IV. Pingel |
Aufgehoben auf Anordnung Seiner Extraordinären Erlauchtigkeit, des Alles Überragenden Großkaisers des Universums, Sirius I. Pingel, 10.09.2011
18. April 2011
Ein leerer Schreibtisch erscheint auf dem dem Bildschirm. König Hilbert IV. kommt sichtlich widerwillig und in Begleitung von zwei kräftigen Männern ins Bild und nimmt Platz. Nervös ordnet er die Papiere vor sich auf dem Tisch bevor er zu sprechen beginnt.
König Hilbert IV.: Verehrtes Volk, liebe Welt... nein, andersherum. Egal. Ich habe schlechte Neuigkeiten, und meine beiden Psychologen hier sagen mir, unangenehme Dinge soll man lieber schnell auf den Tisch legen, weil eine Verschleppung zu ungesunden Traumata und sogar Psychosen... (Einer der Schwarzanzüge beugt sich mit deutlich drohender Geste zu Hilbert herunter und flüstert ihm etwas ins Ohr.) Ja, äh... und ich soll auch nicht lange darum herumreden. Wir haben ein Problem:
In Julland verschwinden auf unheimliche Weise Menschen. Normalerweise ist das kein Problem, solange es das einfache Volk betrifft und man den Horch-und-Guck-Geheimdienst dafür verantwortlich machen kann - allerdings betrifft es leider meine Enkelin Pandora. Und noch leiderer ist nicht nur sie weg, sondern auch einer unserer bedeutendsten Kunden. Herr Itzach Uforst aus Itz, Hinterwald, verschwand wie die Prinzessin am gestrigen Abend. Derzeit gibt es leider keinerlei Hinweise auf ihren Verbleib. Zwar riefen einige besorgte Bürger und auch Beamte von der Banatavischen Hafenbehörde an und meinten, ein Bananenfrachter habe gegen drei Uhr morgens unerlaubterweise den Hafen verlassen, jedoch sind wir der festen Überzeugung, dass diese Dinge rein gar nichts miteinander zu tun haben. Wir gehen im Gegenteil davon aus, dass die Prinzessin und Herr Uforst entführt wurden, um Julland bei den Bananenpreisen unter Druck zu setzen - ich muss sagen, dass ich ein derartiges Vorgehen auf das Schärfste verurteile... meine Güte, über den Preis lässt sich doch reden!
Es gibt darüberhinaus Stimmen, die behaupten, die Prinzessin sei vor dem drohenden Rendezvous mit dem ostfriesischen Noch-oder-auch-mal-wieder-Präsidenten Lightening geflohen. Auch das halten wir für eine groteske Nebelgranate, die uns den Blick auf die wahren Hintergründe versperren soll. Warum ist denn dann Herr Uforst verschwunden? Nein, meine Damen und Herren, das ganze ist eine riesige Verschwörung, um die Bananenpreise zu drücken. Unsere Konkurrenten schrecken anscheinend vor nichts mehr zurück! Das ist unge... (Einer der Schwarzanzüge legt dem König beruhigend die Hand auf die Schulter - auch dies eine Geste, die keinen Widerspruch duldet.) Jaja, ich werde mich nicht aufregen. Einatmen, ausatmen. Einatmen, ausatmen. Ja.
Natürlich werden haben wir bereits alle notwendigen Schritte eingeleitet, um dieser ekelhaften Verschwörung ein Ende zu bereiten, und wir erhalten dabei auch Hilfe. Unsere Freunde aus Apark haben über das Lexikon der merkwürdigen Bananen (22. Auflage) eine K-Raum-Verbindung zwischen Julland und dem Literarischen Dominion eingerichtet, und wir erwarten in den nächsten Stunden das Eintreffen eines Meisterdetektivs direkt aus Apark. Man sicherte mir zu, dass dieser Herr Ø - er heißt wirklich so: Sherbert Ø - bereits unzählige aussichtslose Fälle gelöst hat, und dass er auch in diesem Fall die einzige Hoffnung sei. Sein einziger Makel sei, dass er lediglich das Erzählpräteritum beherrsche, aber darunter kann ich mir ehrlich gesagt nichts vorstellen, und deshalb ist es wohl auch nicht wichtig.
Mein Appell an die Entführer: Gebt lieber gleich auf, denn wenn wir euch erwischen, werden wir... (Wieder beugt sich einer der Begleiter zum König herab und flüstert ihm etwas zu.) Mhm, na gut. Man sagt mir gerade, ich solle die Drohung möglichst vage lassen. Bitteschön. Aber sollten irgendwelche Primaten vom anderen Ende der Welt hinter dieser Sache stecken, die unsere Bananenpreise sabotieren wollen, dann werde ich ungemütlich. Darauf mein Wort.
12. April 2011
Mit einem strahlenden Lächeln erscheint das Gesicht des Königs auf dem Bildschirm. In seinen Händen hält er eine Liste, in der vermutlich die Käufer Julländischer Bananen aufgeführt sind. Im Hintergrund werden Bananenkisten von grau gekleideten Arbeiten sinn- und zwecklos hin- und her geschoben. Gäbe es in Julland Kritiker, könnte das Ganze als Performancekunst durchgehen.
König: Tja, meine Damen und Herren, das läuft doch wie geschmiert. Wie ich sehe, hat die ausgezeichnete Qualität von Jullands Bananen unsere Kunden so überzeugt, wir allein gestern sage und schreibe 36 Tonnen an den Mann bringen konnten - herrlich, nicht? Alle, die gestern bestellt haben, kommen natürlich in den Genuss der Julländischen Sonderrabatte, doch wahrscheinlich ist es nicht das, was Sie interessiert, nicht wahr? Tja, wer hat wohl den Hauptpreis gewonnen? (Ein Trommelwirbel wird eingespielt) Ladies and Gentlemen, der Gewinner ist... Lightening, Immer-noch-oder-mal-wieder-oder-was-auch-immer-Präsident von Ostfriesland, herzlichen Glückwunsch! So, komm mal her, Schätzchen...
(Die als Hauptpreis ausgesetzte Bananentänzerin erscheint mit Schmollgesicht im Bild.)
König: Jetzt zieh nicht so ein Gesicht… wie heißt du, Kleine?
Mädchen: Pandora.
König: Shit.
Pandora: Hä?!
König: Ach nichts. Und du bist die… wie alt bist du?
Pandora: Neunzehneinhalb, warum?
König: Ach, nur so. Du freust dich doch bestimmt auf den Abend mit Herrn Lightening, oder?
Pandora: Nein. Lightening ist blöd!
König: Was?! Reiß dich zusammen! Ihr versteht euch bestimmt prima.
Pandora: Nein, er ist dumm!
König: Wieso denn?
Pandora: Woher soll ich das denn wissen, Opa? Er ist halt einfach fürchterlich hohl in der Birne…
König: Halt die Klappe, du freches Gör! Und was fällt dir überhaupt ein, mich Opa zu nennen. Ich bin dein verdammter König… nennt man seinen König etwa „Opa“?
(Pandora sieht Hilbert IV. verdutzt an. )
Pandora: Aber du hast doch gesagt, ich soll dich Opa nennen.
König: Was?! Wann soll das gewesen sein?
Pandora: Bei meinem vierten Geburtstag.
König: Hä?!
Pandora: Du hast mir ein Schaukelpferd geschenkt…
König: …
Pandora: …und ich hab gesagt „Danke, mein König“, woraufhin du sagtest „Ich bin dein verdammter Großvater, Mädchen, also hör auf, mich mit Titeln zu bombardieren, die ich schon den ganzen Tag hören muss.“ Das hast du gesagt, ich hab’s mir genau gemerkt.
König: Äh, dann bist du also…
Pandora:…deine Enkelin, ja.
König: Verdammte Scheiße!
11. April 2011
Vater Hilbert Pingel, trotz seiner 72 Jahre geschäftsführender Monarch Jullands, erscheint zusammen mit seinem Sohn vor der Kamera. Letzterer ist um die dreißig, wirkt aber jünger und in vielem noch präpubertär. Dieser Eindruck mag täuschen, doch die getigerte Ente auf Rädern, die der Thronfolger hinter sich her zieht, spricht eine andere Sprache.
Sohn: Papipapi, darf ich die Ansage machen?
Vater: Wie heißt es?
Sohn: Bitte?
Vater: Ja. Genau. Na los, aber denk daran, was ich dir gesagt habe.
Sohn: Oh, dankedankedanke! Ähm...
(Die Stimme wird im einige Tonlagen arroganter.)
Sohn: Volk! Knie nieder und erzittere, denn deinem erlauchten Herrscher bekommt das Wetter nicht, so dass er vielleicht Vergnügen an außerplanmäßigen Folte...
(Eine schallende Ohrfeige unterbricht den Sprecher.)
Vater: Nepomuk! Ich hab's dir jetzt schon tausendmal gesagt: Dieses dämliche Ich-bin-hier-der-absolute-Monarch-Gehabe steht mir bis obenhin! Du bist König, verdammt! Tu also wenigstens so, als ob du einer wärst!
Sohn: Du bist böse! Ich hasse dich!
Vater: Jaja. Geh Bauklötzer spielen.
Sohn: Ich will aber nicht! Ich will regieren!
Vater: Und Julland in den Abgrund schubsen? Nein danke. Geh jetzt... und sag deiner Schwester, sie soll diese fürchterliche Musik leiser machen.
(Nepomuk Hannes Pingel aka Sirius Pingel III. strahlt plötzlich. Alle Wut scheint vergessen.)
Sohn: Darf ich ihr Strafen androhen? Arbeitslager? Folter? Verbannung? Vierteilung? Papipapipapibitteeeeee!
Vater: Meinetwegen. Geh jetzt.
Sohn: Darf ich die Ansage trotzdem machen?
Vater: Nein! Raus mit dir!
(Nepomuk kann sich nicht recht entscheiden, ob er erneut einen Wutausbruch bekommen oder sich über die Aussicht freuen soll, seine Schwester maßregeln zu dürfen. Unentschieden steht er noch einen Moment herum, verzieht sich dann aber grummelnd. Vater Hilbert sieht ihm lange nach, sammelt sich schließlich und blickt in die Kamera.)
Vater: Ach, die lieben Kleinen... man mag seine Sorgen mit ihnen haben, aber sie bleiben ein Geschenk. Soll heißen: Sie kommen ungebeten und man kann sie nicht weiterverschenken, ohne Ärger mit dem Schenker zu bekommen. Aber nun zum Eigentlichen...
(Von einem Augenblick zum nächsten vollzieht sich eine jähe Veränderung im Gesicht es Monarchen. Im Hintergrund beginnt ein Blitzlichgewitter, Musik wird eingespielt und eine Meute junger, halbnackter Tänzerinnen in Bananenröckchen stürmt herein und postiert sich tanzend und beständig lächelnd hinter ihrem König.)
Vater: Liebe Welt! Die neue Bananenernte ist in vollem Gange, greifen Sie jetzt zu! Frischer denn je! Günstiger denn je! Mehr Julland denn je! Wenn Sie noch heute mehr als zwei Tonnen bestellen, erhalten sie eine dritte gratis dazu! Und für den ersten Anrufer haben wir uns etwas ganz besonderes ausgedacht! Einen Abend und eine Nacht mit dieser reizenden jungen Dame hier an den traumhaften Stränden Bananatavias! Rufen Sie jetzt an... (Hilbert wirft der als Hauptpreis ausgesetzten Schöheit einen aufreizenden Blick zu.) Es lohnt sich!
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