Das elfte 1000-km-Rennen von Paris, auch 1000 Kilometres de Paris, Autodrome de Linas-Montlhéry, fand am 17. Oktober 1971 auf dem Autodrome de Linas-Montlhéry statt. Das Rennen war der 14. Wertungslauf der Französischen Rundstrecken-Meisterschaft dieses Jahres.

Das Rennen

Für die Rennstall von John Wyer war die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1971 höchst erfolgreich verlaufen. Die vom Team eingesetzten Porsche 917K feierten fünf Saisonsiege und waren damit bei der Hälfte der Meisterschaftsläufe erfolgreich geblieben. Am Ende der Saison 1971 lief jedoch die Sonderregelung für Fünfliter-Sportwagen aus. Ab dem Jahre 1972 waren Sportwagen mit 5-Liter-Hubraum wie der Porsche 917, der Ferrari 512S, der Lola T70 oder der Ford GT40 nicht mehr für die Sportwagen-Weltmeisterschaft der FIA zugelassen. Für Wyer bedeutete dies auch das Ende der Zusammenarbeit mit Porsche.

Das Wyer-Team nutzte das 1000-km-Rennen von Paris als Abschluss der erfolgreichen Partnerschaft. Als Fahrzeug wurde das Fahrgestell #034=>013 ausgewählt. Mit diesem Wagen wurde in diesem Jahr bereits das 24-Stunden-Rennen von Daytona, das 1000-km-Rennen von Monza und das 1000-km-Rennen von Zeltweg gewonnen. Gefahren wurde der Wagen von Derek Bell und Gijs van Lennep. Zwei weitere Porsche 917 waren Spyder. Einer, gefahren von Gérard Larrousse und Leo Kinnunen, wurde von einem finnischen Team gemeldet. Der zweite Spyder, den ein deutsches Team nach Montlhéry brachte, wurde von Helmut Marko und Michel Weber gefahren.

Die schnellste Trainingszeit erzielte Helmut Marko im 917 Spyder, der eine Zeit von 2:30,500 Minuten erzielte. Er war dabei um 0,2 Sekunden schneller als Jean-Pierre Beltoise im Matra-Simca MS660. Aus der Einführungsrunde kam Henri Pescarolo, der einen Alfa Romeo T33/TT/3 fuhr, zu Fuß zurück. Auf der regennassen Fahrbahn hatte er die Kontrolle über den Wagen verloren und nach einem Unfall nicht mehr weiterfahren können. Zu Beginn dominierte Beltoise im Matra das Rennen. Nach der ersten Runde hatte er schon sieben Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz. Bis auf 27 Sekunden konnte er Franzose seinen Vorsprung ausbauen, dann trocknete die Strecke ab und die Porsche konnten aufholen.

Auf der nunmehr trockenen Fahrbahn übernahm Marko im Spyder die Führung, die er bis zum Ausfall wegen eines überhitzten Motors innehatte. Chris Amon fiel im Matra nach einem Getriebeschaden aus, nachdem Beltoise davor nach einer Kollision schon weit zurückgefallen war. Am Ende des Rennens hatte der Wyer-Porsche einen komfortablen Vorsprung von fünf Runden auf den Spyder von Larrousse und Kinnunen.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 Gr. 5 4 J. W. Automotive Derek Bell
Gijs van Lennep
Porsche 917K 128
2 Gr. 6 3 A.A.W. Gérard Larrousse
Leo Kinnunen
Porsche 917 Spyder 123
3 Gr. 6 9 Charles Pozzi Jean-Claude Andruet
Claude Ballot-Léna
Ferrari 365 GTB/4 112
4 Gr. 6 20 Claude Swietlik
Gilbert Salles
Lola T210 110
5 Gr. 4 39 Erwin Kremer
Günther Huber
Porsche 911S 2.4 109
6 Gr. 4 31 Björn Waldegård
Pierre Mauroy
Porsche 911S 2.4 109
7 Gr. 4 29 Claude Haldi
Paul Keller
Porsche 911S 2.4 108
8 Gr. 6 24 Brian Martin Developments Brian Martin
Martin Raymond
Martin BM8 104
9 Gr. 4 36 Jean-Claude Guérie
Bernard Chenevière
Porsche 911S 2.4 102
10 Gr. 4 38 Raymond Touroul
André Anselme
Porsche 911S 2.4 102
11 Gr. 5 22 Brian Robinson
Jean-Louis Lafosse
Chevron B16 95
12 Gr. 5 18 Mike Coombe Mike Coombe
Pierre-François Rousselot
Lola T70 Mk.3B GT 95
13 Gr. 5 25 Tony Birchenhough
Brian Joscelyne
Chevron
Disqualifiziert
14 Gr. 6 15 DART Bob Wollek
John Burton
Chevron B19 91
15 Gr. 5 23 Roger Heavens
Mike Garton
Chevron B16
Ausgefallen
16 Gr. 6 10 Matra Sports Jean-Pierre Beltoise
Chris Amon
Matra-Simca MS660 82
17 Gr. 4 37 Jacky Dechaumel
Jean-Claude Parot
Porsche 911S
18 Gr. 6 27 Michel Dupont
Jean-Pierre Bodin
Chevron B19
19 Gr. 6 5 Gesipa Helmut Marko
Michel Weber
Porsche 917 Spyder 61
20 Gr. 5 6 Escuderia Montjuich Jean-Pierre Jabouille
José Juncadella
Ferrari 512M 53
21 Gr. 6 16 Red Rose John Lepp
John Hine
Chevron B19
22 Gr. 4 30 Aake Andersson
Jürgen Barth
Porsche 911S 2.4
23 Gr. 6 26 Tom Clapham François Migault
Jean-Claude Guenard
Taydec Mk.3
24 Gr. 6 2 Racing Team VDS Teddy Pilette
Gustave Gosselin
Lola T70 Mk.3B GT
25 Gr. 4 1 Greder Racing Henri Greder
Marie-Claude Charmasson
Chevrolet Corvette 427
26 Gr. 6 21 Peter Hanson
Bob Howlings
Lola T210
27 Gr. 6 19 Alain Finkel
Alain Serpaggi
Lola T212
28 Gr. 6 14 Red Rose Jean-Pierre Jaussaud
John Bridges
Chevron B19
29 Gr. 6 11 André Wicky André Wicky
Max Cohen-Olivar
Porsche 908/02
30 Gr. 6 17 John Bamford
Peter Creasey
Chevron B19
31 Gr. 5 7 Gelo Racing Team Georg Loos
Franz Pesch
Ferrari 512M
32 Gr. 5 8 Scuderia Brescia Corse Mario Casoni
Marsilio Pasotti
Ferrari 512M
Nicht gestartet
33 Gr. 6 12 Autodelta Henri Pescarolo
Rolf Stommelen
Alfa Romeo T33/TT/3 1
34 Gr. 4 35 Günter Steckkönig
Dieter Schmid
Porsche 911S 2.4 2
35 Gr. 4 28 Squadra Tartaruga Ernst Seiler
Dieter Spoerry
Porsche 914/6 3
36 Gr. 4 32 Jean-Claude Lagniez
Jean Égreteaud
Porsche 911S 4
37 Gr. 4 34 Guy Verrier
Garal
Porsche 911S 5

1 Unfall in der Einführungsrunde 2 nicht gestartet 3 nicht qualifiziert 4 nicht qualifiziert 5 nicht qualifiziert

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
38 Gr. 6 Autodelta Alfa Romeo T33/TT/3

Klassensieger

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
Gr. 6 Gérard Larrousse Leo Kinnunen Porsche 917 Spyder Rang 2
Gr. 5 Derek Bell Gijs van Lennep Porsche 917K Gesamtsieg
Gr. 4 Erwin Kremer Günther Huber Porsche 911S 2.4 Rang 5

Renndaten

  • Gemeldet: 38
  • Gestartet: 32
  • Gewertet: 13
  • Rennklassen: 3
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: immer wieder Regen
  • Streckenlänge: 7,856 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:14:22,800 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 128
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1005,568 km
  • Siegerschnitt: 161,177 km/h
  • Pole Position: Helmut Marko – Porsche 917 Spyder (#5) – 2:30,300
  • Schnellste Rennrunde: Helmut Marko – Porsche 917 Spyder (#5) – 2:30,500
  • Rennserie: 14. Lauf der Französischen Rundstrecken-Meisterschaft 1971

Literatur

  • Peter Higham: International Motor Racing – A Complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
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