VW-Bus
Der VW-Buspenis ist das Lieblingsauto verrückter Tuner, denen es egal ist, dass ihr neuester Rennwagen das Format einer Schrankwand hat.
Wie man den VW Bus erfand
Bevor man den VW Bus erfand, gab es in Deutschland nur Käfer, ein für Transporte weniger geeignetes Gerät. Die aus dem letzten Krieg übriggebliebenen Transportgeräte waren für das normale Leben eher weniger geeignet, sie soffen zu viel Sprit, Brücken brachen unter ihnen zusammen, und weil man vom Fahrersitz aus kaum etwas sah, stellte man sich am Supermarkt nicht in eine Parklücke, sondern über 5 andere parkende Autos.
Also bauten die Entwickler auf Wunsch eines holländischen Importeurs Pol Pot einen viereckigen Kasten aus Metall, setzen ein bisschen Glas ein und machten 4 Räder drunter, fertig war eine 1,3 Tonnen schwere Kiste. Da sie aber keinen Motor für das Ding hatten, baute sie das 35-PS-Aggregat aus dem Käfer ein. Fertig war der Bus.
Stammbaum
Der Urbulli T1
Okay, man sollte es eigentlich nicht fahren nennen. Bei voller Beladung oder einem Berg oder beidem gleichzeitig erreicht das Gefährt die Geschwindigkeit einer Wanderdüne. Dafür hat man ja auch an anderer Stelle gespart. Die einzige Farbe war mausgrau. Der einzige Grund für einen Kauf eines solchen Gefährtes war, dass eine Schubkarre mehr Anstrengung bedeutet hätte.
Der T1 Samba
Dieses ulkige Modell ist der erste Versuch von VW, einen Reisebus zu bauen. Ausgestattet mit jeder Menge kleiner Fenster an allen möglichen Stellen hat man nun das erste Mal das Gefühl von Freisicht in einem Bus. Zum schnellen Aus- und Einsteigen in den hinteren Bereich des Fahrzeuges haben sich die Entwickler etwas ganz besonderes Einfallen lassen, nämlich eine Falttür, die ganz zur Freude der Reiseleiter auch einfach während der Fahrt zu öffnen ist, kann man doch durch sie schnell störende Gäste entsorgen.
Weniger Käfer, mehr Blech: T2
Jetzt kommt man mehr in Richtung Fahren und das Tempo wandelt sich von dem der Wanderdüne hin zu dem einer Wanderbaustelle. Die Polizei in Deutschland nutzte den T2 gerne mit Zusatzoption Wasserwerfer gegen Hippies, Kommunisten sowie andere Gammler in den 60er Jahren. Sehr praktisch war auch die neu dazugekommene Schiebetür, das macht das "Abladen" von unliebsamen Mitfahrern während der Fahrt noch einfacher. Wurde auch gerne in den 70er-90er verwendet von islamischen Extremisten im Nahen Osten für Selbstmordattentate. Dass der Motor immer noch im Heck ist, ein Boxermotor ist und immer noch nicht wassergekühlt ist, stört zwar viele, da es aber keine richtige Alternative gab, war man gezwungen, den Bulli zu kaufen. So einfach kommt man zu Erfolg.
Burg Camelot mit vier Rädern: VW T3
Vielfach verkanntes hochintelligentes Lebewesen der Gattung "Vellus lactes porca": Eierlegende Wollmilchsau
Ursprünglich wurde der T3 dazu entwickelt, jeglichen Mangel, der an den bis dahin gebauten Fahrzeugen auftrat, zu beheben. Leider wurde dies vom überdurchschnittlich verblödeten Überdurchschnittsautohauskunden verkannt und so kam es, dass der T3, als erstes Auto überhaupt, begann, sich seinen Besitzer selbst auszusuchen.
Einige der T3 kamen bis heute nicht aus dem Babyalter hinaus. Während spätestens die LLEs (begrenzte letzte Ausführung) mit beiden Heckrädern fest auf dem Asphalt verbunden waren, krabbeln die Syncros immer noch auf allen Vieren durch die Pampa.
VW eigener Kampftorpedo: VW T4
Das Erste, was besonders auffällt, der Motor ist vorne. Er ist auch nicht mehr der kleine niedliche Miniboxer, er ist ein mit Turbolader oder Kompressor aufgeblasener hochgedopter Spitzenathlet. Plötzlich kann sich der Busfahrer mit den anderen Autofahrern auf der Autobahn messen, besonders all die Golf-, Kadett- und Escort-Fahrer, die vorher immer über ihn gelacht haben. Und er sitzt auch nicht mehr wie auf einem Schleifstein, nein, er hat jetzt die gemütliche Sitzposition des Kapitäns eines Schlachtkreuzers, und genau so benimmt er sich auch.
Zu teuer für Transporter, sehr nobel für die neunköpfige Bonzenfamilie: VW T5/T6
Wieder sitzt der Motor vorne, nur ist diesmal der Joystick namens Gangschaltung zur Rechten des Fahrers seltsam. Früher im T4 wurde noch mit fast 40 cm Schaltweg geschaltet, heute erledigt das der Businessmanager im feinen Zwirn das locker aus dem Handgelenk. Mittlerweile ist der VW Bus auch mit Schlangenleder, Tropenholz und Porsche-Aluräder erhältlich, für den Businessmanager mit neunköpfiger Familie (allesamt Unfälle mit neun verschiedenen Sekretärinnen vermutlich) ist kein Wunsch nicht machbar.
Auch erkennt man, dass sich nur noch der Businessmanager den VW Bus leisten kann, denn selbst öffentliche Einrichtungen wie Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz, etc. fahren weiterhin mit dem T3 bzw. dem T4, denn keiner außer dem € 70.000+ Jahresverdiener kann sich einen Bus mehr wirklich leisten. Man nennt ihn deswegen auch immer häufiger "Fette aufgeblasene Wohlstandsblunze".
Dass es den VW Bus in der fünften Generation noch nebenbei als Lastentier gibt, ist mittlerweile ein netter Beigeschmack, aber die Käufer dem mittelständischen Gewerbe haben nach mehr als 40 Jahren VW-Dominanz gespürt, dass es auch gute Ersatzfahrzeuge aus Fernost gibt. Nur schade, dass das VW so ziemlich scheißegal ist. Genauso bei der Modellpflege 2015, wo der Bus eine aggresivere Front erhielt, sodass schon beim Anblick jeder Toyota ProAce Öl verliert.
Geschichten von der Straße
Golffahrer
Ein Golffahrer im 4er Golf fährt auf der Autobahn linke Spur etwa 250 km/h. In der linken Hand hat er eine Zigarette, in der rechten seine Freundin. Das Lenkrad bedient er lässig mit den Knien.
Da sieht er auf der Auffahrt einen blauen VW Bus (standardmäßiger V6-Motor mit 250 PS, aber das weiß der Golf-Fahrer nicht) auf die Autobahn fahren. So eine Schrankwand würde ich ja nie fahren, damit kommt man ja nicht von der Stelle denkt unser Golf-Fahrer.
5 Minuten später erschrickt er, weil plötzlich etwas aufblitzt. Erschrocken schaut er in den Rückspiegel. Das ganze Rückfenster wird von einem blauen Kühlergrill ausgefüllt. Im Seitenspiegel sieht er einen Blinker aufblinken. Der Busfahrer hinter ihm will nur vorbei.
Busfans
Individuell Reisende
Dieser Personkreis braucht sich keine Gedanken darüber zu machen, was er auf Reisen mitnimmt, er nimmt einfach alles mit, und wenn der Bus erst mal mit 1 to die maximale Beladungsgrenze überschritten hat, dann liegt er auch schön tief. Meist fahren diesen dann mit ihrem meist bunt verunstalteten VW Bus in den tiefsten Dschungel, um dort Affen oder Ureinwohner zu erschrecken, oder sie fahren im Konvoi der Camel Trophy als blinder Mitfahrer mit, weil sie den Aufkleber auf ihrem Bus noch nicht haben.
Väter
Diese besonderen Erzeuger sind sehr hartnäckig, wenn es um die Erschaffung des richtigen Kindes geht. Meist reichen da keine 3 Versuche, es wird so lange weiter gemacht, bis ein Neunsitzer voll ist, manchmal auch mehr.
Tuner
Diese suchen sich meist völlig heruntergekommene Altmodelle und basteln solange an diesen herum, bis das neue Gefährt eine tiefergelegte 500-PS-Kampfmaschine ist, die man kaum noch als Auto identifiziert. Meist hat das Ergebnis mehr Ähnlichkeit mit einem Ufo denn mit einem Fahrzeug für die Straße. Auch wurden schon VW Busse gesichtet, die mit ihrer Soundanlage einer mittelgroßen Kleinstadt zum Hörsturz verhalf.
Die alten Fanverbände
Sobald man einen Bus kauft, stellt man fest, dass man erstens nicht mehr allein ist, und zweitens plötzlich jede Menge neue Freunde hat. Das macht unter Umständen das Suchen nach dem eigenen Fahrzeug zu einer wochenlangen Expedition. Hinzu kommt, dass, wenn man das Fahrzeug lange besitzt (an dem Syndrom erkranken 90 % aller Busbesitzer), man automatisch Mitglied einer der vielen VW Bus Fangemeinden wird, ob man das nun will oder nicht.
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