Spiegelwelten:Union der newtopischen Republiken
Die Union der newtopischen Republiken ist ein Staat auf der gleichnamigen Insel im Chinesischen Archipel. Sie sieht sich in jeder Hinsicht als legitimer Nachfolger der untergegegangenen Union der utopischen Republiken.
Union der newtopischen Republiken | |
Wahlspruch: Ounidos triunfos!, "Vereint gesiegt!" | |
Kontinent | Eurafrika |
Amtssprache | Ind.Ger. (In jeder Republik zusätzlich die jeweilige Landessprache: Pidshin-Pygmäisch, Australiaianianisch, Algebra und Hochjenchuisch) |
Hauptstadt | Uerdrabahou |
Staatsform | Föderale Republik |
Regierungsform | Präsidialsystem |
Regierungschef | Sarina Uele Mall |
Pressedienst | Neue Union |
Fläche | 57.627,25 km² |
Einwohnerzahl | ca. 12.000.000 |
Bevölkerungsdichte | 208 Einwohner pro km² |
Währung | Newtopischer Slayer |
Gründung | 12. Dezember 2015 |
Nationalhymne | Unionslied |
Nationalfeiertag | 12. Dezember (Tag der Union) |
Geografie
Das Staatsgebiet der Union umfasst etwas mehr als ein Drittel der Insel Newtopia sowie die beiden vorgelagerten Inseln Antaripa und Aedey. Die größten Städte und Ballungräume finden sich vor allem an der Ostküste sowie entlang des Cladverdinga.
Der Westen, gerade der Südwesten, weist große Bergmassive auf, die zu großen Teilen noch nicht erforscht und schon gar nicht erschlossen wurden. Sich durch dieses riesige Gewirr aus hohen, steilen, spitzen Klüften zu bewegen, kann ein Todesurteil sein, dass bereits an ein paar der besten Bergsteiger der Eurafrikas vollstreckt wurde. Gleichzeitig dienen weiter östlich gelegenen Ausläufer des Gebirges als natürliche Grenze zum Territorium der luxusburgischen Archipelkompanie.
Weiter im Norden, ganz besonders in den ehemals jenchuischen Gebieten fällt das Gelände immer weiter ab, bishin zu den deprimierenden, endlosen Steppen der Peninursupia (indger: Halbinsel der Unterdrücker; ehemals Admiral-Brutan-Thlen-Halbinsel).
Gliederung
Die Union setzt sich aus vier newtopischen Unionsrepubliken (NUR) und einem Unionsterritorium (UTE) zusammen. Drei der NURs repräsentieren je eine der Volksgruppen der alten UUR: Utopier, die sich jetzt als Newtopier bezeichnen, Australier und Dodeker. Die vierte steht für die im Newtopia-Krieg in die Union geflüchteten Sino-Jenchuer. Innenpolitisch sind die Republiken völlig eigenständig. Jede von ihnen hat eine eigene Verfassung, ein eigenes Parlament, eigene Amtssprachen und ein eigenes Bildungssystem. Außenpolitisch aber tritt die Union nur gemeinsam auf, also nur dann, wenn völlige Einstimmigkeit zum jeweiligen Thema herrscht. Quasi nie.
Newtopische Unionsrepublik der Newtopier
Hauptstadt: Uercathir
Fläche: N/A
Einwohnerzahl: 3.000.000
Die größte und älteste der drei Republiken wurde bereits am zweiten November 2015, mitten im Newtopia-Krieg, ausgerufen. Damals wurde zunächst das ganze von der Befreiungsarmee Laga Recko Utopia (LRU) kontrollierte Gebiet noch als Newtopische Unionsrepublik Newtopia bezeichnet.
Die NUR der Newtopier ist die am dünnsten besiedelte Republik. Trotzdem lassen sich die Ex-Utopier keinen Zweifel an ihrer traditionellen Vormachtsstellung in der Union, politisch wie auch kulturell. Die Unionshauptstadt Uerdrabahou beispielsweise befindet sich auf ihrem Gebiet und die derzeitige Regierungschefin wird von ihr gestellt.
Derzeit leidet die NUR jedoch noch stark unter der Verwüstung im Newtopia-Krieg, speziell dem Angriff der verdingschen Truppen. Sowohl Uercathir als auch Uerdrabahou, die beiden regionalen Zentren, sind beide noch im Aufbau befindlich. Wenn dieser abgeschlossen ist und man einen gewissen Lebensstandard halten kann, soll die NUR der Newtopier zum Hauptindustriestandort der Union werden. Uercathir wird bereits als "Tor zum Westen", als zukünftige Handelsmetropole bezeichnet.
Außerdem soll auf den vorgelagerten Inseln Antaripa und Aedey eine Tourismusindustrie hochgezogen werden, um nicht-geisteskranken Urlaubswilligen eine alternative zum jenchuischen Ferien- und Strafkolonie Rügen zu bieten.
Viele Newtopier leiden unter der traumatisierenden Erfahrung des Krieges und der vorangegangenen Unterdrückung durch die jenchuische Kolonialmacht. Psychotherapeuten haben hier Hochkonjunktur.
Newtopische Unionsrepublik der Australier
Hauptstadt: New Warudhar
Fläche: N/A
Einwohnerzahl: 5.400.000
Das alte Australien galt als die Kornkammer der Union. Die Australier, ein Volk der Landwirte und Agrarwirtschaftsstudierten, vertraute entsprechend in der neuen Heimat auf seine alten Qualitäten. Schon zu Zeiten der jenchuischen Herrschaft hatten die Australier begonnen, in der Umgebung ihrer Hauptstadt New Warudhar erste Getreidefelder und Plantagen anzulegen, unter anderen auch Haschisch, dass die Kolonialverwaltung dringend benötigte um die stark abhängigen Dodeker ruhig zu halten.
Seit dem Ende des Krieges sind die Australier hauptsächlich damit beschäftigt, ihre Agrarbetriebe immer weiter nach Süden auszudehnen. Ziel des von der Regierung ermittelten Fünf-Jahres-Planes ist, bis Ende 2020 die gesamte Union unabhängig von Importen mit Lebensmitteln versorgen zu können.
Allgemein hat es das Siedlungsgebiet der Australier im Krieg sehr viel weniger hart getroffen als das der anderen Völker. New Warudhar ist und bleibt mit 3,8 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Union und hat kaum einen Kratzer abbekommen. Im New-Warudhar-Zoo lebt übrigens das letzte Paar original australischer Kängurus, dass den Untergang der utopischen Halbinsel wie durch ein Wunder überlebt hat.
Die NUR der Australier war kurz nach ihrer Gründung mal doppelt so groß. Allerdings entschied man, dass die südwestliche Hälfte des Landes aufgrund seiner Größe und weitgehenden Nutzlosigkeit (Nicht als Anbaufläche geeignet) einen unnötigen Verwaltungsaufwand für die Regierung in New Warudhar bedeutete. So kam es zur Abspaltung dieses Gebietes und zur Schaffung der Südwestlichen Unionsterritorien
Die ersten Parlamentswahlen fanden am 17. Dezember 2015 statt. Als Sieger ging die Australian Labour Party mit ihrem Spitzenkandidaten Mal Taurum Gyrat hervor. Dieser steht für Wirtschaftswachstum und Aufbauhilfen für die NURs der Newtopier und Dodeker.
Newtopische Unionsrepublik der Dodeker
Hauptstadt: Wernerstadt
Fläche: N/A
Einwohnerzahl: 3.200.000
Die Dodeker haben ohne Frage am stärksten unter dem Krieg gelitten. Wernerstadt befind sich genau im Zentrum der Aggressionen und wurde immer wieder aufs neue erobert. Mal von den Jenchuern, dann von der LRU, dann wieder von den Jenchuern und so weiter. Infolge der heftigen Eroberungs- und Rückeroberungskämpfe blieb dort kein Stein auf dem anderen. Die ganze Zivilbevölkerung war ins weitgehend sichere Umland geflohen.
Der Wiederaufbau der Stadt nimmt derzeit alle Kraft des Volkes in Anspruch, dass allgemein als völlig resigniert gilt. Lange Zeit war unklar ob sich die Dodeker wieder ihren alten Schicksalsgenossen der Union anschließen würden. Es gab nationalistische Bestrebungen für einen unabhängigen Staat und sogar Vorschläge, das Siedlungsgebiet der Dodeker wieder zu einem jenchuischen Kolonialdistrikt zu machen. Die am 10. November 2015 gegründete Volksfront für Dodeka, die unabhängig von der LRU das Siedlungsgebiet der Dodeker unter ihre Kontrolle brachte, hielt beide Ideen für aussichtsreich. In der ersten Dezemberhälfte wurde die Macht der VFD langsam und gewaltlos von der Dodeker Unionsinitiative gebrochen. Dies führte letztlich zur Gründung der NUR der Dodeker und zur Aufnahme in die Union.
Eins der größten aktuellen Probleme der NUR stellt die Unterversorgung mit Rauschmitteln dar, von denen der absolute Großteil der Bevölkerung abhängig ist. Die NUR der Australier plant ein großflächiges Hilfsprojekt, um die Dodeker wieder mit dem dringend benötigten Gras zu versorgen.
Newtopische Unionsrepublik der Sino-Jenchuer
Hauptstadt: Qobiouni (Provisorisch)
Fläche: N/A
Einwohnerzahl: 500.000
Die jüngste der vier Unionsrepubliken konnte erst am 24. Februar 2016 gegen harte Widerstände der NUR der Australier aus der Taufe gehoben werden. Sie wird bewohnt von jenchuischen Kolonisten aus Jenchuisch-Osteurafrika, die im Newtopia-Krieg die Seiten wechselten. Dabei handelt es sich hauptsächlich um ehemalige Soldaten, aber auch um Bauern aus grenznahen Dörfern wie Sulpur. Da keiner von ihnen wirkliche politische Erfahrung hat, gestaltet sich die Organisation der ersten Wahlen zum Staatsrat der NUR der Sino-Jenchuer bislang als schwierig. Die Errichtung einer Infrastruktur in ihrem neuen Siedlungsgebiet, der Aufbau einer wirklichen Hauptstadt und das Ankurbeln der Wirtschaft ist ein sehr langfristiges Ziel.
Erklärte Devise der NUR ist der Rekonstruktivismus. Die Jenchuer hier sollen wieder so leben können wie in der Zeit vor 1938 in der alten Heimat, mit allen kulturellen Eigenheiten. Dazu gehört auch die Sprache. Während im Unfreien Großreich Jenchu und den Kolonien lediglich die als Hochjenchuisch deklarierte Pjonjuner Variation der jenchuischen Sprache offiziell akzeptiert wird, werden hier all die zahlreichen Dialekte dieser Sprache annerkannt: Hochjenchuisch, Holzenburgisch, Süderenter Jenchuisch und das aus der Region um Port Suad stammende Jäänschüütsch. Da die Siedler ursprünglich aus allen möglichen Gegenden Jenchus stammen, sind auch all diese Dialekte vertreten.
Momentan lebt der Großteil der Bevölkerung im halb zerstörten Qobiouni. Die Errichtung der geplanten, zentral gelegeneren Hauptstadt Tersheng (jen.: Wo das Licht des neuen Tages zuerst erstrahlt) kann sich noch lange hinziehen.
Südwestliche Unionsterritorien
Hauptstadt: Finnduine
Fläche: N/A
Einwohnerzahl: 15.000
Die Südwestlichen Unionsterritorien waren ursprünglich Teil der NUR der Australier. Denen war das riesige Gebirgsmassiv jedoch zu groß und brachte für ihre agrarorientierte Wirtschaft keinerlei Vorteile. Daher wurde das Gebiet direkt der Union, beziehungsweise dem extra dafür gegründeten Ministerium für die Verwaltung von Unionsterritorien übertragen. Das heißt, das UTE entsendet zwar entsprechend seiner Bevölkerung eine bestimmte Zahl Abgeordnete in den Unionsrat, um dort seine Meinung repräsentieren, verfügt aber im Gegensatz zu den NURs über keine vom Volk gewählte Eigenregierung.
Haupstadt ist Finnduine, im äußersten Südwesten am Fuße des Gebirges. Diese wurde von der Mata Dea KG als Zwillingsstadt für das jenseits der Grenze gelegene Portus Marta im Gebiet der Archipelkompanie gegründet. Finnduine (indger. Ort der Freundschaft) und Portus Marta sollen eine interkulturelle Begegnungsstätte den gesamten Archipelraum werden. Dazu werden in Zukunft Museen mit Kunst aus verschiedenen Nationen, Restaurants mit internationaler Küche und das "Newtopische Institut für Völkerverständigung" dienen.
Weiter im Landesinneren liegt die Forschungsstation Auralia, nahe des gleichnamigen Berges. Sie ist die einzige andere permanente Siedlung des Territoriums. Dort sind permanent die besten 130 Geologen, die man auftreiben konnte im Einsatz, um Gold und andere Edelmetalle zu finden, die das Territorium noch irgendwie nützlich machen könnten.
Ansonsten hat diese Steinwüste außer einem Dutzend Bergsteigeunfälle im Monat nicht viel zu bieten.
Geschichte
Für eine detaillierte Vorgeschichte, siehe hier und hier.
Nach der Chinaexplosion waren die immer expansionsfreudigen Jenchuer (die an dem ganzen Schlamassel ja auch weitestgehend Schuld waren) natürlich die ersten, als es darum ging Gebiet im neu entstandenen Chinesischen Archipel zu beanspruchen. Sie gründeten ihre erste überseeische Kolonie Jenchuisch-Osteurafrika. Schon bald nach der Landnahme durch Jenchu geschah es, dass die ersten Überlebenden Utopiens an die Ostküste der Insel gespühlt wurden.
Die gewaltige Flutwelle war von China aus über den Atlantik gerollt und hatte zahlreiche Anrainerstaaten, darunter die UUR, im Ozean versenkt. Als die gewaltigen Wassermassen sich wieder zurückzogen, rissen sie die Überlebenden der Katastrophe gnadenlos mit sich.
Die Utopier, Australier und Dodeker fanden sich auf einmal, meistens völlig orientierungslos, auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans wieder. Sie trafen auf jenchuische Verwaltungsbeamte, die ihnen das Blaue vom Himmel herunter. Luxusburg habe ihre Heimat aus purer Profitgier vernichtet, aber das Unfreie Großreich Jenchu (Von dem die meisten Überlebenden noch nie etwas gehört hatten) sei bereit, sie aufzunehmen. Verträge wurden unterzeichnet, ein eigener Distrikt namens "Newtopia" wurde abgesteckt, in dem die drei Völker für sich ein neues Leben führen sollten, aber bald brach sich die Wahrheit bahn: Hinter all den Versprechen von regionaler Selbstverwaltung und Toleranz der utopischen Kulturen steckte nur die Absicht, die drei Völker vor den jenchuischen Karren zu spannen und sie langsam aber sicher zu versklaven. Die Utopier in Form einer Denkfabrik, die neue Waffen entwickeln und Eroberngsstrategien für neue Kriege ausarbeiten sollten. Die Australier als Bauern, die eine unterernährte jenchuische Armee versorgen sollten, die Dodeker als manipulierbare, weil drogenabhängige Söldner.
Die Aufstände und der Newtopia-Krieg
Als sie erkannten, was die jenchuische Kolonialverwaltung da mit ihnen vor hatte, kam es Anfang Oktober zu ersten Protesten und Ausschreitungen, vor allem durch Utopier und Australier. Diese wurden sofort gewaltsam niedergeschlagen, unter anderem auch von der Division Dodeka, einer Gruppe von 2.500 Dodekern, die mittlerweile fest in die jenchuische Koloniale Schutztruppe eingebunden war. Brudervolk kämpfte gegen Brudervolk.
Tausende Utopier waren dieser Belastung nicht gewachsen und traten den beschwerlichen Weg über die damals noch völlig unerschlossenen und unerforschten südlichen zwei Drittel der Insel an. Viele bezahlten diese Flucht mit ihrem Leben. Wem es aber gelang zu erst die Insel zu durchwandern und dann im Süden die Straße von Salvatio zu überqueren, der konnte sich freuen mit offenen Armeen empfangen zu werden. Bereits am 17. August hatte die Mata Dea KG die Lazarettinsel Dea Salvatio eingerichtet, um die Überlebenden der Chinakrise zu versorgen. Dieses Vorgehen der Mata Dea KG wirkte bald wie politischer Sprengstoff als Jenchu die Operation Torschluss begann und mit den drei Schiffen seines Osteurafrikageschwaders die Straße von Salvatio blockierte, um Flüchtlinge abzufangen.
Unter Leitung der Tochter des letzten Präsidenten der UUR, Sarina Uele Mall, gelang es den Protestlern sich in der Laga Recko Utopia (LRU) (indger: Gemeinschaft der Recken Utopias) zu organisieren. Diese wurde am 18. Oktober durch den Bericht einiger Mitgliedern des "Ordens der Heilerinnen" erstmals im Rest der Spiegelwelt bekannt, die eine Expedition nach Newtopia durchführten, um auch dort ein Lazarettlager zu gründen, das sie Dea Asa nannten. Die LRU hatte durch erste Glückserfolge gegen die Schutztruppe eine gewaltige progandistische Wirkung. Mehr Utopier und Australier schlossen sich ihr an, wodurch natürlich auch die Wahrscheinlichkeit militärischer Erfolge stieg.
Am frühen Morgen des 30. Oktober bebte im Chinesischen Archipel die Erde. Große Methanquellen öffneten sich in der Umgebung Newtopias, die die Schiffahrt in dieser Gegend beeinträchtigten, für einige Wochen sogar ganz unmöglich machten. Das Beben brachte den Jenchuern große Verluste bei und blockierte die Nachschubwege über das Meer. So konnte die LRU weitere Erfolge verzeichnen.
Am zweiten November, kurz nach der Einnahme der symbolträchtigen Stadt Nova Drabahou, rief Sarina Uele Mall dort vom Balkon des Verwaltungsgebäudes die "Utopische Unionsrepublik Newtopia" aus. Doch bereits kurz nach diesem Erfolg musste man die erste, große Niederlage des Konflikts hinnehmen. Am 7. November scheiterte die Invasion der Admiral-Brutan-Thlen-Halbinsel am unerwartet heftigen Widerstand der Schutztruppe. Zwar konnte der Brückenkopf Qubiouni errichtet werden, er ging aber wieder verloren und die LRU musste sich wieder nach hohen Verlusten auf beiden Seiten nach Antaripa zurückziehen. Doch während viele jenchuische Soldaten ihren Vorgesetzten treu blieben, andere begingen Fahnenflucht und wechselten ins newtopische Lager. Bis zum Ende des Krieges betrug die Zahl der Jenchuer in der Newtopischen Republik, Soldaten und Zivilisten, knapp 25.000.
Es folgte der unerwartete Eingriff des Imperiums Verdinga auf jenchuischer Seite, der auf ebenso unerwartete Weise zurückgeschlagen wurde. Eigentlich hätte die LRU gegen die topmodern ausgerüstete Armee keine Chance gehabt, aber Not macht erfinderisch. Die LRU sprengte die Methangasvorkommen unter den Städten Cathir und Nova Drabahou. Die Explosionen vernichteten die Städte vollständig, aber auch den Großteil der verdingschen Invasoren. Seit dieser Explosion durchzieht ein gewaltiger Riss die Insel, von der Westküste bis nach Uerdrabahou, der Cladverdinga. Dieser verzweifelte Akt rief in der Spiegelwelt unterschiedliche Reaktionen hervor. Für die jenchuische Propagandamaschinerie war es ein Massenmord und ein gefundenes Fressen. In Wernerstadt führte es zur Gründung der Volksfront für Dodeka (VFD), die sich von der Newtopischen Republik abwandte und bis Kriegsende ihr eigenes Ding drehte. Allerdings wurde später bekannt, dass die utopischen Verluste nicht so hoch waren, weil auch unterirdische Schutzräume angelegt wurden. Zudem konnte eine flammende Rede der Präsidentin die Utopier und Australier hoch motivieren und in Siegesgewissheit versetzen.
Am 11. November wurde unter Beteiligung der LRU das sogenannte Troja-Manöver durchgeführt, in deren Folge der hurricanische Minister und Betreiber der Flüchtlingsinsel Freidenau, Gregor von Störtenbeck, verhaftet wurde. Nach der erfolgreichen Aktion setzten viele der gut ausgebildeten Soldaten nach Newtopia über und mit ihrer Hilfe gelangen wieder große Geländegewinne auf Kosten Jenchus.
Die Kämpfe auf Newtopia verkamen dann aber immer mehr zu einer Farce. Da beiden Seiten langsam aber sicher das Material ausging, wurden viele örtliche Scharmützel mithilfe nerviger Handyklingeltöne betrieben. Beide Truppen bluteten langsam aus. Aber niemand hätte damit gerechnet, dass ausgerechnet Großadmiral Thlen als erster das Handtuch werfen würde, als es zum Wunder von Wernerstadt kam. Mitten im Häuserkampf der werweißweivielten Rückeroberung der Stadt schickte die jenchuische Truppe fünf schwer verwundete Soldaten zu den Truppen der LRU und der VFD um Verhandlungsbereitschaft zu signalisieren und einen Waffenstillstand herbei zu führen. Die LRU stimmte vor allen auch deshalb zu, weil sie sich durch Waffenkäufe und Aufbaumaßnahmen vor allen bei der SECS inzwischen hoch verschuldete und bald zahlungsunfähig gewesen wäre.
Das Ende des Krieges und die Zeit danach
Die Friedensverhandlungen kamen zunächst nur schleppend in Gang. Am 23.11. lies die Verhandlungsrunde in Dea Asa verlauten, dass man sich für einen recht unkonventionellen Weg entschieden habe, um die künftige Aufteilung der Insel Newtopia zu bestimmen. Am 12.12. sollte die Spielshow Wer wird Newtopier?, moderiert von Günther Jauch weltweit ausgestrahlt werden.
Doch dazu kam es nicht. Am 15.12. erfuhr die Öffentlichkeit dann endlich, warum. Anscheinend waren die aufwendigen Vorbereitungen für die Show terminlich nicht zu stemmen gewesen, weshalb die Gebiete ganz profan per Losentscheid in irgendeinem Hinterzimmer verteilt wurden. Die Newtopier gingen als eindeutige Sieger hervor. Sie erhielt die jenchuischen Kolonialdistrikte Admiral-Brutan-Thlen-Halbinsel und Newtopia. Kurz darauf gab man die Formierung der NUR der Australier und die Gründung der Union bekannt. Nach einigen weiteren Tagen konnten auch die Dodeker zum Eintritt bewogen werden.
Politik
Wie ihr historischer Vorgänger ist auch die neue Union streng föderal organisiert. Jede Republik verfolgt innenpolitisch ihre eigenen Interessen und wählt ein eigenes Parlament. Dieses Parlament wählt dann den Staatschef der jeweiligen Republik. Gleichzeitig wählt die Gesamtbevölkerung aller Republik und Territorien alle fünf Jahre Abgeordnete in den Unionsrat, das übergeordnete Parlament für die gesamte Union. Der Unionsrat hat keinen Einfluss auf die Gesetzgebung in den einzelnen Republiken, kann aber eingreifen, wenn diese sich nicht Vorgaben der Unionsakte vom 3. August 1802 halten. Übertritt eine Republik eine der dort für alle Zeiten festgelegten Richtlinien, gilt die "Drei-Strikes-Regel": Ein Verfassungsbruch führt zu einer Verwarnung, bei einem zweiten müssen Neuwahlen abgehalten werden, bei einem dritten wird die Republik in ein Unionsterritorium umgewandelt bis der Unionsrat und die anderen Republiken einer Neugründung zustimmen.
Aber abgesehen von diesem sehr unwahrscheinlichen Fall kommt der Unionsrat nur zum Einsatz, wenn es um das außenpolitische Vorgehen der Union geht.
Wirtschaft
Derzeit ist die Wirtschaft der Union in vielen Bereichen stark von Auslandsimporten abhängig, besonders in der Versorgung mit Nahrungsmitteln und industriellen Gütern. Ersteres Problem will die Regierung der NUR der Australier jedoch bis 2020 in den Griff bekommen haben.
Im Energiesektor dagegen sind bereits Erfolge zu vermelden. Mit Unterstützung der Archipelkompanie wurden bereits zwei Offshore-Plattformen zur Ausbeutung der Methangasadern vor den newtopischen Westküste errichtet. Weitere sollen folgen. Das Methangas gilt für viele Experten als der Rohstoff der Zukunft und als Energiequelle, die den Wiederaufbau der Union befeuern wird.
Die am 19. Dezember 2015 eingeführte Währung, der Newtopische Slayer , ist in einem festen Wechselkurs von 5:1 an den Electronica-Dollar gekoppelt.
Militär
Da man unpraktischerweise den alten Erzrivalen Jenchu noch immer direkt vor der Haustür hat, Teneva hin oder her, schien es unausweichlich, eine Verteidigungsarmee für den unerwünschten Fall der Fälle aufzustellen. Die Union Defence Force (UDF) übernahm die Organisationsstruktur der alten LRU. Das Material stammt hauptsächlich aus zurückgelassenen jenchuischen Beständen in der ehemaligen Festung Jenchuica.